Teil 2 im Bestehen für sich - intuitive Geschichte
Anmerkung zu der intuitiven Geschichte. Sie ist eine Geschichte und bleibt es auch. Doch aus Geschichten kann Inspiration gezogen werden oder sie darf uns inspirieren. Je berührender es ist, umso mehr Ermutigung darf es sein, seine eigene innere Geschichte zu entdecken.
Und vielleicht kommen Teile davon irgendwann real ins Leben, nicht 1-1 doch die Essenzen daraus :)
Nachtlager der besonderen Art
Der Schöpfer ist einem schmalen Pfad gefolgt mit einer ziemliche Steigung, doch es blieb ihm nichts anderes als vertrauensvoll seinem Impuls zu folgen. Die Felsen bieten keine andere Wahl. Er lauscht in sich hinein, so in die 'Enge' getrieben zu sein, wie geht es ihm damit? Ein abenteuerliches Schmunzeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Es reizt ihn die Herausforderung spielerisch anzunehmen. Da dies nun innerlich geklärt ist, erhöht er das Tempo. Die Aussicht zu seiner rechten Seite wird weiter, zum Genießen lässt er sich keine Zeit, die Nacht kommt bald herein und er würde sehr gerne ein Nachtlagerplatz vorher finden oder zumindest mal die Kuppe erreichen. Der Anstieg wird nochmal steiler und er hat Mühe sein Tempo zu halten. Doch irgendwie ist er sehr trittsicher und dann ist das Ende auch erkennbar. Er ist wohl auf einem Plateau gelangt. Die letzten Schritte offenbaren mehr von dem was ihn erwartet, eine sehr große weite freie Sicht auf Teile der Insel und das Meer. 'Wow!', sagt er laut und ergänzt zu sich selbst,' da hat sich die Mühe ja echt gelohnt'. Ein befreites erleichtertes Lachen löst sich aus seiner Brust und sein Herz fühlt sich nach der Anstrengung wieder ruhig schlagend an. Er atmet tief ein und aus, genießt diese Aussicht, spürt den Wind auf seiner Haut die leicht geschwitzt ist. Die Insel ist zu seiner rechten Seite ganz sichtbar, links geht es noch weiter hinauf zum Gipfel dieses Bergmassivs, doch er weiß intuitiv er wird diesen Weg nicht wählen. Das Nachtlager wartet auf ihn, er sucht sich einen geeigneten Platz der etwas Schutz bietet. Die Überschaubarkeit des Plateaus lässt nur wenige Möglichkeiten zu, er sucht sich etwas in Felsnähe, durch einen kleinen Überhang geschützt vor Felsschlag und Unwetter. Es ist zwar nichts davon in Sicht, doch diese zwei Elementargewalten können urplötzlich da sein. Sichtlich müde richtet er sich ein Schlafplatz ein, es ist noch nicht ganz dunkel. Blaue Stunde, die Zeit kurz nach dem Sonnenuntergang. Magisches Licht das er gern noch etwas beobachten möchte. Dafür sucht er sich einen guten Sitzplatz auf einem Felsen, mit Sicht auf die Insel. Zielstrebigkeit huscht ihm durch die Gedanken. Interessant, dieses Thema gleich zu Anfang zu haben. Wie steht es damit in seinem Leben? Zeit mit dieser Frage etwas zu sein, die Antwort wird kommen. Er lässt die Gedanken los und nimmt bewusst die Geräusche um ihn herum wahr, spürt den Wind, fühlt die zunehmende Kühle auf seiner Haut, riecht die Feuchtigkeit die heraufzieht aus dem Tal und lässt seinen Blick einfach langsam über den Horizont und die Insel schweifen. Für heute hat er sein Ziel erreicht. Bald wird er sich schlafen legen um neue Kraft zu tanken für das, was morgen kommen wird auf seinem Weg. Allein auf sich gestellt zu sein, setzt voraus es ist ein Haushalten und Einteilen der eigenen Energie möglich. Da ist niemand anderer der mal einspringen oder für einem Sorgen kann. Alleine Wege zu beschreiten bedeutet im Klaren zu sein, wo die eigenen Grenzen sind, wo sie erweitert werden können und wann es schädlich wäre über Energiegrenzen zu gehen oder sich selbst zu gefährden.
Die Forscherin ist eine ganze Zeit gerannt und leicht außer Puste, um kurz zu rasten bleibt sie stehen und atmet tief durch. Sie war so vertieft in das Rennen, dass sie um sich alles vergaß, jetzt blickt sie sich um und bemerkt erst wie sich die Landschaft verändert hat. Sie war wohl in einer Art Laufmediation versunken gewesen. Um sie herum sind jetzt Bäume, dazwischen sanftes Gras, die Sonne ist schon untergegangen, gut erkennbar an diesem besonderen Licht. Es ist höchste Zeit für ein Nachtlager. So alleine für ihren Weg verantwortlich sein stellt sie schon vor die erste Herausforderung. Doch da ist keine Angst, als sie dies versteht, ist sie erstaunt. Was trägt sie da in einer Ruhe und Zuversicht? Leicht den Kopf schüttelnd als wenn sie die Gedanken jetzt erstmal etwas auf Abstand halten möchte, fokussiert sie sich auf ihr wichtigstes Ziel: Nachtlager. Sie geht mit offenen Augen einfach intuitiv weiter. Etwas ratlos keinen Impuls zu haben, seufzt sie tief und bleibt stehen. Eine kurze Welle überwältigt sein erfasst sie, da lenkt ein Rascheln sie ab und holt sie in den Moment. Ein Reh ist erkennbar, sie folgt ihm einfach und vertraut darauf es ist ein Zeichen des Lebens, wie schon so oft auf ihren anderen Inseleroberungen mit den anderen Gefährten. Sie geht behutsam und achtsam leise um das Reh nicht zu erschrecken. Das Reh zeigt keine Angst, selbst wenn mal Äste unter den Füßen der Forscherin lauter knacken. Es dreht sich noch nicht mal um, um zu sehen was da ist. Die Dämmerung zieht schneller herein als die Forscherin erwartet hatte. Völlig unterschätzte Zeit huscht ihr durch den Kopf. 'Nein, vertrauensvolles Führen lassen', antwortet sie laut zu sich selbst. Dann lacht sie über ihr Selbstgespräch das halb im Kopf und halb laut statt findet. Sie schaut erschrocken ob das Reh noch da ist, sie kann es gerade noch erkennen wie es rechts hinter dichteren Büschen abbiegt. Als sie ebenfalls an der Ecke ist, ist das Reh verschwunden. 'Hm', sagt sie und schaut sich um, es bleibt ihr wohl nicht anderes als weiterzugehen. Nach 10 Schritten erblickt sie etwas, das sie noch nie gesehen hat. Es wirkt von weitem wie ein Nest, ein überdimensionales Nest. Wie kann sowas möglich sein? Sie steht jetzt vor dem Baum, kann erkennen dass er drei dicke Stämme hat und dazwischen haben sich Misteln so angesiedelt, dass im inneren eine Art Nest entstand. Sie klettert vorsichtig hinein und ist erstaunt wie dicht es ist. 'Misteln, die Pflanze die die geistig und göttliche Lebensessenz verkörpert. Ihr wird das Allheilende und die Unsterblichkeit zugeschrieben....', danach lacht sie laut, etwas verblüfft wie passend das alles wieder ist. 'Na passt ja prima, danke liebes Leben', spricht sie laut aus obwohl sie alleine ist.
Ein zufriedenes Schmunzeln ist in ihren Mundwinkeln erkennbar. Langsam überkommt sie die Müdigkeit und sie bleibt einfach so sitzen wie sie sitzt, den Rucksack streift sie einfach nur über ihre Schultern und rutscht etwas runter um ihren Kopf bequem dagegen lehnen zu können. Halb zusammengerollt schläft sie schnell ein, frei von Angst, sich einfach tief geborgen fühlend und beschützt von ihrem Mistelnest.
Die Piratin lief am Flussbett entlang in der entgegengesetzten Richtung wie die anderen. Nach kurzer Zeit kam sie an einen Wald, der durchmischt ist mit Palmen und anderen Laubbäumen. Es herrscht ein Dickicht und sie kann nur Pfade folgen die Tiere wohl dauerhaft laufen. Ständig hängt ihr ein Ast oder Zweig im Gesicht, doch das stört sie nicht weiter und sie folgt zielstrebig ihrem inneren Impuls. Dieser ist sehr klar da. Wohin er führt weiß sie nicht. Spielt auch keine Rolle. Der Weg ist das Ziel heißt es ja, sie möchte erstmal durch das Dickicht und dann zeigt sich was kommt. Sie hat jegliches Zeitgefühl verloren, ist ganz im Moment. So etwas kennt sie nur vom Segeln und es erstaunt sie, dass auch so alleine zu haben beim Kampf durchs Gebüsch. Kampf, ein gutes Stichwort für ihr Inneres in die Resonanz zu gehen. Sie vermisst das Kämpfen kein bisschen, dieses sanfte Getragen sein in der Gruppe und vor allem des Fährtenlesers, diesen Raum den er freiwillig für sie erschafft, hat sie besänftigt. Besänftigt, hat sie es wirklich ganz? Oder ist da noch ein Rest Kampf in ihr? Sie spürt dieses Alleinsein zeigt es ihr. Es wird ihr den Weg zeigen, was sie leben möchte und was nicht, was sie wandeln kann und was andere Wege braucht. Vertieft in ihre Gedanken merkt sie wie sich die Vegetation um sie verändert hat, der Wald wird lichter, das Gebüsch weniger. 'Na, das habe ich mal hinter mich gebracht, dieses Gestrüpp!', führt sie ein lautes Selbstgespräch. Für die Piratin etwas ganz natürliches, das Alleinsegeln für lange Zeit lässt irgendwann alle Scham deswegen fallen. Sie schaut sich um, die Dämmerung zieht herein, bewusst auf ihren Impuls fokussierend bleibt sie kurz stehen und spürt wo es sie hinzieht. Da alles gleich aussieht schließt sie die Augen und merkt ein leichtes Schwanken zur linken Seite, dann ist das wohl die Richtung. Mit schnellerem Schritttempo ändert sie ihr Weg und ein Flattergeräusch lässt sie hinter sich schauen, ein Schwarm Fledermäuse fliegt direkt auf sie zu. 'Oha, hoffentlich sind das nicht die Blutsaugenden!', murmelt sie zu sich selbst. Ein Impuls loszurennen ist als erstes da, doch da ist auch noch ein anderer Impuls, ein tieferer der sie stehen lassen bleibt. Sie kann es nicht ergründen warum, sondern tut es einfach. Der Schwarm kommt näher und näher bis er kurz vor ihr nach oben fliegt, ihr Echolot hat sie wohl erspürt und sie fliegen über ihr weiter um ihre Route unbeirrt fortzusetzen. 'WOAH! Was war das! Das geht ja schon gut los', lacht sie laut. Sie folgt dem Schwarm, er möcht ihr etwas zeigen, das fühlt sie. Um den Anschluss zu halten, rennt sie los und versucht so gut es geht den Schwarm nicht aus den Augen zu verlieren. Trotz ihres Zickzackfluges jeder einzelnen Fledermaus ergibt der Schwarm als Ganzes ein gleichmäßiges Bild. Fasziniert von dieser Beobachtung sieht sie die Fledermäuse plötzlich nach rechts abbiegen und sie landen alle vor einem großen Felsbrocken. Die Tiere fliegen durch kleine Löcher in das Höhlensystem. 'Hm, was für die Fledermäuse passend ist, ist für mich etwas zu klein', wundert sich die Piratin. Sie schaut sich die Wand genau an, der Fels ist nicht sehr hoch, sie könnte es wagen hochzuklettern, die Löcher sind die perfekten Tritte, bevor sie lange überlegt, macht sie einfach. Langsam und behutsam testet sie die ersten Löcher und Griffe. Es geht recht leicht und kostet sie nur wenig Anstrengung. Oben angekommen ist sie fast auf Baumwipfelhöhe, doch ungefähr 1,5 m darunter. Im Stehen kann sie drüber schauen. 'Perfekt geschützt!', grinst sie. Sie packt ihren Schlafplatz aus, das was sie dazu braucht und stellt sich nochmal hin um über die Baumwipfel zu sehen. Es sieht wunderschön aus. Manche Vögel hört sie darin rascheln oder ihr Abendlied singen. Langsam dreht sie sich in alle Richtungen, die Berge kann sie etwas weiter entfernt erkennen. Sie ist doch ein ganzes Stück gelaufen, wenn sie so weit entfernt sind. Dann legt sie sich hin und schläft zügig ein. Noch bevor es ganz dunkel ist.
Die Schöpferin lief den Weg zurück bis zur Gabelung, danach verlief ihr Weg in Schlangenlinien durch ein kleines Tal. Die Vegetation wechselt sich ab, zwischen Bäumen, Graslandschaft und Felsbrocken. Ihr jetziger Wegabschnitt beinhaltet einen kleinen Bachlauf mit vereinzelten Steinen im Bachbett und am Rand. Sie spürt ebenfalls die Sonne untergehen. Ein Nachtlager ist noch nicht in Sicht, doch sie ist zuversichtlich bald eins zu finden, oder es findet sie. Das Alleinsein bereitet ihr weniger Schwierigkeiten wie sie vermutet hat. Sie möchte zu gern ergründen warum das so ist, doch erstmal ein Lager für die Nacht, dann kann sie immer noch abtauchen in ihre innere Wunder-welt. Ein kleiner bunter Vogel hüpft von Stein zu Stein und sie bemerkt, dass er sie schon eine ganz Zeit begleitet. Er wird ihr doch jetzt erst bewusst. Sie lacht den Vogel an, intuitiv spürt sie er möchte ihr etwas zeigen, also folgt sie seinem Steinehüpfen ruhig und langsam. Der Bach wird breiter und ein Rauschen lässt sie lauschen. Ein Wasserfall? Hm, noch ist nichts in Sicht, doch dann werden die Bäume lichter und der Bewuchs geht in niedere Büsche über. Der kleine Bach mündet in einen flachen See. Das Wasser ist kristallklar und darin funkeln farbige Steine. Sie sagt nichts, der kleine Vogel fliegt jetzt in der Luft vor ihr. Sie fokussiert auf ihn und er bewegt sich Richtung Wasserfall. Er ist wohl nicht sehr hoch, der Geräuschpegel ist recht sanft im Vergleich zu den Wasserfällen die sie auf ihren Reisen schon erlebt hat. Ein schmaler Pfad führt links am Wasserfall entlang, der kleine Vogel fliegt weiter den Weg entlang. Der Wasserfall ist vielleicht 2 Meter hoch und doch wunderschön. Das fallende Wasser mündet in einen flachen See mit diesen ganz vielen bunt glitzernden Steinen. Sie bückt sich und greift ins ruhige Wasser. Es fühlt sich sehr angenehm an, erfrischend. Ein plötzliches Piepen lässt sie aufblicken und der Vogel ist ihr so nah, dass sie ihn greifen könnte, wenn sie wollte. Doch sie schaut ihn nur an und er sie. Ein Lächeln bildet sich auf ihrem Gesicht und der Vogel fliegt weiter, fordert sie auf mitzukommen. Sie steht auf und folgt ihm. Der Weg führt weiter am Wasser entlang, bis sie an einen großen Baum ankommen, und darin flattert es nur so, alles dieselben Vögel. Es sieht wunderschön aus. Überall sind Nester. Um nicht getroffen zu werden von den Ausschneidungen der Vögel bleibt sie etwas entfernt stehen und beobachtet das Treiben. Die Dunkelheit wird bald ganz da sein und sie hat immer noch kein Lagerplatz doch irgendwie besorgt sie das gar nicht. Der kleine Vogel piepst ganz in der Nähe von ihr und sie folgt ihm weiter. Hinter dem Vogelbau steht ein weiterer großer Baum. Er ist so hoch sie kann nicht ausmachen wieviel Meter er in den Himmel ragt. Es ist wohl ein Mammutbaum. Sie spürt seine Kraft, die sanft und warm ist. Sie nähert sich dem Baum. Der kleine Vogel schaut ihr dabei zu bis er um den Baum herumfliegt und piept. Sie folgt ihm und kann einen Hohlraum entdecken. 'Oh danke kleiner Vogel! Das ist ja ein wunderbarer Schlafplatz!', ruft sie laut voller Freude. Der kleine Vogel piepst und ist dann verschwunden. Sie geht vorsichtig in den Baum, der Hohlraum ist gerade groß genug zum Hinlegen. Sie legt ihr Rucksack ab und geht auf die Suche nach längeren Ästen damit sie den Eingang etwas schützen kann vor wilden Tieren. Es ist schon ziemlich dunkel, sie kann gerade noch ein paar Äste finden bevor sie in die dunkle Baumhöhle kommt. Unter dem letzten bisschen Licht schafft sie es die Äste in den Eingang zu verkanten und ihr Schlafplatz zu richten. Sie legt sie hin und spürt wie müde sie ist. So müde, dass zum Wundern kein Raum mehr ist, sie will einfach nur schlafen.
Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag :)
PS: und nochmal zur Klarstellung mein Rückzug heißt nicht, mir geht es nicht gut und ich bin in irgendeiner Schutzfunktion, eher das Gegenteil ich stabilisiere dieses neue bei mir sein ventral-vagal-orientiert :)
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