Finishing the year deep and strong....oder die letzte tiefe Jahreserkenntnis von Anke?
UNSECRET - RUNNING FOR YOUR LIFE
Wie fange ich diesen Post an....gute Frage nächste Frage?
Haha....okay, tiefes Durchatmen.
Ich hab so bestimmte Menschen, wenn ich mit ihnen in die tiefe Resonanz gehe in einer Art intuitiven Focusing, nur eben nicht bewusst so im Setting gewählt, dann kommen Verstehen.
Die kommen teils auch aus mir alleine, doch seit ich die Focusing Erfahrung habe, weiss ich es geht manchmal schneller mit einem Resonanz-Partner mir gegenüber.
Ich habe solche tolle Freudinnen, die ihre Tiefe genauso anzapfen können wie ich.
Dann wirds interessant.
Diese Erkenntnis kam gestern abend spontan und ich hatte nicht vor dieses Jahr nochmal so tief zu gehen, doch so ist mein Leben und das ist ein großer Teil meines menschlichen Seins, den ich endlich nach 43 Jahre für mich zu 100% angenommen habe diesen Sommer.
Und daraus wird es ein starkes Finish des Jahres 2023 und ich vermute stark, es wird genauso weitergehen im 2024, nur in einer anderen Ruhe und Kraft was das angeht.
Worum geht es?
Es geht um eine Schutzfunktion die auch teils in Richtung Helfersyndrom gehen kann.
Ich werde mein Bestes geben es so zu formulieren, dass es halbwegs verstanden werden kann.
Ich habe die letzten Wochen etwas gelebt, dass ich von mir nicht so kenne. Ich habe bewusst Co-Regulation angezapft doch wenn ich genauer hinschaue, hat sich da ein Schutzmuster aktiviert, dass mir im Prinzip aus dem 'Ko' geholfen hat.
Welches Schutzmuster das ist?
Dazu habe ich eine Geschichte die gestern abend spontan kam, Ideen dazu sind frei von irgenwelchen Realitäten, meine Intuition hat gewählt welches Setting da am besten passt und gerade dort eine Rolle spielt bei ganz vielen Menschen (generell alle Helfer-berufe). Und die Chance daraus.
Am Ende werde ich dann nochmal genauer erklären was im ANS stattfindet und wo diese große Chance darin liegt. Denn wie alles, es kommt auf die Dosierung und die Balance an, sowie das Bewusstsein darüber.
Let's go deep, welcome to join the richness of human being living:
Human organ transport
Es war ein Montagmorgen, als in die Rettungswache ein Transport angefordert wurde. Es handelte sich um ein Human Organ Transport. Das heißt es ging um Minuten. Solch ein wertvolles Gut will zügig von A nach B transportiert werden doch die Adresse war seltsam. Ohne zu hinterfragen fuhren die zwei diensthabenden Verantwortlichen los. Keiner stellte diese in der Luft hängenden Frage: Was in aller Welt, holen wir ein Human Organ an einer hundsgewöhnlichen Adresse ab?!? In so eiligen Dingen wurden keine Fragen gestellt, sondern einfach Tempo gemacht, um ja keine Zeit zu verlieren. Der Straßenverkehr war ungewöhnlich dicht für diese Uhrzeit und der Fahrer beschloss das Blaulicht mit Martinshorn anzuwerfen, schließlich ging es um Minuten und ein anderes menschliches Leben, dass dadurch gerettet werden konnte. Hochkonzentriert fuhren sie durch den Autodschungel, mussten mehrmals warten bis sich die Autofahrer sortiert hatten und eine Gasse bildeten. ‚Jedes Mal das gleiche!