Change management im doppelten Sinn - BWL als Ermutigung













 
BWL - das dieses Modul mich mal so fordern wird und meine Ausdauer sowas von trainiert, trotz: 'wann ist das endlich rum, will heute nichts lernen' - setz ich mich doch dran oder laufe von einer Ecke vom Zimmer ins andere, weil ich so am Besten lerne  ;)
 
Und dann lese ich den nächsten Teil und denke: TZ....wie passend zum realen Leben im Wachstum.
 
Heute habe ich erst spät Lust gehabt zum bloggen. 
Warum?
 
Gute Frage, da war nichts zum teilen.
 
Und jetzt?
 
Jup.
Change Management hat es initiiert. 
 
Change Management, ein Management-Tool, welches in einem Unternehmen wohl nicht wegzudenken ist, da es ständig Veränderung und Wandel gibt. 
 
Es ist nur die Frage wie es angewendet wird in konkreten Situationen, die das erfordern. 
 
 Doch was ist Change Management in seinen Stufen?
 
Es dient dazu die Organisation (die ganze Aufgaben-und Ablaufstruktur) innerhalb eines Unternehmens umzugestalten oder in Veränderungsprozeßen zu begleiten.
 
Es dient zur bewussten Gestaltung und Begleitung von Prozessen, an denen viele Teilnehmer der Organisation betroffen sind. Ziel ist es Effektivität und Effizienz zu steigern nach dem ökonomischen  Prinzip sowie dafür die Akzeptanz bei Führungskräften und Mitarbeiten zu erreichen. 
 
Teilschritte sind Planung - Implementierung - Kontrolle - Stabilisierung von angepassten, neuen, veränderten Strategien, Organisationsumstrukturierung, Unternehmenskultur usw. 
 
Dabei kann dieses Change Management gesehen werden als Optimierung des Vorhandenen (was natürlich eine ganz andere Haltung und Bereitschaft mitbringt in der Organisation und den Teilnehmern) ODER als so krassen Paradigmawechsel und Bruch mit dem vorherigen, dass dies natürlich verschiedene Ausgangspunkte entstehen lässt, um diesen 'Change' in einem Unternehmen zu bewirken und durchzuführen. 
 
Egal welche Ausgangssituation nach der Ankündigung entsteht, das Change Management hat nun die Aufgabe mit allen Situationen zu arbeiten und erreichen, dass es doch langsam zum CHANGE kommen kann. 
 
Erste Maßnahme wäre bei zu hohem Widerstand die schon erfolgreichen Abläufe/Handlungen einfach beizubehalten und sehen ob dies die Wirkung hat, um den notwendigen Change zu bewirken, mit, wenn notwendig, erhöhter Kraftanstrengung. In diesem Fall herrscht noch viel Widerstand für den wirklichen Veränderungssschritt, 'muddling through with the best hopes for being enough to change' beschreibt das wohl am Besten. Allerdings hat das seine Grenzen, sind die erreicht, kommt langsam die Einsicht es geht nicht mehr, wir brauchen eine nächste Stufe mit mutigeren anderen neuen Schritten und Wege. 
 
Wandel der 1. Ordnung oder evolutionärere/adaptiver Wandel
 
Die Umgestaltung ist hier noch minimal, das macht den Mitarbeitern keine Angst und sie lassen sich darauf ein. Ist diese Hürde gemeistert kann der nächste Schritt gewagt werden:
 
Wandel der 2. Ordnung oder revolutionärer/transformierender Wandel
 
Diesmal ist die ganze Organisation betroffen, d.h. alle Abteilungen, Instanzen, Stellen, Mitarbeiter die diese besetzen. Dieser Wandel lässt Angst entstehen, da es oft mit sehr krassen Veränderungen von Werten, Prozessen und Strukturen verbunden ist. 
 
Diese Prozesse lassen sich in 3 Phasen verdeutlichen, die auf ein Veränderungsimpuls mit konkreten Handlungsschritten erfolgt:
 
1. Phase Unfreeze oder Auftauen 
 
Die wichtigste Phase im ganzen Prozess, der wohl oft vernachlässigt wird. Klar machen warum dieser Wandel jetzt notwendig ist und die bisherige Praxis in Frage zu stellen. 
Hier herrscht der Punkt, wo es nicht schnell genug gehen kann, und am liebsten wäre sofort alles neu und schon gleich gewohnt. Veränderungsprozesse sind nicht angenehm und fordern. 
 
