Innere weite(ste) Räume in der Verbindung ~ wave to be ~

 


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Fortsetzung...

 

Wind in den Segeln

Die Piratin und der Fährtenleser sind am Hafen angekommen. Sie entscheiden sich für das kleinere Boot, die anderen wären zu viel Aufwand segelbereit zu machen. Es dauert nicht lange, bis sie das Segel oben haben und der Wind sie aus dem Hafen führt. Sie arbeiten wortlos und die Handlungsabläufe gehen fließend ineinander über. Die Piratin schmunzelt, ihr innerer Raum ist jetzt schon ganz weit, ihr Körper zieht mit, sie seufzt tief. Der Fährtenleser beobachtet sie und seine Resonanz in ihm auf ihre Veränderungen. Da ist ein sehr weiter Raum in ihm, getragen von einer Freiheit. Doch da ist auch noch was anderes. Eine Verbundenheit mit seinem Wesen und das der Piratin. Interessanterweise hatte dieser Raum bisher noch nicht diese tiefe Freie. Woran das wohl liegt? Seine Tiefe wird ihm das Verstehen liefern, da ist er sicher. Die Piratin ist komplett in ihrem Element und sie genießt es in vollen Zügen, da ist keine Energie die abschweift, sie ist eins mit dem Moment, dem Boot, dem Wind und dem Steuerruder. Wie würde er das bezeichnen? Hingabe taucht in seinem Inneren auf. Hingabe an diesen weitesten Raum, den jeder ins sich leben kann. Das ist normal der Raum, indem viele Angst bekommen. Besonders in nahen Verbindungen. Geht einer davon in seinen weitesten Raum, fühlt sich das oft nicht sicher an. Doch ist es wirklich, unsicher? Da die Piratin für sich in ihren weitesten Raum ist, lädt es ihn genauso ein, in seinen zu gehen. Er atmet tief ein, schließt die Augen, spürt den Wind in seinem Gesicht, die Bewegungen des Bootes in den Wellen und das Tempo. Wie gut dieser Raum tut, überrascht ihn jedes Mal, wenn er diesen bewusst wählt zu leben. Es ist der Raum der inneren Freigeister. Weit, leicht, tragend und mit einer tiefen Ruhe. Im Prinzip ein sehr lebenswichtiger Raum. Dort, wo sich Dinge zusammenfinden, aus der großen und kleinen Perspektive. Er schmunzelt, denn jedes Mal, wenn ein Mensch von außen versucht hat diesen Raum in ihm zu unterbinden, ist er gegangen. Dieser Raum ist ihm heilig und er hat die Vermutung, das ist genau der Grund, warum die Piratin ihr Alleinsein auf dem Meer gewählt hat. Dort ist dieser innere Raum einfach so bestehend, ohne Einwirkungen von außen. Der Raum ist ihr genauso heilig. Hat das Vorhandensein seines weitesten Raumes dieses Näherkommen mit der Piratin erst möglich gemacht? Hm, interessanter Blickwinkel. ‚Was erforscht du gerade?‘, wird er von der Piratin aus seinem Versunkensein geholt. Er lächelt sie liebevoll an und genießt ihre Erfülltheit, die in ihren Gesichtszügen und ihrem ganzen Körper zum Ausdruck kommt. Sie ist innerlich und äußerlich frei und hat dennoch gewählt mit ihm in der Verbindung zu sein und zu bleiben. ‚Mir ging gerade durch den Sinn, dass wir alle einen inneren weiten Raum haben, der Raum der inneren Freiheit und dass dieser Raum mir heilig ist‘, antwortet er. Sie schmunzelt, er beschreibt das, was sie gerade lebt und schon immer auf dem Meer gelebt hat. Ist das der Grund, warum sie lieber gesegelt ist, als auf der Insel zu bleiben? Es konnte ihr diesen Raum auf Meer niemand nehmen, außer sie selbst und das tat sie nicht. ‚Hm, dieser weiteste Raum, der frei sein lässt?‘, fasst sie zum eigenen Verstehen nochmal in Worte. ‚Ja, dieser heilige innere Raum, wo innere und äußere Dinge zusammenfließen, zu einem Ganzen und sich daraus Richtungen bilden‘, bestätigt er. ‚Ja daraus entstehen Richtungen, wir leben das schon sehr lange, oder?‘, fragt sie nach seinem Feedback. ‚Ich sage ja‘, ist seine einfache Antwort. ‚Dieser Raum in dir, war es auch, der so beharrlich einfach nur da war, bis ich anfing mich mutig auf den Weg zu machen, in die Verbindung mit dir zu kommen und zu bleiben…..‘, überlegt sie. ‚Ja, das ging mir auch durch den Sinn‘, meint er. Sie schmunzelt nur und blockiert das Ruder. ‚Was machst du?