Flow-Zustand als Kraftgeber



Guten Morgen :)

Wenn ich mir Zeit gönne meine intuitiv geschriebene Geschichte nochmal zu bearbeiten, dann entdecke ich oft coole Stellen. Da ich diese Geschichte mittlerweile vor einigen Jahren begonnen habe zu schreiben, erstaunt es mich selbst, was da im intuitiven Tippen entstand. 
Ihr Ursprung kommt aus dem Flow-Zustand und zu einer Zeit, wo ich so am besten reinkam. Ich genau dann den Flow gebraucht hatte und ich daraus sehr viel Kraft geschöpft habe, besonders da keine mehr da war. 
 Meine Kreativität ist mein Lebensanker und -retter und das wird sie auch weiterhin bleiben. 
Aus mir, für mich.


Der Plan sie irgendwann mal zu veröffentlichen ist in der Reifung. Der erste Versuch war nix, doch mit erneutem Durchlesen ist klar, da ist einiges, das etwas andere Formulierung braucht. Stückweise geht es voran so wie es eben reinpasst. 

Die nächsten Kapiteln (nicht komplett hintereinander im Verlauf) hab ich gestern wieder-entdeckt, sie sind die heutige Inspiration :)

 

"Offenbaren der Tiefe

Die Schöpferin läuft zielstrebig und sicher durch die Dunkelheit. Sie kennt den Weg zum See zu gut, wie oft waren sie hier nachts, wenn sie von Hofveranstaltungen erst zur Piratin, dann zur Forscherin gelaufen ist und sie dann alle zusammen zum See runter sind. 

Ein Rauschen wird lauter und der Schöpfer bekommt eine erste Ahnung wohin sie gehen. 

Das Mondlicht ist nicht sehr stark in dieser Nacht, doch es reicht den See ins Schimmern zu bringen. 

'Wie wunderschön!', kommt es auf einmal aus dem Schöpfer. 

'Hm, ja, ein magischer Ort', bestätigt die Schöpferin. 

'Komm', fordert sie ihn auf und zieht ihn weiter, am Ufer entlang Richtung den Wasserfall. 

Kurz davor, befindet sich ein großer Felsbrocken, die Schöpferin  klettern ihn geschickt hoch und winkt dem Schöpfer zu. Dieser tastet sich langsam am Fels hoch. 

Oben angekommen, streckt die Schöpferin ihre Arme aus und schreit in die Nacht: ' Hallo Seegeister, ich bin wieder da!' 

Lachend dreht sie sich um und sagt zum überrascht verschmitzt schmunzelnden Schöpfer:' Das haben wir als Kinder angefangen und seitdem machen wir es.'

'Mit wir meinst du wohl die Piratin und Forscherin?', hakt der Schöpfer nach.

'Ja, ich bin oft den Hoffesten entflohen, dann habe ich die beiden eingesammelt und wir sind hier zum See gelaufen. 

Im Sommer gibt es Glühwürmchen rund um den See und das waren unsere Seegeister. 

Wir haben hier unseren Ideen freien Lauf gelassen. ', ergänzt die Schöpferin.

Sie sprüht vor Erinnerungsfreude, dann hält sie inne und geht auf den Schöpfer zu, etwas in ihr hat sich wie ein Schalter umgelegt, sie strahlt eine sehr tiefe und doch genau ausgerichtete Ruhe aus. 

'Oh, ich glaube jetzt bist du ein Seegeist', lacht der Schöpfer.

'Hm, kann sein', kommt nur kurz und knapp.

'Du hast den Test bestanden', lacht sie dann laut los.

'Welchen Test?', fragt er nicht verstehend.

'Den der Seegeister, sie meinen du bist okay', neckt sie ihn.

'Aha, nur okay?!?', gibt sich der Schöpfer nicht zufrieden.

'Hm, okay, vielleicht sogar mehr wie okay....genaugenommen sehr wertvoll', sinnt die Schöpferin nach.

Jetzt lacht der Schöpfer und sagt:' Interessant wie oft man doch hören möchte von anderen, wie wertvoll man ist, oder?'

'Ja, das stimmt, dabei braucht es das eigene Verstehen wie wertvoll man ist, bevor es von außen angenommen werden kann', ergänzt die Schöpferin. 

