Holding it together....


 
Guten Morgen, das diese neue Fortbildung tief gehen wird wusste ich, dass es schon gleich tief geht auch nicht verwunderlich, da mein Körper sowas von bereit ist, embodied zu arbeiten. 
 
Meine Raunachtswunschaufgabe dieses Jahr ist Zusammenhänge und Verstehen in den Ausdruck zu bringen und mich und andere damit inspirieren. 
 
Heute ist es das Verstehen des 'HOLDING IT TOGETHER'
 
Das unbewusste versuchen etwas zusammenzuhalten, was nicht zusammengehalten werden kann. 
 
Wie hat die Kursleitung gestern so schön gesagt: in Survival-funktionen leben Menschen sehr seltsame und keinen sinnmachende Dinge oder gehen sehr extreme Wege. Und es dient alles nur dem Überleben. 
Das heißt im Klartext hier gibt es keine Schuldzuweisung, Scham oder Verurteilung. Es ist etwas zutiefst menschliches, wir wollen alle überleben. Und am Besten noch viel mehr leben. 
 
Holding it together - das Muster ist gerade aktiv in mir und ich habe genug ventrale Ressourcen es dasein zu lassen, ohne dass es mich in den Survival holt. 
 
Das Bild oben drückt es aus und ich fand es krass wie auf den Punkt das ist. 
 
Es ist ein Wellenprozess, das heißt mein sympathischer Bereich hält alles fest, das spüre ich in meinem ganzen Körper, meine Muskeln sind so angespannt, das ist krass, vorallem Beine für Sprungbereitschaft, Lunge, Kopf und Kieferbereich. Mein sympathischer Bereich hält alles zusammen, damit die dorsale Welle nicht alles auseinander reißt oder es auseinanderfällt. 
 
Dahinter steckt Angst (sympathisch) und Entmutigung (dorsal), vor dem Ungewissen und dem kommenden Verlust.  Das Muster entstand zu einer Zeit, da keine ventrale Ressource vorhanden und dies die einzige Möglichkeit etwas Halt zu erfahren war, im eigenen Körper auch wenn das ziemlich bäh ist. 
 
So eine HOCHSPANNUNG auf DAUER - ich spreche aus Erfahrung, ist  ungut für den Körper und die Psyche. 
 
Beziehe ich dieses Muster auf mein Leben, hm, wie oft habe ich Dinge/Menschen/Konstrukte des Lebens versucht zusammenzuhalten???????
 
Ich nehme jetzt mal das Beispiele meiner Ehe - ohja, touche. 
 
Was hab ich versucht meinen EXmann wachzurütteln, aus Survivalsicht total sinnmachend, drückt die Verzweiflung aus, einem geliebten Menschen zusehen zu müssen, wie er sich zerstört. Aus ventral vagal Sicht, mit der Weitsicht (die ich im Survival) nicht habe sowas von klar, dass es nichts brachte. 
 
Doch ich hatte diese Weitsicht nicht. 
 
Kann ich mir selbst verzeihen?
 
Ja. 
 
Ich habe diese Spannung sehr lange ausgehalten und nicht aufgegeben, bis mein Körper mir klar signalisiert hat: entweder du gehst jetzt oder du gehst kaputt. 
 
Ich war an dem Punkt nicht mehr wirklich in der Lage zu gehen, doch es ging, ich hab alles was ich zusammengehalten habe fallen gelassen. 
 
Mein Körpersignal war stärker als mein weitere Wille aufrechtzuerhalten was ich lebte.
 
Ich war so am Ende, dass ich gar nicht mehr kämpfen konnte, was im Rückblick eine gute Sache war. 
 
Es musste auseinanderfallen, damit es sich so neu ordnen konnte, wie es für uns alle das Beste war. 
 
Vorallem für mich und meine Kinder. 
 
Je länger ich zusammenhalte, umso länger brauche ich danach mich wieder neu aufzurichten. 
 
