Wie kann (man) ich mit der Wucht des Lebens umgehen?

Lange Zeit kein Lebenszeichen hier, das macht nichts, die Wucht des Lebens war zu heftig. 

Ich befinde mich gerade in der Verarbeitung und im Kraftaufbau. 

Dazu nutze ich viele Techniken/Tools/Skills um wieder dahin zu kommen, wo ich gut verankert in meinem ventral vagal Bereich erfüllt leben kann. 

Da es immer wieder eine Wucht des Lebens geben kann, hat sich für mich heute morgen die Frage gestellt, wie ich damit umgehen kann?

Ich habe eine Grundvulnerabilität mein ANS holt mich ganz schnell in den Schutz wenn es zuzuzuviel wird, eine gute Sache, doch das nimmt Kraft und es ist die Frage, wie ich die Wucht des Lebens einfach besser abfedern kann ohne das es mich ins KO holt. 

Diese Pause zur Zeit habe ich mir freiwillig gegeben, ich hätte durchpowern können, doch mein Körper gab klare Signale, das es nicht geht. 

Mentale Forderungen des Lebens allein kann ich recht gut stemmen und meinen Weg damit finden, doch wenn der Körper durch Viren seine Kraft zusätzlich noch genommen bekommt, 

holla die Waldfee, das ist definitiv einfach zuviel. 

Zwei Knaller sind eins zuviel, oder so ählich. 

Ich lebe noch und werde auch wieder in meine Stärke finden, die in den letzten Monate sich so gewandelt hat. Allein durch Psychoedukation!

Polyvagal-Theorie sei dank und die Chance des Reshaping meines ANS in Begleitung. 

Jetzt zurück zur Fragestellung. 

Ich nutze meine Kreativität gern um an tiefere Lösungen zu kommen, diese Lösungen die ganzheitlich sind und nicht mit dem Kopf erdacht. 

Auf dem ersten Bild oben ist schonmal eine schöne Landschaft zu sehen. Ungestört friedlich usw., dass sich im nächsten Bild ändert. Die WUCHT DES LEBENS ist im Anmarsch. 

Oft nicht vorhersehbar und deshalb so den Boden unter den Füßen nehmend. Manches ist abzusehen, anderes nicht. Egal welche Kombination, beides ist anstrengend und wird das ANS fordern, auch einen gesunden in seinem ANS flexiblen Menschen wird es herausfordern. 

Welche Wege, dann ein ANS nimmt ist sehr sehr individuell, das hier ist mein Weg. 

Er kann als Inspiration dienen, doch er hat keine Allgemeingültigkeit. 

Es ist eine Möglichkeit und selbst ich kenne in meinen 41 Jahren viele Wege, die mein ANS versucht hat zu gehen, je nach Situation und Kraftkapazität. 


 
Wenn die Wucht des Lebens da ist, was mache ich dann? Oder wie im Bild:
Was mach ich mit dieser Wolke? Wie begegne ich ihr? 
Lösung meiner kreativen Intuition: 
 
ANSCHREIEN!!!!!
Das ist ein Metapher.
 
LOL, ja ich lache, warum?
Weil es mein Kampfgeist widerspiegelt, denn wenn ich erstmal komplett überwältigt bin und kraftlos, kommt ziemlich zügig diese innere Kämpferin raus, die keine Lust mehr auf dieses Sein hat, keine Lust mehr ständig vom Leben umgehauen zu werden, ich hatte das schon zu oft in meinem Weg.
 
Und da meine Collagen auch immer zukunftsweisend sind, ist das mein passender sich gut anfühlender Weg.  
 
Wie es letztendlich kommt, weiss ich nicht, doch das ist meine Landkarte!
Mein Ziel, dort wo ich rauswill, wo ich wieder hin will. 
Ventral-vagal-Lebendigkeit
 
Doch jetzt erstmal die Stirn bieten:

Was dann interessant wurde, die Farbe organe, sie ist für mich der Ausdruck von ventral-vagal Energie. 

Sie ist da, d.h. ich gehe da bewusst durch, halte meine Vagusbremse so gut es geht und erschaffe Raum, wo die Wucht dasein kann, mich jedoch nicht überwältigt. Ich eröffne sozusagen ein Compassionate space für mich selbst in dem diese Wucht dasein darf,  ich trotzdem noch in meiner einigermaßen guten Regulation bleiben kann, es mir nicht die komplette Kraft nimmt. 