2. Phase ist die Veränderung das Moving forward
 
Die neuen Denkweisen, Ideen, die daraus entstanden neuen Verhaltensweisen und Handlungen sind entwickelt und werden aktiv gestaltet, damit sie lebbar werden und sind. Diese Prozesse brauchen Kraft und Energie und die Bereitschaft dazu. Im Freeze ist das schwierig. Der Fokus in dieser Phase ist das aktive Umsetzen. 
 
3. Phase Stabilisierung oder Freezing des neuen Status
 
Damit das neue Bestand haben kann, braucht es Stabilisation, wird dies nicht bewusst stabilisiert, ist die Gefahr hoch, dass alte Muster und Strukturen wieder durchbrechen. 
Ist die Stabilisierungsphase gemeistert, ist ein neues Gleichgewicht der Organisation auf allen Ebenen entstanden.
 
Eine ganze Organisation zu bewegen ist krass, wenn ich mir das so von außen betrachte. 
 
Und jetzt?
 
Was hat das mit meinem Leben oder allgemein mit dem Privatleben zu tun?
 
Im Prinzip genauso wie im betrieblichen Setting. 
 
Das Leben besteht aus Veränderung, ob ich die nun mal mag oder nicht. 
 
Ich kann ein Mensch sein, der bei notwendigen Veränderungen gleich bockt und sowas von in den Widerstand gehe, oder ich bin gleich offen, verstehe die Notwendigkeit und finde zügiger einen Weg die Veränderunge zu gestalten. 
 
Ich tippe jetzt aus meiner Erfahrung weiter.
 
Bin ich im Survival, ist mir JEDE VERÄNDERUNG ZUVIEL. 
Da laufe ich schon so Schmalspur, dass ich gar nicht die Ressource dazu habe, neue Wege und Dinge mit Kraft zu verändern. 
 
Mein Modus in meinen Survivaljahren: gleich innerer Widerstand, weil mein ANS einfach nicht die Kapazität hatte für noch was....das hat viele Jahre gedauert bis ich das wandeln konnte. Und habe ich es trotzdem gelebt den Wandel?
 
Ja gezwungenermaßen. Denn es ging nicht anders. Ich hatte keine Wahl, ich musste, trotz meines Survivals weiter, nach dem Kraftmobilisieren im Survival und der KO danach, wieder Kraftmobiliseren usw.....es war ein irgendwie unendlicher Wellengang ohne wirklich Erholung, dass es oft längere SHUTDOWN-PHASEN gab, wo ich dennoch mein Alltag so gut es ging lebte. Meine Eltern haben mich da teils sehr entlastet, weil ich nicht mehr konnte. 
Nein, krankschreiben war für lange Zeit keine Option, wenn jemand Survival schon sehr lange kennt, gibt es da eine sehr sehr lange Ausdauer sich irgendwie durchzuwurschteln. Lebensqualität ist das eindeutig nicht und das Stabilisieren ist oft auch sehr kurzfristig bis das nächste kam. 
 
Und jetzt?
 
Mein Big SWITCH war das Wissen über die PVT und das Arbeiten mit meinem ANS. 
 
Ich liebe Wachstum, ich habe die letzten 10 Jahre, acht davon mit viel Widerstand im System gewandelt. Seit 2 Jahren ist dieser Widerstand weg. Ich habe verstanden, wie wichtig es ist, wenn ich Heilen will, dass ich Veränderung brauche. 
 
Aus evolutionärem Wandel wurde revolutionärer Wandel. 
 
So und da ich ja nicht allein lebe, sondern mit Kinder, was hieß das für meine Kinder?
 
Die hatte ich immer im Blick und mit im Wählen von Wegen. 
Denn das was mich betrifft, betrifft auch meine Kinder. 
 
Ihr Wohl stand lange Zeit an oberster Stelle und ist weiterhin, doch mein Wohlbefinden hat sich langsam wieder nach oben gekämpft, denn nur wenn es mir gut geht, geht es meinen Kindern auch gut. 
Je kleiner, umso ausschlaggebender ist das.
 
Mittlerweile ist das schon weniger, dennoch beeinflußt mein Wohlbefinden weiterhin meine Kinder. Unbewusst zeigt sich das schnell. Ich bin nicht oft schlecht gelaunt (wirklich so, schreibe ich nicht einfach), doch wenn ich es dann mal bin, rums....die Reaktion darauf kommt prompt von meinen Kindern. Jedes Mal so faszinierend und für mich Zeit für tiefes Durchatmen und für mein inneres Gleichgewicht wieder zu sorgen. 
Damit es nicht mein Umfeld infiltriert. 
 
Wo stehe ich aktuell in meinem sehr hoch gelebten Tempo die letzten zwei Jahre?
 
Ich bin an dem Punkt wo ich keine Lust mehr habe vorwärtszustreben.
 
Punkt.
 