‘, grummelt der Fahrer vor sich hin. ‚Was soll’s. Aufregen pusht nur dein Adrenalin, also lieber tief durchatmen‘, kommt von seinem Beifahrer. ‚Stimmt, danke fürs Erinnern, Kumpel‘, bedankt sich der Fahrer für die kleine Erinnerung. Er wollte doch etwas langsamer machen und seinem Körper etwas weniger Stress geben in diesem hochstressigen Job. Ob es ihm gelingt? Er ist skeptisch. Doch was weiß er schon. Er liebt sein Job, er ist gern für Menschen da, Leben retten wenn es möglich ist. Menschen in Notsituationen Sicherheit geben. Also nicht mehr darüber grübeln, sondern einfach machen. ‚Wir sind gleich da‘, stellt sein Beifahrer fest. ‚Ja, komische Adresse, findest du nicht?‘, kann der Fahrer nicht mehr länger diese Frage im Raum hängen lassen. ‚Da spricht du was aus, was ich die ganze Zeit gedacht habe, nur nix sagen wollte‘, gibt sein Beifahrer zu. ‚Na, dann lass uns mal das wertvoll Gut abholen und sehen wo es hin soll, komisch, wir haben gar keine weiteren Angaben wo es hingebracht werden soll‘, wundert sich der Fahrer. ‚Was ein komischer Tag‘, seufzt sein Beifahrer. Ein tiefer Seufzer des Fahrers bestätigt, was sein Kumpel gerade ausgesprochen hat. Wieviel komische Tage gibt es davon in seinem Job? Viele, er kann sie gar nicht mehr zählen, hat aufgehört zu zählen. Einfach weiter, das, was sein Job ist und auch irgendwie seine Berufung. An der Adresse angekommen gibt es doch tatsächlich direkt vor der Tür ein groß genügenden Parkplatz um den Rettungswagen zu parken. ‚Da freß doch mal einer einen Bären, ein Parkplatz einfach so!‘, lacht der Fahrer leicht unsicher was er davon halten soll. Die ganze Sache wird komischer und komischer…..naja was soll’s, Auftrag ist Auftrag, Ausführen, hinterher kann er sich Gedanken darüber machen, wenn er will.
‚Ich nehme zur Vorsorge mal noch eine Human Organ Box mit‘, sagt
sein Beifahrer, der schon ausgestiegen ist und im Versorgungsraum die Dinge
holt die er vermutet gebrauchen zu können. Diese Situation ist so surreal, da
kann alles möglich sein. Doch seine Leitstelle wird wohl überprüft haben, warum
es eine stinknormale Adresse ist und keine Klinik. Vielleicht ein Arzt? Ach was
soll all das Überlegen, er wird es sehen. ‚Grübeln vorm Einsatz ist nix!‘, sagt
er laut. ‚Hast du was gesagt?‘, kommt von der anderen Seite des Autos. ‚Nee,
alles gut, ich rede mit mir selbst!‘, antwortet er. ‚Alles klar, lass uns mal
klingeln‘, drückt sein Kumpel den passenden Klingelknopf. ‚Ja?‘, hören sie raschelnd
in der Sprechanlage. ‚Wir sind da um ein Human Organ Transport abzuholen‘, erklärt
er der Stimme in der Sprechanlage. ‚Oh, ja kommen sie hoch, dritter Stock,
rechts, es gibt kein Aufzug, bis gleich‘, kommt zurück. ‚Na super noch ein
Workout, darauf hatte ich jetzt echt Bock‘, murmelt der Fahrer. ‚Hey, du
wolltest dich doch mehr entspannen und mehr positiven Mindset um deinen Körper
etwas zu entlasten in dem ganzen Stress‘, kommt liebevoll stichelnd von seinem
Kollege. ‚Ach, Mann, ja da sagst du was, irgendwie schaff ich es nicht, es
braucht ein Wunder‘, stöhnt der Fahrer frustriert. ‚Es soll ja Wunder geben,
Kumpel‘, klopft sein Kollege ihn ermutigend auf die Schulter. ‚Komm, etwas
Bewegung reduziert gleich das Adrenalin im Körper, es kommt auf den Fokus an‘,
er geht vor. Die Stufen sind alt und aus Holz, aus Erfahrung wissen beide, hier
braucht es achtsames Tritte nehmen. Auf einen Abgang haben sie keinen Bedarf.
