Mitteilen - ventral-vagal-Kommunikation

 



 

Kommunikation aus dem ventral-vagal-Frausein hat eine liebe Freundin sehr genau auf den Punkt gebracht: 

 'Mitteilen.
Das ist einfach ein kommunizieren in friedlicher und liebevoller Kommunikation.' 

-Johanna Bichler

 Wie wunderschön frei und weit ist das ?

Tut gut oder?

Ja, das tut es. 

Ich bin ein Liebhaber von Klarheit. 

Wer mit mir in Kontakt ist, weiss das. 

Anke wird liefern, gefragt oder nicht.

Ich lebe das für mich, weil ich weiss was es mit meinem ANS macht und wie wichtig das ist. 

Ich teile das gerne auch mit anderen, damit sie ebenfalls Verstehen können. 

Klarheiten können schmerzen, doch es steht ganz klar dahinter: friedliche und liebevolle Kommunikation. 

Und Klarheit ist auf jeden Fall in Bezug auf mich selbst sehr liebevoll, denn es gibt mir die Chance frei weiter zu gehen und mein Leben so zu gestalten, dass mein Wohlbefinden geachtet wird und ich mich selbst wertschätze. 

Ventral-vagal-Klarheiten werden klar verstanden, wenn mein Gegenüber auch ventral-vagal-Fähigkeiten besitzt. 

Im Survival wird alles so verstanden wie es verstanden werden will, da habe ich keinen Einfluß, da wird aus einfach Mitteilen ein Strick gemacht oder es wird so gedreht, dass ich ganz perplex dastehe und sehen muss, wie mir meine eigene Worte gegen mich verwendet werden. 

Das ist erstmal sehr schockierend, doch ich habe mittlerweile das Verstehen und die embodied Klarheit damit. 

Tut soooo gut. 

So friedlich und befreiend. 

Liebes Leben danke fürs so liebevolle Führen. 

Mein Raum ist innerlich groß genug um meine Seite und die Seite des anderen daseinzulassen. 

Wie die Wahl daraus wird, für meine weiteren Wege steht frei. 

Da ich meinem ventral-vagal-Sein mittlerweile vertrauen kann, bin ich sicher, die Wege kommen ganz klar und ich werde sie gehen. 

Für mich.

Ventral-vagal-Frausein.

 

Ren x Chinchilla - How To Be Me

 

 

 

"Die Wucht aus dem Nichts

 

Irgendwann ist der Schöpfer dann auch eingeschlafen.

Er fällt in einen Schlaf mit einem sehr bewegendem Traum.

Er sieht sich mit der Schöpferin am Strand entlang laufen, als eine Flutwelle die Schöpferin erfasst, er kann nichts machen außer zusehen, machtlos und überwältigt steht er wie geschockt vor dem Wasser. Die Schöpferin nicht mehr sichtbar, die Flutwelle kam aus dem Nichts. Fassungslos lässt er sich in den nassen Sand sinken und sein ganzer Körper ist gefühllos, er ist leer, kalt und eine unglaubliche Spannung breitet sich in seinem Körper aus. Fragen schießen ihm durch den Kopf, Bilder, er schaut aufs Meer und kommt sich wie in einem Alptraum vor der nicht aufhören möchte. Die Wellen kommen langsam zurück, Treibholz schwimmt ihm entgegen, er muss schnell handeln, bevor er ebenfalls mitgerissen wird. Er läuft so schnell er kann in Sicherheit, bis sein Blick auf ein Stück Treibholz fällt, wie magisch wird sein Blick davon angezogen, er überlegt nicht, sondern rennt am Wasser entlang auf dieses Stück Treibholz. Er kann etwas schemenhaft darauf entdecken, es wirkt wie ein menschliches Wesen, doch dann schießt sein Verstand quer und meint, das ist unmöglich. Doch er rennt einfach weiter, etwas in ihm beginnt Hoffnung zu spüren, ein kleiner Funke, er vertraut ihm und seine Beine tragen ihn magischerweise so schnell er kann in diese Richtung. Das Holz schwimmt im brusthohen Wasser und bei dem nächsten Sog aufs Meer wird es wieder mithinaus gezogen, das spürt er intuitiv. Zum Überlegen bleibt keine Zeit, er arbeitet sich so schnell wie möglich auf das Treibholz zu, die Wellen werden stärker, er spürt den Sog wieder aufs offene Meer, es wird stärker, doch er gibt nicht auf, es geht um ein menschliches Wesen. 

