Tiefe menschliche Wohlfühlräume
Tiefe menschliche Wohlfühlräume
Der Gong des Schlosses hat die Schöpferin und den Schöpfer aufgeweckt, nachdem sie nochmal eingeschlafen sind. ‚Guten Morgen die zweite‘, streckt sich die Schöpferin und genießt dieses innere Wohlgefühl, das sich noch mehr geweitet hat. Der Schöpfer lacht und streckt sich ebenfalls, dann sagt er: ‚Heute sind die Kinder dran, oder?‘ ‚Ja, das ist eine gute Idee. Der Tag gestern tat sehr gut, können wir uns das erhalten, in allem?‘, antwortet sie fragend. ‚Warum nicht?‘, ist seine Antwort. ‚Ja, warum nicht?‘, wiederholt sie die Frage, eher zum eigenen inneren Wundern, warum es nicht möglich sein sollte. ‚Lass uns fertig machen und trotzdem zum Frühstück gehen‘, beschließt sie. ‚Gerne‘, steht der Schöpfer auf und geht ins Bad. Die Schöpferin folgt ihm. Sie machen sich zügig gesellschaftsfähig. Als der zweite Gong ertönt, sind sie fertig. ‚Na, dann mal los‘, hält er die Tür für die Schöpferin auf. Sie will schon los, da hält er sie nochmal am Arm zurück, schaut sie warm an und sagt: ‘Danke für diese Wohlfühlerfahrung.‘ Sie lächelt ihn liebevoll an, nickt nur verstehend. Doch innerlich ist sie zutiefst berührt. Das es sie so berührt, hätte sie nicht erwartet. Sie wird es später mal erforschen. ‚Guten Morgen‘, begrüßt sie Rosa, als sie aus ihrer Zimmertür tritt. ‚Guten Morgen Rosa!‘, lächelt die Schöpferin sie liebevoll an und legt einen Arm um ihre Schultern. ‚Gut geschlafen?‘, möchte sie wissen. Rosa nickt nur, ihr steckt ein Kloß im Hals, die Umarmung erinnert sie an ihre Mutter. Sie versucht die Tränen zu unterdrücken, doch die Schöpferin merkt es und umarmt sie ganz. So stehen sie einfach nur auf dem Flur und die Schöpferin gibt ihr den sicheren Raum all den Schmerz zuzulassen, oder soweit Rosa das schon zulässt. Intuitiv spürt sie, es braucht langsames vorgehen und einfach nur Dasein. Der Schöpfer legt eine Hand auf die Schulter der Schöpferin, da kommt Hannes aus seinem Zimmer gerannt. Als er die drei sieht, ruft er freudstrahlend: ‚Schöpfer!‘ Rennt auf ihn zu und umarmt ihn. ‚Hey, guten Morgen, das ist ja mal eine gute Morgenbegrüßung‘, lacht der Schöpfer und umarmt Hannes von oben. ‚Bin ich so froh euch zu sehen, wo wart ihr gestern?‘, will er sofort wissen. Die Schöpferin hält weiterhin Rosa, die langsam ruhiger atmet, die nächste Welle ist offenbar fast durch. Sie dreht etwas den Kopf, um die beiden männlichen Wesen anzusehen. Hannes umarmt den Schöpfer immer noch und will nicht loslassen. ‚Wir hatten etwas Zeit für uns‘, sagt der Schöpfer ehrlich. ‚Oh, okay, das ist auch schön‘, löst sich Hannes und grinst. Der Schöpfer lacht und sagt humorvoll: ‚Wir Männer verstehen das, oder?‘, Hannes grinst und sagt: ‚Ja, das verstehe ich, die Schöpferin ist ja auch eine tolle Frau! Wenn ich nicht so klein wäre, ich würde sie glatt heiraten!‘ Jetzt lachen alle, sogar Rosa, die sich aus der Umarmung löst. ‚Hannes, du bist in die Schöpferin sooooo verliebt!‘, neckt ihn seine Schwester. ‚Guten Morgen! Was ist den hier für eine Party?‘, tritt der Fährtenleser und die Piratin aus ihrem Zimmer. ‚Hannes macht dem Schöpfer Konkurrenz!‘, sagt die Schöpferin lachend. ‚Oh, dann, mein Lieber, aufgepasst!