Der erste Stock ist erreicht, der Flur ist alt, schon lange nichts mehr
renoviert worden. Eine Traurigkeit kommt auf in dem Fahrer, er findet es erbärmlich
in welchen Verhältnisse manche Menschen leben. Doch er kann es nicht ändern,
bleibt Beobachter und kann Hilfsstellen weitergeben, doch was die Menschen daraus
machen steht nicht in seiner Macht. Sich daran zu gewöhnen hat lange gebraucht.
Einfach weiter, war das Beste, um nicht unterzugehen in all dem Leid. Doch mit
dieser Haltung ging auch so vieles anderes unter in seinem Leben. Lebt er
überhaupt noch? Was kommen da denn plötzlich für Fragen in ihm hoch? ‚Alles
gut?‘, erkundigt sich sein Kumpel, ‚du wirkst etwas durch den Wind.‘ ‚Hm‘, mehr
kommt nicht vom Fahrer. ‚Na dann, noch ein Stock und wir sind da, alles sehr
runtergekommen hier, und hier soll ein menschliches Organ sein?‘, seine Skepsis
wird größer. ‚Vielleicht kommt gleich die versteckte Kamera zum Vorschein!‘, witzelt
er weiter. Sein Kollege der Fahrer hört nicht wirklich zu, diese Frage ob er
noch lebt lässt ihn nicht mehr los. Egal wie oft er versucht sie zu verdrängen.
Diese Taktik funktioniert auf einmal nicht mehr. Also jetzt einen Nervenzusammenbruch
erleiden wäre unpassend. Er atmet tief ein und aus und ist dankbar endlich im
dritten Stock angekommen zu sein. Rechts steht eine Tür offen, das wird es wohl
sein. ‚Hallo?‘, ruft sein Kollege vor ihm, er lässt ihm die Führung. ‚Ja,
kommen sie herein, vielen Dank, dass sie den Auftrag angenommen haben‘, steht
eine alte Frau vor ihnen. ‚Wo ist denn das gute Stück?‘, fragt der Fahrer. ‚Ja
ja Moment, kommen sie erstmal rein‘, lotst die alte Frau beide ins Wohnzimmer. Ratlos
schauen sich beide Sanitäter an. Sie sind im falschen Film gelandet und jetzt
warten sie beide auf das Schild mit Verstehen Sie Spaß. Doch es kommt nicht und
es wirkt auch nicht als wenn noch jemand in der Wohnung ist. ‚Liebe Frau, sie
wissen schon bei einem lebenden menschlichen Organ geht es um Minuten und
Sekunden….‘, will der Fahrer die alte Frau bewegen endlich das Teil rauszurücken.
Das diese Aussage Null Sinn macht ist ihm auch klar, doch er fühlt sich so fehlt
am Platz, dass einfach sein machen durchkommt. ‚Lieber junger Mann, jetzt mal
nicht so eilig. Ich erkläre es ihnen gleich, die Rettungswache weiß Bescheid,
sie können sich also getrost die Zeit nehmen‘, antwortet die alte Frau sehr
bestimmt und klar. ‚Okay….‘, stammelt er etwas verdutzt und schaut seinen Kollegen
fragend an. Der grinst und hebt nur kurz seine Schulter zum Zeichen na dann
machen wir halt was sie will. Er bewundert diese Offenheit seines Kollegen. Wie
schafft er es in diesem Job so locker und offen zu bleiben? Egal in welcher
Situation er mit ihm schon Dienst hatte. ‚Na gut, dann erzählen sie mal‘, lässt
der Fahrer sich besänftigen. ‚Gut, dann setzten sie sich mal beide hier aufs
Sofa‘, bestimmt die alte Dame. Es stehen drei Tassen mit Tee bereit. Sie geht
kurz aus dem Zimmer und kommt doch tatsächlich mit einer Human Organ Box
zurück. Der Fahrer ist so baff, das ihm vor Baffheit der Mund offen stehen
bleibt. Es wird immer besser. ‚Was ist da drin und ist es gut gekühlt?‘, will
er sofort wissen. Berufskrankheit, alle Eventualitäten die schief gehen können auszuschließen.