Burnout - Erschöpfung pur. 
 
Dieses Springen ins Ungewisse konnte ich auch nur, weil ich einen besonderen menschlichen Gruppenraum hatte. 
 
Ich war online gepilgert mit Patti Digh und das hat mich getragen. 
 
Es waren andere Menschen da,  die mir Co-Regulation geschenkt hatten, online! und es war wirklich spürbar (ich bin mehrere Jahre mit ihr online gepilgert und der entstandene gewachsene Raum war sehr stark). 
 
 
Menschen mit der Gaber der Hochsensibilität sind Vermittler, der Kit welche Räume, Menschen, Gruppierungen zusammenhalten kann, weil sie Energien ausgleichen. 
 
Sie gleichen Energien aus, sie können besänftigten, sie können Menschen beruhigen und ihnen Sicherheit vermitteln, sie sind der Puffer für etwas das manchmal keinen Puffer verdient. 
 
Wenn hochsensible Menschen aufhören zu Puffern, oder zu vermitteln oder Räume in ihren Energien ausbalancieren kommt oft der Knall!
 
Denn dann heißt das, jeder begegnet seiner eigenen inneren Spannung, die sonst immer so schön abgegeben werden konnte. 
 
Weiss ich als hochsensible Person was kommt und warum es so kommt, kann ich in meiner Regulation bleiben, auch wenn es sehr sehr anstrengend ist. 
 
Deshalb sind gerade dann Menschen um einem herum so wichtig die gleich ticken und einem den Raum des Daseins geben können, aus tiefem Verstehen auftanken zu können, die nichts von einem Wollen oder Erwarten, sondern einfach nur da sind. 
 
Und trotzdem kann ich als Mensch, der diesen Raum anderen hochsensiblen Menschen geben kann, nur als Angebot anbieten. 
 
Ob er angenommen werden will steht frei, leben des Muster des Zusammenhaltes kann hier etwas gutes Bewirken, allerdings nur bis zu dem Punkt wo es angenommen werden will. Manchmal braucht es auch das Loslassen und dem Leben vertrauen, der andere wird vom Leben getragen oder sie/er hat genug ventral-vagal-Ressource sich selbst durch diesen Prozess zu tragen. 
 
Was will ich im Kurzfazit mit diesem Post sagen?
 
Das Muster des Zusammenhaltens hat seine guten Seiten, besonders, wenn es sich um authentische Wohlfühlräume handelt oder es darum geht im Job ein Team wertschätzend und sicher zu führen. Doch das was auseinanderfallen will und alle Anzeichen dazu hat, wird auseinanderfallen, egal ob ich es zusammehalten will oder nicht. Am Ende ist derjenige der es zusammehalten wollte am Ende, nicht die, die dafür nichts getan hatten oder irgendwelches Interesse einen Raum so zu gestalten, damit jeder darin sich sicher und geborgen fühlt. 
 
Egal welche menschliche Gruppierungen es gibt, die Haltung der Menschen darin bestimmt die Qualität und dies kommt unbewusst aus dem ANS. 
 
Läuft die Mehrheit in einer Gruppe im Survival-modus wird es sehr schwer sein, als einzelner in seiner ventralen Regulation zu bleiben, die Gefahrenzeichen sind so stark, dass es nur aus der Gruppe gehen bleibt. 
Ich sag nur Pandemie.
 
Sind in einer Gruppe viele die ventral-reguliert sind, dann ist es ein Geschenk für Menschen im Survival, zu erfahren was Sicherheit ist in ihrem ANS, durch Co-Regulation. 
 
Aus solchen Gruppen gehe ich gestärkt heraus. 
Solche Räume lassen Heilung entstehen. 
 

 
 Das führt mich zu dem eigentlich geplanten Post den ich für heute getippt hatte. 

Den schieb ich hinterher. 

Denn er passt und macht die ganze Sach rund. 

Ich wünsche dir/euch einen schönen Sonntag :)

 
 

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