Big enough space for all - ventral-vagal-Frausein

 


 'If you want  to truly ignite your energy, get your nervous system out of survival mode and into regulation.'

- Mastin Kipp

Und ich kann das soooo bestätigen......:)

Und das nächste liegt mir besonders am Herzen. 

Denn ich finde, es ist sehr wichtig, die eigene Verantwortung für sein Verhalten zu behalten und Trauma nicht als Ausrede zu nutzen. Die Verantwortung der eigenen traumatischen Erschütterungen liegt bei mir selbst, nur ich kann die unbewussten destruktiven Muster verändern. 

Und es geht nicht nur um mich, sondern auch um die Menschen um mich herum.

@the.holsitic.psychologist hat das wunderbar auf den Punkt gebracht:

'Trauma isn't an excuse. The behaviors that come from trauma can be very destructive and painful. We can't expect people to tiptoe around our trauma or accept unsafe behavior. Our adult responsibility is to heal and learn better ways to cope.

I've dedicated my life's work to understanding trauma and teaching people how to heal. I believe we have family systems and wider systems that create traumatic environments. These environments shape our personality, our self image, and how we relate to other people. 

Unprocessed trauma puts people into survival mode. Life is lived in the defensive. In survival mode our nervous system is primed to protect us from threats. We struggle to have empathy, to collaborate, or to have higher patterns of thinking. Survival behaviors can be highly dsysfunctional. They're learned by the coping mechanisms we witness from adults as children.

Trauma symptoms and responses come up most in interpersonal relationships. The more intimate and close the relationship, the more pronounced the responses. 

In order to heal our trauma we need 2 things:

1. Self-compassion: I've had experiences that have led me to behaviors that keep me safe.

2. Self-accountability: I am responsible for my responses - how they impact me and others. 

It can feel incredibly infuriating to know we carry these behaviors from our past. We might feel angry or like we shouldn't have to deal with them, and  that's valid. But as adults, we do need to deal with them. We do need to say: I didn't cause this, but ti will learn healthier ways to cope with life around me. 

We can be the adult our younger self needed. 

We can build the healthy relationship few of us ever saw. 

We can break the cycle of dysfunction by committing th learning, growing, and evolving beyond our primitve lizard brain.

We can say: I will live in safety and that safety starts with me.'




Big enough space - ventral vagal Frausein

Das Leben im ventral-vagal- Frausein lässt berührbar sein, für alles. 

Unter anderem auch Betroffenheit.

Doch was ist Betroffenheit wirklich?

Es ist das Wahrnehmen welche Schicksale manche Menschen in ihrem Leben durchleben müssen.

Ob es privat oder im Job ist. 

Betroffenheit kann jederzeit dasein, je nach Lebenssituation oder aktuellen Herausforderungen von anderen Menschen um mich herum.

 Betroffenheit lässt Dinge in einem selbst in die Resonanz gehen, oft sind es existentielle Dinge oder erinnert an eigene schmerzhafte Erfahrungen. 

Ich kenne durch meine Lebensgeschichte einiges und es macht mich dennoch betroffen, wenn Menschen in meinem Umfeld heftig gebeutelt werden vom Leben. Ich kenn das, es ist absolut nicht einfach damit umzugehen, doch es gibt in jeder Herausforderung Chancen und gestärkt herauszugehen.

Kommt ein eigener Schmerz in die Resonanz gibt es viele individuelle Möglichkeiten damit umzugehen. 

Das was ich jetzt teile ist mein Weg, er kann als Inspiration dienen, ist jedoch nicht der EINZIGE WEG.

Betroffenheit je nach Thema löst in mir Schmerz aus, der schnell an Traurigkeiten erinnert. 

Schutzfunktionen.

Dorsale Schutzfunktion um genau zu sein. 

Dorsale Verzweiflung ist der Titel, die diese von mir heute bekommen hat. 

Embodied arbeiten zeigt schnell was es ist und wo es im Körper sitzt. 

Ich weiss aus Erfahrung, kommt sowas in mein Sein, ist es eine Chance was zu integrieren, dass noch nicht seine Zeit bisher hatte. 

Das erstaunliche daran, meine ventral-vagal-Anteile und Blended States waren sowas von zügig zur Stelle. 

Als erstes war ventral-sympathisch da, mit einer Umarmung dieser dorsalen Schutzfunktion, danach kam ventral-vagal dazu, ebenfalls mit einer Umarmung und den Worten: 

We are there holding you. 

Einfach gehalten werden, dasein und nichts weiter. 

Geborgenheit.

Getragensein.

Schutz für die Schutzfunktion.

Verantwortung für mein Sein übernehmen.

 

Durch Herausfiltern der Botschaften meiner ventral-blended States war klar, der Raum um mich herum ist gross genug für alles. 