‚Ja, ja, nur keine Sorge, dieses Organ braucht Wärme‘, lächelt sie sanft. ‚Aha!‘,
ist die Antwort des Fahrers. Sein Kumpel grinst verschmitzt und beobachtet
seinen Kollegen, er kennt ihn sehr gut, doch er spürt intuitiv, diese Begegnung
könnte ein Wendepunkt für ihn sein. Er vertraut seiner Intuition. Seine Neugier
für Menschen, Situationen und Erfahrungen helfen ihn in solchen Situationen
wach zu bleiben und verbunden mit sich selbst. Seinem inneren Alarmsystem oder
eben auch Entwarnungssystem, welches dann die Bahn frei macht für neue interessante
Erfahrungen. ‚Also dieses Organ haben wir alle. Und es hat einen bestimmten
Adressaten. Dazu gibt es eine Geschichte‘, beginnt die alte Frau. ‚Ich war ein
junges Mädchen, kurz vor meiner Geburt hatte der Krieg aufgehört. Meine Eltern hatten
es schwer uns Kinder zu ernähren. Ich war als Kind wach und wissbegierig
unterwegs und liebte alles was mir begegnete. Doch meine Eltern waren zu
beschäftigt. Es gab viele Dinge die waren für mich als ein kleines Mädchen
überwältigend, doch da gab es niemanden der mir den Raum gab diese Dinge zu
verstehen geschweige mir spiegelte, ich bin in mir wunderschön und genug. Eines
Tages beschloss ich, ohne dass ich es wusste es war eine bewusste Wahl, ich werde
anderen Menschen helfen. Damit sie nicht alleine sein müssen mit Dingen die sie
überwältigen. Ich war die hilfsbereite Seele meiner Schule und auch meinem
Beruf wählte ich so aus, wo ich anderen helfen konnte. Doch ich spürte mit zunehmenden
Alter eine Unruhe in mir. Ich versuchte noch mehr zu helfen, das hat bisher immer
geklappt diese Unruhe in die Ruhe zu führen, doch egal wie hart ich es versuchte,
es wirkte nicht mehr. An dem Punkt war ich am Ende mit meinen Kräfte, weil ich nicht
gut auf mich geachtet hatte. Dann kam noch eine Begegnung mit einem anderen
Menschen dazu, welcher mich zutiefst in meinem Inneren berührte, einen Ort den ich
kannte und dennoch nicht bekannt ist. Nicht bewusst auf jeden Fall. Es zerriss
mich fast innerlich, bis ich verstand, was der Weg ist. Ich kann noch so viel
im außen versuchen diese Ruhe zu suchen, diese wirklich wahre Ruhe finde ich nur
dort, wo sie dieser andere Mensch so tief berührt hat. Und es ist ein wunderschöner
Ort. So ruhig, so warm und so geborgen. Ich wollte mehr darüber erfahren,
verstehen warum ich diesen Ort noch nie erfahren hatte. Ich stellte den
Menschen um mich herum Fragen. Doch sie wussten nicht wovon ich sprach und was ich
von ihnen wollte. Langsam glaubte ich meinen Verstand zu verlieren, fast gab
ich auf, bis auf einem Spaziergang im Park ein Schmetterling meine Aufmerksamkeit
einfing. Ich folgte ihm intuitiv und landete an einer Parkbank. Dort saß ein
älterer Herr. Er wirkte freundlich und lächelt mich an. Unsicher ob ich mich einfach dazu setzen konnte, wagte ich es einfach. Vor mir lag ein kleiner See, das
Wasser war beruhigend. „Was treibt sie an so einem Tag hier auf die Bank?“, erkundigte
sich der Herr. „Ein Schmetterling, tatsächlich‘, antwortet ich lachend authentisch,
über mich selbst erstaunt. „Ja, die Natur sie weiß genau wo sie uns hinführt“,
grinste der Mann. „Und sie?“, fragte ich mutig. „Ich sitze hier jeden Tag ein
paar Stunden beim schönem warmen Wetter, ich lebe da hinten im Seniorenheim“, erklärt
