Teil 11 sich wieder finden


 

Gereiftes ruhiges Ja

Der nächste Tag ist für die einzelnen Gruppen unterschiedlich gestartet. Es liegt etwas magisches in der Luft. Die Schöpferin hat es in ihrem Vorspüren. Dieses Vorspüren kündigt oft Veränderungen oder nächste Entwicklungen an. Tiefe intuitive gereifte Klarheiten, die oft noch nicht mal ausgesprochen werden müssen, sondern es ist einfach nur für sich darin stehen und sehen ob es in Resonanz geht mit der Umwelt. Oder wie die Umwelt damit in Resonanz geht. Welche Qualität es diesmal hat, lässt sie neugierig werden. Sie sind noch auf dem Felsen. Der Fährtenleser schläft noch. Zeit sich mit ihrem Inneren zu beschäftigen. Wie fühlt sich dieses innere Sein gerade an, was will Einzug in ihr Leben halten? Sie schließt die Augen, legt ihre rechte Hand auf ihr Herz, atmet tief ein und aus und lauscht was ihre Tiefe präsentieren möchte. Es ist ein gereiftes Frausein, ein in seiner eigenen Wahrheit stehen, ohne sie im außen bestätigt bekommen zu wollen. Einfach wissen, so ist es. Es hat eine natürlich gewachsene Tiefe, Vertrauen, Offenheit, Bereitschaft, Zuversicht und eine sehr starke Kraft. Es hat was mit ihrer Liebe zu tun. Bereitschaft zu lieben, diese achtsame, fürsorgliche, sanfte Kraft des Lebens zuzulassen und klar darin stehend zu leben. Kein Rückzug oder verschrecktes in Achtstellunggehen, einfach ganz präsent, klar, bewusst gewählt darin stehen und diese Energie einfach sein. Für sich selbst diesen Raum zu leben und dann wenn es Zeit ist zu weiten für andere Menschen, die mit ihr diesen Raum teilen möchten, in ihren vielen Abstufungen und Facetten. Sie seufzt tief, so ein angenehmes, ruhiges, entspanntes, sanftes Sein. Die Weichheit ihres Herzens. Das Seufzen hat den Fährtenleser wach gemacht, mit halb offenen Augen fragt er überrascht: ‚Alles gut bei dir?‘ ‚Guten Morgen, danke der Nachfrage, ja mir geht es gut. Ich hatte eben nur ein inneres Vorspüren‘, grinst sie ihn an. ‚Hm, ich bin noch nicht wach genug, wenn du auf dem weiteren Weg heute darüber reden willst, sag Bescheid‘, bekundet er seine Bereitschaft zuzuhören. ‚Danke lieber Fährtenleser, doch ich spüre, es hat noch nicht seine Zeit, es ist eine Sache von realem Begegnen und in seiner Wahrheit stehen, verstehst du was ich meine?‘, teilt sie ihm mit. Er setzt sich auf, streckt und reckt sich, dann schaut er die Schöpferin schmunzelnd an:‘ Ja ich verstehe was du mir sagen möchtest, ich werde jetzt nicht meine tiefe Ressource dazu anzapfen, auch wenn ich spüre sie möchte darauf antworten, doch das ist nicht meine Position.‘ ‚Hm, wie schön ausgedrückt – nicht deine Position – danke an deine Tiefe für ihre Weisheit‘, berührt sie ihn freundschaftlich wohlwollend am Arm. Sie steht auf und streckt sie, schaut sich um, und genießt die Morgenfrische. ‚Bist du bereit  weiterzugehen?‘, fragt sie ihren Gefährten. ‚Ja, lass uns weitergehen und sehen was der Tag alles so bringt‘, bejaht er ihre Frage. Sie klettern vom Felsbrocken und laufen Richtung Inselinnern.