Ich habe die Kapazität für mich dazusein in einer sicheren und liebevollen Art und Weise, um alles dasein zu lassen, den Schmerz und gleichzeitig dieses sich sicher fühlen. 

Die Vermischung beider Qualitäten lässt den Schmerz wandeln. 

Er wird angenommen, hat seine Berechtigung, doch da gibt es noch etwas anderes. 

Das tiefe Verstehen, egal was und wie, das Leben ist stärker und trägt einem.

Ich arbeite sehr aktiv mit meinem ANS  und meinen vor kurzem klar auseinandergeholten ANS States. 

Diese innere Arbeit ist sehr faszinierend. 

Und so bereichernd. 

Der daraus sich entfaltende/austrahlende Raum, Raum zu sein, ist eine natürliche Erweiterung, aus dem was in mir geschieht und sich bewegt. 

Raum zu sein.

Auf einer bewusst gewählten Art und Weise. 

Bereitschaft dazu.

Dasein.

Herzgeführt.

Aus sehr tiefem Verstehen und das Sehen welche Kreise und heftige Auswirkungen manches zieht/hat, dass sehr sehr vieles beeinflusst. 

Und eine sehr klare Nachricht aus meinen ANS blended states - ventral-sympathisch gibt die Kraft und spiegelt diese wahre Kraft in anderen und ventral-vagal ist einfach nur da mit dieser tiefen verstehenden Stärke, um einfach darin zu verweilen. 

Und da erdrückt kein Mitleid oder Retten wollen den Raum, sondern es ist ein aus eigener Erfahrung "durchlaufenen" von Lebenserfahrungen freier, weiter, offener Raum der groß genug ist, für das was gerade Raum braucht.  

Compassion = ventral-vagal-verbundener Raum im tiefen Verstehen und Dasein mithilfe von den beiden ventral-blended states (ventral-sympathisch und ventral-dorsal), um wirklich da zu sein ohne Missmatch zu verursachen.

Wie das in die konkrete Ausführung kommt weiss ich nicht, doch dank Focusing darf ich erfahren, Raum sein geschieht einfach, wenn ich ganz präsent da bin und es verändert sich in dem anderen Menschen von selbst, befreiend verstehend und umgangsfindend unendlich viel.

Guttuende Shifts die unser Körper so braucht in einer Welt, die uns dauerhaft fordert.

Es gibt hier kein richtig oder falsch, sondern nur berührbar menschlich mit big enough space for all. 

 

Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag trotz allem was in deinem Leben/euerem Leben gerade ist. 

 

Menschliche Stärke ist immer da, nur manchmal braucht es den Focus-shift darauf oder besser den Shift im ANS sowie für den Körper einfach nur dasein, damit es sich wandeln darf, aus Schmerz in unendlich unbändige beharrliche Kraft für einem selbst und Menschen im Umfeld.

 

Sam Tompkins - Time Will Fly

Thirty Seconds To Mars - Life Is Beautiful

 

 







 

So ein tolles Bild zu diesem Satz, siehe Link:

'This is it how it is when you' re letting it out to the right person. ' - https://ifunny.co/picture/this-is-how-it-is-when-you-re-letting-it-VOykpVXM9

 

' The path into the heart is to accept your pain, your wounds exactly as they are, and turn your life into a masterpiece of the soul. Live despite the pain. Laugh despite the fear. Share your medicine despite the doubt. This is the sacred path.' 

 

-Lorin Krenn 

 

 

' love is this special kind of magic that when we give it to others it grows stronger within ourselves. and i think more things are like that in life. we often limit what we give based on what we get back. that limits not only our impact on the people in our lives but also within ourselves. 

time. 

hope. 

joy. 

laughter. 

support. 

understanding. 

give them all freely without expectations. 

and see how dynamically those traits grow within yourself. 


that's the power of generosity. '


-Topher Kearby

 

 

