Überlebensstrategie Selbst-regulation vs. guttuende Selbst-regulation
Guten Morgen :)
Ich wünsche einen schönen Sonntag :)
Thema Selbstregulation wie schon letzte Woche angekündigt, kam gestern ins Verstehen.
Erfahrend ins Verstehen, lol ;)
Wo fang ich an, damit es einigermaßen verständlich wird ohne grosses Hintergrundwissen was die PVT angeht.
Etwas Basis gabs ja schon hier und da in den Blogposts.
Also es gibt eine guttuende Selbstregulation und eine schutzaktivierte Selbstregulation
Je nach Lebenserfahrung oder Lernen, kann es passieren, dass die guttuende Co-Regulation von außen nicht so gegeben werden konnte oder es eine guttuende Selbstregulation erfahren wurde und irgendwann auch selbst eigenständig lebbar ist.
Das nicht geben können von guter Co-Regulation ist keine Verurteilung oder Schuldzuweisung, jeder gibt sein Bestes zu bestimmten Zeitpunkten und wenn ich nicht weiss was gute Co-Regulation ist, kann sie auch nicht gegeben werden.
Wenn etwas nie gelernt wurde, kann es auch nicht weitergeben werden usw.....da hängen Ketten von Generationen dran, wenn man das genau analysieren würde.
Und eine echte Chance das zu verändern, passiert nur, wenn einer die Muster erkennt und anfängt zu verändern.
Doch darauf will ich nicht hinaus, mir ist nur wichtig, das diese Posts keine Anklagen sind, keine Schuldzuweisungen und auch keine Verurteilungen oder Abwertungen sind.
Zurück zu der guten Selbstregulation.
Hab ich genug Co-Regulation erfahren, die mir irgendwann im Kindesalter hilft mich dann gut selbst zu regulieren, ist das wunderbar!
Menschen die das leben, tun gut, denn sie wissen genau was sie brauchen und leben es.
Sie sind für mich teils sehr tolle Inspiration gewesen, fasziniert davon, wie sie es so einfach schaffen, wo ich immer meine Stolpersteine vorfinde, bis jetzt.
Gute Selbstregulation macht es möglich, ohne in den Schutz zu gehen, zu spüren: OH, das war alles etwas viel, ich brauch jetzt mal etwas Pause.
Es gibt eine ventral vagal Verankerung und es wird bewusst pausiert im dorsalen Bereich ( weniger Energie ). Dort tut die Erholung dann auch wirklich gut, da es eine ventrale Verankerung gibt und wenn der Zeitpunkt wieder da ist geht es nach oben.....
.....die 'Leiter im ANS' nach oben in den sympathischen Bereich, es ist wieder mehr Energie da, kann bereit gestellt werden, um wieder ganz ......
....in den ventralen Bereich zu kommen und gute Sozialgemeinschaft zu leben oder Co-Regulation auch wieder zu geben, mit sich selbst, der Umwelt, den Mitmenschen, Spiritualität, Religösität verbunden sein.
Das ergibt dann einen erfüllenden, erholsamen Wellengang, so wie es gebraucht wird.
Orange ist meine Farbe für den ventral vagal Bereich und hellblau den dorsal vagal Bereich ohne Schutzaktivierung.
In diesem Wellengang ist ein leichtes hin-und-her zu switchen und vorallem wieder zügig ganz nach oben kommen, ganz im ventralen Bereich zu sein.
Jetzt kommt meine lang gelebte adaptierte oder auch schutzaktivierte Selbst-regulation, sie ist meine persönliche Geschichte, das wird wohl bei jedem sehr individuell sein.
Fakt ist, laufe ich in dieser schutzaktivierten Schleife gibt es keine wirkliche Erholung, komm ich verdammt schwer in meinen ventralen Bereich, wenn überhaupt und mein Frontalcortex ist cut off!
Was das heisst? Keine Handlungsfähigkeit, was diese Schleife nochmal verstärkt, sie laufen endlos, wenn es keine Maßnahmen zur Unterbrechung gibt oder durch Co-Regulation geschafft wird, für kurze Momente diesen ventral vagal Bereich anzutasten, denn dann wird etwas in einem wach und möchte mehr davon. Auch wenn es erstmal neu ist und die Tendenz hat zu verängstigen, doch tief in uns ist etwas, das kennt diesen Zustand und den möchte ich wieder erfahren. Der Weg und das wie ist oft unklar und lässt wieder in der schutzaktiviertend Schleife enden.
Zum besseren Verstehen, wie läuft das ab?
Hat mein ANS gelernt sich irgendwie selbst zu regulieren, dann probiert es viele Möglichkeiten aus.
Es hat die drei Bereiche oben ventral vagal, Mitte sympathisch und unten dorsal vagal.
Ventral vagal ist nicht stark genug, die Vagal break zwischen ventralem Bereich und sympathischen Bereich rutscht immer weider weg oder die 'Impacts' ( so nenn ich jetzt mal die ständig auf einem einprasslenden heftigen Dinger oder zuviel auf einmal usw ) sind so auf einanderfolgend, dass die Herausforderung eine Überforderung wird und es rutscht komplett in die Survival/Schutzreaktionen.