 

 Die Forscherin und Piratin sind schon seit Sonnenaufgang unterwegs. Sie laufen in Stille und genießen das wortlose Raumteilen. Der Wald wird lichter und eine neue Landschaft wird langsam sichtbar. ‚Ach schau mal, die Grasebene, da war ich schon‘, grinst die Forscherin. ‚Und was schönes erlebt?‘, möchte die Piratin wissen. ‚Ohja, Begegnung mit einem Bären!, lacht die Forscherin. ‚Oh!‘, dann lass uns mal achtsam durch dieses Gras wandern. ‚Gute Idee, ich glaube jedoch nicht, er taucht nochmal auf‘, beruhigt die Forscherin die Piratin. So kennt sie die Piratin gar nicht. Das Alleinsein hat sie noch weicher werden lassen, ihren Schutzpanzer sozusagen gewandelt in etwas zutiefst menschliches. Das zwar verletzlich ist, doch eine ganz eigene Stärke hat, welche mit dem menschlichen Schmerz umgehen kann, wenn er dann entstehen sollte. Sie bewundert ihren Mut. Was für eine Entwicklung, so wunderschön miterleben zu dürfen. Sie grinst die Piratin wissend an, diese merkt es und schaut sie herausfordernd an: ‚Okay, was hast du da gerade in dir erkannt, was du mir nicht sagst?‘ ‚Hihihi, ach liebe Piratin, ich habe gerade festgestellt, was dieses Alleinsein mit dir gemacht hat, es hat dich weicher werden lassen, dein Schutz gewandelt in wunderschönen menschlichen Mut‘, teilt die Forscherin. ‚Oh……‘, sichtlich berührt kommt nicht mehr von ihrer Gefährtin. ‚Komm, lass uns einfach weitergehen, es wird Zeit den anderen zu begegnen, hast du ein Gespür?‘, lenkt sie die Piratin aus ihrem Berührtsein in die konkrete Handlung im Jetzt. ‚Hm, lass mich mal spüren und folge mir dann einfach‘, grinst die Piratin nun schelmisch. ‚So machen wir es!‘, antwortet die Forscherin. Sie laufen durch die Graslandschaft und jeder ist in sein Inneres versunken.

