Novemberfokus: ins natürliche Wohlfühlen wachsen
Vertiefung des inneren Wohlfühlens
Die Piratin und der Fährtenleser laufen vorne. Hannes begleitet sie, er stellt viele Fragen und unterhält sich mit dem Fährtenleser. Die Piratin hört nur zu und spürt, wie das Meer näherkommt. Da der Fährtenleser mit Hannes beschäftigt ist und den Weg blind kennt, spürt sie tiefer in sich hinein. Es ist ein Ziehen in ihr, doch was will es ihr mitteilen? Der Fährtenleser huscht ihr du das innere Sein, also hat es was mit dem Raum mit dem Fährtenleser zu tun. Immerhin etwas näher an der Sache. Da nichts mehr kommt, läuft sie einfach weiter. Sie laufen durch den Abschnitt der Graslandschaft. Die Weite berührt sie jedes Mal, egal wie oft sie hier schon entlang ist. Ein tiefes Wohlfühlen breitet sich in ihr aus. Wow, das ist neu. In der eigenen Verletzlichkeit im Raum trotzdem Wohlfühlen, kommt als Wortfetzen in ihr Bewusstsein. Hm, wenn sie das verknüpft mit dem Raum des Fährtenlesers, was passiert dann? Fordert ihr Körper sie auf, sich noch tiefer wohlzufühlen mit dem Fährtenleser? Besonders in ihrer Verletzlichkeit? Dieser Zustand, indem sie nicht ihr kraftvolles Selbst ist und eher irgendwie die inneren Gewässer navigiert. Sie lässt es einfach so stehen und fokussiert sich erneut auf die Landschaft um sie. Diese Sanftheit der Grasfelder erinnert sie an ihre eigene Sanftheit. Ein tiefes Seufzen entweicht ihr und sie fühlt eine Entspannung in ihrem Körper. Ein paar Schritte weiter macht das ganze Verstehen plopp – sie darf sich wirklich entspannen oder eher gesagt, wenn sie schwach ist, muss sie keinen Schutz mobilisieren, weil es ihr nicht zum Vorwurf gemacht wird. Der Fährtenleser macht es ihr nicht zum Vorwurf, wenn sie nicht ihr kraftvolles Selbst ist. Wow, das ist berührend. Und es holt eine weitere Achtstellung in die Sanftheit. Eine Gänsehaut überläuft ihren ganzen Körper und sie schüttelt sich etwas im Laufen. Der Fährtenleser bekommt es mit und schaut sie fragend an. Sie lächelt ihn an und gibt ihm zum Verstehen sie reden nachher darüber. Er nickt wissend. Sein Gespür sagt ihm, sie hat erneut eine innere Schutzmauer zu Fall gebracht. Wie sie das macht, fasziniert ihn zunehmend mehr. Solch ein Mut. Doch bewusst gewählte Hingabe an einen Raum, macht sehr viel möglich und gibt eine Kraft, die ihren Weg geht, egal welche Hindernisse auftauchen.
Die Landschaft wird hügeliger, sie sind bald da. ‚Wir sind bald da‘, ruft sie zu den anderen nach hinten. Adele und Rosa laufen mit dem Schöpfer und der Schöpferin. Der gute Freund und die Forscherin sind sehr weit hinten sichtbar, doch die Forscherin kennt den Weg, wahrscheinlich auch blind. Ein Schmunzeln erscheint auf dem Gesicht der Piratin. Sie biegen um eine leichte Kurve und das Haus der Piratin ist sichtbar. ‚Oh, wie klein ist das Haus?‘, wundert sich Hannes. Die Piratin lacht und antwortet: ‚Ja, klein und fein.‘ Das Haus ist wirklich nicht groß, doch war immer genug Platz für alles und jeden der es hierher geschafft hat. Vorm Haus bewegen sich zwei Menschen, ihre Eltern. Als sie die herannahende Gruppe erkennen, winken sie und rufen schon von weitem Hallo. ‚Mein Kind‘, geht Elenore auf ihre Tochter zu und umarmt sie ganz lange. Dann drückt sie auch den Fährtenleser und jeden der folgt. ‚Wie schön euch hier zu sehen!‘, ist sie sichtlich berührt. ‚Hallo ihr alle‘, begrüßt Albert die Gruppe. Er gibt den männlichen Gefährten die Hand und streicht den Kindern über den Kopf. Die weiblichen Gefährtinnen umarmt er. Er kennt sie von klein auf, sie sind wie seine eigenen Kinder gewesen. ‚Wie schön, dass ihr da seid‘, drückt er seine Freude aus. ‚Kommt rein, ihr habt bestimmt Hunger, oder?‘, fragt er in die Runde. ‚Ich schon‘, sagt Hannes gleich. ‚Das glaube ich, kommt wir holen etwas Brot und Aufschnitt und Käse‘, bittet er alle ihm zu folgen. Da die Sonne scheint, bringt Elenore und Albert alles nach draußen an den Holztisch, der Richtung Meer ausgerichtet steht. ‚Wow ist das schön hier‘, kommt es aus Adele plötzlich. ‚Am Ende der Insel‘, schließt sich Rosa an. ‚So ruhig und friedlich hier, trotz der Wildheit des Meers‘, setzt Adele fort. Die Schöpferin legt ihre Arme um Adele und Rosa und sie schauen zusammen aufs Meer. ‚Dürfen wir da mal runtergehen?‘, will Rosa wissen. ‚Ja, könnt ihr, doch lasst uns erstmal was essen, ja?‘, bietet die Schöpferin an. ‚Okay, ich habe auch Hunger, wenn ich all das leckere Essen hier sehe‘, gibt Rosa zu. ‚Na dann bedient euch und guten Appetit‘, fordert Albert alle auf. ‚Danke‘, legt der Schöpfer seine Hand auf den Rücken von Albert ‚Selbstverständlich‘, ist Alberts Antwort.