"Strahlendes Blau und weicher Sand

Am nächsten Morgen ist der Fährtenleser schon früh wach und zieht sich rasch an. Er möchte nach dem Boot sehen, ob es den Sturm schadlos überstanden hat. Die Piratin schläft noch fest und tief und er schmunzelt beim Betrachten, sie liegt ganz friedvoll und atmet regelmäßig ruhig. Diese andere Ruhe in der Piratin findet er sehr anziehend und er ist gespannt, welche Tiefen diese noch haben werden. Er spürt, es ist erst der Anfang, der Anfang etwas Wunderschönes zu erfahren. Er löst den Blick von ihr und zieht sich eine Jacke über. Das Boot liegt ruhig im Wasser, also ist der Sturm vorüber. Um die anderen nicht zu wecken, schleicht er sich vorsichtig an Deck. Ein strahlend blauer Himmel erwartet ihn, er atmet tief durch, dann checkt er die Lage. Es wirkt alles noch heil, doch um sicher zu gehen, prüft er jeden wichtigen Punkt genau. Erleichtert seufzt er auf, als er die Segel nachgeschaut hat. Die Stille des Meers umfasst ihn auf einmal schlagartig und es zieht ihn magischweise ganz nach vorne. Dort blickt er auf das Meer, die Wellenbewegungen, das Klitzern der Sonne als Reflektion im Wasser. Eine Anspannung fällt von ihm ab, der letzte Tag hat ihn doch ganz schön gefordert. Intuitiv schaut er hoch von den Wellen, in den Horizont und er meint etwas zu sehen, um das genauer zu erfassen, holt er aus der Box am Steuerrad ein Fernglas, er richtet es auf den undeutlichen Punkt in der Ferne, stellt die Linsen scharf und schmunzelt, da ist ihre nächste Insel. Etwas Wind flaut auf und er hat den Impuls, diesen kleinen sanften Windstoss zu nutzen um sie an die Insel zu bringen. Schnell bringt er das Fernglas in die Box, zieht dann die Segel hoch, holt den Anker ein und richtet die Segel im Wind aus, springt zum Steuerruder und genießt dieses sanfte langsame Segeln. Die Insel wird deutlicher. Ihre Ausmaße sind jedoch schwer zu erkennen und manchmal ist die Größe einer Insel erstaunlich mehr, als sie wirkt. Der leichte Wind weht ihm ins Gesicht und der Geruch von Land erfüllt mehr die Luft. Was wird die Insel bringen? Welche neuen Abenteuer werden sie erleben? Welche Gaben dürfen sie noch entfalten oder an sich entdecken? Fragen wirbeln durch sein inneres Sein. Die Antworten werden kommen, zu ihrer Zeit, wie schon den ganzen Weg, den sie zusammen zurückgelegt haben. Es steht ja auch noch eine Antwort aus, auf die Frage der Schöpferin: Wann sich menschliche Wesen verbinden. Er spürt in die Frage hinein und gibt ihr einen weiten freien Raum. Dann konzentriert er sich ganz auf das Segeln, die Küste der Insel kommt näher und es sieht felsig aus, wie sie auf der Karte gesehen hatten. Jetzt ist es Zeit seinen Impulsen zu folgen um einen guten Anlegeplatz oder Ankerplatz für das Boot zu finden. Kurz bevor die ersten Felsen im Wasser auftauchen, erscheint auch die Piratin an Deck, streckt sich genüsslich, atmet die frische Luft ein und meint dann: ' Es riecht nach Land.....es reicht nach Land? ES RIECHT NACH LAND!' Da entdeckt sie es, dreht sich kurz strahlend zum Fährtenleser und geht dann ganz nach vorne ins Schiff. Die Felsen kommen näher und sie hat den Impuls dem Fährtenleser vorne die Lage zu schildern. Sie ruft je nachdem ob ein Felsen im Wasser auftaucht in welche Richtung er steuern soll, so fahren sie um viele kleinere und größere Felsen herum, sie wirken wie alte weise Riesen, die die Insel beschützen vor der Wucht des Meers oder was sonst noch abgewehrt werden soll. Teils wachsen Bäume auf den kleinen Inseln oder sie hören Vögel rufen die ihre Nester darin gebaut haben. Plötzlich hebt sie die Hand um anzuzeigen, bald ist Ende, das Wasser wird zu seicht. Er blockiert darauf das Steuerrad, springt nach unten aufs Deck und fängt an die Segel einzuholen, die Piratin hilft ihm, sie wollen nicht auflaufen, das Boot wird langsam und kommt dann zügig in ein ruhiges hin und herschaukeln. Der Anker wird abgelassen um das Boot zu sichern. 'So, das ist geschafft, den Rest schwimmen oder mit dem Beiboot', grinst er die Piratin an. 'Hm, schwimmen würde ich mir sehr genau überlegen, die Insel sieht nach Haigewässern aus', lacht sie schelmisch. 'Ja, dann wohl doch das Beiboot. Komm wir gehen die anderen wecken, die neue Insel möchte erobert werden!', lachend läuft er die Treppen unter Deck. Dort nimmt er ein Topf und einem Löffel um ordentlich Krach zu machen. Der Lärm ist ohrenbetäubend, deshalb bevorzugt die Piratin an Deck zu bleiben. 'Aufstehen, wir sind an der nächsten Insel, los Leute, raus aus den Betten!', hört sie ihn lachend rufen und die anderen mobilisieren. Die nächsten an Deck sind der Schöpfer und gute Freund, sie wollen sich selbst ein Bild der Lage machen. 'Ihr seid den morgen gesegelt?', grinst der Schöpfer die Piratin an. Sie schüttelt den Kopf und antwortet: ' Der Fährtenleser, ich war nur kurz Lotse.' Der Schöpfer nickt und blickt um sich. 'Wow, was sind das für Felsformationen hier um uns herum! Wunderschön!', staunt der Schöpfer. 'Ja die Insel lädt schon gleich mit Artenvielfalt ein', stimmt der gute Freund zu. 'Lasst uns zusammenpacken was wir brauchen und los geht's!', ist der Schöpfer voller Tatendrang. Sie gehen alle nach unten um das einzupacken was jeder braucht. Es dauert nicht lange bis sie fertig sind. 