Das dieses 'Anschreien' drin ist, hat was mit meiner Lebengeschichte zu tun, da ist Wut mit im Spiel, die kanalisiert wird in Kraft ( sympathische Energie kommt mit rein, doch sie wird von der Vagusbremse reguliert, meine Vagusbremse ist noch nicht durchgerutscht, noch keine Schutzreaktion am laufen )

Dann gabs ein Verlauf im kreativen Prozess, der auch auf der Collage zum Ausdruck kommt, ich brauche meinen Körper mit im Boot, wenn die Wucht des Lebens einem trifft, betrifft es uns ganz, nicht nur mental oder psychisch, es ist das KOMPLETTSYSTEM betreffend und dieses Verstehen ist ganz wichtig für den weiteren Weg. 

Jede Wucht wird in den Muskeln im Körper abgespeichert oder wenn es ganz heftig kommt werden sensorische Reize nicht mehr richtig abgespeichert und wild irgendwo im Gehirn, diese können sich später als Flashbacks und Alpträume zeigen, ein Zeichen unseres Körpers er möchte gern Klarheit und Zusammenhänge um es als Ganzes abzuspeichern und somit als 'erledigt' abhaken.




Im nächsten Bild kam die Farbe dunkelblau dazu, sie ist das Vertrauen ins Leben, das Gefühl getragen oder beschützt zu sein und lässt deshalb den Weg mutig weitergehen, auch wenn er nicht klar ist, was als nächstes kommt. 

Es ist für mich auch das Vertrauen in meinen eigenen Körper, das Verstehen er will nur das Beste, Wucht-reaktions-symptome machen mir weniger Angst, was oft heftige Panik auslöste. 

Ich hatte in dieser Phase auch Panik, allerdings waren die Episoden zum Glück sehr kurz und ich kam mit zunehmender körperlichen Kraft wieder recht zügig in meinen ventralen Bereich zum auftanken und mehr Kraft tanken.

Auch eine super gute Co-Regulationsgemeinschaft hat mir dabei geholfen.


TADA!

Die fertige Collage

Nach dem auf dem Berg klargestellt wurde wie der Hase läuft ;), wird als nächstes die Wand heruntergeklettert.

Sinnbild für ventral-dorsaler Raum, zum tiefen reflektieren, abklären was Sache ist, und zum Erholen, Pausieren. Ohne die ventrale Verankerung wäre ich in meiner Schutzfunktion und Erholung nicht möglich. 

In meinem aktuellen Fall, war ventral-dorsal dazu da, erstmal wieder genug Energie zu schöpfen um dann wieder Raum und Schwingbreite zu haben für meine Gefühle und Emotionen, die waren einige Zeit auf Eis gelegt, 'gesundes Dissoziieren', weil der Körper einfach keine Energie hatte für alles andere.

Dort unten wird klar, dass es doch Kraft gekostet hat, es hat Spuren und Eindrücke hinterlassen, es hat mitgenommen, auch wenn die Lage entspannter ist.  

Es ist die Phase des: 'Puh, was war das?!?'

Nach dem Realiserien, braucht es Maßnahmen zur Wiederherstellung der inneren Balance oder stabiles ventral vagal sein. Bis ich dahin komme kann länger dauern, doch manchmal geht es auch zügiger, je nach Wucht und Thematik die da noch hintendran spielt. Alles was Exitenz betrifft, hat nochmal eine andere Heftigkeit. Egal ob körperlich oder finzaniell. 

Existenz-angst ist eine sehr tiefe und tiefgehende Angst. 

Da braucht es oft etwas mehr 'abschütteln' wie im Bild beschrieben. Sich davon lösen..., wie das geschehen kann ist sehr individuell, ich nutze gerne EMDR dazu, Techniken von Somatic Expierences oder meine Kreativität, auch durch Co-Regulation und mit anderen zu reden hilft mir.

Ganz wichtig, war dieses Mal auch das soziale Netz, es hat mich getragen und ich konnte es zulassen. 

'Wer sich nicht bewegt, wird bewegt' - ja und zwar von unserem autonomen Nervensystems ( ANS ) es wird versuchen zu regulieren je unbewusster, je choatischer kann es werden. 

Meine Wahl war, so gut es geht ventral-vagal Lenkung.

Durch das 'frei sprengen' der Spuren wird es innerlich wieder weiter, es lässt aufatmen, das ANS wieder zur Ruhe kommen.


Es findet innerlich ein Shift statt und das ist ein grosser Wandel. 

Akzeptieren wie es ist, macht es auch leichter, jetzt ist Kampf keine gute Lösung.

Ich brauche für den Weg zu finden meine Kreativität, die Unbewusstes bewusst macht und ich somit verstehen darf und kann, was mir wiederum Sicherheit gibt und Klarheit, so dass ich Wahlmöglichkeiten habe, das was mein ANS braucht um in Ruhe zu sein.


