Sehnsucht und das ANS
Hallo vom Freitagabend- passend zu meinem 'Freitagstrigger', das Thema, LOL ;)
Ein ausgenommen interessantes Thema, das viel bewegt und wahrscheinlich viele bewegt.
Und jetzt?
Nehm ich es auseinander, aus meiner ANS Sicht, wie das genau bei dir ist, weiss ich nicht, doch ich spüre wie mein ANS darauf reagiert oder agiert.
REAGIERT oder AGIERT.
Darin liegt der KIPP-PUNKT.
Sich nach etwas Sehnen ist an sich ja nichts schlechtes, es zeigt nur, da ist etwas, ein inneres Bedürfnis, etwas wieder erfahren zu wollen, weil es gut tut.
Doch manchmal kann Sehnen auch eine Qualität haben von 'es fehlt etwas'.
Liess die Aussagen für dich und spüre wie dein ANS oder Körper darauf reagiert:
Ich sehne mich etwas wieder zu erfahren und zu leben, denn ich habe es lange nicht mehr gelebt und es tat so gut.
Ich sehne mich, weil es fehlt.
Also mein ANS reagiert beim ersten Satz ziemlich gelassen und findet gleich Lösungen wie das und was möglich ist. Da ist keine 'Story' hintendran die versucht abzulaufen, es ist einfach so und es wird die Handlung gelebt, es wieder zu erfahren. Ganz einfach.
Dieses 'ganz einfach', tja, was soll ich sagen, ist nicht so ganz einfach, vorallem nicht, wenn ich unbewusst meine 'Stories' zu den Sehnsuchtsbereichen ablaufen lasse.
Dann endet es ganz schnell in den Bereichen in denen ich mein ventrales Management abgebe, die ventral vagal break durchrutscht und tada! Hallo hier bin ich, Stressaktivierung die andere Richtung die ich eigentlich nicht wollte.
Okay, zum besseren Verstehen, ich nenn jetzt mal Beispiel spontanes Leben, das ist am unverfänglichten und betrifft uns gerade alle. Denn es ist nur sehr begrenzt möglich, bis fast gar nicht.
Ich hab das Sehnen nach 'spontanem Sein', das kann alles sein, worauf ich Lust habe, spontan in die Stadt zu fahren, mich mit Freunden treffen oder Essen gehen usw....
Bin ich noch in meinem ventralen Bereich meines ANS, wo ich das wahrnehme, denn nur hier kann ich das wirklich auch benennen, das Reflektieren noch da ist, dann hab ich die Möglichkeit einfach meine Optionen durchzugehen was spontan alles möglich ist und eine Option zu wählen, auch wenn es nicht unbedingt das ist, was ich spontan leben wollte im ersten Impuls.
Sache erfüllend gelöst und gehändelt.
Zweite Möglichkeit ist, ich spüre das Sehnen ( fehlt etwas ), merke aber wie ich leicht abrutsche in meinen sympathischen Bereich Mischung aus Frust, leichter Ärger und Wut über das nicht können. Alte Muster kommen rein, alte Geschichten beginnen mich immer tiefer in die ANS REAKTION zu ziehen.
Lass ich es laufen, verliere ich bald die ventral vagal break und wusch, die volle sympathische Mobilisation ist da, STRESSAKTIVIERUNG.
Dann kommen alte Geschichten so richtig in Fahrt, holla die Waldfee.
Nachdem dann die Wut abgeflacht ist, kommt bei mir oft die nächste Stufe nach dem Frust die Resignation, Rückzug, Enttäuschung, Entmutigung usw.....Opferhaltung, Selbtmitleid usw.....die volle Dosis dorsale Schutzaktivierung.
Dann bin ich durch mein Sehnen in der Stressreaktion meines ANS gelandet, teils mit hineingezogen durch alte Geschichten, die unbewusst ihr Ding machen.
Tut nicht gut, nicht zu empfehlen, doch ich weiss das dieser Prozess so schnell ablaufen kann, bevor ich es merke, ich schon irgendwo da zwischendrin hänge.
Rettungswege? REFLEKTION.
Sobald ich innehalte und anfange zu reflektieren, hab ich ventrale Qualität drin, ein Anfang um wieder nach oben zu kommen.
Szenario, wenn ich früher ventrale Power reinbringe:
Ich spüre wie Frust und Ärger hochkommen, das heisst ich bin schon Richtung StressREAKTION in meinem sympathischen Bereich, doch noch nicht ganz drin, dann kann ich durch Reflektieren die alten Geschichten hintendran wahrnehmen, die stimmen mich oft etwas traurig, was natürlich wieder die Gefahr beinhaltet wieder ganz im dorsalen Stressbereich zu enden, allerdings nicht, wenn ich durch mein ventrales Reflektieren einen Raum erschaffe der Compassion möglich macht. Annehmen, meine Story sozusagen anschaue und ihr Compassion entgegenbringe. Ich bin dann immer noch etwas traurig, aber es ist nicht mehr diese bodenlose Traurigkeit die nach unten zieht in ein Loch.
Sie lässt die Traurigkeit dasein, lässt den Stories ihre Berechtigung dazusein und wandelt sie dadurch.
Annehmen wie es ist, das ist Compassion.
Dieses Wandeln bringt mich dann nach einer Zeit wieder ganz nach oben in den ventralen Bereich meines ANS.
Dort hab ich dann die Möglichkeit Ideen zu finden, das 'Wie' zu erschaffen, die Wege dazu einleiten, Aktion zu leben.
Und damit ich die Aktion auch leben kann, gibt mir mein sympathischer Bereich die Energie die ich brauche ohne in den Stress/Schutz zu gehen, es wird ein 'zuversichtlicher Thrive' anstatt eine Sackgasse.
Erfahre ich diese Handlungsfähigkeit nimmt meine Zuversicht zu und wenn ich dann an dem Punkt bin, es real zu erfahren, erleben, dann bestärkt das diesen neuen ANS-Weg.
Optimaler Weg mit Sehnen umzugehen sähe bei mir so aus:
Spüren von 'lange nicht gelebt' - Ideen wie es wieder erfahren werden kann - direkte Aktionen, konkrete Pläne und Handlungen - Zuversicht und Vorfreude auf das ermöglichte Kommende - innerer Friede, Ruhe und Zufriedenheit, wenn wieder lebend und erfahrend
Mein OPTIMAL.
Und jetzt?
Ach, da 'Freitag - Ausbrechen aus dem Alltagimpuls' so ein Trigger für mich ist ( was ich vorhin beim Erfroschen SEHR interessant fand, hahaha ), und ich meistens freitags müde von der Woche bin, einfach heute ventral verankert dorsales Annehmen leben und morgen sieht die Welt wieder anders aus.
Weiss ich aus Erfahrung ;)
Meine Sehnsuchts-'trigger' hab ich aufgeschrieben und die Stories dahinter wurden auch klar.
Das verschafft mir die Möglichkeit konkrete Handlungen zu leben, wenn ich will, um wenigstens die Richtung 'es irgendwann zu leben' einschlagen kann.
Tut gut, dankbar das zu können.
Ich wünsche dir/euch einen schönen Abend :)
PS: Keine Stressreaktion heute am Ablaufen durch das Sehnen, stattdessen ventrales Verankertsein und dorsale Ruhe geniessen.
Freitag halt, LOL ;)
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