Offener Brief an meinen zukünftigen Lebens-Partner




















 
Ich war heute morgen laufen und spürte wie die Zeit bis zum Todestag und der eigentliche Tag in die Integration kam. 
 
Mir geht es gut, ich habe die Ressourcen und ich bin nicht wirklich traurig, sondern rock bottom down to earth menschlich, was wohl etwas in  mir frei gesetzt hat. 
 
Eine sehr starke Klarheit, die aus diesem sehr realistischen Raum des Lebens kommt und eine Menschlichkeit in ihrer wahren Tiefen beinhaltet. 
 
Was jetzt kommt weiss ich nur ungefähr, die intuitive Wortfetzen waren beim Laufen da, deshalb tippe ich jetzt sehr authentisch und offen intuitiv weiter. 
 
Es ist mir egal ob ich dafür für verrückt gehalten werde oder nicht. 
Ich weiss wo es herkommt und wie es enstanden ist, auf sehr viel Hardcore-lebenserfahrung und ich habe diese Stärke und den Mut das klar zu benennen. 
 
Es geht um meine Zukunft, und die Zukunft für die Menschen um mich herum. 
Denn eine Lebens-partnerschaft betrifft auch das familiäre Umfeld und es wird Patchwork werden (mit eigenen Kinder ist das wohl so ;) ). Ein neu verknüpftes Netz aus Menschlichkeit, irgendwann dann. 
 
Gut, bereit, dann tippe ich jetzt los. 
 
 
Offener Brief an meinen zukünftigen Lebenspartner 
(der mutig, frei, offen und bereit dazu ist)
 
 
Heute habe ich vor zwei Jahren meinen Exmann an eine Suchterkrankung endgültig verloren. Die Jahre davor und bis dahein haben ihre tiefen Spuren hinterlassen. Diese Spuren sind meine Verantwortung und die habe ich zu 100% übernommmen, diese zu verändern und zu wandeln, um erfüllt und gesund leben zu können. 
 
Ich bin anders. 
Geprägt durch das Leben. 
Tief geprägt durch das Leben. 
 
Ich reagiere anders auf Lebenssituationen, aufgrund meines ANS, das seit 3 Jahren lernt, dass es noch andere Wege gibt wie Survival. 
Ich bin sehr gut im reflektieren und enttarnen von Muster, doch in  Momenten können noch alte Rest-funktionsmuster des Schutzes auftauchen, die ich klar benennen kann, wenn ich weiss der Raum gibt es her zu teilen so offen kommunzieren zu können. Und so einen Raum will ich erschaffen, zusammen mit einem Partner. Wo ich nicht als der Freak abgestempelt werde oder in Schublade als Psycho gesteckt werde. Dort wo ich ganz  Mensch sein darf - wie ich bin und mein Partner genauso Mensch sein darf, so wichtig. 
Körperliche Sensationen als Reaktkionen von nicht integriertem Trauma können spooky sein, doch sie sind einfach nur eine Chance sie zu intergieren mit bewussten Wahlen und viel Mut, einen Unterschied machen zu wollen für einem selbst und ausstrahlend auch für das Umfeld. 
 
Ein Raum indem es einfach möglich ist Mensch-sein-zu-dürfen mit dem tiefen Erfahrungswissen wir können noch so stark sein, wir sind alle verletzlich und es ist okay, wenn dann ein anderer Mensch die Stärke noch hat und sie mit einem teilt, bis ich meine eigene wieder habe. 
Dasein füreinander - nicht in einer Abhängigkeit, sondern aus dem vertrauensvollen Wissen der andere lebt seine Selbstverantwortung, doch das Leben kann einem tief beugen und nach rock bottom drücken - ungeplant. 
Solche Räume sind nur möglich mit Authentizität und menschlicher Wertschätzung. 
Wenn ich mutig genug bin, so zu sein wie ich bin. Getriggert, ventral-stark, ventral-blended-states, menschlich flexibel und nicht perfekt. 
Ich bin eine Frau die sehr tief wahrnehmen kann und sehr tief lieben kann, doch ich liebe nicht jeden so tief und selbst wenn diese Tiefe da ist, lässt sie den anderen 'frei-sein', festhalten tut mir selbst weh....
Mit 'frei-sein' mein ich die Wahl freiwillig mit einem 100% embodied Ja mit mir Raum zu gesalten. 
Einen gemeinsamen Weg zu gestalten, als Paar, als Team, als Mittelpunkt für die Menschen drumherum, woraus sich neue menschliche Netze bilden. 
 
Ist solch ein Weg Arbeit? Das wird so schnell gesagt, ja es ist Arbeit wenn der eine Partner das möchte und er andere gar kein Interesse daran hat. Und nein es ist keine Arbeit, wenn zwei Menschen ihr Leben eh schon bewusst gestalten. Es ist dann keine Arbeit, sondern kreative lebendige Freude am Erschaffen, die entsteht aus wirklicher authentischer Bereitschaft mutig zu wagen. Auch das Erfahren wie gut es sein kann und tut, aus dem Wert des Menschsein füreinander dazusein. Das ist keine Arbeit, es ist freiwilliges Daseinwollen, aus dem Guttun und wohlfühlen (ventral-vagel-getragene-Räume als Grundbasis).
 
