Wert
sein
Die Piratin und der
Fährtenleser laufen entlang der Kuppe und genießen die Aussicht. Es ist lange
eine angenehme Stille zwischen ihnen. Dann bleibt die Piratin stehen und sagt:‘
Weißt du was das krasse ist? Ich habe endlich meinen Wert gespürt, geliebt zu
werden.‘ Der Fährtenleser lässt es erstmal so stehen und schaut sie nur ganz
sanft an. Sie spricht weiter:‘ Bin ich in meiner Schutzfunktion ist dieses Wert-sein
nicht vorhanden.‘ Er hört ihr einfach nur zu. ‚Das finde ich erschreckend, und
je länger ein Mensch dieses Survivallebene kennt, umso weniger findet er sich
selbst liebenswert, es ist einfach kein Thema. Wahrscheinlich liegt das auch
daran, dass aus dem Umfeld dann nicht das Feedback kommt, wie wenn ich mich
sicher fühle. Das Feedback ist anders, verstehst du was ich meine?‘ Er lässt
die Worte auf sich wirken, sie schaut ihn fragend an. Nach einer kurzen Pause
lässt er seine Worte einfach fließen, seine innere Führung wird die passenden
Worte finden:‘ Ja das macht Sinn, ich habe es zwar noch nie so gesehen, doch
ich vermute als weibliches Wesen ist die Wahrnehmung anders. Ich hatte das
Glück, nicht sehr lange in diesen Schutzstadien zu verharren. Ansatzweise kann
ich das jedoch nachvollziehen. Es stimmt mich etwas traurig, dass du viele
Jahre für dich keinen Wert empfunden hast, und bin sehr dankbar, dass du diesen
jetzt spürst und dich auch wertgeschätzt fühlst von unserer Gruppe und von mir.‘
‚Danke, doch das wichtigste ist doch, ich schätze mich selbst, oder?‘, bedankt
sich die Piratin für die Worte. ‚Ja, das wichtigste ist, du bist es dir Wert
ein gutes Leben zu leben.‘, bestätigt er. ‚Ja dafür bin ich sehr dankbar, doch das
ging nur in diesem gemeinsamen Raum mit der Gruppe und mit dir. Ohne diese
Sicherheitsräume und dieses Sein-dürfen wie ich bin oder vielleicht besser,
dieses im Wesen geliebt werden hat die Chance das zu erwecken‘, ergänzt sie. ‚Hm,
interessanter Ansatz, mit dem tief geliebt werden, das reicht alleine nicht
aus, doch aus der Spiegelung konntest du deine Schönheit wahrnehmen, das andere,
dass in der Schutzfunktion nicht wahrgenommen wird. Sichere Räume sind
Wunderräume‘, teilt der Fährtenleser. ‚Und erst in sicheren Räumen kann ich
meine eigene Sicherheit aufbauen, lernen dieser Sicherheit zu vertrauen. Und aus
diesem Vertrauen entwickelt sich das innere Vertrauen in die eigene innere Sicherheit‘,
spricht die Piratin aus eigener Erfahrung. ‚Wenn tiefe Verstehen ihren Weg in den
Ausdruck finden‘, schmunzelt er sie an. ‚Ja, faszinierend‘, grinst sie zurück.
Dann laufen sie einfach weiter, wohin der Weg sie führt.
Der Schöpfer und die Schöpferin haben das Lager
vorbereitet, alles ist fertig und erst Mittag. ‚Was machen wir mit dem
Resttag?‘, fragt der Schöpfer den Schöpferin. ‚Hm, gute Frage, keine Ahung‘,
lächelt sie ihn an. ‚Ich hätte nichts dagegen einfach nur rumzuliegen‘, er schaut
in die Baumkrone und grinst verschmitzt. ‚Du willst da hoch und die Hängematte
irgendwo spannen?‘, spricht sie das aus was er dachte. ‚So ungefähr, kommst du
mit?‘, möchte er wissen. ‚Warum nicht, du darfst die Vorhut auf den Baum
machen, ich sichere dich‘, nimmt sie sein Angebot an. Gesagt getan. Geschickt
ist der Schöpfer mit dem benötigten Material in den Ästen, die etwa 3 m über
ihnen sich ausbreiten. Sie kann ihn nicht sehen, die Blätter sind zu dicht.