Je näher er kommt, je sicherer fühlt er, es ist die Schöpferin, sie liegt leblos über dem Treibholz. Kaum hat er das Holzstück erreicht wird der Sog aufs offene Meer so stark, dass er schon bezweifelt überhaupt eine Chance zu haben, doch er schafft es mit magischen Kräften sie von dem Holz zu ziehen und sich so im Boden in den Widerstand zu dem Sog des Wassers zu bringen, dass er den stärksten Sog schafft zu bezwingen, danach nutzt er das kurze Nachlassen der Wasserkraft, um sich zurück zum trockenen Strand zu machen. 

Er legt die Schöpferin keuchend auf den nassen Sand, prüft ob sie atmet, er spürt nichts, intuitiv macht er dann genau  das, was es braucht, es geht alles so schnell und Sekunden später fängt die Schöpferin an zu husten, sie spukt das ganze Wasser aus. 

Er lacht und weint gleichzeitig als sie langsam tief Luft holt und ihre Augen öffnet.

Er hört sich selbst in den Himmel schreien, ein purer Befreiungsschrei, diese ganze Ohnmacht und Fassungslosigkeit gepaart mit unendlicher Erleichterung, Unglaube was passiert ist und einer tiefen Dankbarkeit. 

'Was ist passiert', versucht die Schöpferin zu sprechen, es ist nur ganz leise, doch er hört es und beruhigt sie, spricht sanft zu ihr, sagt ihr nur ganz knapp was geschehen ist und hebt sie dann vom Sand, trägt sie einfach dorthin wo es sicher ist.

'Hey, aufwachen, was ist los?', jemand rüttelt an ihm. Er ist ganz angespannt und er spürt jede einzelne Muskelfaser in seinem Körper, als wenn er einen Marathon plus einen Felsen in Rekordzeit erobert hätte.

'Wie, was meinst du? Wo bin ich?', stottert er etwas orientierungslos.

'Ich bin, die Schöpferin, wir liegen hier am Strand, vergessen? Du musst ja einen furchtbaren Alptraum gehabt haben?', spürt die Schöpferin in sich hinein, was dieser Raum gerade für eine Energie füllt.

Er setzt sich auf, orientiert sich erstmal, es ist noch sehr früher Morgen, die Sonne noch nicht am Horizont zu sehen, doch das blaue Licht kurz davor ist deutlich leuchtend am Himmel.

'Puh, bin ich froh, dass es nur ein Traum war', realisiert er erst jetzt das er wach ist.

'Ja, du hast neben mir getobt, was auch immer es für einen Traum war, es hat deinen ganzen Körper mobilisiert.....', schaut sie ihn fragend an ohne ihn zu drängen.

Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn der Körper mobilisiert und was danach kommt.

'Es ist alles gut', setzt sie sich hinter ihn und umarmt ihn.

Ihre Wärme tut gut, er entspannt langsam und versucht das Ganze zusammenzusetzen, in Worte zu fassen, dieses Unfassbare dass er geträumt hat.

Ist es eine Botschaft auf Kommendes oder was wollte es ihm was zeigen? Eine Metapher für etwas?

Er ist etwas beunruhigt, je schneller er darüber redet mit der Schöpferin, umso schneller bekommt er Klarheit.