'Seid ihr bereit?', strahlt der Schöpfer voller Abenteuerfreude, lässt das Beiboot zusammen mit dem Fährtenleser runter und einer nach dem anderen klettert an der Strickleiter hinein. Der letzte ist der gute Freund. Er bindet die Strickleiter etwas höher fest und dann rudern sie Richtung Sandstrand. 'Frisches Kokosnusswasser wäre jetzt genau das, auf was ich Lust hätte', meint der Fährtenleser. 'Na, dann hoffen wir mal für dich es gibt dort Kokosnusspalmen', stichelt die Piratin. 'Bestimmt, es ist eine Insel!', ist seine Antwort. Alle Lachen, das Wasser wird flacher, gleich werden sie den Rest durch das Wasser laufen. Die Piratin schaut sich vorsichtshalber nach Haien um, doch es wirkt alles ruhig. Als das Boot im Sand aufläuft, springen sie alle raus und die männlichen Gefährten ziehen es gemeinsam auf den Strand, sie wollen es sicher verstauen. Die Schöpferin bleibt im warmen Sand stehen, er ist noch etwas feucht von der Nacht, doch die Sonne hat ihn schon ganz schön gewärmt. 'Hm, das tut so gut, jedes Mal aufs Neue', sie schließt die Augen, hört die Geräusche der Insel, riecht die Düfte und Gerüchte der Insel, spürt die Kraft dieser Insel. Der Sand verrät ihr schon so einiges. Die Frage die noch nicht beantwortet ist, huscht ihr durch das innere Sein: Wann verbinden sich menschliche Wesen? Vielleicht ist das die Insel der Antworten. Es werden Aufgaben kommen, es werden Herausforderungen kommen, doch sie ist zuversichtlich, es wird sie alle wachsen lassen, Stärken, das hervorbringen was eh schon natürlicherweise in ihnen schlummert, es wird kristallisiert und verfeinert, jeder darf hier seinen Platz in der Gruppe nochmal klarer finden und leben. Sie alle tragen unterschiedliche Gaben in sich, diese ergeben zusammen ein neues Ganzes. Eine Gemeinschaft die trägt. Ganz versunken hat sie nicht bemerkt, wie die anderen schon weitergelaufen sind, nur der Schöpfer umarmt sie von hinten und holt sie in das Jetzt mit den Worten: ' Ich hole dich ja ungern aus deinem Spüren, doch lass uns weitergehen, ich habe Hunger, du nicht?' Sie lacht und sagt:' Doch, ich habe auch Hunger, ganz grossen Hunger!'. Dabei dreht sie sich um, blickt ihm tief in die Augen. Ihre Augen funkeln abenteuerlustig und er wird etwas stutzig:' Auf was hast du denn Hunger?' 'Die Frage wäre besser, wenn du sagen würdest auf wen habe ich Hunger!', jetzt lachen sie beide er küsst sie lange und sanft und sie stöhnt seufzend auf, als er sich von ihr löst. 'Nachher, doch jetzt gibts erstmal etwas Wirkliches zu essen für deinen Körper', er nimmt ihre Hand und zieht sie mit. 'Okay, dann eben erst das richtige Essen und dann die Nachspeise', kontert sie. Er lacht und sagt nichts mehr, doch er spürt dieses Ziehen in die Zweisamkeit. Diese Insel wird sie trennen, das spürt er, wie und wann das zeigt sich, doch es hat einen guten Sinn und es ist jetzt die Zeit gekommen es zu erfahren. Er behält den Impuls noch für sich. Die anderen sind schon ein ganzes Stück durch den Dschungel, sie folgen einfach der geschlagenen Schneisse durch das Dickicht. Die Insel hat nicht zuviel versprochen, überall wimmelt es von Käfern, Ameisen und anderen Tieren im Dickicht. Da die Lage etwas unübersichtlich ist, ist es von Vorteil zügig durchzugehen. Kurze Zeit später finden sie den Fährtenleser, guten Freund, Forscherin und Piratin an einer kleinen Palmenlichtung. 'KOKOSNÜSSE! Wer wollte doch noch mal?', ruft der Fährtenleser und dreht sich triumphierend um sich selbst mit den Händen hochhaltend. Alle lachen, 'Und wer holt die runter?', kommt von der Piratin. 'Wer hat Lust auf Bäume zu klettern?', schaut der Fährtenleser in die Runde. 'Gut, wer als erstes oben ist und die erste Kokosnus runterschlägt!', fordert der Schöpfer seine Freunde heraus. 'Abgemacht, lasst uns die Sachen aus den Taschen holen und los gehts! ', nimmt der gute Freund die Herausforderung an. Jeder sucht sich eine Palme, die weiblichen Gefährtinnen stellen sich etwas entfernt von den Palmen, dann ruft die Schöpferin: 'Auf die Plätze fertig los!' Pfeilschnell arbeiten sich alle drei an den Stämmen hoch, es ist schwer zu sagen wer schneller ist. Plums, plums, plums! Landen drei Kokosnüsse auf der Erde. 'Wer war erster?' ertönt es von oben. 'Sehr schwer zu sagen, ihr wart gleichzeitig!', ruft die Piratin von unten. 'Was? Wie kann das sein?', hören sie den guten Freund etwas fassungslos enttäuscht. 'Ach komm schon, drei Gewinner ist besser als ein Verlierer!', tröstet ihn der Fährtenleser. 'Lasst uns noch einige runterholen, damit wir ein paar einpacken können', erinnert der Schöpfer die beiden, was der Grund für das Palmenerobern ist. Dann fallen noch einige Kokosnüsse in den Sand, als erster ist der Fährtenleser unten, er hat sich abgeseilt mit dem Seil, dass er für seine Technik am Stamm hochzuklettern genutzt hatte. Der gute Freund wählt die Tarzanvariante und springt mit dem Seil in der Hand in die Luft 'AAAAHHHHIIIIAAAAAAHHHHHHH!’ Die ganze Gruppe lacht und der gute Freund landet kurz vor der Forscherin im Sand. Er fängt sich mit einem federnden Sprung ab, lässt das Seil los und mit dem Restschwung umarmt er die Forscherin, dass sie beide das Gleichgewicht verlieren und im Sand landen. Total perplex lacht die Forscherin erstmal, dann entsteht zwischen ihnen ein intimer Raum. Die anderen spüren es und fangen an die Kokosnüsse einzusammeln und etwas weiter ihr Frühstück einzunehmen. Der Schöpfer klettert am Stamm langsam herunter. Er geht zu dem Fährtenleser, der Piratin und Schöpferin.