Eine kurze Zeit später ruft er: ‚Okay, ich hab das Seil gesichert, du kannst
jetzt nachkommen!‘ Sie ist zügig oben und erstaunt über die Gemütlichkeit unter
dem Blätterdach. Er hat die Hängematte so positioniert, dass falls einer
rausfallen sollte direkt darunter mehrere dicke Äste sind zum Auffangen. ‚Richtig
gemütlich hier oben so geborgen‘, lächelt sie ihn an. ‚Soll ich mich als erstes
reinlegen oder möchtest du den mutigen Schritt wagen?‘, grinst er herausfordernd.
‚Bitte gern nach dir‘, lehnt sie dankend ab. Er klettert ganz behutsam in die
Hängematte während die Schöpferin sie so gut es geht von außen stabilisiert. Dann folgt sie ihm. Sie liegen nebeneinander, der Schöpfer auf
dem Rücken und die Schöpferin seitlich damit es bequemer für beide ist. Die Körpernähe
tut gut. Einfach nur sein und dieses Zusammensein genießen. ‚Ich könnte ein
Nickerchen vertragen‘, neckt der Schöpfer die Schöpferin. ‚Stört mich nicht,
wenn es dir gut tut‘, gibt sie bekannt. ‚Na gut, dann weck mich einfach, wenn
ich zu lange schlafen sollte‘, bittet er sie. Es dauert nicht lange da spürt
sie seine gleichmäßige Atmung. Sie spürt seine Bewegungen in ihren Körper
übergehen, eine tiefe wohlige Ruhe breitet sich in ihr aus. Das Herzmagnetfeld
von ihr und des Schöpfers verbinden sich und diese Stärke ist beeindruckend. Und
obwohl es so eine Stärke hat, beunruhigt es keineswegs, es führt eher tiefer in
eine Seinsruhe. Ein Schmunzeln huscht ihr übers Gesicht gefolgt von einem
wohligen Seufzen. Sie lauscht seinem Herzschlag, der gleichmäßig ruhig und
kraftvoll schlägt. Ein Wunder des Lebens, wie dieses Organ alles am Leben erhält
und was es in einem menschlichen Leben alles aushält, erträgt und mitmacht ohne
ganz zu verbrechen. Gebrochenes Herz gibt es und sie findet es traurig, dass manche
Menschen sich nicht wirklich mehr erholen von einem gebrochenen Herzen, das oft vom
Verlust eines Menschen resultiert. Sie überlegt ob es dafür einen Schutz gibt,
damit im Leben mit heftigen Schicksalsschlägen besser umgegangen werden kann?
Ohne darüber zu grübeln, lässt sie die Frage in sich stehen. Lauscht dem Herzschlag
des Schöpfers und gleichzeitig der Geräusche der Natur um sie. Eine Mischung
die Zuversicht spendet. Ihr kommt Dasein in den Sinn. Ist Dasein so ein Schutz?
Kann er eventuell sein, doch dazu braucht es viel Feingefühl und die Fähigkeit
mit dem eigenen inneren Schmerz umgehen zu können. Oft sind das Menschen, die
schon viel Leid in ihrem Leben erfahren habe ohne den Schmerz zu betäuben, sie
haben Wege gefunden diesen Schmerz zu wandeln, in etwas wertvolles,
menschliches und ein Verstehen, es ist Teil des Lebens, um den wir alle nicht
drumherum kommen. Realisation in innerer Sicherheit kommt ihr in den Sinn. Was
meint sie damit? Wenn ich in mir sicher
bin, bei mir bin, dann entsteht ein Raum der alles da sein lassen kann, ohne
festhalten zu wollen oder sich vom Schmerz überwältigen zu lassen. Er darf da
sein und er hat seine Berechtigung, doch er übernimmt nicht das ganze menschliche
Sein. Er hat mal mehr Raum und mal weniger. Doch dieses innere Sicher-sein ist
konstant da, gibt Raum, weitet den Raum, nimmt an was ist und lässt es seinen Prozess
durchlaufen den es braucht. Es ist der Raum, der tief verstehen lässt, der
viele Perspektiven da sein lassen kann, der verschiedene Blickwinkel betrachtet
um sich ein ganzes Bild zu machen und daraus werden dann Ressourcen angezapft oder
Wahlen getroffen, wie mit etwas umgegangen wird, das aktuell die Aufmerksamkeit
fordert. In diesem großen weiten Raum ist genug Platz für alle menschlichen
Gefühle und bei sich zu bleiben, in der eigenen Kraft und Stärke. Dieser Raum
verstärkt sich, je mehr Menschen um einem herum, das auch leben für sich. Herzkraftraum
