Teil 24 - Verantwortung für die Verbindung

 




Verstehen

Die Sonne ist am Aufgehen, langsam wird der Rest der Gruppe wach. ‚Guten Morgen‘, gesellt sich der Fährtenleser zu dem Schöpfer und der Schöpferin. ‚Guten Morgen, gut erholt?‘, erkundigt sich die Schöpferin. ‚Ja, ihr auch ? So wie es aussieht habt ihr zu zweit die Frühschicht übernommen‘, stellt der Fährtenleser fest. ‚Ja haben wir und festgestellt wir wollen da nicht durch die Wüste‘, gibt die Schöpferin bekannt. Der Fährtenleser lacht und meint: ‚Aha, klare Ansage an der ich mich ausrichten soll?‘ Er grinst und die Schöpferin antwortet: ‚Wenn du es so willst, ja Königinnenbefehl!‘ Sie lachen alle drei, dann besänftigt der Fährtenleser mit: ‚Ehrlich gesagt, da will ich auch nicht durch. Wir werden am Rand weiterlaufen und sehen wo es hinführt, ich habe eine ungefähre Ahnung, wir sollten jedoch bald aufbrechen, denn der Marsch wird heute länger.‘ ‚Gut, dann lasst uns zusammenpacken‘, stehen der Schöpfer und Schöpferin auf. Das Lager ist schnell gepackt und sie laufen am Rand der Wüste weiter. In den Neuraum sozusagen, am Übergang entlang von dem Alten und dem Neuen. Die Forscherin grinst vor sich hin, als sie das Sinnbild versteht. Der gelüftete Schleier hat in ihr diesen Raum dazu freigemacht, was wird ihn füllen? Was Neues? Oder wird das was eh schon Bestand hat einfach nur bestärkt? Diese Herzqualitäten in dem Raum? Sie weiss es nicht und das Nichtwissen beunruhigt sie erstaunlicherweise nicht mehr. Dieses zur Ruhe kommen ist definitiv dieser Neuraum. Etwas in ihr entspannt, das was sich entwickeln will wird sich entfalten, der Rest wird in die Integration kommen. Ihr kommen Menschen in den Sinn, die diese innere Ruhe und diese Verbindung zu sich haben. Sie sind Ruhepole in der wilden See. Sie sind Orientierungspunkte im Chaos des Lebens, sie sind gelassen und geben sehr großen Raum wenn benötigt. Sie verstehen tief und leben tief. Ihre Ausstrahlung ist faszinierend, doch sie fordert auch auf. Zu was fordert sie auf? Hm, das ist eine gute Frage. Sie hat schon oft erlebt, dass Menschen die einfach nur sich selbst sind, authentisch in sich ihren Weg gehen andere einfach so damit inspirieren. Wie würde sie diese Menschen bezeichnen? Lebensgestalter. Lebensgestalter haben sehr viel Schöpfungskraft in sich verborgen, oft ist es ein längerer Weg diese Gabe freizulegen und dann einfach aus ihr zu leben. Wie hat ihre Mutter mal zu ihr gesagt – du kannst den Schmerz gut deckeln und verdrängen, doch dein inneres Licht wirst du nicht verdrängen können und wenn du es versuchst wird es für dich sehr sehr schmerzhaft werden. Was ist deine Wahl mein Kind? – Dank ihren Eltern hat sie nicht deckeln müssen, sie war frei und konnte ihre Gabe leben. Das sie trotzdem diese Attacken im Kopf hatte kann sie sich nicht wirklich erklären oder doch? Ihre Großeltern lebten in einer Zeit von Krieg und Flucht, wenn Dinge über Generationen vererbt werden, dann wohl auch solche Muster die schützen. Interessanter Ansatz, sie lässt alles in ihr so stehen wie es ist. Die verknüpften Antworten werden kommen. ‚Hey, was geht dir durch den Kopf‘, taucht der gute Freund neben ihr auf. ‚Einiges, doch lass es noch etwas formen in mir, ich teile es mit dir, wenn es seine Zeit hat‘, bittet sie den guten Freund um Geduld. ‚Geht klar, möchtest du allein laufen?‘, fragt er konkreter wie das innere Formen aussehen soll. ‚Nein, du kannst da bleiben, ich möchte jedoch nicht reden, wenn das für dich okay ist‘, erklärt sie. ‚Kein Thema, laufen wir in Ruhe nebeneinander, tut auch gut‘, nimmt er ihren Raum an.