Sie spürt wie er sich etwas aufrichtet, entspannt und tief aus und einatmet, er umgreift ihre Arme und hält sie fest.

Dann lacht er sanft: ' Sollte, nicht ich dich beschützen und dir Stärke geben?'

'Hm, solltest du? Finde ich nicht, dass es immer das männliche Wesen sein muss, wo Stärke zeigt und teilt, ich kann genauso meine Stärke und meinen Schutz mit dir teilen, du bist auch ein menschliches Wesen, das verletzbar ist oder?', ist sie offen und ehrlich.

'Das stimmt, doch es ist eher ungewohnt', sagt er.

'Ja, kann sein, doch kannst du es annehmen?', möchte sie direkt wissen.

'Kann ich? Sehen wir jetzt?', lacht er noch etwas unsicher ob er es kann.

'Ich habe furchtbar geträumt und hoffe wirklich sehr, es ist keine Vorahnung', ist er offen und ebenfalls direkt was ihn bedrückt.

'Hm, möchtest du es mit mir teilen? Vielleicht gibt mein System Rückmeldung welche Richtung es geht?', bietet sie ihm den Raum zu wählen.

'Ja, ich möchte es mit dir teilen, es zerreißt mich innerlich nur daran zu denken', er berichtet der Schöpferin bis ins Detail was er geträumt hat.

Sie sitzt einfach nur ganz ruhig und wärmend hinter ihm.

Als er fertig ist, ist kurze Stille, dann löst sie ihre Umarmung, rutscht nach vorne, so dass sie dem Schöpfer direkt in die Augen sehen kann.

Ihre Augen sind warm und ohne Angst, das Erzählen von seinen Traum hat sie keineswegs verängstigt.

Sie nimmt sein Gesicht mit ihren beiden Händen, dann lächelt sie sanft und sagt: ' Es war nur ein Traum, es ist keine Vorahnung das kann ich dir sicher sagen. Der Traum hat eine Botschaft, sie wird kommen mit der Zeit, wenn du der Zeit vertraust.....'

'Der Zeit vertrauen? Pah! Wie soll das gehen?', ist er doch noch etwas angespannt und sie merkt wie dieser Traum ihm durch das tiefste Innere ist.

'Was kommt dir spontan in den Sinn, teile es mit mir bitte?', schaut er sie hilfesuchend an.

'Hattest du mal ein Erlebnis als Kind, das so ähnliche Gefühle und Mobilisation deines Körpers ausgelöst hat?', tastet sie sich langsam heran.

'Hm, kann sein, dieses Gefühl ist nicht neu, doch irgendwie verdrängt?', schaut er sie weiterhin fragend an.

'Ich kann dir die Antwort nicht geben lieber Schöpfer, selbst wenn ich wollte, ich kann jedoch für dich Dasein. Den Raum sein zum getragen sein, wenn du es brauchst', lässt sie ihre Worte fliessen.

'Danke ich weiß, du kannst es nicht für mich beantworten, das Schlimmste war dieses überrumpelt zu sein, aus heiterem Himmel warst du weg und es sah so hoffnungslos aus....dann dieses Stück Holz und ein kleiner Funken Hoffnung an den ich mich geklammert habe und doch irgendwie nicht weil ich spürte da bist du....', ist er wieder halb in dem Traum.

'Shhhhh.....hey du bist wach, im hier und jetzt, darf ich dir was erzählen? Das ich dir noch nicht erzählt habe?', fragt sie ihn.

'Hm, ja, was ist es?', richtet er seine ganze Aufmerksamkeit auf die Schöpferin.

'Komm wir gehen etwas am Strand entlang, das hilft auch deinen Körper in die Balance zu bringen, außerdem hilft es mir klar zu bleiben in meinen Gedanken', steht sie auf und reicht ihm die Hand, er nimmt an und zieht sie jedoch instinktiv Richtung Steilküste.