'Schön eine neue Insel mit dir zu erobern', streicht der gute Freund halb auf der Forscherin liegend eine Strähne aus ihrer Stirn. 'Hm, ja, das ist es, danke fürs teilen', anwortet sie sanft, legt ihre Hand an seinen Hinterkopf und zieht ihn leicht nach unten zum küssen. Der Kuss fühlt sich warm und etwas sandig an, doch das stört keinen der beiden. Langsam löst sich der gute Freund und schaut die Forscherin an. ' Was sagt dein Gespür, was wird diese Insel uns bringen?', fragt er sie. 'Ich weiss es nicht, Nähe, Wärme, eine tiefe Gemeinschaft, Berührbarsein auf eine neue Art und Weise, es wird uns allen guttun, egal was für Aufgaben und Herausforderung kommen. Ich bin bereit und du?', ist ihre Antwort. 'Ja, ich bin bereit und offen dafür, komm wir gehen zu den anderen, mein Magen grummelt bedrohlich', lacht er energievoll. 'Wenn es nur dein Magen ist, der bedrohlich wirkt, ist ja gut', grinst sie ihn an. Dann steht er auf und reicht ihr die Hand. Sie schüttelt den Sand von sich, greift seine Hand und sie gesellen sich zu den anderen. Diese Insel hat eine andere Weite und eine andere Tiefe, vielleicht ist es auch nur ein Abbild dessen wie ihre Gruppe zusammengewachsen ist oder jedes einzelne Paar. Was es genau ist, wird nur der Weg offenbaren. Alles hat seine Zeit, Frühstück ist das Nächste, dass sie leben werden.