der sich verdoppelt. Genaugenommen was wunderschönes. ‚Hey, wie lange hab ich
geschlafen?‘, wird sie aus ihrem inneren Verstehenfinden herausgeholt. ‚Hm,
weiss nicht, ich habe nicht wirklich darauf geachtet‘, dreht sie den Kopf etwas
um ihn anzusehen. Er wirkt sehr entspannt. ‚Du sieht so zufrieden erfüllt aus‘,
spiegelt sie seine Wirkung auf sie. ‚Hm, das bin ich auch. Deine Nähe hat so
eine faszinierende Wirkung auf meine innere Ruhe, sie wird verstärkt‘, lächelt
er halbverschlafen und küsst sie auf die Stirn, das einzige dass er in der
Position erreichen kann. ‚Darüber habe ich gerade einige Verstehen gehabt, über
diesen Kraftraum, der entsteht aus sich und der sich verstärkt mit andren
Menschen um einem herum die diesen für sich ebenfalls leben.' ‚Ja, dass ist
faszinierend, wenn ich bewusst mal darauf achte, danke fürs Teilen.' Sie liegen
noch eine ganze Zeit in Stille in der Hängematte, bis sie näherkommende Stimmen
hören. ‚Ich glaube es ist Zeit aus unserem Baumnest zu klettern und die anderen
zu begrüßen‘, seufzt er, noch nicht wirklich bereit dieses Wohlgefühl jetzt
aufzugeben. ‚Ja das ist es, und dieser Raum wird noch ganz oft da sein, also
kein Grund ihn festhalten wollen zu müssen‘, schmunzelt sie und richtet sich langsam
auf. Er setzt sich ebenfalls langsam hin. Die Schöpferin möchte schon aufstehen,
da zieht er sie zu sich, dass sie sich nur noch so fangen kann, dass sie auf den
Beinen des Schöpfers landet. Sie sitzen sich nun ganz nah gegenüber. Er nimmt
ihren Kopf und zieht sie langsam zu sich. Wie lange der Kuss dauert, wissen beide
nicht. ‚Was ein schöner Abschluss dieses Seins heute‘, ist ihre Antwort als die
Stimmen von unten lauter sind. ‚Das könnte durchaus ein neue Ritual werden, was
meinst du?‘, teilt er seine Idee. ‚Gern, komm wir seilen uns ab. Sie klettern
beide aus der Hängematte, packen alles zusammen und dann seilt sich erst die
Schöpferin und dann der Schöpfer ab. Unten werden sie vom Fährtenleser und der
Piratin begrüßt.
Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag :)
Neue Inspirationskarte :)
Und noch keine embodied-Klarheit was dieses Raum-halten und -gestalten angeht (zeigt deutlich mein System hat noch nicht seine ganze Stabilität wieder), dafür was anderes.
Eine Ergänzung zu dem Wachstumsraum und eine klare Unterscheidung zu Paarräumen.
Den Wachstumsraum, den ich erschaffe beruht auf Menschlichkeit.
Und Menschlichkeit nimmt einen Menschen so wie er ist und möchte das Beste für diesen Menschen, aus dem eigenen Wohlwollen.
Paarräume beruhen nicht immer auf dieser Menschlichkeit, es gibt leider auch andere Formen, die pur auf Erwartungshaltungen und Verhaltenserwartungen fokussiert sind. Da geht es manchmal nur um du erfüllst mir mein Bedürfnis und ich erfülle deins, ich erwarte du verhälst dich so wie ich das erwarte, oder um einen Zweck zu erreichen/leben usw. Ihr versteht worauf ich hinaus will, gehe ich mal davon aus.
Wachstumsräume haben das nicht. Ich erfülle meine Bedürfnisse für mich, und die anderen Menschen darin für sich, dennoch wird in dem Raum das Bedürfnis nach Menschlichkeit erfüllt, gegeben aus dem eigenen erfüllten Bedürfnis sich selbst menschlich zu behandeln.
Und manchmal geben menschliche Räume mehr als ein Paaraum. Natürlich sollte es so nicht sein, doch die Realität ist nun mal oft anders wie es sein sollte.
Was aus diesem Verstehen wird, steht frei.
Für mich werden menschliche Wachstumsräume weiterhin Priorität haben und wenn es irgendwann die Möglichkeit gibt diese Menschlichkeit in einem Paarraum zu leben (mit Wachstum) werde ich das tun.
Und jetzt?
LEBEN!
DAsein :)
Wahr-sein :)
Integer authentish embodied Räume gestalten :)
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