 Der Schöpfer und gute Freund werden von Ikarus geweckt, er hat Hunger und möchte endlich Nahrung. ‚Was hast du dir da eingefangen?‘, neckt der gute Freund den Schöpfer. ‚Einen sehr zuverlässigen Wecker der Natur‘, lacht der Schöpfer. ‚Ja, so gesehen passt das‘, lacht nun auch der gute Freund. ‚Was ist dein Plan für heute?‘, fragt der gute Freund. ‚Hm, was hälst du davon hier ein Lager aufzubauen, ich habe so im Gefühl wir sind bald wieder mehr.' ‚Ja gern, ich habe ehrlich gesagt genug von Laufen‘, gibt der gute Freund bekannt. ‚Gut, dann geh ich jetzt mal Nahrung für Ikarus besorgen und du kannst dich schonmal umsehen für passendes Material‘. ‚Ja gern, viel Erfolg!‘, ermutigt der gute Freund den Schöpfer. Der Schöpfer läuft gedankenverloren in Richtung Wald, er weiß nicht genau, was er für Ikarus sucht. Ein Knacken in der Nähe lässt ihn aufhorchen. Ikarus hat es auch wahrgenommen und breitet seine Flügel aus. Was ganz Neues, das erstaunt den Schöpfer. Offensichtlich geht es ihm besser. Das Knacken kommt näher und er kann zwei Gestalten sehen. Er bleibt stehen und wartet. Es sind ein Mann und eine Frau. So viel kann erkennen an der Körpergestalt und sie kommen ihm beide sehr bekannt vor. Sein Herz wird etwas schneller, eine Freude durchströmt ihn. Ein wissendes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Ikarus erhebt sich plötzlich in die Luft und kreist über dem Schöpfer. ‚Wow, Ikarus! Dir geht es besser, das freut mich!‘, sagt er laut zu dem Vogel. ‚Na, wen haben wir denn da?‘, ruft es von vorne. ‚Schöpfer! Hey, wie schön dich zu treffen!‘, ruft der Fährtenleser. ‚Hallo ihr zwei, das finde ich auch!‘, antwortet der Schöpfer lachend. Die Schöpferin ist still und ihr wissender Gesichtsausdruck zeigt, sie gibt den beiden Gefährten erstmal den Raum. Sie umarmen sich und schlagen sich wie männliche Gefährten das so machen auf den Rücken. Nach der kurzen Begrüßung zeigt der Schöpfer dem Fährtenleser die Richtung, wo sie ihr Lager aufbauen wollen. ‚Ich lass euch zwei Mal alleine‘, schmunzelt er die Schöpferin und den Schöpfer an. ‚Danke‘, kommt von der Schöpferin. Der Schöpfer und die Schöpferin stehen sich einfach nur gegenüber, wortlos. Es braucht keine Worte. Das Vorspüren der Schöpferin geht in die ganze Entfaltung. Da ist ein gereiftes authentisches Ja für diesen Raum, der entsteht, wenn sie mit dem Schöpfer zusammen ist. Er lächelt sie sanft an und spürt genau, was in ihm in die Resonanz geht. Es ist etwas Gereiftes, gewachsenes, etwas beständiges, das ein klares Ja erhalten hat, noch tiefer als es eh schon da war. Er macht einen Schritt auf sie zu, der Abstand ist jetzt nur noch wenige Zentimeter. Er hebt seine Hand, legt sie auf ihren Kopf, streicht ihr sanft über die Haare und spürt einfach nur wie es erneut ist in ihrer Nähe zu sein. Eine tiefe Ruhe breitet sich in ihm aus. Sie nimmt seine andere Hand und legt sie auf ihre Herzgegend, dann legt sie ihre rechte Hand auf sein Herz. Ihre Sanftheit, die eine neue Tiefe erhalten hat, berührt ihn so, dass es ein wohliges Schaudern durch seinen Körper auslöst. Er zieht sie näher und küsst sie. Die Umgebung verschwimmt, es ist nur noch der Moment präsent. Diese Ruhe, dieses vertraut sein, es hat ihm doch ganz schön gefehlt. Und er versteht, dass beides da sein darf in ihm, das eigene Wege gehen sowie das Genießen der Vertrautheit, wenn es ein Nah sein ist. Beides in einem fließenden Abgleich, ist was er erleben möchte und erschaffen mit der Schöpferin. Die Klarheit ist in ihm gereift, das ist klar spürbar. Er löst sich von dem Kuss und schaut sie sanft an. ‚Wie schön dir wieder nah zu sein‘, sind seine Worte.  ‚Hm, das kann ich bestätigen‘, lächelt sie ihn an. Er nimmt sie in den Arm und sie stehen einfach nur da und genießen diese Körperberührung. Da ist Vertrauen, Vertrauen und der Raum in seiner eigenen Wahrheit stehen zu können. Es ist auch ein tiefer Respekt in diesem Raum für diesen anderen Menschen, verknüpft mit einem Wohlwollen und Fürsorge. Das er mal an diesen Punkt kommt, hätte er auch nicht geglaubt. Es ist einfach für sich in ihm langsam unmerklich gewachsen. Bereitschaft zu lieben und diese Liebe, die ihm die Schöpferin gibt anzunehmen. Etwas ganz Natürliches und Menschliches. Sie löst sich langsam aus seiner Umarmung und schaut ihn direkt an:‘ Ich habe diesen neuen Raum schon gespürt, doch wie es wirklich real ist, wow!‘, teilt sich ihm mit. ‚Hm, ja, das kann schwer in Worte gefasst werden, vielleicht ist es einfach nur eine Sache des Wahrnehmens und der Kommunikation unserer beider Körper‘, wundert sich der Schöpfer. ‚Lass es uns herausfinden? Komm wir gehen zum Lager, dass du erwähnt hast', antwortet sie. Er nimmt ihre Hand und sie laufen still nebeneinander. Dankbar diese Erfahrung des Wiederbegegnens so erfüllend erleben zu dürfen.

 

 Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag  :) 

 

WOW! GÄNSEHAUT!!!!!

https://www.youtube.com/watch?v=4vXGB4w2Ats

 Die Band einmal LIVE hören.....hm, mal sehen wie das möglich wird. 

 

Dermot Kennedy - Two Hearts

 

'Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluß zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht.'

- Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation 

 

' Weil ich glaube, dass die Freude am einfühlsamen Geben und Nehmen unserem natürlichem Wesen entspricht, beschäftige ich mnich schon viele Jahre meines Lebens mit zwei Fragen: Was geschieht genau, wenn wir die Verbindung zu unserer einfühlsamen Natur verlieren und uns schließlich gewalttätig und ausbeuterisch verhalten? Und umgekehrt, was macht es manchen Menschen möglich, selbst unter den schwierigsten Bedingungen mit ihrem einfühlsamen Wesen in Kontakt zu bleiben?'

 - Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation

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