 

Weichheit des Berührbarseins

Die Kokosnüsse sind geknackt, die Kokosmilch schmeckt köstlich nach der Reise auf dem Boot. 'Ah! Das tat gut!', seufzt der Fährtenleser genüsslich. 'Hm, ja die sind wirklich lecker, so eine habe ich schon lange nicht mehr getrunken, danke ihr mutigen Ernter!', bestätigt die Piratin und bedankt sich bei den männlichen Gefährten. 'Was denkt ihr, was wird diese Insel als nächstes Offenbaren?', ist der gute Freund neugierig und blickt dabei in die Runde. 'Sie wird uns trennen', kommt prompt und ohne Umschweife vom Schöpfer. Alle sind etwas erstaunt. Der Fährtenleser grinst und sagt: ' Wie immer auf den Punkt, ja wir werden alle für uns selbst sein, eine gewisse Zeit.' 'Das fühlt sich jetzt schon komisch an, obwohl ich doch das alleine Segeln auf dem Meer jahrelang gelebt habe, interessant. Wie schnell eine gute Gemeinschaft so selbstverständlich gesehen wird und erfahren, dass, wenn sie nicht da ist, es gleich spürbar wird mit Verlustgefühlen.' 'Interessante Schlussfolgerung liebe Piratin', sagt die Schöpferin und legt ihren Arm um ihre Schulter und spricht weiter: 'Der Schöpfer bestätigt mein Gespür, doch dieses alleine seinen Weg finden, ist genauso wichtig auch in einer Gemeinschaft, sonst wäre es ein Aufgeben seiner Selbst zum Wohle der Gemeinschaft, was auf Dauer für lebendige Wesen zum Stillstand führt. Es würde auch die Gemeinschaft beeinflussen und irgendwann zerfällt sie von selbst.' 'Die gute Mitte', lässt die Forscherin ihre Worte fließen. 'Die gute Mitte, das ist wirklich ein sehr passender Ausdruck dessen, was das Leben braucht, egal was gelebt wird', antwortet die Schöpferin.

'Und unsere Aufgabe ist diese Mitte auf dieser Insel zu finden? Zwischen gemeinsame Zeit und Wege alleine?', bringt die Piratin es in einen Zusammenhang. Der Fährtenleser lächelt sie an und nickt. Er spürt die Unsicherheit der Piratin, er versteht warum. Sie kam aus der Alleinzeit, sie hatte sich gut gerüstet mit einem dicken Schutzpanzer, so konnte ihr nichts etwas anhaben, vor allem nicht das Alleinsegeln, doch dieser Schutzpanzer ist nicht mehr, sie ist jetzt berührbar, nicht nur von außen sondern auch innerlich. Das verunsichert vor allem im alleine Wege zu gehen. Dann heißt es wirklich dem Leben zu vertrauen oder es zu lernen. Sie wird es schaffen, er weiß es intuitiv, doch sagen wird er es ihr vorher nicht, danach schon eher. Jeder hat einen Weg, er seinen, sie ihren.

'Noch sind wir nicht getrennt, na dann mal weiter', bringt der Fährtenleser sie zurück ins Jetzt.

Alle lachen und sie setzen ihren Weg fort. Die Sonne neigt sich weiter dem Westen zu, es ist wohl später Nachmittag, wie konnte nur so schnell die Zeit vergehen, fragt sich die Forscherin.