Die Landschaft verändert sich, die Wüste geht langsam in mehr Bewuchs über und bald können sie Felsen erkennen. ‚Oh, wenn wir da keine Weg zwischen den Felsen finden, wird es wohl klettern‘, grinst der Fährtenleser und bleibt stehen. ‚Du hast Lust auf Abenteuer merke ich‘, klopft der Schöpfer ihm auf den Rücken. ‚Kann sein‘, antwortet er schmunzelnd. ‚Abwarten‘, kommt vom guten Freund. ‚Na, wir sind doch ein gutes Team bei solchen Herausforderungen‘, erinnert die Schöpferin an ihre davor bestandenen Abenteuern. Ihr kommt die Situation in der Schlucht. Wie gut, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Oder ihr Kletterexperiment mit Lianen. Die Erinnerung an ihren Wagemut lässt sie lachen. ‚Denkst du gerade an unser Kletterexperiment mit Lianen?‘, deutet die Piratin ihre Reaktion. ‚Erfasst!‘, lachen nun alle drei Gefährtinnen. ‚Ihr habt mit Lianen eine Wand bezwungen?‘, erinnert sich der gute Freund schemenhaft, dass die Forscherin sowas schonmal geteilt hat. ‚Tja eine mutige Truppe unsere weiblichen Gefährtinnen‘, umarmt der Fährtenleser die Piratin. ‚Und da werden noch viel mehr Facetten zum Vorschein kommen. Wachsen Menschen, wird es immer mal wieder Neues zum Vorschein bringen oder wenn Lebenssituationen kommen, die andere Facetten brauchen. Ich glaube einen Menschen kennenzulernen hört nie auf‘, teilt die Schöpferin mit allen. ‚Ist die Frage ob ich das möchte, einen Menschen in seinen Facetten kennenzulernen oder ich erwarte er bleibt so wie ich ihn mal kennengelernt habe‘, setzt der Schöpfer fort. ‚Und wie funktioniert das dann in real?‘, fragt die Piratin in die Runde. Ein kurzer Stillemoment entsteht. ‚Also meine Resonanz darauf, aus meinem Herzen ist eindeutig‘, bekennt die Forscherin. ‚Und die ist?‘, möchte der gute Freund wissen. ‚Es braucht auf jeden Fall eine Verbindung zum eigenen Herzen und aus dieser Verbindung das wahrnehmen können des Wesens des anderen. Wir Frauen sollen ja die Gabe haben durch unsere Tiefe ein männliches Wesen so tief erfassen zu können und spüren was noch möglich sein kann. Das dieses tiefe Spüren, auch wenn es nicht in Worte gefasst wird, dennoch spürbar wird in dem Raum zwischen der Frau und dem Mann. Und aus diesem Sehen, was ist und Lieben, was ist gleichzeitig das Spüren was noch wachsen kann, entsteht eine inspirierende unsichtbare Dynamik, die wirklich wachsen lässt. Ich kann es nicht so ganz in Worte fassen, es ist wohl eher ein Erfahren….‘, versucht die Forscherin es in Worten auszudrücken. ‚Okay, ich glaube ich weiss was du meinst‘, kommt ihr der Schöpfer als Hilfe und spricht weiter: ‚Ich habe schon gleich am Anfang in mir eine Motivation gespürt meine Potenziale zu verwirklichen und hineinzuwachsen, als ich mit dir begegnet bin liebe Schöpferin. Du hast es nicht ausgesprochen, dennoch war da etwas, das mich so tief berührt hat und diese Potenziale in mir freisetzen wollte. Ich war mit anderen Frauen zusammen, doch sowas hatte ich noch nicht erfahren. Es ist, als wenn die Schöpferin in mir was spürt, dass ich selbst noch nicht wahrgenommen habe und erst durch dieses Sein in ihrem Raum, begann diese magische Wachstumsbewegung in mir.‘ ‚Wow, das hab ich mit dir gemacht?‘, ist die Schöpferin sichtlich erstaunt und etwas baff. ‚Das ist meine Wirkung? Allein in meinem Raum zu sein?‘, kann sie es nicht so ganz realisieren was ihr der Schöpfer gerade offenbart hat. ‚Ja, das tut es‘, lächelt er sie liebevoll an und ergänzt: ‚Und höre damit bitte nicht auf.