er. „Oh, okay“, war ich etwas berührt. „Mir geht es gut dort“, hat er mein Berührtsein
gespürt. „Da hatten sie bestimmt ein sehr bewegtes Leben“, stellte ich den Satz
zwischen uns beide. „Das kann ich wohl sagen“, antwortete er ehrlich. Das liebte
ich damals so an alten Menschen, sie sind so authentisch echt und müssen nix
mehr vorspielen, dazu haben sie schon zu viel erfahren und erlebt. Mir kam eine Idee, warum nicht ihn fragen nach
dem Ort in mir? „Entschuldigung, dass ich so direkt frage, aber kennen sie
diesen Ort in einem der so tief ruhig, warm und geborgen ist?“ Er lächelte mich
an. „Sie meinen das menschliche Wesen?“, schaute er mich offen und warm an. „Was
ist das?“, möchte ich wissen. „Ich erkläre es ihnen. Jeder Mensch hat ein Kern,
der Wesenskern, dort ist das Herz zuhause. Es trägt diese Qualitäten von Wärme,
Geborgenheit, Sicherheit, Kreativität und Menschlichkeit in sich“, pausierte er
etwas. Ich hörte gespannt zu, möchte unbedingt mehr wissen, drängte ihn jedoch
nicht weiterzusprechen. Ich spürte intuitiv diese Sprechpausen sind für mich,
um es besser zu erfassen. „Dieses menschliche Wesen spüren wir am besten wenn
wir lieben. Dass heißt wir sind in uns ruhend und spüren dieses warme Gefühl
das direkt da aus dem Herz kommt“, er legte seine Hand auf seinen Brustbereich,
„leider haben das viele in der Nachkriegsgeneration nicht erfahren. Es ging ums
überleben und bin ich am Überleben, wird dieser Bereich gut geschützt. Doch in
den Schutzfunktionen fehlt uns dieser Zugang. Bin ich Jahrzehnte in diesem
Zustand wird von Generation zu Generation dieses Überleben weitergegeben, wir kannten
nichts anderes. Bis dieser Ort in einem anfängt zu rebellieren oder ich darf in
einer Spiegelung mit einem anderen Menschen erfahren , dass ich diesen Ort in
mir habe…..“, er konnte nicht weitersprechen, da ich ihm ins Wort fiel:“ Oh,
das ist es, was ich erfahren habe! Wie wunderschön, mir wurde mein Wesen gespiegelt????“.
“Ja, das war es wohl“, beendete er seinen Satz. „Und wenn dieses Überleben über Generation weitergeben wird,
hab ich das wohl auch fortgesetzt, wenn ich mein Leben betrachte. Einfach
weiter. Das schmerzt. Doch ich kannte nichts anderes, erst diese Begegnung mit
diesem Menschen, der es in sich wohl lebt, hat mich an meinen eigenen Ort
erinnert. Wie wunderschön. Auch wenn es traurig ist, dass meine Eltern mir das
nicht geben konnten. Wahrscheinlich habe ich deshalb schon früh beschlossen
anderen zu helfen. Komme ich dadurch in einen ähnlichen Zustand?“, wunderte ich
laut. „Tatsächlich wird dieser Raum angezapft, wenn ich für andere Mitgefühl zeige
und lebe. Die Kunst ist dann diesen Raum auch für sich anzuzapfen. Das ist das
menschliche Wunder. Diesen Ort für sich zu entdecken und spüren, sich erfüllen zu
lassen davon. Denn dort sind wir alle gleich und genug so wie wir sind. Liebenswerte
wunderschöne Wesen. Die sich gegenseitig Sicherheit, Geborgenheit,
Menschlichkeit geben und schenken können“, ergänzte er. Ich war still und ließ
die Worte auf mich wirken, dann wiederholte ich mein Verstehen von vorhin: „Und
ich habe versucht durch Aktivität dieses fehlende Gefühl zu mir und in mir zu
ersetzen?“ „Das kann sein, jeder Mensch entwickelt andere Wege mit dieser
fehlenden inneren Verbindung zum eigenen Wesen umzugehen“, erklärte er ihr. „Hm,