Die Botschaft des Schöpfers überrascht sie nicht, sie sind schon sehr lange zusammen unterwegs. Die Zeit war gut und wichtig, dieses bald alleine sein für sich wird ihnen allen gut tun. Sie freut sich schon etwas darauf, wobei sie auch die Piratin versteht, das Loslassen wird keinen von ihnen leicht, doch was danach kommt, wird sie alle bereichern. 'Was geht dir im Kopf herum?', fragt die Schöpferin die Forscherin. ' Die Botschaft des Schöpfers mit der Alleinezeit, ich freue mich schon irgendwie darauf und du?', antwortet sie. 'Ja es wird interessant werden, vor allem die Loslassphase', grinst die Schöpferin. Sie schauen sich wissend an, dann folgen sie den anderen, die Piratin läuft schon alleine, als würde sie sich innerlich schon vorbereiten. Ganz vorne schlagen der Schöpfer und der Fährtenleser eine Schneise durch das Dickicht des Urwaldes, den sie mittlerweile durchstreifen. Die Insel ist nicht viel anders vom Bewuchs her wie die Inseln davor. Es wird also reichlich essbares geben. Der gute Freund spürt in sich hinein, er läuft hinter den beiden anderen männlichen Gefährten und vor der Piratin. Alleinzeit, das ist schon länger her, was ein geschickter Schachzug des Lebens, diese Phase jetzt zu erschaffen. Das Dickicht wird weniger, der Weg wird steiniger bis er in einem weiten Becken mündet, eine Steinwüste mit einem See in der Mitte. 'Was eine surreale Landschaft', teilt die Schöpferin ihr Erstaunt sein. 'Ja, und schau dir die Steine an, alle oval, keine Kanten, glatt geschliffen von den Elementen Wind und Wasser', beobachtet die Piratin. 'Der Wasserstand ist wohl sehr unterschiedlich, so groß die Steinefläche ist ohne Pflanzenbewuchs', merkt der Fährtenleser an. 'Große Wassermengen kommen hier wohl zusammen', vermutet der Schöpfer. 'Lasst uns hier entlanglaufen', fordert die Piratin die Gruppe auf. Sie laufen am rechten Rand des Sees Richtung Süden. Je weiter sie den See umrunden, erkennen sie hinter den Bäumen das es eine Seitenmoräne ist aus dem Gebirge, die hier endet. Fasziniert folgen sie dem Verlauf der Seitenmoräne die doch ein ganzes Stück entfernt ist von den hohen Bergen am Horizon, sowas ist nur mit sehr großen Wassermassen möglich. 'Wow, seht ihr die Berge dahinten? Das sind bestimmt mehrere Kilometer, was für eine Wucht muss die Wassermasse haben, um die Steine bis hierher zu schwemmen!', zeigt der Fährtenleser ehrfürchtig auf den Verlauf. ' Hm, besser bei Regen diesem Bereich fern zu bleiben', fasst die Piratin zusammen. Die Steine sind hellgrau, bis ganz dunkelgrau zu schwarz. Zusammen mit dem tiefen Blau des Sees ein wunderschönes Bild. Sie kommen am Ende des Sees an, blicken die Moräne entlang, die sich durch das Tal windet bis sie in weitere Ferne sich den Berg hochschlängelt. Sie geht von einem mächtigen Gebirge aus, die Kuppen sind schneebedeckt. 'Es wird Zeit für ein Nachtlager, jedoch weit weg von dieser Moräne', lacht der gute Freund. Die anderen nicken und sie gehen in den angrenzenden Wald auf der rechten Seite. Es ist aufgelockerter bewachsener Palmenwald, die Blätter spenden genug Schatten in der Hitze, doch zwischendrin sind vereinzelt größere Flächen ohne Palmen. Da es eh schon Abend wird, laufen sie quer durch den Wald und suchen einen geeigneten Lagerplatz. Die Geräusche der Waldbewohner umhüllt die Reisegruppe und jeder läuft für sich in Stille. An der Führungsspitze sind der Fährtenleser und die Piratin. Hinter ihnen laufen die Schöpferin und der Schöpfer, gefolgt als letztes von dem guten Freund und der Forscherin.

'Es ist bald soweit, wir werden uns trennen', sagt die Piratin prompt. 'Ja, bist du bereit?', hakt der Fährtenleser nach. 'Ja, wieso nicht, ich bin jahrelang alleine gesegelt', grinst sie verschmitzt. Der Fährtenleser nickt. Er grübelt innerlich, wann ist er das letzte Mal alleine ohne seine Gefährten gewesen? Das ist wirklich lange her, er hat so eine Vermutung, dass es für ihn und seine männlichen Freunde nochmal eine ganz andere Dimension hat wie für die weiblichen Gefährten. Es wird spannend, das spürt er, jedoch eine gute Spannung liegt im Raum. Das Leben wird sie nicht in Gefahr bringen, es wird sie fordern, allerdings mehr innerlich wie äußerlich, das spürt er ganz klar. Die Ablenkung wird fehlen, die Gemeinschaft auch, es wird ein Bestehen für sich werden. Den Raum, den es braucht um zu lernen, sich selbst geben zu können, was gebraucht wird. Er schmunzelt und merkt wie ihn die Piratin beobachtet. 'Du hast deine Fährte schon aufgenommen oder?', lächelt sie ihn an. Er nickt, dann dreht er sich um und schaut wo die anderen sind. Sie sind direkt hinter ihnen. 'Das Nachtlager kommt gleich, lass uns hier nach links abbiegen', gibt der Fährtenleser die Route vor. Alle nicken und folgen ihm. Das Gelände fällt etwas ab und sie sind kurz darauf in einer Art Kuhle. Die Palmen stehen hier dichter und sie können ganz einfach ihre Hängematten zwischen die Bäume hängen. Um nicht von Wildtieren angegriffen zu werden befestigen sie diese sehr weit oben. 'Wie soll ich denn da reinkommen?', kichert die Forscherin als sie sieht wie weit oben diese angebracht sind. 'Klettern, am Palmenstamm und dann rüberspringen!', neckt der gute Freund sie. Alle lachen. 'Okay, dann mach du mal vor', fordert sie ihn gleich heraus. 'Klar, schaut zu!', nimmt er die Herausforderung an. Geschickt zieht er sich mit einem Seil am Stamm hoch und klettert vorsichtig in die Hängematte. 'TADA! So jetzt du liebe Forscherin!', fordert er sie auf. Sie wiederholt die Prozedur mit dem Seil am Stamm und ist an der Hängematte angelangt, sie grinst ihn forsch an und meint: 'Springen?' Er schaut die Hängematte an und sagt dann schnell: 'Vielleicht eher etwas vorsichtiger, sonst landen wir beide wieder auf dem Boden!' Die anderen unten lachen und amüsieren sich köstlich beim Zuschauen wie sie in die Hängematten kommen.‘So! Also nicht springen...hm.....mal sehen wie ich da reinkomme, ohne das es eine Notlandung im Sand wird', noch  mit einer Hand am Seil festhaltend versucht sie mit der anderen die Hängematte  zu erreichen. Nach ein paar Versuchen gelingt es ihr, sie setzt ein Fuss in die Hängematte, in welcher der gute Freund schon kniet um die Matte einigermassen zu stabilisieren. Sie gibt Druck auf ihren Fuss in der Matte und lässt dann ganz plötzlich das Seil los, sie verliert den Halt und plumpst einfach hinein, was sie bedrohlich zum schaukeln bringt. 'Hui!', ruft die Forscherin und der gute Freund lacht nur laut. Er kann die Hängematte gerade noch stabilisieren. 'Das ging ja nochmal gut!', lacht er erleichert und hilft der Forscherin einen bequemen Platz einzunehmen. Sie sitzen nebeneinander in der Mitte und schauen dann nach unten zu den andren. 'Na los, auf was wartet ihr?', treibt er neckend die Schaulustigen an. Sie klatschen und der Schöpfer meint: ' Eine geniale Demonstration, besser hätte sie nicht sein können!' 'Danke danke, doch jetzt möchten wir auch etwas sehen, na los, wir warten!', kontert der gute Freund.