Während des Essens unterhalten sich alle miteinander, Albert und Elenore haben viele Fragen. ‚Dürfen wir jetzt gehen?‘, will Rosa wissen. ‚Ja, ihr dürft‘, lächelt die Schöpferin sie an. ‚Darf ich auch mit?‘, will Hannes wissen. ‚Natürlich‘, meint der Schöpfer. Die Kinder rennen Richtung Meer und die Piratin und der Fährtenleser folgen ihnen. Die Schöpferin spürt intuitiv sie brauchen gerade Raum für sich und hält den Schöpfer zurück, als er ebenfalls hinterher möchte. Er schaut sie fragend an, doch ihr Gesichtsausdruck sagt alles. Nickend beteiligt er sich an den Gesprächen zwischen Elenore, Albert, dem guten Freund und der Forscherin.
Die Piratin läuft langsam und der Fährtenleser neben ihr, er greift ihre Hand und spürt was gerade in ihr ist. Sie schaut ihn grinsend an und meint: ‚Du checkst was ist, oder?‘ Er lacht und sagt: ‚Dir kann ich auch nichts verheimlichen‘. ‚Willst du was verheimlichen?‘, neckt sie ihn. ‚Warum sollte ich? Transparent zu sein, ist viel angenehmer‘, sagt er. ‚Das stimmt‘, bestätigt sie. ‚In mir ist vorhin ein Verstehen gekommen‘, beginnt sie. ‚Das habe ich gespürt, möchtest du es mit mir teilen?‘, teilt er seinen sicheren Raum mit ihr. ‚Ja, das möchte ich. Es geht um dieses Wohlfühlen in unserem gemeinsamen Raum. Ich habe vorhin tief verstanden, dass ich mich auch in meiner Verletzlichkeit bei dir wohlfühlen kann, du machst es mir nicht zum Vorwurf‘, bleibt sie kurz stehen und schaut ihn an. ‚Wow, das ist groß. Danke für dein Vertrauen‘, ist er etwas baff, was sie gerade geteilt hat. ‚Ja, da war wohl noch eine Mauer‘, seufzt sie, ‚Keine Ahnung wie viele Schutzmauern da noch in mir sind, lieber Fährtenleser.‘ ‚Das ist im Grund egal, oder? Du hast meinen Raum endlich ganz angenommen und du kannst dich nun ganz darin entspannen, selbst wenn du verletzlich bist und nicht dein kraftvolles Selbst‘, ermutigt er sie. ‚Hm ja, das ist neu, doch ich spüre ich kann das leben‘, teilt sie innerlich klar. ‚Und ich gebe dir liebend gern diesen Raum, bis du deine Kraft erneut hast, liebe Piratin‘, bekennt er seine Bereitschaft. ‚Danke‘, ist sie sichtlich gerührt. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, sie kann nichts machen, es passiert einfach. Er nimmt sie in den Arm und schenkt ihr den Wohlfühlraum, den es jetzt braucht. Sie fängt an sich in ihr wahres Frausein zu entspannen, das freut ihn. Hat er auf diesen Moment gewartet? Vielleicht. Eine Dankbarkeit durchflutet ihn, gepaart mit einer tiefen Wärme für diese Frau in seinen Armen, die so mutig und auch verletzlich ist und diese Verletzlichkeit für sich annehmen lernt. Das sanfte Gras vorhin kommt ihn in den Sinn. Sie hat ihre innere sanfte Heimat gefunden. Wow, das muss ein sehr berührendes Erlebnis in ihr sein. Es macht auch was mit ihm, doch das ergründet er, wenn sie erneut ihre Kraft hat. Für den Moment ist er da für sie. