The Day after......

 'Wenn du schnell gehen willst, gehe alleine. Wenn du weit gehen willst, gehe zusammen.' 

- Sprichwort der Massai

Hund ist diese ganze Sache nicht geheuer.

Letzter physischer Abschied meiner Oma, Hund wollte unbedingt mit,  hochgenommen werden, schaute auf den reglosen Körper, schaut mich an, wieder auf Oma und dann wollte sie gehen. Kam gleich mit hoch. 

Wie Hunde das wohl wahrnehmen?

Sie spürt auf jeden Fall wenn es einem von uns nicht gut geht. 

Muss für sie auch erschreckend gewesen sein, kein Lebenszeichen mehr zu spüren. 

Wie war mein Tag danach?

Ich werde sehr in Bezug auf das ANS bloggen. 

Ich glaube dort liegt die größte Kapazität für sich was rauzuholen. 

Ich kenn mein ANS mittlerweile sehr gut und habe sehr viel Survival von ventral-blended States sortiert dieses Jahr. 

Auch die Fortbildung Felt Sense mit Focusing hat da sehr viel bewirkt. Alte feststeckende Trauer hat sich gelohnt in die Integration zu holen, es hat diesmal nichts innerlich losgetriggert, dass zusätzlich hochkommt, was in so Situationen oft passieren kann, was zum Super-Gau entfalten kann. 

Schachmatt von dem gedeckelten Material, von vielen Jahren. 

Was ich hier teile ist individuell, kann jedoch auch auf andere Menschen zutreffen. Deshalb schaut für euch was passt und was nicht, oder nutzt es als Resonanzchance. Für euer Körper in den Feedback zu gehen und euch euere individuellen ureigenen Antworten zu geben. 

Ich lebe meinen normalen Alltag weiter. Mir war klar gestern morgen, das braucht bewusst auf mich achten und mein ANS Status, besonders wenn ich mit Menschen arbeite. 

Mein System hat gewählt ventral-dorsal zu fahren. Das heißt die gewohnte Ankepower gabe es nicht, eher mellow being, doch durch die ventrale Verbindung bin ich handlungsfähig und resonanzfähig, besonders für die Patienten. 

Ventralen Raum zu geben, auch wenn mein System dorsal latent angezapft hatte. 

Emotionale Tage machen hinterher einfach energielos und bewirken eine latente leichte Erschöpfung (dorsal), eine ganz natürliche Antwort des ANS.

Alles was extra ist,  wird dann nicht gelebt. 

Interaktionen werden auf Schmalspur gehalten. 

Ich gehe mit so Situationen sehr offen um, gleich Kommunizieren was Sache ist und meine Mitmenschen wissen lassen, warum ich diese Woche eventuell nicht so rund laufe.

 

Nachmittags war ich dann doch etwas platt. 

Eine Runde in der Natur tat gut, kleine Momente haben mich oft schmunzeln lassen. 

Haushalt gabs zwischendrin, ja ich funktioniere in vielen ANS Stadien. 

Am frühen Abend gabs dann mal ein Durchhänger.  

Was auch typisch ist nach so Tagen wie gestern. 

Einfach nur:

'Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.' 

-Pippi Langstrumpf


Ich gönn mir das dann einfach und nach einer Zeit merk ich, jetzt ist es Zeit für eine Ressource bewusst anzuzapfen. Meine Wahl Kommunikation mit Freundinnen, Backen, Bloggen, einfach Sein, Musik.
BWL gabs es morgens früh vorm Arbeiten und in einer Wartezeit mit Kind. Mehr ging gestern dann nicht mehr und das ist okay. Dankbar überhaupt fähig zu sein dranzubleiben.

Und dieses latente innere Abschiednehmen ist natürlich auch körperlich spürbar gewesen, doch die Sensationen waren leicht und brauchten keine Verstärkung, denn ich hab sie einfach dasein gelassen, ihnen liebevollen Raum gegeben, dankbar mein Körper kommuniziert so mit mir und ich brauch ihn nicht auszublenden (das funktioniert bei mir eh nur in ganz krassen Situationen!). Ich spürte die Sensationen im Brustbereich (fühlte sich schwerer an) Gesichtsbereich (wechlsende Spannung Wangen), Kopfdruck phasenweise und mattiges Gefühl insgesamt ohne dass es in den Survival rutschte.
Der Trauerprozess vor zwei Jahren plus Covid war da eine komplett andere Nummer plus Existenzangst...Supergau normal, doch das Wissen hat mir damals schon geholfen gut mit meinem ANS Wege zu finden.

Kann ich das wirklich mit aktueller Trauer vergleichen?

Eher nicht, vorallem ist mein Körper diesmal komplett anders aufgestellt.
 
In so Momenten bin ich mir selbst dankbar, so Hardcore in meiner Heilung unterwegs zu sein. 

Und es zeigt genau dann, dass es einen wirklichen Unterschied macht, was oft, während des Integrierens von feststeckenden verstreuten LebensMomenten, nicht ganz klar ist. 

Ist das eine Ermutigung?

Ja oder wie jeder das sehen will. 

Heilung ist not an easy journey, doch es lohnt sich. 

In den Wuchtmomenten nicht in den kompletten Survival gekickt zu werden, sich nicht machtlos oder ohnmächtig (dorsal shutdown oder sympathischer freeze) zu fühlen ist eine tolle Erfahrung. 

Die ermutigt, dass der eingeschlagene Weg mit dem Wissen der PVT genau passend ist.
Er schenkt mir definitiv mehr Lebensqualität und eine Handlungsfähigkeit gepaart mit meiner inneren Stärke.

Ja es gibt Momente, da ist purer Survival sehr sehr wichtig, doch wenn ich handlungsfähig bleiben kann ist das was sehr wertvolles. 

Menschen die in den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Krankenhaus usw. arbeiten, haben intuitiv gelernt diese Survivalfunktionen zu überschreiben.
Das ist teilweise sehr anstrengend, wenn ich nicht bewusst weiss was in meinem Körper abgeht und Ressourcen können schlechter angezapft werden, da der Körper in den Survivalschleifen stecken bleiben kann.
Weiss ich jedoch meine ventral-blended-states zu leben, kann das eine große Chance sein, besser die Ressourcen anzuzapfen. 

Selbstwirksamkeit so wichtig.
 

Was Psychoeduktion generell bewirkt ist schon krass.
Wird definitiv mein weiterer Weg werden.
Zusammen mit Ressourcenaufbau. 

Die beiden in der Kombination stärken für das Leben und seine Widrigkeiten, denn wie war das?
Das ANS braucht, um gut reguliert zu bleiben:
Verstehen, warum (Kontext) - Wahlmöglichkeiten - echte Verbindung zu anderen Menschen (Co-Regulation)


Und was meine 'ventral-dorsale-Erholungs-sanfte-Watte' angeht, die geht zügig, dass weiss ich, wenn ich meinem Körper diese Phase lasse.
 
Und dazwischen gabs heute natürlich auch etwas Humor.
Was weiter unten in Bildern von der Natur geliefert wurde. Mistkäfer sind lustig zu beobachten. Richtige Draufgänger, vom Ast fallen lassen und wenn sie eben auf dem Panzer landen, finden sie meistens Wege sich wieder zu drehen. Wie sie über die Blätter und Zweige klettern ist auch draufgängerisch, volles Risiko, wird schon gut gehen. Schmunzel...also was will uns der Mistkäfer sagen? Einfach weiter, wird schon werden, ein Weg wird sich schon finden. 
 
 














Ich wünsche dir/euch einen schönen Dienstag :)

Und die Kraft die es heute braucht :)

PS: Auf die Wechseljahrebücher habe ich aktuell keine Lust, haahaha....die Szenarien sind doch zuviel im Moment. 

Wenn mein ANS wieder gut gestärkt ist, werd ich mich weiter damit beschäftigen. 

Mein Ziel da gut durchzukommen ist klar.

Das Wie zeigt sich.

 

Thirty Seconds To Mars - Seasons

 Ps vom morgen: geschlafen wie ein Stein, komisch geträumt, im Stresshormonabbau. Dazu mehr morgen. 


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