‘ Sie ist sichtlich sehr berührt und kann nur den Kopfschütteln, erst als ein Nein ich höre damit nicht auf und ja, ich lebe es weiter. Er geht auf sie zu, so berührt hat er sie noch nicht erlebt, ihr laufen die Tränen übers Gesicht. Liebevoll umarmt er sie und hält sie einfach nur in ihrer weiblichen Sanftheit. Das er sie so berühren kann mit diesem Verstehen überrascht auch ihn und er beschließt diesen Austausch viel öfter mit ihr zu leben. Denn offensichtlich ist es für sie beide ein Bereich der noch mehr Möglichkeiten bereit hält in diesem neuen Raum. ‚Das ist wirklich sehr berührend gewesen, lieber Schöpfer, vielen Dank für deinen Mut es in Worte zu fassen, es erklärt so vieles und besonders wenn eine tiefe Verbundenheit zwischen Mann und Frau besteht und dieser Paarraum so eine Wachstumsdynamik hat, im guten Sinne für das Wohlwollen füreinander und letztendlich auch für das Umfeld. Wie tief liebe ich dann diesen Menschen?‘, fasst die Forscherin zusammen. ‚Sehr tief‘, kommt prompt von der Piratin. ‚Wesenstief‘, ergänzt sie danach. Alle schauen erstaunt zur Piratin. Sie hat wirklich ihre Alleinzeit sehr intensiv genutzt. ‚Ja das passt‘, kommt prompt vom guten Freund. ‚Und kann ich mir dieses Lieben eines Menschen auf Wesensebene aussuchen?‘, wirft der Fährtenleser die Frage in den Raum, auch wenn er sie schon kennt, doch er möchte es von seinen Gefährten nochmal bestätig haben. ‚Nein, ich kann es mir nicht aussuchen und ich kann es auch nicht suchen oder mich hineinlieben, entweder die Wesen zweier Menschen haben sich gefunden und es macht klick oder eben nicht‘, antwortet der Schöpfer. ‚Doch die Verantwortung dieser Verbindung ist meist so fordernd und hoch, aufgrund dieser Wachstumsdynamik, dass sie daran zerbrechen‘, sagt die Schöpferin plötzlich. ‚So eine tiefe Verbindung kann Angst machen, denn sie ist was seltenes und hat andere Qualitäten und auch Herausforderungen‘, setzt die Forscherin fort. ‚Und wie kann ich diese Verbindung dann erfüllend leben?‘, fragt der gute Freund. ‚Oh, das ist geprägt von vielen Herausforderungen und Tests ob diese Verbindung auch stark genug ist und vor allem, ob die Menschen in dieser Verbindung stark und mutig genug sind, die Chance darin zu sehen und leben zu wollen. Halbe Sachen gehen da nicht, es braucht eine klare Wahl und Bereitschaft. Selbstverantwortung und Eigeniniative für sein Leben zu übernehmen und zu leben und ganz wichtig die Verbindung zu sich selbst, zum Herzen, Körper, Seele und dem Leben‘, lässt die Schöpferin ihre Worte fließen. ‚Leben wir das alle schon, ohne dass wir es bewusst wahrgenommen haben?‘, wird der Fährtenleser stutzig. Der Schöpfer grinst nur und nickt, was den Fährtenleser zum lautem Loslachen bringt, die Erkenntnis hat in ihm eine verstehende Freude ausgelöst. ‚Wow!‘, kommt nur von ihm. Das bringt seine Gefährten und Gefährtinnen zum Lachen. ‚Bereit daraus ab jetzt wirklich diese Wachstumsdynamik zu leben, frei und weit? Denn  sobald ich das verstehe wird sie noch frei und weiter‘, fragt die Schöpferin in die Runde. Alle nicken zustimmend. ‚Na dann weiter, erstmal zum Boot gelangen‘, bringt der Fährtenleser die Gruppe in Bewegung. ‚Ja, erstmal das und dann sehen wir weiter.

 



'The divine feminine's love has transformative power. Her maturity inspires responsibility. Her vulnerability inspires emotional depths. Just being in the presence of her energy is a catalyst for growth. But it is her vision, her ability to see the masculine's highest potential even before he can, that truly makes her divine.'

- Laura Grant



'there is not shortcut to understanding someone, there is only sitting with them through their many deaths and rebirths and acceting that they're multitude of expressions, a collection of paradoxes, a culmination of their many lifetimes.'

- @yearofthepoets




Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag :)



Noch ein Tag im November morgen...und dann folgt der Monats des Lichts :)


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