Aufmerksamkeit für den eigenen Körper kann in der Phase nach der Wucht etwas beängstigen, seitdem das Wissen ist da, was normale Reaktionen von normalen Menschen auf äußergewöhliche Ereignisse sind ( siehe unten ). Dieses Wissen hat mir diesmal sehr geholfen, all die körperlichen 'Hickups' oder die Regulations-wege meines Körpers besser annehmen zu können und den Raum dafür schaffen zu können. 

Notbremse ziehen und die Auszeit geben waren sehr wichtige Entscheidungen, die mir jetzt helfen zügiger wieder in eine stabile Regulation zu kommen und Kraft zu tanken. 

( Zusatzstress wäre der Weg gewesen ins komplette KO, da ich dort schon mehrmals war, nein danke!

Bin bedient, ich opfere mich nicht mehr auf bis zum bitteren Ende, auch wenn unsere Gesellschaft mit guter Selbstfürsorge wenig anfangen kann, umso dankbarer die Menschen um mich zu haben, die sehen wie wichtig es ist und mich dabei alle unterstützen, so wichtig!!! Besonders jetzt! )


Das Herz wieder mit dem Kopf und dem Körper verbinden. 

Was das ANS betrifft ist das die Heart-Face-Connection die für die soziale Interaktion und das Engagieren wichtig ist, ohne diese Verbindung sind keine erfüllende guttuende Beziehungen möglich. 

Da dort die Co-Regulation ist, ist das für mich ein wichtiger Punkt, nach all dem 'Schock' wieder eine Einheit zu werden. 

Auch, damit ich wieder Co-Regulation geben kann!

Was als Therapeut wohl das wichtigste Tool überhaupt in der Skill-box ist!


Am Ende des Weges 'Wie gehe ich mit der Wucht des Lebens um', ist dann wieder Offenheit da und sich sicher fühlen. 

Dieses sich sicher fühlen ist ein ganz wichtiger Faktor für unser ANS und für unsere Gesundheit.

Damit flexibel, mit dem was kommt, umgegangen werden kann. 

Leben und nicht nur überleben.



 Ich wünsche dir/euch einen guten Wochenstart :)

Vielleicht war das heute das Kickoff für wieder mehr Raum und Kapazität zu bloggen. 

Ich werde es sehen, da bloggen ein Teil meiner Ressource ist, vielleicht eine gute Idee. 

:)

PS:
 
Wichtige Info was mögliche normale Reaktionen von normalen Menschen auf außergewöhnliche Ereignisse sind:
 
 
- Schwindel/Schwäche
- Benommenheit
- erhöhter Herzschlag und Blutdruck
- Atmungsprobleme/beschleunigte Atmung
- Sehschwäche vor allem im Nahbereich
- Schüttelfrost/Müdigkeit
- Muskeln-und Nervenzucken
- Schmerzen im Kopf-Brustbereich
- Schlafstörungen
- Zähneknirschen
- schwer Entscheidungen zu treffen
- Desorientierung ( Raum, Zeit, Person )
- überhöhte oder reduzierte Reaktionsbereitschaft
- verstärkte oder reduzierte Wahrnehmung der Umwelt/Umfelds
- Misstrauen
- Alpträume
- Schwäche in der Konzentration, Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen, oft auch Angst vor Alzheimer, Kurzzeitgedächtnis ist eingeschränkt ( diese Beeinträchtigung hält am längsten an )
- Schwäche im abstrakt-logischen Denken
- Flashbacks
- alle Gefühle können dasein, teils sehr stark wechselnd, sowie Gefühlsarm und Gefühlsausbrüche
- Rückzug/Abkapseln wollen
- unsoziales Verhalten, das vor dem Ereignis nicht zu sehen war
- Hektik/Ruhelosigkeit/unkontrollierte Bewegungen
- Zunahme von Genussmittel ( Kaffee, Cola, Alkohol ) oder auch Drogen
- Soziale Umfeld wird anders wahrgenommen
- ungewollt zynische, sarkastisch oder sehr schwarzer Humor lebend
- Vermeidungsverhalten, sowohl in Ruhe zu kommen oder auch Situationen
- mehr Hungergefühl oder Appetitlosigkeit

-> sollten die Beschwerden länger wie 3 Monate anhalten, ist es zu empfehlen sich professionelle Hifle zu holen/suchen
 
Diese Info bekam ist von Christine Schreiner-Mader, die in Österreich jahrelange Fortbildungskurse für psychische Erstversorgung gegeben hat und ich finde dieses Wissen gerade in der Akutphase nach einen 'Wucht des Lebens-Erfahrung' sehr sehr wichtig und wertvoll!
 
https://www.christine-schreiner-mader.at/

Und auch wenn die Beschwerden akut zu heftig sind, auch Hilfe holen/suchen!!!!! 
 

 


Wer mehr Wissen möchte über Trauer und das ANS,  unter dem Link ist die PDF zum herunterladen und lesen.

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