'Auch in kleinen Späßen steckt viel Wahrheit, das überrascht jedes Mal auf Neue', ist die Schöpferin abgetaucht in ein inneres Sein.

'Ja, doch es sind alles Chancen zu wachsen, wenn man sie annehmen möchte', teilt der Schöpfer sein Verstehen.

Tiefgang und leichtes Sein, das geht gut zusammen, besonders, wenn sich die Menschen selbst gut kennen und selbstreflektieren können. 

'Weisst du was ich so schätze an dem Raum, der entsteht, wenn wir einen Teilen?', fragt die Schöpferin.

'Hm, teilst du es mit mir?', bittet der Schöpfer. 

' Diese Tiefe zu leben und gleichzeitig auch das leichte Sein. Es ist nichts schwer, und wenn es schwer wird, findet es zügig Wandlung. Ich dachte lange beides wäre nicht lebbar, ich müsste mich für eins entscheiden, doch wie soll ich mich für eins entscheiden, wenn beides so lebenswichtig für mein Wesen ist? Hab ich mich für die Tiefe entschieden, fehlt mir die Leichtigkeit, hab ich mich für die Leichtigkeit entschieden wurde es irgendwann zu oberflächlich. Doch der Raum der jetzt besteht, hat mich erfahren lassen, dass beides da sein darf und kann und das sogar sehr erfüllend bereichernd. Und ich brauche kein Haften in der Tiefe oder Festhalten der Leichtigkeit, es geschieht einfach, wenn ich das lebe was ich bin. Sich selbst sein, in einem Raum, wieder und wieder sehr erfüllend und bereichernd, ermutigend. Danke lieber Schöpfer für diese Erfahrung', fließen die Worte aus ihr.

Der Schöpfer sagt nichts, geht etwas vor die Schöpferin, streckt die Arme und schreit ebenfalls in die Nacht: ' Hallo Seegeister, ich freu mich euch kennenzulernen!'

Ein Kichern hinter ihm ertönt, dann umarmt ihn die Schöpferin von hinten und er hört sie in seinen Rücken sanft sagen: ' Immer wieder für Überraschungen gut, danke!'

Er umschließt ihre Arme vor seinem Oberkörper mit seinen und anwortet: ' Spielfreude des Seins, liebe Schöpferin, das ist Tiefe und Leichtigkeit zusammen.'

Ein 'Huh huh' lenkt die Aufmerksamkeit der Schöpferin weg vom Schöpfer, sie löst sich und ruft: 'ARANDA!' 

Langsam dreht sie sich im Kreis, versucht die Eule im Himmel ausfindig zu machen, doch sie kann sie nicht erkennen, ein Flügelschlagen hinter ihr, lässt sie dann ganz still stehen und der Vogel setzt sich langsam auf die Schulter der Schöpferin. 

Diese kichert vor Freude und hebt langsam ihre andere Hand um Aranda  zu berühren. 

'Aranda, wie schön dich zu spüren, ich habe dich vermisst, hast du gut auf die Insel aufgepasst?', redet die Schöpferin mit der Eule. 

'Huh huh', bekommt sie als Antwort. 

'Schöpfer, darf ich vorstellen, Aranda. Aranda, darf ich vorstellen der Schöpfer', wendet sich die Schöpferin an ihren Gefährten. 

'Es ist mir eine Ehre, liebe Aranda, was eine schöne Eule!', ist der Schöpfer ganz fasziniert. 

'Huh huh!', ruft die Eule durch die Nacht. 

Ihr Kopf dreht sich vorsichtig und genau beobachtend, die Schöpferin merkt wie sie bald losfliegen wird, eine Maus oder ein anderes kleines nachtaktives Nagetier hat ihre Aufmerksamkeit erhalten, das Beutetier ist gut fixiert und schon erhebt sie sich in die Luft und ist nicht mehr zu sehen. 

'Aranda, unsere treue Begleiterin auf allen möglichen Abenteuer, sie ist die Eule der Forscherin', schaut die Schöpferin ihr nach. 

'Komm, es ist Zeit, wir gehen zurück zum Schloss', nimmt die Schöpferin den Schöpfer an der Hand und springt mit ihm vom Felsbrocken. Das Moos unter ihm ist weich und federt die Landung gut ab. 

Die Schöpferin führt sie auf einem anderen Weg zum Schloss. Wie erwartet schlafen noch nicht alle. 

Hochschleichen durchs Treppenhaus ist wohl noch nicht möglich, der Schöpfer merkt ihr Zögern und ihr Überlegen welchen anderen Eingang sie benutzen kann. 

Da fällt ihm der Schlüssel ein, den ihm Hannes unter dem Tisch gegeben hat.

Er zieht ihn aus seiner Tasche und hält ihn vor das Gesicht der Schöpferin.

'Wo hast du den her????', fragt die Schöpferin ganz erstaunt.

'Hannes, hat ihn mir beim Festessen gegeben, er war kurz auf Tauchgang unter den Tischen', antwortet der Schöpfer. 

'Genial! Los kommt mit', sie zieht ihn in die Richtung wo Hannes auch das Schloss betreten hat. Sie gehen denselben Weg.  Am Geheimgang angekommen, schließt sie die Tür zügig auf und weisst den Schöpfer an, leise zu sein. Ein leises 'klack' und die Geheimtür ist zu, jetzt stehen sie im Dunkeln. 'Wie finde ich die Tür zum meinem Gästezimmer?', flüstert der Schöpfer.

'Hm, gute Frage, das wird schwierig ohne Licht, komm mit, die erste Tür ist meine, ich lade dich ein', flüstert sie zurück. 

'Aha, ich werde also offiziell eingeladen?', neckt der Schöpfer.

'Ja, so läuft das hier auf dem Schloss', kontert sie prompt.

'Ich nehme die Einladung liebend gern an, bevor ich die ganze Nacht hier im dunklen Geheimgang rumirre', gibt der Schöpfer betont ernst zurück. 

'Hihi....dachte ich mir', kichert die Schöpferin. 

Sie tastet sich ganz langsam an der Wand entlang, um ja nicht den Knopf zu verpassen. 

Sie weiss die ungefähre Höhe in der er sich befindet. 

Kurze Zeit später findet sie ihn, drückt kräftig und die Geheimtür zu ihren Gemächern öffnet sich. 

Erstmal geblendet vom hellen Licht bleiben sie stehen, eine angenehme Müdigkeit überkommt beide und sie legen sich, wie sie sind komplett angezogen auf ihr grosses Bett. Der Schöpfer umarmt die Schöpferin, sie legt ihre Arme um seine und beide sind schnell eingeschlafen. 

 

 

Eigener Raum

Am nächsten Morgen strahlt die Sonne in das Zimmer der Schöpferin, sie dreht sich und wacht alleine in ihrem Bett auf. Etwas irritiert schaut sie sich um, setzt sich auf, hört ob jemand im Badzimmer ist. Doch alles ist still. 

Sie schmunzelt, hat sich der Schöpfer davon geschlichen. Auch gut, dann genießt sie ihre Zeit für sich. Nach dem Trubel und der Nachtaktion braucht sie das heute. 

Respekt für die eigenen Räume, sehr wertvoll. 

Und je mehr eigener Raum jeder hat, erfüllt lebt, umso mehr Freude entsteht zum Teilen, oder besser daraus zu teilen mit anderen und umso freier und weiter sind die Räume danach zusammen.

Sie geht ins Badezimmer schließt die Tür hinter sich und lässt es sich gut gehen.

Eigenfürsorge so wichtig.

Der Schöpfer liegt in seinem Bett im Gästezimmer, er hat sich kurz vor dem Sonnenaufgang über den Geheimgang mit einer Lichtquelle zu seinem Zimmer aufgemacht. 

Warum weiss er nicht genau, doch sein Gespür gab ihm diesen Impuls. 

Ihm geht die Nacht durch den Kopf, diese Spontanität der Schöpferin und ihr unendlicher Reichtum an Kreativität sowie ihre Wandelfähigkeit. 

Wandelfähigkeit kann auch anstrengend sein und er überlegt ob er das so schon erfahren hat in seinem Leben mit anderen Frauen. 

Nach etwas längerem nachsinnen, kommt er zu dem Schluss, dass dem nicht so ist, oder es hat ihn in jüngeren Jahren einfach nur überfordert. 

Doch jetzt schätzt er dieses Frische und Wandelbare der Schöpferin. 

Er überlebt was es so anders macht. 

Seine Intuition kommt ihm schnell zur Hilfe und bietet ihm Schlagworte:

Aus dem Herzen kommend, authentisch, klare Wahlen treffend, sehr tiefe Verbindung ihres menschlichen Wesens, welches den Halt bietet und Wandelfähigkeit möglich macht. 

Auch eine unbändige Lebendigkeit, die die Schöpferin in sich trägt, besonders wenn sie sich sicher fühlt und der Raum weit und frei ist. 

Möchte er weiterhin diesen Raum sein?

Er grinst, dreht sich zum Fenster und sieht wie ein Eichhörnchen von einer Baumkrone in die nächste fliegt. 

Ja, es ist Abspringen ohne doppelten Boden, allein das innere Vertrauen in die Möglichkeit und die Fähigkeit gemeinsam solche Räume weiterhin zu erschaffen für die Schöpferin oder besser mit ihr, denn sie gibt genauso diesen Raum. 

Das Treiben im Schloss wird lauter, es ist wohl bald Frühstückszeit, also beschließt er sich erstmal gesellschaftsfähig zu machen. 

Sein inneres Ja hat geformt, auch wenn das Ungewisse dasein wird, solange ihre Verbindung achtsam gepflegt und versorgt wird, finden sich Wege.

Das setzt auch seine Bereitschaft voraus, zu wachsen.

 

Aufwachen

Auf dem Hügel, in dem kleinen Häuschen der Piratin herrscht reges Treiben, Albert und Elenore sind schon aus dem Haus, um ihren alltäglichen Aufgaben nachzukommen. 

Die Piratin ist ebenfalls unterwegs, es hat sie zu ihrem Lieblingsplatz gezogen, ein Platz circa 100 Meter entfernt, ein Steilhang zum Meer. 

Dort sitzt sie und lässt sich vom Geräusch des Meeres in ein tiefes Sein tragen. Die Ankunft, das Inselleben und altes Hochkommendes lässt sie etwas im Zwiespalt sein.

Zeit, das innerlich anzugehen ? Warum ist sie so lange auf hoher See gewesen?

Um sich von den Zwängen des Hofes zu befreien, dabei war sie doch nur Außenstehende in dem allem. Wie geht es der Schöpferin wohl damit?

Es hat sie überrascht bei der Ankunft, wie offen und frei ihre Eltern doch wirklich sind und ihr den Weg offen lassen. Sie hatte ganze Unterstützung und doch ist sie davon weggelaufen oder war es eher ein sich frei kennenlernen der eigenen Stärken und Gaben?

Ihr Herz hält eine Botschaft für sie bereit. Sie atmet langsam ein und aus, lässt den Raum in ihrem Herzbereich weit werden und lauscht, was in ihr Bewusstsein kommt. 

Es dauert etwas bis die Worte zum Verstehen formen, doch sie kommen.

Die Botschaft lautet: 

Das Verstehen kommt erst mit dem eigenen Weg gehen und eigene Erfahrungen machen, niemand kann deinen Weg für dich gehen. Es wird immer Momente geben die einem nachdenklich stimmen, die Schmerz beinhalten, die traurig stimmen, doch dann gibt es auch wieder diese Phasen des genau Spürens, alles hat sein Zeit, sein Rhythmus, sein Tempo und seine Zeitpunkte. Um ganzheitlich zu leben, braucht es beides. 

Vertrau den Impulsen.

Als nur noch Stille in ihr herrscht, öffnet sie die Augen und blickt aufs offene Meer. 

Ein frischer leichter Wind weht ihr ins Gesicht, sie riecht Salz in Kombination mit Erde. 

Langsam steht sie auf, atmet nochmal tief ein und aus, dann läuft sie zurück zum Haus. Oben auf dem Hügel kann sie den Fährtenleser schon sehen. 

Er hat sie eine ganze Zeit beobachtet und gespürt sie braucht Raum für sich. 

Ein Schmunzeln erscheint auf ihrem Gesicht, sie findet es noch ungewohnt, dass er genau spürt was in ihr vorgeht und aus seinem inneren tiefen Wissen schöpft und daraus handelt. 

Es schenkt ihr Vertrauen und eine tiefe Wertschätzung. 

Er braucht es auch nicht in Worte zu fassen, die Energie sagt mehr wie Worte.

Als menschliches Wesen nehmen wir viel mehr wahr wie uns bewusst ist. 

Unsere Körper können schnell spüren, ob Sicherheit da ist oder nicht, ob Raum da ist, ob Weite da ist. 

Auch wenn sie noch etwas in der Achtstellung ist, doch erneut enttäuscht zu werden, sie wird es nicht und dieses 'wird es nicht' kommt aus einer sehr feinen und frei gewählten Wahl, da sein zu wollen.

Wirklich das ein zu wollen, denn etwas in der Tiefe der Wesen hat beschlossen sich zu verbinden.

Oben angekommen, streckt der Fährtenleser einen Arm aus und lädt sie ein in seine Nähe zu kommen. 

Leicht und frei nimmt die Piratin sein Angebot an und ist erstaunt wie ihr Schutz nicht mehr reagiert, er braucht es auch nicht. 

Es gibt keinen Grund dazu.

Im Haus der Forscherin ist alles still und eine sanfte Kraft ist in jedem Zimmer zu spüren. 

Der gute Freund schläft noch und die Forscherin beobachtet ihn, die herzliche Aufnahme von Seiten ihrer Eltern hat sie berührt, unerwartet und sie wusste nicht wie wichtig das wohl für sie ist.

Das Fenster ist leicht geöffnet und plötzlich bricht ein 'HUH HUH' herein. Aranda hat ihre Chance gewittert und kreist über dem Bett der Forscherin. Diese kichert erst leise und dann lauter, was den guten Freund weckt und er sich etwas verblüfft die Augen reibt, dann die Forscherin angrinst und sich erstmal aufsetzt um richtig wach zu werden. 

'Guten Morgen', kommt halbverschlafen von ihm . 

'Guten Morgen! Gut geschlafen?', lacht die Forscherin. 

'Ja, danke, erstaunlich erholsam', gibt der gute Freund zurück.

'Aranda! Jetzt reicht es aber!', sagt sie energisch in die Richtung des Vogels.  Dieser kreist noch zweimal über ihnen und sucht sich dann einen Platz auf einem Schrank, genau beobachtend wer da noch im Bett der Forscherin ist. 

'Darf ich vorstellen, dass ist Aranda, meine Eule, sie möchte dich kennenlernen wie du merkst, Moment...', langsam erhebt sich die Forscherin und geht auf Aranda zu, streckt den Arm aus und sie springt darauf. Mit langsamen und achtsamen Schritten kommt sie auf den guten Freund zu und setzt sich auf die Kante ihres Bettes. 

Sie nimmt die Hand des guten Freundes und führt sie langsam Richtung Aranda, dann lässt sie kurz davor los und flüstert ihm zu:' Sie ist bereit, du darfst sie streicheln.'

Er tut es mit einer wachen ruhigen Achtsamkeit und ihr Gefieder ist so glatt und sanft. 

Sie mustert ihn scharf, dann ertönt ihr:' Huh huh', sie breitet die Flügel aus und fliegt aus dem Fenster. So plötzlich wie sie kam, war sie weg. 

'Erstaunlich dein Vogel, wie lange ist sie schon deine Gefährtin?', möchte der gute Freund wissen. 

'Seit ich vier Jahre alt bin', antwortet die Forscherin.

'Sie ist dein Schutz?', hakt der gute Freund nach.

'So könnte man das sagen', überlegt die Forscherin.

'Wie hast du die Reise antreten können, ohne dass sie trauert?', interessiert er sich weiter. 

' Eulen sind sehr weise, auch wenn sie nicht sprechen können. Sie hat auch eine enge Verbindung zu meinen Eltern und intuitiv vermute ich, sie wusste ich muss meinen eigenen Wege gehen', erklärt sie.

'Hm, erstaunlich....', kommt nur aus dem guten Freund. 

'Ja, das ist es....los komm, wir suchen uns was zum Essen', fordert die Forscherin den guten Freund auf. 

'Gute Idee!', lacht er. 

Im Schloss ist das Frühstück  angerichtet und die Schlossherrin auf dem Weg ihren Gästen Bescheid zu geben. 

Sie weiss genau was in ihrem Schloss vorgeht und klopft als erstes bei ihrer Tochter. Dann geht sie weiter zum Schöpfer und die anderen Türen lässt sie unberührt. 

Beide folgen der Aufforderung und kommen gleichzeitig aus ihren Türen. 

Was beide zum Lachen bringt. 

'Oh, auch schon auf dem Weg', scherzt die Schöpferin.

'Ja der Hunger treibt einem letztendlich doch aus dem Bett', neckt er zurück.

'Welchen Hunger meinst du?', fordert sie ihn heraus.

'Na, na, so Gedanken schon am Morgen vorm Frühstück?', kontert er. 

'Hm, wer weiss, dass hast du gesagt!', lässt sich die Schöpferin nicht verunsichern.

' Dann fordert das ja heraus zum Testen....', grinst der Schöpfer und sprintet, ohne das sie gleich reagieren kann auf sie zu, drückt sie zurück in ihr Zimmer.

Das Frühstück kann warten.

 

(.....)

Weiche Landung

Sie laufen paarweise durch das wogende Gras.

Keiner sagt ein Wort.

Die Piratin und der Fährtenleser laufen ganz vorne, dann folgen ihnen der gute Freund und die Forscherin.

Der Abstand zu dem Schöpfer und der Schöpferin ist etwas größer und vergrößert sich zunehmend.

'Das Leben hat damals ein Angebot gemacht, auf der Lichtung, was möchte uns diese Lichtung anbieten?', spricht der Schöpfer die Worte in den Wind.

'Hm, einfach weitergehen?', antwortet die Schöpferin.

Der Schöpfer bleibt stehen, dreht sich zu ihr hin, so dass er ganz vor ihr steht. Er streicht ihr sanft über den Kopf nach hinten, den Nacken entlang, weiter über den Arm zu ihrer Hand, er schmunzelt und legt seine andere Hand auf ihr Herz.

Sie spürt einfach nur, eine Wärme geht in einer Welle durch ihren Körper.

Eine ruhige sanfte Welle von Wohlfühlen.

Worte haben hier keinen Platz, das spürt sie, ihr Augen sind geschlossen und sie fühlt seine Hand auf ihrem Herzen und ihre Hand in seiner anderen Hand.

Nach ein paar ruhigen Atemzüge, bewegt sie ihre freie Hand blind in Richtung Brust des Schöpfers und berührt ihn dort wo sein Herz schlägt. 

Es geht um Verbindung, es geht um dieses unsichtbare Band, das auf magische Weise verbindet.Welches neue Räume entstehen lässt.

Räume für das, was seine Zeit hat. 

Das Leben kann nur das Angebot machen, ob die darin sich befindenden Menschen annehmen, steht frei.

Die Lichtung ist ein Symbol für die Momente die den Raum haben, neues zu verbinden.

Neue Verbindungen zu schaffen, erschaffen, das Angebot dazu bereiten.

Was danach kommt, beruht auf freien Wahlen.

Jeder für sich.

Ein sanfter Kuss, holt die Schöpferin aus ihrer Versunkenheit und sie lächelt den Schöpfer an. 

Ihre Augen leuchten und haben eine noch tiefere Tiefe, wie dem Schöpfer bisher bewusst war.

'Danke', flüstert sie leise.

Er lächelt sie an und dann zieht er sie in die Bewegung. 

Die anderen laufen sehr weit vorne und sind nur noch als Punkte zu erkennen.

'Komm mit, ich möchte dir was zeigen!', ändert die Schöpferin plötzlich die Richtung.

Sie biegen links ab und die Schöpferin führt den Schöpfer Richtung Meer. 

Das Gras wird weniger und der Sand wird mehr. 

Kurze Zeit später befinden sie sich in einer Bucht. 

Umringt von hohen Sanddünen, vor ihnen das offene Meer. 

Gut abgeschirmt, wirkt dieser Platz wie eine Insel für sich.

Ein Raum der betreten werden möchte und darin neues erschaffen werden will.

'Ich lade dich ein', streckt die Schöpferin ihre Arme weit aus und läuft rückwärts sich halb Richtung Meer bewegend.

'Hm, du lädst mich ein? So richtig offiziell?', neckt der Schöpfer sie. 

Laut freudvoll lachend lässt die Schöpferin ihre Arme sinken und geht auf den Schöpfer zu, sie umarmt ihn und sagt dann.

'Genau, so ganz offiziell', bestätigt sie.

'Danke, ich nehme an', teilt der Schöpfer seine Wahl mit.

'Hm, schön', sagt die Schöpferin sanft und drückt ihn noch etwas fester.

Dann lässt sie ihn los und mit einem funkelnd schelmischen Blick fragt sie prüfend: ' Wirklich?'

'OH, jetzt kommt der Test?', hakt der Schöpfer unbeeindruckt nach.