‘, klopft der Fährtenleser dem Schöpfer freundschaftlich auf den Rücken. Alle lachen erneut. Lachen tut so gut, die Situationskomik des Lebens. Und wie oft wechselt sich das ab in Wellen. Das Leben trägt, wenn ich offen dafür bin. Die Schöpferin seufzt, der Schöpfer schaut sie fragend an. Sie sagt kein Wort, doch er versteht auch ohne ihre Worte, diese kommenden Trauerwellen brauchen ihren stabilen gemeinsamen Kraftraum. Denn wenn diese Räume eins schaffen, dann ist das tiefen, weiten, sicheren, getragenen menschlichen Raum zu erschaffen, indem alles seinen Platz, Zeit hat und einen ureigenen Fluss. Das, was da sein möchte, darf da sein, bis es sich von alleine wandelt, und das tut es, je weniger Widerstand gesetzt und es angenommen wird. Kein einfacher Prozess, es wird jedoch einfacher, wenn da Menschen sind, die begleiten. Nicht um zu retten oder etwas besser zu machen oder das Kommando zu übernehmen, einfach nur tief verstehend Raum geben und sind, aus ihrer eigenen Menschlichkeit. Hannes hat den Schöpfer mittlerweile losgelassen und seine Hand genommen. ‚Adele, guten Morgen‘, begrüßt die Schöpferin sie, als aus ihrem Zimmer kommt. ‚Oh, guten Morgen, was ist denn hier los?‘, ist sie überrascht. ‚Gangparty‘, witzelt der Fährtenleser. ‚Aha!‘, schaut Adele ungläubig in die Runde. ‚Gut geschlafen?‘, will die Schöpferin wissen. ‚Ja, habe ich. Ihr auch?‘, schaut sie alle nacheinander an. Diese nicken ihr zustimmend zu. ‚Ich habe Hunger‘, seufzt sie und geht weiter Richtung Treppe. ‚Ich auch!‘, stimmt Hannes ein und zieht den Schöpfer mit. ‚Lasst uns Frühstücken gehen‘, verkündet die Schöpferin. Als sie unten im Speisesaal angekommen sind, sucht sich jeder ein Platz. Kurz darauf betreten auch die Forscherin und der gute Freund den Raum. ‚Guten Morgen‘, begrüßt der gute Freund die Runde. Es kommt von allen ein Guten Morgen zurück. ‚Oh, wow, das ist mal eine Begrüßung‘, lacht der gute Freund. ‚Ja, das ist es!‘, lacht auch die Forscherin. Sie suchen sich ein Platz und fangen an zu frühstücken. Als sie sehen, dass der Fährtenleser, Piratin, Schöpfer und Schöpferin nichts essen fragen sie: ‚Seid ihr schon fertig oder habt ihr kein Hunger?‘ ‚Wir haben schon, vorm Frühstücken‘, grinst der Fährtenleser. ‚Ah ja, ich kann mir schon vorstellen, Treffen in der Küche‘, witzelt der gute Freund. ‚Woher weißt du das?‘, lacht der Schöpfer. ‚Ich kenne euch zwei!‘, grinst er. Es bleibt dem Schöpfer und dem Fährtenleser nichts anders als drüber zu lachen, kommentarlos. Der gute Freund kennt sie wirklich gut. Es herrscht eine lockere Atmosphäre, die Eltern der Schöpferin erscheinen erst etwas später und die Schöpferin beobachtet diese Gruppe, die Freude, die Fürsorge, das Miteinander. Eine bunte Mischung, doch eins trägt diesen ganzen Raum, diese Menschlichkeit. Sie seufzt tief und spürt, wie in ihr etwas entspannt, ein weiter ruhiger Raum wird spürbar. Wow, was ist das? Es fasziniert sie, was in ihr passiert, einfach so. Sie hat sich entspannt, tief in ihr, in diesem Raum mit dem Schöpfer und was auch noch daraus entstehen möchte. Doch diese Grundentspannung trägt alles. Aus purer innerer Ergriffenheit sucht sie die Hand des Schöpfers und lächelt ihn tief getragen in sich an. Der Schöpfer merkt die sofortige Resonanz auf diesen neuen Raum und lächelt sie verstehend an. Er sagt nichts, das ist eine Sache des Fühlens, des Spürens und der Körperkommunikation, die sich gerade über ihre Hände verbindet. Es