Sanfte Kraft und kraftvolle Sanftheit

 



Was bewirkt Slow-ness?

Es eröffnet Räume die sehr faszinieren und Raum schaffen für etwas zu erfahren, was in Schutzfunktionen nicht möglich ist. 

Wir können es erahnen (die einen besser, die anderen brauchen vielleicht Erinnerung vom Leben), doch wir können es definitiv spüren, wenn uns Menschen begegnen die das für sich schon entdeckt haben und leben. 

Sie berühren etwas in uns, das oft anfängt zu pieksen.

Manche verdrängen es, andere wagen es zu erforschen.

Zu welcher Menschengruppe du gehörst weiss ich nicht. 

Ich kann nur von mir sprechen.

Einmal Pionierin bleibt.

Ich bin auf dem Weg und ich bleibe auf dem Weg auch mit vollem Bewusstsein, dass die Wellen kommen werden. 

Ich kann darin bestehen und ich werde darin bestehen, bis sie durch sind, meine Verantwortung tragend und doch habe ich gleichzeitig gelernt mich zu öffnen für getragenen gehaltenen Raum von anderen Menschen, die ihn mir so wunderschön fürsorglich geben wollen, genau dann, freiwillig gewählt. In diesen Momenten so verletzlich sein zu dürfen wie ich real bin - keine starke Frau - sondern einfach nur Mensch, der seinen Weg der Heilung geht. 

Genauso durfte ich lernen, dass ich diesen Weg nicht allein gehen muss, sondern ich diesen Weg in meinem eigenen inneren Bestehen zusammen mit anderen Menschen gehen darf. Die an irgendeinem Punkt gewählt haben, diesen Weg ebenfalls für sich zu gehen. In ihrer Eigenverantwortung für ihr menschliches Wesen. 

Und mein Bleiben hat sich nur noch bestärkt, mit jeder Welle wird es klarer und stärker, das in mir heute die Frage steht:

Ich kann für mich Bestehen und gleichzeitig getragen sein von einem anderen Menschen. 

Wie fülle ich dann den Raum, als Frau, damit das möglich ist?

Damit ich, wenn ich will, für mich Bestehen kann und gleichzeitig von anderen Menschen in einem freiwillig gegeben Raum durch die Wellen getragen und gehalten werden kann. 

Muss ich das weiterhin allein machen?

Ich weiss, manche alte Routinen des Überlebens sind manchmal die schnellste verfügbare Lösung, manches braucht selbst erfahren und an die Wand knallen, um erst dann andere Möglichkeiten, die all die Jahre nicht erwägbar waren, erneut zu erwägen. 

Für mich selbst ist diese Frage: Wie kann ich als Frau den Raum füllen, um das zu ermöglichen? Noch ist es antwortlos, doch wie es in der folgenden Forsetzung zum Ausdruck kommt. Das Nichtwissen wie, war noch nie ein Hindernis für mich neue Wege zu gehen. Meine Tiefe findet Wege im zusammenfließen lassen von vielen Impulsen die in die Resonanz gehen, was sich daraus dann gestaltet, zeigt sich beim Gehen des Weges. 

Wer mich kennt, weiss, ich werde diesen Weg gehen. 

Und ja, das geht nur, wenn die Wellen durch sind und ich ganzen Zugang zu meiner meditativen Stille meines Frauseins habe.

Es braucht Zeit - Slowness, um die Übergänge von den Wellen in die Klarheit in seinem eigenen Rhythmus zu belassen. 

Wie ich im letzten Post geschrieben habe, ich kann meine Ressourcen leben und mein ANS einladen zu switchen, doch wenn der Zeitpunkt ist, entscheidet mein Körper. 

Und dieses Erfahren, Verstehen und Wissen wird definitiv mit in diese Frage einfließen.

Denn, wenn eins ganz klar ist, solche Wachstumsräume auf Wesensebene haben ein echtes authentisches Interesse an dem Wohlwollen der Menschen, die mit mir im Wachstumsraum sind.