'Yep!', kommt nur von der Schöpferin.

'Du bist dir sicher, auf was du dich einlässt?', neckt sie ihn bewusst streng.

Er grinst und sagt gar nichts, blickt stattdessen aufs offen Meer.

Die Schöpferin ist noch nicht fertig mit ihrem Test, dreht ihren Körper so, dass sie ihn  seitlich an seinem Brustkorb hält und holt ihn geschickt mit ihren Beinen aus dem Stand, die Aktion kam so überraschend, dass beide im weichen Sand landen, das Gewicht der Schöpfers konnte die Schöpferin dann doch nicht halten. 

Ganz verdutzt und etwas baff, schaut er die Schöpferin an und sie grinst nur verlegen und meinte: 'Ups, so war das nicht geplant, aber dein Körpergewicht kann ich wohl nicht tragen.'

Er lacht laut los und streckt die Arme seitlich zur freiwilligen Ergebung aus.  

'Ergebung!', ruft er so laut dass einige Möwen im Gras am Rand der Dünen aufgeschreckt werden.

'Ergebung? Na dann, das war ja einfach', feiert die Schöpferin ihren Triumph humorvoll.

Sie sitzt halb über ihm und betrachtet sein Gesicht, ihre Blicke treffen sich. 

'Danke', kommt aus dem Mund der Schöpferin.

'Für was?', möchte der Schöpfer wissen. 'Dieser Raum ist genauso erfüllend für mich, wie für dich, ich kann dankbar sein für dieses Angebot', teilt der Schöpfer sein Empfinden.

Sie legt ihren Kopf auf seinen Oberkörper und so liegen sie einfach nur da und hören dem Rauschen des Meeres zu. 

 

Das Annehmen dessen was wahr ist

Die Schöpferin und der Schöpfer liegen eine ganze Zeit in Stille im Sand, das Meeresrauschen erfüllt den Raum.

'Ist es nicht erstaunlich, wie sich alles fügt, wenn wir unser eigenes inneres Königreich ganz annehmen, uns endlich darin ausbreiten und den Raum einnehmen?', unterbricht die Schöpferin die Stille.

'Hm, ja faszinierend und wunderschön, dass dir dieses Verstehen jetzt kommt, zurück auf deiner Insel, deinem Reich', teilt der Schöpfer sein Empfinden.

'Ja, meinem Reich. Mit ganz annehmen meines inneren Reiches als Mensch und nun hier zu sein.....kein Zufall oder?', setzt sich die Schöpferin auf und schmunzelt den Schöpfer schelmisch an. 

'Du hast es erfasst', neckt er sie.

Eine kurze Stille tritt ein, der Schöpfer setzt sich auf und richtet sie mit auf, so dass sie sich seitlich an ihn lehnen kann. Er streckt seine Arme seitlich aus. Eine Einladung an die Schöpferin in seinen Raum zu kommen. 'Intuitiv vermute ich, das Menschsein führt erstmal von sich selbst weg. Wir müssen im Außen reisen und vielleicht auch etwas vor unserem eigenen Reich davon laufen, bis wir merken, dieser Weg ist eine Sackgasse, ein Irrweg und wir gehen freiwillig zurück. Dort wo wir hergekommen sind, bis wir in uns angekommen sind und verstehen, was es bedeutet und wie lebenswichtig es ist, sein eigenes inneres Reich anzunehmen und es wie eine Königin oder König zu achten. Dieses Reich ist heilig, es ist die menschliche Würde, es ist das Reich einer Liebe die von außen nie gegeben werden kann oder erfahren, es kann nur geholfen werden, sie zu erleben, ansatzweise, um sich dann auf die wahre Suche danach in seinem eigenen Innern zu machen.', lässt der Schöpfer die Worte fließen.

'Hm ja....erstaunlich und diese innere Ruhe, dieses im Frieden sein mit sich und der Welt, ein wunderbares Gefühl, dass jede einzelne Zelle meines Körpers erfasst', ergänzt die Schöpferin.

'Ich danke dem Leben für all die Impulse, die mich zu mir zurückgeführt haben und jetzt?', wundert sich die Schöpferin.

'Jetzt, liebe Schöpferin, kommt das Einnehmen deines eigenen inneren Reiches und dann fügt sich alles von selbst, bist du bereit?', fragt er sie. 