wie interessant, meine Eltern haben ihr Bestes gegeben, weil sie auch nichts
anderes gekannt haben……wie traurig….und das über Generationen……wer unterbricht dieses fortlaufende Band?“, möchte ich wissen. „Du“, war seine einfache Antwort. „Ich?“,
lachte ich laut. „Ja, du machst den Anfang und dann gibst du es weiter, ganz
einfach“, ermutigte er mich. „Wow, ich soll das können?‘, war ich verwirrt. „Ja
du zapfst sie jeden Tag an wenn du anderen hilfst und ihnen sicheren Raum schenkst
in deiner Arbeit, du brauchst es nur umzudrehen und dir diesen Raum auch selbst
zu geben. Wenn du das jeden Tag machst, wirst du merken wie er wächst und
tiefer wird. Die Verbindung zu deinem Wesen beständiger und es dich jeden Tag
ein Stückchen mehr trägt“, ergänzte er. Ich
hörte ihm zu und spürte in mich hinein. Etwas kribbelte freudvoll, eine neue
Lebendigkeit breitete sich in mir aus. „Wow, was ist das?“, war ich erstaunt
über dieses neue Fühlen. Er lachte laut und berührte mich vorsichtig an meinem Unterarm:
„Dein Wesen, dass mit dir kommunizieren will, es freut sich das du es endlich
entdeckt hast und es kennenlernen möchtest, trau dich!“ Ich schaute ihn mit
einem strahlenden Gesicht an und sagte einfach nur: „DANKE!“ Mehr brachte ich
nicht heraus, so tief ergriffen und berührt war ich von dem Verstehen und dem Moment.
Er stand auf lächelt mich an, dann ging er seinen Weg zum Seniorenheim. Ich
blickte ihm nach, wie lange ich noch dort gesessen hatte weiß ich nicht mehr.
Ich war zu tief berührt, um irgendein Zeitgefühl zu haben. Diese ruhige Freude wollte
ich behalten, doch ich wusste, es brauchte bewusstes Verbinden zu diesem Ort,
er war zwar die ganze Zeit in ihr, doch sie hat nie den Weg dorthin gelernt.
Ich war mir sicher, ich werde es schaffen und daraus neue Räume entstehen
lassen, ich spürte es ganz tief in mir. Als es anfing zu dämmern, stand ich auf
und ging zurück zu meiner Wohnung. Von dem Tag an, schenkte ich meinen Patienten
in meinem Beruf als Krankenschwester diesen Raum noch bewusster und jedes Mal
wenn ich ihn für meine Patienten erschuf, gab ich mir selbst ein Stück davon.
Ich spürte schnell welche andere Wirkung das auf mein Umfeld hatte. Ich wurde
mit zunehmender Übung ruhiger, in mir wärmer und zuversichtlicher was mein
Leben anging. Es gab einige Schicksalsschläge, doch dieser Raum hat mich gut
geführt, auch wenn er phasenweise nicht wirklich spürbar war, dann wusste ich,
eine Schutzfunktion hat übernommen, doch sobald diese nicht mehr gebraucht
wurde, kam er erneut zum Vorschein. Mit den Jahren hatte ich sogar gelernt wie ich
den Raum halten konnte und zeitgleich mein Körper mich schützte. Es tat gut, diese
Fähigkeit zu haben. Ich beschloss es war Zeit, diese Gabe auch anderen zu
ermöglichen, denn schließlich haben wir diese Gabe alle, nur hatten nicht alle
die Räume dazu es zu lernen. Es waren schöne bereichernde Jahre die ich erfahren
durfte und anderen Menschen half es ebenfalls zu lernen‘, machte die alte Frau
eine Pause und betrachtet ihren Besuch. Der Fahrer wirkt anders und sein Kollege
schmunzelt vor sich hin. ‚Und dieses menschliche Organ da in der Box ist das
menschliche Wesen?‘, sagt er. ‚Ja, das ist es‘, antwortet sie kurz und knapp. ‚Und
wir haben die Aufgabe es weiterzugeben in unserem Job aus uns selbst‘, ergänzt
der schmunzelnde Kollege. ‚Ja, ich bin zu alt, es braucht junge Menschen, die