Es fühlt sich nicht gut, wenn mir meine Kraft genommen wird, genauso wenig, wenn ich jemand anderem die Kraft nehme.

Und all die Impulse, selbst wenn sie tief fordern, haben eins als Intention: die möglichen Räume nach den Wellen lebbar zu machen - nach den Hindernissen - Wesensdaseinraum in seiner sanften Kraft als Mann und in der kraftvollen Sanftheit als Frau, gemeinsam das Leben zu gestalten.

 Tiefes wohliges Seufzen - ANS gibt Go.

Und ja, das kommt aus meiner meditativen Stille.


Post no. 2 für heute - hat seine Zeit.


Fortsetzung......


Sanfte Kraft und kraftvolle Sanftheit

Am nächsten Morgen ist die Piratin vor dem Fährtenleser wach. Sie liegt in der geborgenen Wärme und spürt in sich hinein. Ihr Körper fühlt sich anders an. Weicher, sanfter, weiter und interessanterweise sehr erholt. Eine neue Ruhe hat in ihr anfangen sich auszubreiten. Wie wunderschön, dass es sowas gibt, wusste sie bisher nicht. Wie auch, da es nicht wirklich einen Raum dazu gab. Eine Dankbarkeit und auch eine Ehrfurcht vorm Leben durchwandert ihr Körper, angefangen von den Füßen, bis zu ihrem Kopf. Was fängt sie damit jetzt an? Sie hat keine Ahnung, was macht eine Frau damit? Das sind ganz neue Möglichkeiten, die sie noch nie gelebt hatte. Ein Schmunzeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. War das jemals ein Hindernis? Nicht wissen oder den Weg nicht kennen? Nein, noch nie. Sie ist einfach losgesegelt und hat mit dem Leben, dem Meer und den Momenten das intuitiv erschaffen, was es gebraucht hat. Warum also jetzt in Panik verfallen, wenn sie das schon sehr lange für sich gelebt hat, nur in anderer Form. Kann sie das auf diesen neuen Raum in ihr übertragen? Ihr Herz gibt ein klares Signal, ihr Brustbereich wird sehr warm und es umhüllt ihr ganzes Sein. Kraftvolle Sanftheit kommt ihr in den Sinn. Woah, das ist schon eine Nummer für sie als Piratin – pures erstaunt sein ist in ihr und nichts anderes. Was ist mit der Ruhe? Weiterhin da, wenn auch noch etwas Achtstellung, das kann sie zugeben. Doch kein Wunder, nach all den Jahren. Darf diese Achtstellung in ihrem Timing ganz gehen? Warum nicht. Der Fährtenleser ist bisher mitgegangen, warum sollte er damit ein Problem haben? Da ist noch eine alte Angst? Sie spürt tiefer in sich hinein. Offenbar. Ein Restbestand. Was steckt dahinter? Es hat was mit Chancen zu tun. Chancen genommen zu bekommen oder erst gar nicht möglich werden lassen, da ihr Schutz das verhindert hat. Oh wow, die nächste Welle? Sie atmet tief ein und aus. Was ist das für ein Rattenschwanz dahinter. Bevor sie tiefer gehen kann, hört sie den Fährtenleser neben sich: ‚Gute Morgen, gut geschlafen?‘ Sie dreht sich zu ihm und lächelt ihn an. ‚Ja, vielen lieben Dank für alles‘, antwortet sie sanft. Er blinzelt und als er sich an das Licht gewöhnt hat, schaut er sie noch mal prüfend an. Ohne was zu sagen, zieht er sie an sich und meint nur: ‚Die Nachwehen kommen, oder?