‘, schaut er sie fragend an. ‚Ich hole jetzt die Segel rein und wir lassen uns einfach eine Zeitlang treiben‘, eröffnet sie ihr Vorhaben. ‚Aha‘, grinst er. Als sie das Segel runtergelassen hat, schaukelt das Boot nur noch sanft in den Wellen. Sie setzt sich neben ihn und blickt aufs Meer. Er legt ein einen Arm um ihren Rücken und die andere sucht ihre Hand. Sie schaut kurz zu ihm und lächelt warm. Diese neue Weichheit der Piratin berührt ihn weiterhin sehr tief. Ihr Mut ist beeindruckend. ‚Weißt du, wenn du diesen inneren Raum in dir nicht selbst leben würdest, hätte ich mich nicht auf diesen Raum mit dir eingelassen. Ich hatte von Anfang das Gefühl, du wirst mir diesen heiligen weitesten Raum niemals nehmen. Auch wenn ich lange gebraucht habe, letztendlich doch darauf zu vertrauen, mein Wesen wusste schon lange Bescheid‘, lacht sie sehr weit und frei. ‚Hm‘, ist seine Resonanz. ‚Mehr sagst du dazu nicht?‘, dreht sie sich etwas seitlich, um ihn anzusehen. Seine Augen leuchten, im Prinzip sagt das alles. Es braucht keine Worte. Ihr Lächeln wird weiter und ihre Augen leuchten genauso. Er betrachtet sie einfach nur, streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und genießt diese stille Verbindung in diesem weiten Raum. Seine Weite verbindet sich mit ihrer Weite und das löst ein interessantes Fühlen aus. ‚Wow! Spürst du das auch?‘, fragt er direkt. Ihr Lächeln wird noch weiter und sie nickt. ‚Unbeschreiblich schön‘, sagt er. ‚Ja, da ist eine tiefe Geborgenheit und Sicherheit‘, ergänzt sie. ‚Das stimmt, welches Gefühl löst Geborgenheit und Sicherheit aus?‘, überlegt er. ‚Vertrauen, lieber Fährtenleser. Vertrauen in diese weiten Räume, obwohl sie manchmal das Gefühl vermitteln können andere Menschen darin zu verlieren, besonders, wenn sie einem sehr viel bedeuten‘, lässt sie ihre Worte fließen. ‚Hast du Angst davor?‘, will er wissen. ‚Nein, warum auch? Ich weiss, dieser Raum trennt nichts, was wirklich verbunden ist. Es schenkt der Verbindung eher die Weite und Tiefe, die es braucht, um sie wirklich leben können, ohne sie zu ersticken‘, teilt sie ihre Resonanz. ‚Und es schenkt diesen Verbindungen die passenden stimmigen Richtungen und Impulse für Wege zu erschaffen‘, geht der Fährtenleser in die Resonanz. ‚Besonders bei hoch komplexen Dingen, die auf den ersten Blick oft unmöglich erscheinen. Doch gehe ich bewusst in diesen inneren weiten Raum, wird es zu einem Weg zusammenfließen‘, setzt die Piratin seine Resonanz fort. ‚Oh wow, das leben wir! Unser Wegfinden und die Gruppe führen auf unseren Reisen, auf dem Meer und in unserer Verbindung‘, ist sie ganz erstaunt. ‚Ja, das leben wir‘, schaut er sie tief ruhig an. ‚Wow, was ein Geschenk des Lebens!‘, breitet sich eine Gelöstheit in ihrem Gesicht aus. ‚Ich habe die Chance vom Leben erhalten, das endlich zu erfahren auf gleicher Ebene. Danke lieber Fährtenleser für deine Weitsicht, die ich anfangs nicht hatte‘, bedankt sie sich, kommt näher und küsst ihn. Nach dem Kuss schaut er sie verschmitzt an und sie meint darauf: ‚NEIN! Viel zu gefährlich, ich will nicht kentern!‘ Er lacht und nimmt sie einfach nur in den Arm. ‚Und unbequem wäre es auch noch‘, ergänzt er. ‚Das auch noch, stimmt‘, lacht nun auch sie. ‚Lass und weitersegeln‘, löst er sich von der Umarmung und beginnt das Segel wieder hochzuziehen. Er übernimmt das Steuerruder und die Piratin genießt das gesegelt werden. Ihr innerer weiter Raum, hat sich mit dem des Fährtenleser einfach so verbunden und die neue erweiterte Weite fühlt sich wirklich sehr geborgen und getragen an. Was füllt sie in diesen Raum? Definitiv keine Angst, denn sie hat keine. Stattdessen wählt sie lebendige Weite, inneres Freisein und gleichzeitig erfüllt verbunden. Sie möchte diesen Raum mit dem Fährtenleser leben und daraus neue Richtungen und Wege erschaffen, egal wie komplex Umwelten sind, sie spürt ganz tief, wenn sie beide dazu bereit sind, gibt es Wege. Stimmige und erfüllende Wege. Der Fährtenleser spürt, sie wählt für sich, wie sie diesen gemeinsamen weiten Raum füllen wird und er spürt die Wirkung in ihm. Sie hat ihre Wahl getroffen und dieses bewusste Raum füllen lässt ihn tief lebendig fühlen, getragen im gemeinsamen Raum. Er richtet das Boot aus, um wieder zum Hafen zu gelangen, er hat im Gespür, der Wind wird bald abflauen, und rudern hat er nicht wirklich Lust. Sein Gespür ist ganz präsent im Moment, wahrnehmend und er ist so dankbar, dass er das auf gleicher Ebene mit der Piratin endlich leben kann. Wie erfüllend das ist, hätte er sich nicht vorstellen können. Manches braucht reales erfahren.

 

 

 

 'Instead of asking what is wrong with that person, try asking what happened to that person.'


- Lucinda Gordon Lennox
 
 

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