Fast hätte sie gekichert, doch sie spürt wie ernst es dem Schöpfer ist.

Sie laufen etwas bis die Schöpferin merkt, jetzt kann sie es teilen.

' Weißt du, ich hatte es noch nicht in dem Raum den wir gemeinsam erschaffen, doch ich habe auch meine Schwächen. Kannst du dich erinnern an den Moment in der Höhle, in der es der Forscherin gar nicht gut ging?', sie schaut zu ihm rüber um sicherzugehen er ist noch bei ihr.

Er nickt still, schaut sie an und sie redet weiter: ' Ich habe das auch. Es kann sein, dass ich irgendwann getriggert werde, ohne das ich es planen kann, eins kommt zum anderen und etwas in mir geht in die Mobilisation, so wie du dich gefühlt hast geht es mir dann, es ist wie eine Welle die aus dem Nichts kommt. Doch ich weiß damit umzugehen, auch wenn es Zeit braucht. Vielleicht ist das, das Sinnbild des Treibholzes. Ich habe Wege da wieder rauszufinden und zurückzukommen, diese Wucht der Welle lässt mich nicht mehr untergehen, sie lässt mich nicht mehr im Sog bleiben, das Leben trägt mich zurück....verstehst du was ich sagen möchte?' ihr Blick ruht auf seinem Gesicht.

'Ja, ich verstehe, es ergibt ein Bild langsam, dieser Traum sollte mir etwas zeigen?', ist er noch unsicher doch in sich gefestigter, das spürt die Schöpferin.

'Ja, es sollte dir etwas zeigen, mehr nicht, es ist ein Sinnbild von der Wucht des Getriggertseins und auch von der Chance durch meine eigene innere Stärke dem Sog zu entsagen, auch wenn er mich mitziehen möchte, ich wähle etwas anderes, ich wähle den Weg raus, den Weg des mutig integrieren damit dieser Trigger nicht mehr diese Macht über mich hat....', fliessen die Worte aus ihr heraus und auch Tränen.

Er bleibt stehen, dreht sich zu ihr, nun hält er ihr Gesicht mit seinen Händen und lächelt sanft, er spürt wie seine Stärke erneut ganz da ist. Dieser Traum von ihm abfällt, da er jetzt versteht, er versteht etwas sehr tief, das nicht in Worte fassbar ist, doch er spürt was zu tun ist.

'Danke für dein mutiges Teilen, ich schätze es sehr. So etwas zu teilen kann schnell verunsichern und beunruhigen, ob man in der Lage ist das zu ertragen oder überhaupt leben zu wollen, wenn solch eine Gefahr besteht....doch du bist noch kein einziges Mal im Sein mit mir getriggert worden und wir verbringen mittlerweile schon sehr viel Zeit miteinander', sagt er mit einer tiefen Ruhe.

Dann seufzt er laut, holt tief Luft und sagt: ' Wenn ich die Macht hätte, würde ich diese Erfahrung dir gern ersparen und sie für immer löschen...'

Sie kichert etwas und meint dann tief berührt: 'Ich weiß, es ist jedoch meine Aufgaben in meinem Lebensweg damit umzugehen. Das einzige was du für mich tun kannst in der Situation, in deiner tiefen Ruhe zu bleiben und mir vertrauen, dass ich den Weg finde, immer. Zu wissen du bist einfach nur da, gibt den Raum dazu, ohne du davor wegrennst mit Unverständnis oder Ablehnung.'

'Ablehnung, das ist ein starkes Wort, liebe Schöpferin, wieso sollte ich dich deshalb ablehnen?', ist er etwas entsetzt.

'Du bist so viel mehr wie diese eine Schwäche', zieht er sie ganz nah an sich, sie spürt seine Wärme und seufzt erleichtert aus.

'Ich möchte, dass du das weißt, ja? Du bist viel mehr als dieser Schwachpunkt!', verleiht er seinen Worten nochmal mit ganz tiefer Klarheit ausdruckt.