‘ Diese Aussage berührt die Piratin so sehr, dass ihr einfach nur die Tränen anfangen zu laufen. Sie hat gar keine Chance sich dagegen zu wehren, sie will es auch nicht mehr. Ihr fehlen die Worte. Sie ist mit dem hochkommenden Schmerz, hat keine Angst, lässt es zu und spürt den Halt des Fährtenlesers. ‚Du brauchst nichts sagen, ich weiss dir fällt das hier gerade absolut nicht leicht, doch hey, dein Körper hat das Go gegeben, und was mich betrifft ist die ganze Bereitschaft da, dir diesen Raum zu geben. Deine Selbstverantwortung macht das allein, doch wenn ich dich darin unterstützen kann, indem ich einfach nur präsent bin, tue ich das, aus tiefer Wertschätzung für deinen inneren Weg‘, nimmt er ihr jeglichen Druck oder eventuell aufkommender Widerstand. Sie nickt nur still, die Tränen fließen einfach weiter. Es tut gut, es nimmt ganz viel inneren Schmerz, Druck, Qualen, Leid und Spannung, all das was endlich gehen will. Ihr Körper möchte die Integration dessen und er geht den Weg. Alles, was sie braucht, ist sein damit, spüren, durchgehen lassen, beobachtend, wahrnehmend, innere Offenheit so gut es geht erhalten. Nach 10 Minuten sind die Tränen weniger, eine innere Weite breitet sich aus. Eine Erleichterung, eine ruhige Freude, die nächsten Wellen gelebt zu haben. Darin zu bestehen und danach die Möglichkeit Neuland zu betreten. Ein tiefes Seufzen zeigt an, sie kommt erneut in ihre Ruhe. Der Fährtenleser löst die Umarmung etwas, so dass sie sich bewegen kann und ihn ansehen. Sie rutscht etwas höher, um ihn direkt ansehen zu können. Gleiche Augenhöhe. Erst sagt sie gar nichts, ihr Blick ist tief, sanft und so klar. Er genießt diesen Moment sehr, denn was in ihm in die Resonanz geht, ist ein klares: Geh diesen Weg weiter, mit ihr, es trägt euch beide. Wie lange sie sich so intensiv angesehen habe, kann keiner der beiden sagen, die Piratin seufzt nochmal und sagt:‘ Wenn mir einer gesagt hätte, das würde ich mal leben, ich hätte ihm den Vogel gezeigt, im Unglauben.‘ Er lacht und lässt ihr den Raum, für weiter zu reden, wenn sie das möchte. Sie dreht sich auf ihren Rücken und seufzt nochmal, dann setzt sie fort: ‚Die Nachwehen hatten das Thema keine Chance zu haben oder zu bekommen, die aufgrund meines Schutzes keine bekamen oder bisher keiner bereit war mit mir diesen Weg zu gehen. Deshalb war da unbewusst wohl auch noch diese Angst, du gehst einfach, weil es dir auch zu viel wird. Wahrscheinlich war ich deshalb soooo lange skeptisch und auf Abstand. Tief innen wusste ich, was es braucht, doch danach fragen hat noch nie gut funktioniert, also habe ich es versucht zu verdrängen und gar nicht erst zu erwägen. Doch dann kamst du und warst einfach so beharrlich da, unbeeindruckt von meiner Schutzmauer, hast es tatsächlich dahinter geschafft, frag mich nicht wie! Ist mir ein Rästel und geduldig gewartet, bis deine innere Sicherheit langsam und sicher in mir einen Raum gefunden hat. Bis meine Sicherheit das okay gab, lernen mich zu öffnen, verletzlich zu werden, was ich absolut nicht mochte all die Jahre. Doch jetzt, ist es sowas natürliches und du kreidest es mir nicht an, du schenkst mir sogar das Verständnis, die Wärme und die Ermutigung es noch tiefer zuzulassen. Du nimmst mich in meiner Verletzlichkeit so liebevoll an, dass es mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagt.‘ Sie pausiert und atmet nochmal tiefer aus. Er hört zu, lässt sie die Worte finden, denn er spürt, dass ist sehr wichtig für sie, damit die Integration ganz ablaufen kann. Je mehr Ausdruckkanäle, umso tiefer wird die Integration stattfinden. Sein Raum geben passt sich an, er lässt seinen Instinkt das tun, was es braucht. ‚Ich frage mich gerade, was mit der Angst ist, die Chance genommen zu bekommen, ist sie noch da? Braucht es diese überhaupt noch? Es hat was mit Vertrauen zu tun, ins Leben, in meinen Weg und