Einfach leben no. 51
Der Schöpfer geht zurück zu Hannes und Nilson. Hannes sitzt noch etwas verschlafen auf der Couch. Als er den Schöpfer erblickt, springt er auf und klammert sich an seine Beine. ‚Hey, Hannes, alles gut, willst du mir berichten was passiert ist?‘, bietet der Schöpfer ihm an und löst die Arme von Hannes, um sich zu ihm hinunterzuknien. Hannes schaut nach unten voller Scham und schüttelt energisch den Kopf. ‚Das ist auch okay, du musst nicht. Was hältst du davon, wenn wir jetzt einen richtigen Manntag machen?‘ schaut der Schöpfer Hannes an. ‚Echt? Ein richtiger Männertag? Was ist das? Mama hatte ja keinen Mann….‘, überlegt er was das sein könnte. Die Neugier hat ihn aus seiner traurigen Gefühlslage herausgeholt, das gefällt dem Schöpfer schon viel besser, auch wenn er Gefühle von anderen nicht verändern möchte, dass kann nur jeder für sich. Doch Neugier, weiss er instinktiv, holt aus vielen unschönen inneren Zuständen erneut in eine Offenheit und lässt den Körper sich wieder weiten um mehr Raum zu haben für alles daseinzulassen. ‚Hm, was ist ein typischer Manntag‘, schaut der Schöpfer Nilson fragend an, doch der grinst nur, gibt somit an den Schöpfer ab. Er hatte keinen Sohn, und er ist sich sicher der Schöpfer hat mit seinen männlichen Gefährten viel mehr Ideen und Erfahrung. Gespannt wartet er auf die Vorschläge des Schöpfers, genauso wie Hannes. ‚Also als erstes keine weiblichen Wesen sind erlaubt…‘, beginnt der Schöpfer und verlässt sich ganz auf seinen Instinkt, der sehr genau weiss, was passt. ‚Auch nicht meine Schwestern?‘, hakt Hannes nach. ‚Nein. Zweitens hat ein Männertag immer Abenteuer dabei‘, setzt er fort. ‚Abenteuer????‘, werden Hannes Augen ganz groß. Der Schöpfer lacht, Hannes Gesichtszüge drücken seine Gefühle so pur aus und es tut gut zu sehen, er musste sie nie unterdrücken. Was war Lucie wohl für eine starke Frau. ‚Ja, ein Abenteuer und das wird eine Überraschung‘, bestätigt der Schöpfer nochmal. ‚Wir brauchen allerdings fürs Abenteuer etwas Proviant‘, blickt er zu Nilson. ‚Das ist das Kleinste‘, grinst Nilson immer noch. Er ist schon alt, doch so wie der Schöpfer es Hannes tief authentisch und echt erzählt hat, hat sogar er Vorfreude auf dieses Abenteuer. ‚Ich besorge den Proviant‘, geht Nilson Richtung Tür. ‚Gut, wir brauchen noch ein paar andere Sachen. Komm Hannes wir besorgen sie in deinem Zimmer‘, nimmt er Hannes Hand und führt ihn Richtung Flur. Dieser hüpft voller Aufregung neben ihm her. Was eine Lebendigkeit, der Schöpfer ist ganz im Moment und ganz für Hannes da. In seinem Herzen wird es sehr warm, doch das muss warten zu ergründen. Auf den Treppen zu den Schlafzimmern, begegnen ihnen der Fährtenleser und gute Freund. ‚Hey ihr zwei, was habt ihr denn vor?‘, begrüßt sie der Fährtenleser, der förmlich die Abenteuerstimmung in der Luft riechen kann. Der Schöpfer lacht laut, er kennt den Fährtenleser, er kann solche Dinge gegen den Wind wahrnehmen. ‚Wir machen Männertag, kommt ihr mit?‘, lädt er sie ein. ‚Oja, bitte bitte bitte, so viele Männer hatte ich noch nie meinem Leben und das an einem Tag!‘, ist Hannes jetzt völlig Feuer und Flamme. Alle drei Gefährten lachen und der gute Freund antwortet an Hannes gerichtet: ‚Na, wer kann schon so eine tolle Einladung ablehnen, was brauchen wir?‘ Der Schöpfer gibt ihnen zu verstehen, dass es eine Überraschung ist und sagt zu Hannes: ‚Hannes, geh in den Zimmer und such dir was warmes zum Anziehen und Regensachen.‘ Dieser lässt sich nicht zweimal bitten, schon flitzt er los. Als er außer Hörweite ist, erzählt der Schöpfer kurz was vorgefallen ist und dass es sich wohl zuspitzt und er sich mit Nilson heute um Hannes kümmert. ‚Ein Männertag, gute Idee. Doch was seh ich da für eine Sanftheit in deinem Gesicht?‘, neckt ihn der Fährtenleser. ‚Weiss nicht, Vatergefühle?‘, antwortet der Schöpfer sehr direkt. ‚Wow, das ist eine große Sache!‘, ist der gute Freund sichtlich berührt. ‚Hm, hatte noch keine Zeit darüber nachzusinnen. Kommt, lasst uns selbst die Sachen holen und dann gehen wir auf Abenteuer, auch wenn ich noch keinen Plan habe‘, grinst der Schöpfer die beiden an. ‚Na, richtige Abenteuer beginnen ohne Plan, das wissen wir doch am besten, oder?‘, meint der gute Freund. ‚So ist es‘, bestätigt der Fährtenleser. ‚Was bist du so nervös Schöpfer?