Dann geht es erstmal in den sympathischen Bereich, ich bin aktiviert, ich laufe auf Hochtouren, versuche irgendwie die Überforderung zu meistern, ist das nicht möglich oder es kommen alte Geschichten mit rein oder Triggerpunkte, dann wird die Spannung irgendwann so hoch ( hypervigilant), dass ich nur noch abschalten möchte, das im sympathischen Bereich jedoch Null geht. Der Teil unseres ANS aktiviert, will Kämpfen oder Flüchten, deshalb gibt es da nur ENERGIE.
Je nachdem wie lange jemand das aushält oder sein Körper das mit macht, kann ganz schön viel Zeit vergehen und viele körperliche Beschwerden die Anzeichen dafür sein die unangenehm und auf Dauer sehr zehrend sind.
Kippt das ganze rutscht es in den dorsalen schutzaktivierten Bereich ab, das ist erstmal eine sehr grosse Erleichterung, ENDLICH IST DIESE UNERTRÄGLICH HOHE SPANNUNG WEG.
Was anfangs als Erleichterung ist, da die Spannung endlich weg ist, wird schnell zum abdriften in ein Sein, dass ziemlich grau und energielos ist, dort findet keine Erholung statt, die Verbindung ist auch hier zum Frontalcortex gekappt und das ganze Körpersystem wird auf Energiekonservierung geschaltet, es wird ALLES RUNTER GEFAHREN! Nur noch das nötigstes an Energie geht an die Organe die es brauchen.
Auf Dauer ebenfalls ein sehr unangenehmes Sein das sogar mit Todesangst einhergehen kann, so runtergefahren zu sein, was dann wieder mobilisiert und in den mittleren Bereich holt.
Oder es gibt diese Angst gar nicht mehr aufgrund von einer Dauerschleife in den Schutzaktivierungsbereichen, dass es ein Aufgeben wird, komplett.
Ich kann dann wirklich nicht mehr und weiss auch nicht wie ich da rauskomme.
Gibt es eine Aktivierung im dorsalen Bereich durch sympathische Mobilisation hab ich die Chance wieder in die Mitte zu kommen, wenn dieses Aktivierung jedoch zu stark ist, geht es wieder in die Schutzreaktion anstatt in die gesunde Energiemobilisation.
Das passiert leider durch die gemachte Erfahrung, dass sympathische Aktivierung wieder Angst macht in der Hypervigilanz stecken zu bleiben und so weiter.
Schaffe ich es jedoch durch diesen sympathischen Bereich zu kommen ( was NÖTIG IST um überhaupt wieder nach ventral zu kommen ), ohne meinen Schutz zu aktivieren und zumindest nur kleine Momente im ventralen Bereich bin, gibt mir das die Chance diese Erfahren als Ankerpunkt zu nehmen und die Maßnahmen zu finden, die mir helfen dort hoch zu kommen.
Das passiert in der Therapie oder sollte.
Meine persönliche Erfahrung ist jedoch, dass es ohne bewusst-sein darüber wie das ANS funktioniert keine wirklich Chance gibt das auf Dauer zu halten.
Jetzt, wo ich es verstehe, kann ich anders damit umgehen und das gibt mir sehr viel Zuversicht, denn ich kann euch sagen, jeder Mensche möchte gute Selbst-regulation können, nur leider haben es manche nie oder nicht durch gute Co-Regulation lernen dürfen.
Leider werden dann die wirklich schädigenden Selbst-medikationen angefangen zu leben: Alkohol, Schmerzmittel, andere Süchte, Selbstverletzung usw.....die Menschen sehen keine andere Wege mehr aus dieser schutzaktivierten Schleife rauszukommen.
Meine Wahl keine Alkohol zu trinken beruht auf einer intuitiven Ahnung wie gefährlich das für mich gewesen wäre. Für diese intuitive Ahnung bin ich sehr dankbar.
Ich hatte in meiner Kindheit ein paar Räume der guten Co-Regulation, deshalb hab ich da schon Erinnerungserfahrungen gehabt, was mir dann natürlich erleichtert immer mehr ventral zu bleiben, ohne dass es mir Angst macht, weil ich es nicht kenne. Ich kann mich sehr gut erinnern wie dieses ventrale Sein mich anfangs sehr verunsichert hat und es ging natürlich dann gleich wieder in die schutzaktivierte Schleife.
Meine Ressourcen aus den schutzaktivierten Bereichen rauszukommen ist vorallem EMDR, das ist dann die Magie, aber auch gute Co-Regulation wenn ich sie zulassen kann und keine Gefahrenzeichen da sind, meine KREATIVITÄT! Die mich schon ein lebenlang begleitet, mein REFLEKTIEREN, denn sobald ich reflektiere ist ventral-vagal Anteil dabei mein Frontalcortex ist online! Bewegung, gut für mich sorge, gutes Stressmanagement und jetzt kam die PVT dazu.
Mein Schlüssel zu meiner guten Selbst-regulation und das zulassen können von Co-Regulation um wirklich erfüllenden Sozialkontakt zu leben.
Dafür bin ich sehr dankbar und mein offenes Teilen ist dazu da, andere zu ermutigen nicht aufzugeben, die Hilfe zu suchen oder euch selbst auf den Weg zu machen, die Infos zu holen die ihr braucht, damit euer ANS in der Ruhe laufen darf, dass es aus Verstehen Wahlen hat und die Verbindung mit euch selbst, eurer Umwelt, euren Mitmenschen und zur Spiritualität oder Religion möglich ist.
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