'Danke', ist das einzige dass sie in dem Moment sagen kann.

Sie stehen noch lange dort und spüren einfach nur die Wärme die von ihnen ausgeht, gegenseitig.

Dem Schöpfer geht vieles durch den Kopf, doch eins ist sehr klar, wegen dieser Schwäche wird er sie nie ablehnen, und sein Herz, als wenn es seine Wahl bestätigen möchte, schlägt etwas lauter und diese Region wird spürbar wärmer.

'Dein Herz wird wärmer', bemerkt die Schöpferin, da sie mit ihrem Kopf an der Stelle liegt.

'Hm, ja das tut es', ist seine Antwort.

 

 

In die Ruhe kommen

Die Sonne geht auf, erste Lichtstrahlen treffen auf die Schöpferin und den Schöpfer.

'Guten Morgen, jetzt ein offizielles guten Morgen mit besserer Energie', hebt die Schöpferin ihren Kopf und grinst den Schöpfer schelmisch an. 

 Dieser kann nicht anders als laut loslachen und dieses Lachen tut so gut.

Er streckt die Arme, wie es die Schöpferin immer macht und macht ihr ein Petzauge. 

Sie  dreht sich von ihm weg und stellt sich neben ihn, streckt ebenfalls ihre Arme und atmet ganz tief ein und aus. 

Ihre Augen sind geschlossen, ein wohlig weites Gefühl breitet sich in ihr aus. 

Der Schlüssel zu manchen Blockaden im Weg liegt doch in einem selbst.

Es braucht nur den Raum und die Zeit den passenden zu finden, in sich selbst, um dann endlich das Schloss an dem Tor der Wegblockade zu öffnen. 

Was danach kommt, ist einfach nur unendlich tiefe und weite Erleichterung, Freude es wirklich gewagt zu haben im Vertrauen in den Weg und seiner inneren Tiefe.

Mutig wagend zu springen, ohne zu wissen wo man landet oder was passiert.

Eine innere Blockade hat sich in ihr gelöst oder besser das Tor hat sich geöffnet, das den weiteren Weg versperrt hat aus ihrer eigenen Begrenzung heraus. Welche Qualität diese Grenze hatte, Angst sich verletzlich zu zeigen.

Und jetzt? Einfach den Weg weitergehen.

'Danke liebe Schöpferin für deine Ruhe vorhin und danke fürs Aufwecken.....', hört sie seine Stimme  näher kommen.

Er umarmt sie von hinten und flüstert ihr ins Ohr:' Lass uns weiterreiten, ich möchte von diesem Strand weg.'

Sie lässt ihre Arme sinken, dreht sich in seiner Umarmung um, schaut ihn in die Augen und lächelt ihn warm an. 

'Der Strand kann nichts für deinen Traum, doch lass uns weiterreiten, es wird Zeit', sie küsst ihn sanft und er nutzt die Gelegenheit aus sanft etwas mehr zu machen.

Sie kichert nur und lässt es zu.

Danach satteln sie die Pferde und reiten den Steilhang hinauf, es zieht den Schöpfer nichts mehr in die Nähe diese Strandes, trotz seines Namens, die ruhige Bucht.

Doch die Schöpferin kann es verstehen, sie weiß wie so eine Phase getriggert sein sich anfühlt, und dass man erstmal Reize meidet, bis man wieder bereit ist und sich stark genug fühlt dem Sturm die Stirn zu bieten. 

Allerdings hat sie mit der Zeit gelernt, dass Reize meiden nichts bringt, sie bietet ihnen gleich die Stirn, weiß genau wie sie damit umgeht, doch dazu braucht sie oft etwas Rückzug.

Sie geht ihren Weg, dass der Schöpfer diesen mit ihr Mitgehen möchte und geht, berührt sie sehr tief, es löst etwas in ihr, eine Verkrampfung, Verhärtung, seine Worte haben etwas in ihr aus der Starre geholt. 