'Ja, ich bin bereit. Danke dass du mich zuerst dabei begleitest, dies wirklich zu leben. Es ist als wenn etwas Altes sich in eine neue Haut gewandelt hat in ein neues Sein. Es ist ein  langsames dahineingehen oder hineinwachsen, mit jedem Schritt. Es fühlt sich so stimmig und frei an. Ich möchte dich gerne genauso dabei begleiten, wenn es soweit ist, bist du bereit?', schaut sie den Schöpfer mit einem tiefem Blick an.

'Ja, das bin ich, ich merke den Zug jeden Tag stärker', schaut der Schöpfer erst die Schöpferin an, dann schweift sein Blick aufs offene Meer.

'Dann lass uns bald aufbrechen zu deiner Insel, es wird Zeit', erhebt sich die Schöpferin, zieht ihn mit hoch und sie laufen Hand und Hand ins Schloss. 

Die Worte gehen mit dem Schöpfer tief in die Resonanz, das war ihm gar nicht so bewusst, doch es stimmt. Er merkt das Ziehen wird stärker und er weiss nicht wie lange es ihn hier noch hält. Innerlich ist er sehr erleichtert und dankbar, dass die Schöpferin es gespürt hat und ihn begleiten möchte. Es hat einen Grund warum er auf Reisen ist. Dies zu verstehen in einer Tiefe, die alle Fasern seines Körpers betreffen, ist sehr befreiend auch wenn da noch ein letzter Rest Angst oder Anspannung die ganze Zeit war, was die Heimreise auf seine Insel betrifft, sind sie gerade im Wind verflogen. Ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel erscheint, dass sich in ein sanftes lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet in einer neuen Sanftheit und Weichheit seiner Gesichtszüge. 

Die Schöpferin spürt, es wandelt sich etwas in dem Schöpfer, drückt intuitiv seine Hand zur Verstärkung, er erwidert es und schaut sie kurz an, sie lächeln sich zu und gehen einfach weiter. 

Dann lässt die Schöpferin seine Hand los und rennt so schnell sie kann. Im losrennen, schreit sie: 'Lauf!'

Ohne zu überlegen folgt der Schöpfer ihr und spürt, wie sich eine Leichtigkeit ausbreitet, eine Freude an der Bewegung, eine Lebendigkeit, eine Bereitschaft ganz sein Reich anzunehmen, es wie ein König zu achten. 

Die Schöpferin ist sehr schnell und der Schöpfer ganz erstaunt, doch er holt sie zügig ein und greift sie mit seinen Händen, lachend fallen sie ins hohe Gras, welches sie mittlerweile umgibt. Sie sind einen Hügel hinuntergerannt und im Tal, nahe am Fluss der Insel angekommen. 

Aus dem Lachen wird Stille und ihre Blicken treffen sich. 

'Was hat mir das Leben doch für ein Geschenk gemacht, mit dieser Begegnung mit euch, liebe Schöpferin', streicht er ihr langsam über ihre Haare. 

'Hm, kann ich bestätigen', nickt die Schöpferin und dann zieht sie ihn in eine Umarmung. 

Eine Wärme und Leichtigkeit bereitet sich in beiden aus und sie genießen es einfach nur. 

Augen geschlossen und nur fühlen und spüren.

Die anderen sind mittlerweile im Schloss angekommen. Ida,  die Mutter der Schöpferin empfängt sie freudig mit Kaffee und Kuchen.  

Sie lädt die Freunde der Schöpferin ein und sie sind dankbar dafür, denn der Hunger macht sich bei allen bemerkbar. 

Die Schöpferin und der Schöpfer treffen etwas später ein, sie gesellen sich zu den anderen und verbringen eine angenehme Zeit mit den Eltern der Schöpferin.


Ida spürt eine Veränderung in ihrer Tochter und bereitet sich innerlich schon auf das Kommende vor. Sie hat ein tiefes Wissen, dass der Weg ihrer Tochter noch ein paar Aufgaben bereit hält, um sie letztendlich ganz in ihrem Reich ankommen zu lassen. 

Sie ist dem Leben sehr dankbar, dass ihre Tochter ihren Weg gefunden hat, zurück zu ihrem eigenen inneren Reich, dem Reich des Herzens."


Ich wünsche dir/euch einen schönen Ostersamstag :)

 

Kommentare