ist dieser Wohlfühlraum eines Menschseins, den nur wenige erreichen, in sich selbst, geschweige im Außen erschaffen können. Was ein Geschenk des Lebens, das erfahren zu dürfen. Menschliche Tiefe ist die Basis, diese ganz anzunehmen ist die Voraussetzung. Es ist stehen vor einem Menschen, der einem nah steht, so wie man ist, ganz. Fehlbar, verletzlich, gebrechlich, unwissend, mit Schutzfunktionen, automatisierten Mustern und gleichzeitig dieses andere, dass die Stärken beinhaltet, die eigene Kraft, die Liebe, Fürsorge, Dasein, der Mut, die Herzlichkeit, das Verstehen, die Gabe des Erschaffens und Muster verändern. Das Ganze hat die Ausrichtung sichere menschliche Räume zu erschaffen. Ein tiefes Urbedürfnis, erst in sich selbst erschaffend und daraus im Außen weitergeben. Menschlichkeit in ihrem Adelsstand ist ungewöhnlich, viele Herrscher sind arrogant und denken sie sind unfehlbar. Doch letztendlich sind sie auch nur Menschen. ‚Was machen wir heute?‘, fragt die Schöpferin in die Runde. ‚Ich habe eine Idee‘, antwortet die Forscherin als erste. Die Schöpferin wartet bis sie weiterspricht: ‚Warum besuchen wir nicht meine Eltern und dann deine Eltern, Piratin, mit den Kindern? Meine würden sich freuen euch kennenzulernen, alle, Hannes kennen sie ja schon.‘ ‚Ohja, ich will nochmal Aranda sehen!‘, ist Hannes sofort begeistert. ‚Klingt gut. Auf ein Inselabenteuer, alle zusammen!‘, schließt sich der Fährtenleser an. Die anderen bekunden ihre Zustimmung. ‚Gut, dann treffen wir uns in 15 Minuten am Schlosseingang‘, beschließt die Schöpferin. Die Gruppe löst sich auf und jeder geht in sein Zimmer, um das notwendig mitzunehmen für diese Wanderung. Bevor die Schöpferin in ihr Zimmer geht, geht sie auf ihre Eltern zu. ‚Guten Morgen, danke, dass ihr gestern die Kinder versorgt habt‘, bedankt sich die Schöpferin. ‚Sehr gerne, dafür sind wir doch da!‘, meint ihr Vater sofort. ‚Ja schon, doch es ist nicht selbstverständlich‘, gibt die Schöpferin zurück. ‚Danke für deine Fürsorge, doch das hier im Moment geht nur wenn wir alle füreinander da sind‘, teilt ihre Mutter. ‚Ja, das ist wahr und dafür bin ich sehr dankbar. Die Kinder brauchen jetzt sicheren Wohlfühlraum, um mit ihrer Trauer langsam umgehen zu können‘, bestätigt die Schöpferin. ‚Und das werden sie‘, schaltet sich der Schöpfer in die Konversation ein. ‚Sie dreht sie um und schaut ihn liebevoll an. ‚Wir schaffen das, unser Kraftraum ist gut gefestigt‘, ist seine Ergänzung dazu. Die Schöpferin nickt und ihr Vater sagt darauf: ‚Der Schöpfer hat es in Worte gefasst, euer Kraftraum ist sehr stark und gefestigt, solange ihr beide in eurer eigenen Kraft bleibt, läuft das von allein.‘ ‚Danke Vater für deine Ermutigung‘, nickt die Schöpferin und seufzt. ‚Mein liebes Kind, ich weiss, du bist dir unsicher, wie es wird und ob ihr das schafft, doch vertraue deinem Herz, was sagt es?‘, unterstützt ihre Mutter sie. ‚Das ist sich 100% sicher‘, lacht sie nun erleichtert auf. ‚Na siehst du!‘, Ida steht auf und umarmt ihre Tochter. ‚Danke Mama!