Viel mehr sein als eine Schwäche, geistert ihr durch den Kopf, ja wie schnell verliert man das aus den Augen besonders im verletzlich sein, wenn die eigene innere Stärke gerade nicht da ist, weil etwas innere Klärung braucht. 

Und besonders auch, wenn eine innere Verletzlichkeit schon ausgelegt wurde als Manipulation zur Kontrolle. Was ihr grundsätzlich zu wider ist, zu manipulieren um jemanden zu kontrollieren oder die Macht zu haben. Das hat den Schmerz über das Unverstanden werden und nicht Gesehen werden mehr vertieft bis sie versucht hat es mit sich auszumachen, sich für ihre Verletzlichkeit zu schämen. Doch das hatte schon länger ein Ende und ihre Wahl bestätigt sich mehr und mehr. 

Sie ist in sich frei und wird es immer sein, auch wenn sie  Phasen von Verletzlichkeit durchmacht. 

Sie lässt dieses Berührtsein einfach noch etwas in sich wirken und spüren wo und was es genau mit ihr macht, wo sich Muskeln tiefer entspannen, wo etwas Schweres abfällt, wo sie zunehmende Weite spürt und wo es vorher kalt war und jetzt wärmer wird. 

Sie ist so vertieft in sich selbst, lässt Akira einfach Rih und dem Schöpfer folgen. 

Der Schöpfer hat sich von dem Alptraum erholt und schüttelt ab und zu leicht den Kopf, wie so ein Traum ihn doch aus seinem Konzept holen kann, aus seiner Ruhe und aus seiner Kraft. 

Doch er durfte einen Raum erfahren, indem er ganz schnell in seine Kraft kommen durfte, durch den Raum des Verstehens und des Daseinlassens, was danach da sein wollte.

Er schaut ab und zu zur Schöpferin rüber, spürt jedoch, dass sie in sich versunken ist, er wird die Führung übernehmen für heute und für den nächsten Schlafplatz weit weg vom Meerwasser. 

Dann schleicht sich ein Grinsen durch sein Gesicht, nachdem er dem Meer heute sehr skeptisch und misstrauisch gegenüber tritt, er, wo das Entdecken von neuen Inseln liebt. Doch da ist er auf einem Boot, das ist was komplett anderes. 

Die Sonne wärmt sie beide und sie genießen das ruhige stille Sein nebeneinander.

 

Kraft annehmen

Sie reiten erst noch etwas entlang der Steilküste, dann wieder ins Inselinnere. Die Graslandschaft wird saftiger und kräftiger. 

Die Schöpferin ist ganz im Moment und reitet etwas hinter dem Schöpfer, sie blickt zu ihm rüber und etwas in ihr wird weit, eine andere Weite wie sie gewohnt ist.

Ein Schmunzeln erscheint auf ihrem Gesicht und sie genießt einfach das Sein wie es ist.

Ein leichter Wind kommt auf und er fühlt sich angenehm sanft an auf der Haut. 

 

'Heut wird heiß', sagt sie in die Richtung des Schöpfers.

'Ja, das wird es, wir kommen bald in einen Wald, da spüren wir von der Hitze nicht so viel', ist seine Antwort.

Akira wird etwas unruhig und Rih schnaubt darauf.

'Akira ist unruhig', teilt die Schöpferin dem Schöpfer mit.

'Ja, Rih merkt es auch, dann lassen wir es mal auf uns zukommen, nicht jede Unruhe ist schlecht, manchmal ist es auch inneres bewegt sein im positiven Sinn', braucht der Schöpfer jetzt mal diese Gewissheit, er hat genug für heute mit den heftigen Botschaften. 

'Das stimmt, meine Intuition zeigt jedenfalls keinen Alarm an', lächelt sie den Schöpfer an.

