Bei mir sein und die Integration von Momenten/Situationen die damals nur überlebt wurden


 Gute Morgen - außer Plan Post.
 
Ich hatte ja schon mehrmals erwähnt, dass ich mich getriggert fühle, allerdings nicht ran komme was es genau ist. 
 
Heute morgen im Bett war es dann Time to feel. 
 
Ich weiss mittlerweile meine Kapazität Sensationen in meinem Körper zuzulassen ist sehr groß. 
 
Nein, es geht niemand gern durch so Sensationen, doch wenn sie schon tagelange präsent sind und nicht wirklich verschwinden, dann ist es für mich Zeit - jetzt mutig den Raum zu schaffen und zu fühlen. 
 
Die Sensationen durch mein Körper ziehen lassen. 
 
Und tada - die Antworten kommen, welche Momente und Situationen es sind, wo ich NUR PUR ÜBERLEBT HABE, diese ganzen verstreut abgespeicherten Informationen sich irgendwo in meinem Körper festgesetzt haben ohne das es mir bewusst war. 
 
Die Sensationen die ich dank dem Virus aktiviert bekommen hatte sind alles diese Sensationen, die ich in der Kombination  hatte - drei Woche extrem hohe Anspannung als mein Exmann im Krankenhaus lag und es mit jeder Woche klarer wurde er wird es nicht schaffen, es ist nur eine Frage der Zeit. Als er es dann erlöst wurde, kam Covid obendrauf gepaart mit Todesangst (Panikmache gabs ja genug von außen), Angst es nicht zu schaffen, wer für meine Kinder da ist und überhaupt das alles zu schaffen. - Ich war trotzdem handlungsfähig und hatte Dinge geregelt, die ich hier in Deutschland regeln musste. Die andere Seite wurde mir abgenommen, da ins Ausland reisen nicht drin war und ich das auch nicht geschafft hätte. 
 
Und das war eine Extremzeit.
 In der zu meiner tiefsten Dankbarkeit viele viele Menschen über die sozialen Medien von hier und aus auch dem Ausland da waren -  was ein Segen diese Technik ist!

Ich bin eine Surviverin - ich kann viel ertragen mein Körper hat sehr gute Schutzmechanismen. 
 
Dafür bin ich sehr dankbar - denn sie haben mir geholfen es duchzuschaffen und weiterzuleben. 
 
Mein Lebenswille kam da ganz stark raus auch wenn es Wochen gedauert hat bis irgendwie wieder ganzer Alltag möglich war zu leben, ich habe mir mit all dem Wissen über Trauma sehr bewusst die ZEIT GEGEBEN, trotzdem wurden die Sensationen nicht integriert. 
 
Warum ich das so offen poste?
 
Zum Verstehen - Verstehen ist nicht körperliches Durchleben der Sensationen, doch wenn ich es verstehen kann, kann ich einfacher und sicherer durchgehen. 
 
'Unexplained physical symptoms or somatic pain can sometimes serve as clues to emotional states that you have yet to recognize.
It's like decoding a secret message where the body speaks in a language of sensations and pains, revealing underlying emotional states. 
If you've been on a chronic illness healing journey or trauma healing journey, you may know this already. '
 
- Mastin Kipp
 
(offensichtlich gibt es da auch neue Forschung dazu, ich schau mal ob ich ran komme)
 
So und jetzt wie ging es weiter?
 
Ich hatte seit Tagen phasenweise das Gefühl dass mein Körper verschiedene sehr unangenehme Symptome zeigt, die irgendwie alle nicht miteinander verbunden sind, wie ich das sonst kenne, sondern jede Symptomgruppe macht ihr eigenes Ding und ich fand diese Wellen sowas von fordernd. Blutdruck zu nieder, urplötzlich keine Energie mehr, leichte Übelkeit, Nasennebenhöhlen super angespannt, Hals teils komisch, Kopf wattig bis mit etwas Druck und ich konnte mein Herz in den Wellenphase zwar mit der Hand durch meine Brust spüren, doch die Wärme war weg, dieses verbundene Gefühl des Bei mir seins, auch wenn ich gemerkt hatte es ist als letzer Anker da, denn normalerweise pushen mich solche Symptome sofort in die Panik. Ich hab die Tendenz gespürt und war denoch relativ ruhig. Ja krass neu.
 