‘, nimmt die Schöpferin die Umarmung an. ‚Wir schaffen das alle zusammen, da habe ich gar keine Zweifel‘, wiederholt Nilson unbeeindruckt, er grinst den Schöpfer an und dieser nickt ihm zustimmend zu. Er hat auch keine Zweifel, warum auch? Doch er versteht, die Schöpferin kann teilweise Dinge aus anderen Perspektiven erfassen, sie wird ihre Gründe haben, warum da ab und zu doch Zweifel kommen, im Grunde ist es ja auch eine gute Sache, um zu prüfen, ob der eingeschlagene Weg noch passt oder Anpassung braucht. ‚Weisst du Zweifel sind Wegweiser, Aufforderung genau hinzusehen, ob die eingeschlagenen Wege noch passen oder es Anpassung braucht‘, teilt er in die kleine Runde. ‚Sehr schön in Worte gefasst!‘, antwortet Nilson darauf. ‚Ja, der Schöpfer hat es auf den Punkt gebracht. Ich weiss, du hast diese Gabe des Erkennens, was in eine Richtung läuft, die nicht passt oder auf lange Sicht ungünstig ist. Lass deine Zweifel da, sie werden dir die Momente zeigen, wenn etwas genaues Hinsehen braucht. Es ist ein Geschenk das annehmen zu können, ohne Angst, was das Ergebnis sein könnte unter den Zweifel. Das braucht viel Mut, trotzdem Wege zu finden und mutig neues zu wagen‘, ermutigt ihre Mutter die Schöpferin. ‚Danke‘, seufzt die Schöpferin sichtlich erleichtert. ‚So habe ich das noch gar nicht gesehen. Zweifeln ist kein Vertrauensbruch, es ist eher ein tiefes Vertrauen, was auch immer es betrifft, beim genau hinschauen, dass das, was schon besteht, weiterhin Bestand hat und neue Wege zulassen ermöglicht‘, spürt sie in sich hinein. ‚Genau, denn lass ich keine Zweifel zu, wird es kein Wachstum mehr in sich tragen, es wird was Starres und Unflexibles, gefangen aus Angst vor Veränderung. Doch das Leben ist dauerhafter Wandel, ob wir das als Menschen akzeptieren wollen oder nicht‘, ergänzt der Schöpfer. ‚Ja, ohne Zweifel wäre unser Kraftraum nicht so stark!‘, erkennt sie nun. ‚Ja, denn wir hatten viele Wahlpunkte, ob es gemeinsam weitergeht, und es hat uns letztlich gestärkt in unseren eigenen Wahlen. Und wenn jetzt Zweifel kommen, betrifft es nicht unser Grund-Ja für unseren gemeinsamen Weg, sondern für die Richtungen, die eingeschlagen sind. Im Prinzip sind sie wichtige Hinweise auf dem menschlichen Weg zu bleiben. Ich zweifele erst, wenn es sich nicht mehr stimmig anfühlt‘, lässt der Schöpfer seine Perspektive in den Ausdruck kommen. ‚Sehr schön in Worte gefasst!‘, ist Nilson sichtlich begeistert. ‚Zweifel annehmen zu können und offen zu betrachten, ohne gleich eine Wahl zu treffen ist eine feine Sache. Als Herrscher eines Königreiches von tiefer Bedeutung und Tragweite‘, ergänzt Nilson. ‚Das stimmt, als Herrscher eines Reiches bist du ständigen Zweifel ausgesetzt, wenn ich dann nicht einen starken Wertekompass in mir habe und daraus Richtungen wählen und halten kann, wird es für das Volk teils große Auswirkungen haben‘, bestätigt der Schöpfer Nilson. ‚Also, ihr seid auf dem stimmigen Weg, wenn keine Zweifel mehr kommen habt ihr euer Menschsein verloren, dann ist es Zeit sich zurückzubesinnen auf das, was wirklich zählt‘, sagt Ida. ‚Das stimmt, gut, dass wir uns das bewahrt haben, in unserem Weg‘, seufzt die Schöpferin und schaut den Schöpfer an. Er nickt nur verständnisvoll und legt einen Arm um ihren Rücken. ‚Jetzt lass uns einen wunderschönen magischen Tag leben!‘, bietet er mit einem schelmischen Lachen an. Sie lacht und antwortet: ‚Na dann los!‘‚Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag‘, sagt Ida und Nilson ergänzt: ‚Auf das Abenteuer!‘ Alle lachen und sie verabschieden sich voneinander.
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