‘, grinst der gute Freund. ‚Gute Frage, so kenn ich mich nicht….Vatergefühle machen wohl weich‘, ist seine spontane Antwort von innen. ‚Nein, nicht weich, sanft, das ist was gutes lieber Schöpfer. Fürsorglich, beschützend, Raum schaffen mit Herz für kleine heranwachsende Wesen‘, übersetzt der Fährtenleser. ‚Holla Fährtenleser, du entdeckst deine spirituelle Ader‘, neckt der Schöpfer, doch er klopft ihm freundschaftlich auf den Rücken und ergänzt: ‚Danke, ja das passt und es fühlt sich noch etwas ungewohnt und gleichzeitig gut an.‘ ‚Ja, das ist sichtbar‘, lächelt der Fährtenleser ihn wohlwollend an. ‚Wir treffen uns in 10 Minuten unten an der Tür‘, bestimmt der Schöpfer. ‚Alles klar bis gleich‘, sagt der gute Freund. Hannes ist schon fertig und kommt aus der Tür gerannt, als der Schöpfer an seinem Zimmer vorbei geht. ‚Alles gefunden?‘, erkundigt sich der Schöpfer. Hannes nickt eifrig, er hat alles in einen Rucksack gepackt, hat seine Wanderschuhe, Jacke und eine Mütze an. ‚Perfekt, wir treffen uns unten in 10 Minuten, geh nur noch schnell und verabschiede dich von Ida und der Schöpferin‘, bittet er Hannes. ‚Okay, mach ich, bis gleich!‘, rennt er schon freudig los. Hannes ist die Treppen unten, als Nilson mit einem großen Rucksack aus der Küche kommt:‘Woah, was ist da alles drin, nur essen?‘ Nilson lacht und antwortet: ‘Nein, auch meine Kleider, die wir brauchen.‘ Hannes nickt zufrieden und rennt weiter zur Bibliothek, denn von dort hört er Stimmen. Als er eintritt, wird er von der Schöpferin freudig begrüßt: ‘Hey! Oh, wo gehst du denn hin?‘ ‚Ich mache Männertag!‘, verkündet er ganz stolz. ‚Oh, mit allen Männern?‘, vergewissert sie sich. ‚Ja, alle!‘, strahlt Hannes vor Vorfreude. ‚Das hört sich sehr gut und ich wünsche dir ganz viel Freude!‘, sie geht auf Hannes zu und drückt ihn. ‚Danke, bis nach dem Abenteuer‘, löst er sich und flitzt Richtung Treffpunkt. Die Schöpferin geht Richtung Tür und schaut ihm nach. Der Fährtenleser, gute Freund und Nilson stehen schon an der Tür und warten. ‚Geht schon mal vor, ich sage der Schöpferin noch Bescheid‘, kommt der Schöpfer die Treppen runter. Als er sie schon im Flur stehen sieht, wird sein Herz noch weiter, als es bisher schon war. Was passiert gerade mit ihm? Doch das muss warten. Sie spürt, es bewegt sich was in ihm, doch spricht es nicht an, beobachtet es nur mit einem wissenden Schmunzeln. ‚Wir haben danach was zu besprechen‘, grinst sie ihn herausfordernd an. ‚Ja, doch das muss warten‘, schaut er sie direkt an. Seine Augen leuchten, noch mehr, wie sie es schon kennt. ‚Ich wünsche euch eine wundervolle Zeit‘, umarmt sie den Schöpfer. ‚Ich weiss nicht wann wir zurück sind, wartet nicht auf uns mit dem Essen‘, sagt er neben ihrem Ohr und dann etwas leiser nur für sie bestimmt: ‚Was machst du ohne mich diese Nacht?‘ Sie lacht laut und antwortet darauf nicht, sondern schmunzelt ihn nur an. Dann sagt sie dennoch: ‚Wir machen wohl einen Frauentag.‘ Nun lacht er und küsst sie liebevoll zum Abschied. ‚Ich sage jetzt nicht, ich werde dich vermissen, dazu haben wir nämlich gar keine Zeit und es wäre nicht passend, du bist immer hier‘, er legt ihre Hand auf seine Herzgegend. Sie legt ihre freie Hand auf seine Wange und antwortet ganz tief wissend: ‘Einmal im Wesen verbunden, ist eine bleibende Verbindung und jetzt geh schon, deine Abenteuergruppe wartet schon!‘ ‚Bis nach dem Abenteuer!‘, grinst er. ‚Bis danach‘, lächelt sie ihn warm an. Sie schaut ihm hinterher, ihre Intuition hat ein Gespür was im Schöpfer entfaltet und sie freut sich darauf, es weiter entfalten zu sehen. Als die Tür hinter dem Schöpfer zufällt, seufzt sie tief. Ihre Mutter steht in der Tür und hat alles beobachtet. Lächelnd schaut sie die Schöpferin an und meint: ‚Viel in Bewegung, das ist Normalität, wenn man Kinder hat, es wird ein lebenslanges Wachen sein und das zum eigenen inneren Wachsen ist eine Bereicherung.‘ Die Schöpferin dreht sich zu ihrer Mutter um, nickt dankend für ihre Weisheit und sagt:‘ Was machen Frauen an einem Frauentag?‘ ‚Gute Frage, lasst uns erstmal alle Frauen des Schlosses versammeln, dann sehen wir, was es wird‘, schlägt Ida vor. ‚Okay, dann gehe ich mal alles suchen‘, nimmt die Schöpferin die Idee auf.
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