Bei mir sein stark genug Dinge in die Integration zu holen, die ihre Zeit haben. 
 
Das Thema Trauer hat wohl den letzten Auslöser gegeben, heute morgen endlich bewusst im Focusing des Felt-Sense diese ganzen Sensationen zu fühlen, die Wellen von Wärme und gespeicherten Beschwerden wandern zu spüren. Gedanken kommen zu lassen, Gefühle daseinzulassen und im Rückblick sehen was diese Situation war. Einfach nur scheisse und so dankbar wirklich überlebt zu haben in dieser heftigen Kombi. 
Ich wünsche diese Kombination NIEMANDEN, denn sie ist schlicht einfach nur scheisse. 
Nicht für seine Kinder im Verlust ihres Vater so daseinzukönnen wie es das gebraucht hätte, wegen Distanz und Isolation leben zu müssen in der eigenen Wohnung, ist abartig für eine Mutter. Absolut abartig und unmenschlich. Das meine Kinder irgendwie durchgekommen sind ist ein Wunder und deshalb bin ich weiterhin für sie so bewusst da, auch wenn sie schon so groß sind. Es bringt die Lebensgeschichte mit sich.
 
Kurzfazit:  
 
Im Bett liegen und einfach nur mit den Sensationen sein, irgendwann meine Hände auf die Herzgegend legend, kam der Punkt, wo die Wärmewellen weniger wurden und ich eine Ganzheit meines Körpers gespürt habe. Ich bin wieder mit mir und all meinem Körperteilen eine Einheit. Ein wohliges Gefühl. Ein befreiendes Gefühl. Ein Gefühl von Erlöstsein, von steckengebliebenen Sensationen die durch den Virus aktiviert wurden. Sind sie jetzt alle integriert? Kann sein, zeigt die Zeit. Ich fühle mich auf jeden Fall danach anders. Der 'Grip' der Sensation ist weg und das tut gut, nach einer Woche kämpfen damit und nicht klar verstehen können was es ist. 
 
Dankbar für meinen Heilungsweg und die Techniken die ich kennenlernen durfte und mir helfen meine Lebensqualität zu erhöhen und ohne Querfunk und meckernde Sensationen die in die Integration wollen leben zu müssen. Es werden wohl weiterhin welche kommen, doch es ist lange nicht mehr so wie es mal viele Jahre war. Ich habe sehr sehr viel diesen Sommer integriert und nein es war nicht einfach. Doch inuitiv war das Wissen da es lohnt sich. 
 
Ich will endlich ventral-vagal-frei-orientiert leben mit meinem Körper ein Wohlgefühl haben als Einheit und nicht abspalten zu müssen oder mit den Sensationen mein Leben zu leben, die erst wirklich gehen wenn ich sie integriere. 
 
Intuition meint eben: du bist die Vorhut.....hm....für was????
 
Gute Frage, keine Antwort. 
 
 Vielleicht um wirklich dasein zu können, aus meinem tiefen Verstehen, für andere Menschen?
 
Hm, vielleicht.
 
Für ein besseres Leben, für das Gute im Leben, für das Menschsein und auch für die Liebe im Leben - damit sie möglich ist und bleibt.
 
PS: Nachtcafe gestern abend, war mal wieder sehr berührend - auch wenn ich phasenweise echt zweifele ob das für mich irgendwann nochmal möglich wird mit einem Mann, ermutigen mich solche geteilten realen Lebensgeschichten, vielleicht doch nicht ganz aufzugeben. Und einfach meinen Weg gehen und sehen was kommt. Das Leben ist ein Wunder und hält viele Wunder bereit. 
 
 

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