Er seufzt etwas erleichtert und meint: ' Danke, mein System ist noch etwas durchgeschüttelt, ich bin noch sehr in der Achtstellung.'

'Alles gut, lass mich führen, okay? Du darfst einfach sein', bietet sie ihm an.

'Hm, das wäre ein Vorschlag, ich nehme an. Ich wollte dir noch etwas zeigen, doch das kann warten, dann entdecke mal die Insel auf deine Weise', lächelt er verschmitzt und ist gespannt wo sie ihn hinführen wird auf seiner Heimatinsel.

'Oh, dann lass dich mal überraschen, dafür bin ich bekannt', neckt sie ihn. 

'Hm....', ist nur sein verschmitztes zustimmen.

Er spürt wie etwas in ihm loslässt, er kann sich wirklich entspannen im Raum mit der Schöpferin, er vertraut ihr und weiß um ihre Stärken und Kraft, warum nicht einfach mal seine etwas ruhen lassen und auftanken?

Akira wiehert, es wirkt wie eine Zustimmung dessen, was die Schöpferin und der Schöpfer beschlossen haben. 

Und ohne dass die Schöpferin etwas macht, spürt sie, wie Akira mehr in die Führung geht. Rih lässt es erstaunlicherweise zu, vielleicht auch weil er merkt, dass seine Führung auf dem Rücken lockerlässt und einfach nur folgt. 

'Weißt du, was das Schöne an Wachstumsräumen ist, die eine Tiefe haben und längere Zeit bestehen?', lässt sie ihre Worte fliessen.

'Teilst du es mit mir?', bittet er sie.

' Es wird tiefer authentisch, es braucht kein Verstecken von irgendwas mehr, egal ob Stärke, Verletzlichkeit, unsicher sein, klar sein, egal was da ist, der Raum trägt alles', setzt sie fort.

Es ist kurze Stille zwischen ihnen, dann meint der Schöpfer dazu: 'Das geht allerdings nur, weil jeder so ist wie er ist, in seiner Eigenverantwortung für sein Inneres und Äußeres....dazu gehört Mut und das tiefe Verstehen. Die Nase voll zu haben, sich verstellen zu müssen oder anzupassen. Sich selbst sein zu können in einem Raum und nicht abgelehnt zu werden ist ein Geschenk des Lebens.'

'Oder einfach nur eine Wahl zwischen den Menschen in dem Raum', grinst sie ihn etwas herausfordernd an.

Er lacht und meint: 'Ja, warum es komplexer machen als es ist, in der Einfachheit liegt die Kraft.'

'Die komplexe Abteilung ist genaugenommen das weibliche Wesen in einer Verbindung', lacht sie nun auch.

'Das wollte ich jetzt nicht so krass ausdrücken', setzt er vorsichtig an mit seinen Worten.

Sie lacht nur und schaut ihn liebevoll an: ' Ich weiß das, warum solltest du es mit Samthandschuhen sagen müssen?'

'Stimmt, gut dass es so ist, keine Samthandschuhe, einfach wie es ist', bestätigt er.

'Ja, authentisches Sein, bei natürlich starken Menschen auch gut lebbar, denn jeder lebt seine Eigenverantwortung', bringt die Schöpferin es auf den Punkt.

'Und dennoch ist es auch ein annehmen können, wenn die Ebene stimmt von Dasein-wollen für jemand', ergänzt er.

'Du meinst, wenn ich meine Verletzlichkeitsphase habe, ich es besser annehmen kann von einem Menschen der gleiche Ebene Stärke sonst ist?', hakt sie nach.

'Ja', ist seine klare Antwort.

Sie spürt in sich hinein. Ja es hat eine andere Qualität, ein anderes Verstehen hintendran, eine andere Tiefe.

Eine andere Bereitschaft aus dem eigenem Erleben und Verstehen.

Ein Raum der Geborgenheit geht ihr durch den Sinn.