in die Menschen um mich, die dableiben gewählt haben‘, beim letzten Satz dreht sie sich erneut auf die Seite um ihn ansehen zu können. Dann spricht sie weiter: ‚Du hast bleiben gewählt und wirst auch nicht gehen, denn dieser Weg ist für dich genauso bereichernd, obwohl du genau weisst, was es heißt diese Hindernisse in mir aus dem Weg zu räumen. Ich weiss, das ist körperlich spürbar, doch manchmal braucht es auch die Gesamtheit des Ausdrucks, Körpersprache, Worte. Die Stimmigkeit hinter dieser Wahl Bleiben‘, fasst sie zusammen. Er versteht, was sie damit sagen will, und nimmt den Impuls auf, was ist seine Resonanz darauf? Damit die Pause zwischen seinem Antworten nicht zu lang wird und die Piratin unnötig verunsichert, da sie aktuell so verletzlich ist, nimmt er seine freie Hand und streicht ihr über ihre Haare, dann schaut er sie ganz liebevoll an, sein Mund zeigt ein liebevolles Lächeln, er sucht ihre Hand auf der Matratze und sagt: ‚Das hast du schön in Worte gefasst. Ich habe bleiben gewählt. Wann genau, kann ich dir nicht sagen, doch es war sehr früh. Und nein, ich wusste nicht, ob es was bewirkt, ob es die Chance bekommt, die ich gespürt habe. Denn diesen Weg musstest du in dir für dich selbst wählen. Nachdem ich gespürt habe, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, wenn ich einfach nur beharrlich geduldig präsent bin, hat dieses Bleiben wollen nur verstärkt. Dieses Spüren, was noch möglich ist und diese Facetten in dir, die noch nicht entfalten waren oder sind, hat mich zu neugierig gemacht. Außerdem hat es in mir was berührt, es hat mich so berührt, dass etwas sehr lebendiges erwacht ist. Es hat mich noch tiefer zu mir selbst geführt und daraus möchte ich diesen Raum mit dir gestalten. Es tut zu gut, liebe Piratin. Es erfüllt auf eine Art und Weise, die ich so auch noch nicht erfahren habe und es ist weiterhin ein Ja.‘ Er pausiert etwas und lacht dann sein freies weites Lachen: ‚Und ehrlich gesagt, ich glaube etwas anderes wie ein Ja, würde mein menschliches Wesen auch nicht dulden, es ist sehr willensstark, nur auf eine sanfte kraftvolle Art und Weise. Es möchte das Beste für mich und mein Menschsein, auch für mein Mannsein und es sagt mir, das ist mit dir möglich. Um es nochmal ganz deutlich in den Ausdruck zu bringen, körpersprachlich und mit Worten – ich bin da und ich bleibe. Ich habe kein Interesse irgendetwas anderes zu erwägen. Es ist eine 100% Bereitschaft diesen Weg gemeinsam zu gehen und zu gestalten. Ich aus meiner sanften Kraft und du aus deiner kraftvollen Sanftheit, die sich langsam zeigt und sie ist wunderschön, liebe Piratin.‘ Die Piratin ist tief berührt, sie nickt nur und ein paar Freudetränen laufen die Wangen runter. Er spürt ihre Berührtheit, legt seinen Arm um ihren Rücken und zieht sie ganz nah an sich. ‚Du hast sehr viel in dir bewegt seit gestern Abend, lass uns heute einfach einen Tag leben, der uns beiden gut tut, spontan, wie es passt. Ich habe da auch schon eine Idee‘, schenkt er ihr warmen getragenen Raum. ‚Du meinst segeln‘, hört er sie an seine Brust murmeln. Er lacht und löst sich von der Umarmung, hebt ihr Kopf mit seiner Hand und küsst sie und sagt danach: ‚Ja, das mein ist. Nur du, ich, das Meer, der Wind und die Wellen.‘

 

 

Menschen - Max Giesinger

~wave to be ~
 https://youtu.be/i-kHleNYIDc?si=8B3XzqcTCI8c73DR

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