Die Piratin und der Fährtenleser versuchen ihr Glück als nächstes. Die Piratin geht als erste hoch, ist zügig in der Matte und wartet auf den Fährtenleser. Sie ist sich nicht sicher ob sie den Gewichtsunterschied ausgleichen kann, wenn er in die Matte steigt doch sie wird es versuchen. Das Schlimmste wäre auf dem Boden zu landen, und da der Sand weich ist, nicht weiter tragisch. Doch er schafft es ganz behutsam zu ihr in die Matte zu kommen. 'Wow, das war ja sowas von easy bei euch!', lobt der Schöpfer die beiden, 'na dann sind wir jetzt dran', schiebt er die Schöpferin zu ihrer Matte. 'Möchtest du als erstes oder ich?', fragt er sie. 'Geh du vor, ich komme nach', antwortet sie. Er ist schnell in der Matte, wie ein Wiesel, dann folgt die Schöpferin ihm, ihr ergeht es wie der Forscherin, als sie einen Fuss in die Matte setzt verliert sie das Gleichgewicht, nur dass sie nicht in die Matte zu drohen fällt, sondern nach aussen, dank des schnellen Reagierens des Schöpfers, ergreift er ihre Hand und zieht sie zu sich, so dass sie beide mit einen kräftigen Schwung in der Matte landen und sie sich bedrohlich anfängt zu bewegen. 'Ganz ruhig liegen bleiben', flüstert er zu ihr, als sie auf seinem Körper landet. Sie nickt nur und bewegt sich kein bisschen, die Hängematte lässt langsam nach zu schaukeln und ein Bewegen ist wieder möglich. Klatschen von beiden Seiten lässt sie wieder ins Jetzt kommen. Dann lachen sie los. 'Eine 1a Landung ihr zwei, gut reagiert lieber Schöpfer! Sonst wärt ihr wohl im Sand gelandet!', lacht der Fährtenleser. 'Oh wow, alles gut bei euch? Das sah ja Hammer aus!', staunt die Forscherin. 'Ja alles bestens', lacht die Schöpferin. 'Na dann macht es euch alle gemütlich, die Nacht wird bald hereinziehen', beendet der Schöpfer die Vorführung in die Hängematten zu kommen. 'Gute Nacht alle zusammen!', sagt der gute Freund und die anderen sagen ebenfalls Gute Nacht.

Als jeder in seiner Matte eine gute Schlafposition gefunden hat, obwohl sie zu zweit drin liegen, wird es still. Die Nachtstille wird immer mehr präsent, vereinzelt hören sie Tiere rufen oder etwas unter ihnen rascheln. Zwischen den Palmenblättern sind einige Sterne sichtbar, ein leichter sanfter warmer Wind weht um sie herum. Die einzelnen Paare unterhalten sich noch im Flüsterton um die anderen nicht zu stören, bevor nur noch die Natur hörbar ist und sie eingeschlafen sind."

  

Kommentare