'Was ist Geborgenheit für dich?', stellt sie einfach die Frage an den Schöpfer.

Dieser ist mittlerweile tiefer in seiner Entspannung es überrascht ihn etwas, welche Frage sie jetzt ausgerechnet stellt. Erst ist er etwas stutzig doch dann grinst er:' Das hier!'

Sie schaut etwas irritiert, dann lacht er und erklärt: ' Dieser Raum liebe Schöpferin. Ich kann so sein wie ich bin, du bist so wie du bist und es ist ein Dasein, das auf freiwilliger Basis basiert. Authentisches intuitives Sein.'

' Das alleine ist es jedoch nicht oder?', lässt sie seine Worte in ihr in die Resonanz gehen.

'Nicht?', neckt er sie. Er weiß auf was sie hinaus will, doch er lässt ihre Verstehen formen.

'Was ist Geborgenheit für dich?', stellt er die Gegenfrage.

'Geborgenheit...das ist menschliche Wärme Deluxe. Es ist die Bereitschaft für einen anderen Menschen einen Raum zu erschaffen der getragen ist von Vertrauen, Verstehen, und einem tiefen inneren Gefühl da sein zu wollen. Es ist wie eine zweite dünne Hülle direkt unter der Begrenzung des Raumes, welche die Wärme hält und wieder  zurück strahlt, sie geht nicht verloren und damit es kein Loch in die Hülle gibt, wird achtsam mit diesem Raum umgegangen. Geborgenheit nährt das eigene Urvertrauen ins Leben. Geborgenheit lässt Kreativität entstehen, lässt Freude entstehen, lässt ruhig werden, lässt in eine andere Kraft kommen. Geborgenheit lässt sanfte Stärke so richtig entfalten und in sich stark werden', sprudelt es nur so aus ihr heraus, danach lacht sie und sagt mehr zu sich selbst, 'oh, da wollte wohl was raus!'

Sie lachen beide und er schaut sie einfach nur ganz sanft an.

Sie lächelt zurück und ein kleiner Gänsehautschauer durchläuft ihren Körper, doch es ist nicht aus Kälte, sondern aus einer Wärme.

'Solche Räume entstehen nicht einfach so oder?', schaut er sie noch immer an.

'Nein', ist ihre einfach Antwort.

'Doch das Leben gibt die Chancen dazu', ergänzt er.

'Ja', ist wieder ihre einfache Antwort.

'Haben wir angenommen, diese Chance?', fragt er sie direkt.

'Ja, ich habe es und du?', fragt sie ihn jetzt.

'Ja, ich auch', antwortet der Schöpfer.

'Und jetzt?', schaut sie ihn verschmitzt an.

'Du führst', lacht er frei und weit.

'Gut, bereit?', grinst sie.

Er nickt nur und sie gibt Akira ein Zeichen los zu galoppieren. 

Rih folgt ihnen und Akira macht es so Freude, dass sie von ganz allein das Tempo erhöht.

Der Wind, während des Reitens lässt den Rest des durchgeschüttelt seins abfallen und der Schöpfer spürt langsam wieder seine wahre klare und starke Kraft. 

Er ist erstaunt, wenn er es zulässt locker zu lassen, einfach den Raum annimmt verstanden zu werden auf einer sehr tiefen Ebene, wie gut es tut. 

Wie kraftspendend das ist, er ist dankbar dies erfahren zu dürfen. 

Seine Abenteuerlust wird stärker in ihm und er gibt Rih ein Zeichen die Schöpferin einzuholen. Eine Lebendigkeit erfüllt ihn, eine Lebendigkeit die freier in sich ist, leichter, weiter und freudvoller. 

Etwas Schweres ist in ihm heute abgefallen, was genau kann er noch nicht benennen, wenn die Zeit da ist, kommt das Verstehen, da ist er sich sicher. "

 

Ich wünsche dir/euch einen schönen Resttag des Samstages :)

Kommentare