Ich bin in mir und bei mir angekommen. 
 
Das Ziel der Heilung erreicht. 
 
Ich will nicht mehr weiter. 
 
Ich will hier bleiben und stabilisieren.
 
Und wenn die Stabilisierung durch ist, daraus erschaffen. 
 
Heißt dass es gibt kein Wachstum mehr oder Veränderung?
 
Nein, doch dieses krasse 'go go go go' ist in die Ruhe geführt. 
 
Ich darf bleiben, in dem Status der aktuell da ist. 
Und wenn es neue Veränderung braucht, kann ich mir aus dieser Ruhe den Raum geben, um genau zu filtern und zu erörtern was passt, was nicht passt, was das für Auswirkungen hat auf mein jetztiges Leben und mein Umfeld usw. 
 
Eine Situationsanalyse (die interne und externe Umwelten), aus der sich dann neue so gut wie möglich mit bounded rationality (begenzter Rationalität)  Strategien entwickeln, um die anstehende Veränderung mit gezielten konkreten Handlungsschritten zu leben. 
 
BWL, gar nicht so weit weg von uns, oder?
 
Ich bin ein Mensch der ziemlich schnell Zusammenhänge erkennen kann und Auswirkungen. 
 
Und mir ist vollkommen klar, wenn Kinder in eine Planung mit involviert sind, braucht es genaues und achtsames Vorgehen. 
 
 Das heißt nicht ich lasse sie aus Planungsdingen ganz raus. Mein Weg war schon immer ganz klare Transparenz, Offenheit und authentisches Umgehen mit schweren Begegebenheiten. Kinder merken schnell wenn was nicht stimmt, mixed-messages sind aus meiner persönlichen Erfahrung im Nachgang schwerer zu verstehen und damit umzugehen, wie gleich klare stimmige Infos zu erhalten (kindgerecht). 
 
Was mir da geholfen hat?
 
Dieser Schutzraum, den ich aus mir für meine Kinder geben und erschaffen kann, dann wenn es den gebraucht hat, egal wie tief ich im Survival war. 
Mein Compassionate-Dasein übernahm dann und war ganz da. 
 
Was mir im Prinzip auch geholfen hat, diese ventrale-Qualität in mir zu spüren. 
 
Und ich habe jetzt gar keinen Widerstand mehr in mir, wenn es um sehr tiefgehenden Veränderungen geht?
 
Doch, klar, wer will schon freiwillig viel Kraft in etwas investieren, wo nicht sicher ist, ob es auch wirklich das ist?
 
Was hilft mir da?
 
Meine Tiefe. 
Die mir ganz klar signalisiert, warum es jetzt notwendig ist und dass ich es schaffe, diese Kraft zu mobilisieren. 
 
Je mehr ich im ventral-vagal-Orientiersein lebe (dieses Jahr), umso mehr Kraft habe ich und je weniger Widerstand, weil mein System nicht im Energie-low hängt sondern in seiner Kraft agiert. 
 
Was will ich mit diesem Post sagen?
 
Change Management lebt jeder in seinem Leben. 
 
Als Single ohne Kinder ist das recht einfach, doch als Familie oder als Alleinerziehend/e ist das eine komplett andere Nummer. Es wird nicht alles easy sein, doch Veränderungen mit einem ventral-vagal-orientierten-Zweck zur Verbesserung des Wohlbefindens eines ganzen Systems (Familie ist auch eine Organisation), ist auf lange Sicht IMMER WERT es zu WAGEN. 
 
Mut wird belohnt, auch wenn die Wege teils sehr lang sein können, um Veränderung zu bewirken. 
 
Ich sag nur 10 Jahre. 
 
Und da soll man einer sagen ich habe kein Durchhaltevermögen, Weitsicht und Ausdauer ;) Etwas wahrhaftiger Humor ;)
 
Ich wünsche dir/euch einen schönen Samstag und ermutige dich/euch dem Wandel des Lebens eine Chance zu geben :)
 
 

“The Chinese use two brush strokes to write the word 'crisis.' One brush stroke stands for danger; the other for opportunity. In a crisis, be aware of the danger--but recognize the opportunity.”
 

 John F. Kennedy





'Mit einem starken Team an Deiner Seite überstehst Du jede Krise.'

 

- Hennig-Keller, Nathalie



'Lebenskrisen sind nicht dafür da, um Freundschaften zu prüfen. Sie dienen, um zu unserer eigenen inneren Stärke zu finden. Mit jedem Schicksalsschlag, welchen wir selbstständig und alleine meistern, stellen wir fest, dass wir stärker werden als je zu vor.'

 

- Klaus Uschold, Ingrid





 

Kommentare