mit anderen Menschen arbeiten‘, teilt sie ihre Sicht. ‚Was eine Ehre‘, ist der
schmunzelnde Kollege berührt. Er hatte sehr schnell die Verbindung zu seinem Wesen
während der Geschichte und es hat ihn nochmal mehr bestärkt, sich das bewusster
ebenfalls zu geben. Er betrachtet seinen Kollegen und legt seine Hand auf
seinen Rücken: ‚Alles klar?‘ ‚Ja, ich bin zutiefst berührt, wow‘, ist seine
hörbar berührte Antwort. ‚Na, dann könnt ihr ja dieses wertvolle Organ jetzt auf
die Wache mitnehmen und anfangen dieses Wissen aus euch weiterzugeben, es ist im Sinn des Lebens‘, schiebt sie die Box
mit dem wertvoll Gut zu dem Fahrer. Er schaut sie erstaunt an und dann sein
Kollege. Dieser lächelt ihn an und meint: ‚Hey, du kannst das!‘ So überzeugt ist
der Fahrer noch nicht, doch tief in ihm ist etwas das weiß er kann das, dem
kleinen leisen Ahnen vertraut er einfach mal, kann ja nicht mehr wie schief
gehen. ‚Na, geht doch!‘, klopft ihm sein Kollege ermutigend auf den Rücken. ‚Vielen
Dank für diese berührende Begegnung heute‘, bedankt sich der Kollege, da der
Fahrer seine Worte noch nicht wieder gefunden hat. ‚Es ist mir eine Ehre,
vielen Dank dass sie gekommen sind, obwohl es sich um so ein ungewöhnlichen
Einsatz handelte‘, bedankt sich die alte Frau gerührt und ein paar Tränen
laufen ihr über die Wangen. Sichtlich gerührt legt der Sanitäter einen Arm um
sie und ihrer beide Wesen verbinden sich zum Dank für diesen Raum. ‚Lassen sie
mich wissen, welche Erfahrungen sie machen?‘, möchte die alte Dame wissen. ‚Gern,
machen wir!‘, antwortet der Sanitäter, der den Arm um sie gelegt hat. ‚Vielen
Dank, das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit‘, nimmt die alte Dame die Hand
des Sanitäters. Dann führt sie beide zur Tür und bleibt stehen bis sie nicht mehr
sichtbar sind. Auf der Treppe sagt keiner ein
Wort, auch auf der Rückfahrt zur Wache ist Stille, doch die Stille ist
nicht unangenehm, eine neue Ruhe hat Einzug gehalten in ihr Rettungswagen und
es gefällt beiden. Auf der Rettungswache angekommen, geben sie das wertvolle
Gut an die Dienstleitung ab, ohne Worte. Es werden auch keine Fragen gestellt. Da
es für die beiden Dienstschluss ist, beschließen sie morgen nochmal darüber zu
reden und dieses Erlebnis erstmal jeder für sich verarbeiten zu lassen. Der
Fahrer klopft seinem Kollegen nur dankbar auf die Schulter und fährt nach Hause,
was ein Tag. Sowas hat er noch nicht erlebt, doch dieses Geschenk wird er nicht
mehr loslassen und vergessen auch nicht. Es war ein Schlüsselmoment, um einen
Zugang zu einer verschlossenen Tür zu finden. Eine Tür, die er nicht wusste, er
hatte da eine. Wie das alles mit seiner Lebensgeschichte zusammenpasst kann er
noch nicht klar erkennen, doch es waren einige Parallelen in der Geschichte zu
seiner. Sein Kollege fuhr ebenfalls nach Hause mit einem wissenden Schmunzeln.
Was ein wunderschönes Geschenk und eine tolle Ermutigung seinen schon begonnen
inneren Weg weiterzugehen. Noch tiefer zu seinem menschlichen Wesen, auch er
hatte einige Parallelen zu seinem Lebensweg in der Geschichte entdeckt, doch
irgendwas in ihm hatte schon die Verbindung gehalten, auch wenn er jetzt erst
versteht was es wirklich ist. Dieser Ort. (Copyright Anke Martin)
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