Machtkämpfe (Rechthaben wollen, Bestimmenwollen) und Konkurrenz in Partnerschaft oder Kontrolle haben hier keinen Raum, denn das tiefe Repektieren des Partners und seiner lebenden Selbstverantwortung braucht das nicht. 
Das geht nur, wenn gleiches menschliches Verstehen und innere Stärke da sind und eine innere Verbindung zu sich selbst vorhanden ist und eine sehr gute Selbstreflektion, sowie Fähigkeit zum Perspektivwechsel.


Ich habe Werte, Werte die sich in den letzten Jahren gebildet haben, die ich mir mit sehr viel innerer Arbeit und Heilung freigelegt habe und hinein gewachsen bin. 
Ich bin keine Frau mit hohem Anspruch (was so typisch als Aufkleber auf Frau drauf kommt, wenn sie bewusst durchs Leben geht), ich bin eine Frau mit aus dem Leben und bewusst gewählten notwendig geformten Werte, die dafür sorgen, das es mir gut geht und ich für meine Kinder dasein kann. 
 
Ich bin kein Kontrollfreak und werde es auch nicht werden, ich respektiere meine menschliche Freiheit sehr und werde das auch nicht einem Partner nehmen.
Ich möchte Kreativität leben, meine tiefe Gabe das Leben zu erfassen, ich möchte Austausch und gute Kommunikation, Zuhören, Dasein, Nahsein, Vertrauen, Verlässlichkeit, Transparenz, Offenheit. 
Und nein keine offene Beziehungen. 
Das habe ich tatsächlich mal vor Jahren innerlich durch den Filter gejagt, dafür bin ich nicht der Typ Frau. 
 
Intimer Partner ist = ein Partner und nicht mehrere.
 
Ich bin eine Frau die wächst, und das werde ich mein Lebenlang tun, ich bin sehr tolerant, doch das hat auch seine Grenzen. 
Wenn ich diese setze, dann oft mit mehrmaligem Ankündigungen, bis ich es ganz durchziehe. 
Ich gehe liebe meinen Weg alleine, bevor ich dauerhafte Wert-mißachtungen toleriere. 
Ich kann allein leben, ich habe die Erfahrung, das lässt in mir ein Verstehen dasein, dass es nicht selbstverständlich ist, und auf bestimmten Qualitäten und Voraussetzungen basiert (wahrscheinlich kommt hier der Stempel: Anspruch ;) ) dass ich bereit bin eine Lebenspartnerschaft einzugehen. 
 
Ich bin ein bewusst lebender Mensch, der intuitiv spürt, was gut ist und was gesund ist und im dauerhaften Wachstum, das kann anstrengend sein, doch nur für diejenigen die nicht selbst wachsen aus Freude und nicht aus eigener Erfahrung verstehen was es heißt diesen Weg zu wählen. Der oft nur der einzige war um zu überleben. 
 
 Was das Thema Sucht angeht, wir sind ALLE nicht davor geschützt, doch meine Erfahrung bewusstes Leben und Hinterfragen von eigenen sich bildenden Gewohnheiten lässt wach bleiben und Richtungen anpassen wenn nötig. Ich kann meine Stärke teilen, doch ich kann nicht mehr eine Zerstörungsspirale unterstützen mit meiner Stärke. 
 
Ich habe durch all meine rock-bottom-Erfahrung meinen inneren Kraftraum entdeckt und werde daraus in meinem Leben Räume erschaffen, auch in einer Partnerschaft. 
 
Ich erahne intuitiv, solche partnerschaftliche Krafträume haben viel zu entdecken und das möchte ich zusammen mit einem Partner. 
 
Natürlich kann das auch mit Freunden entdeckt werden und das lebe ich schon, ein menschliches Netz des Daseins, das ich gut pflege, doch in einer Partnerschaft hat es nochmal eine andere Tiefe und Bereicherung, Weite und Freiheit.
 
 So, das wars für heute. 
 
Da gibt es bestimmt noch mehr Details, aber wie gesagt, wenn es embodied passt  und das ist schnell spürbar im ANS, im Herz und in der Seele, dann entstehen ganz andere Räume, die oft all die Jahre noch nicht erfahren wurden. 
 
Doch vielleicht braucht es erst die an die WAND-FAHREN-PHASEN im Leben bevor die Bereitschaft aufbricht wirklich aus einer authentischen Intuition ( die weiss was passt ) Räume und Beziehungen zu erschaffen. 
 
Ich wünsche dir/euch einen schönen Samstag :)
 
 Rockbottomdowntoearthtruth-Abteilung - Stufe 7 yep!

Genauso, the 'best' :

'If we have the power to bring out the worst in another person, perhaps we have the power to bring out the best in the other person as well.' 

- Ron Siegel, PsyD

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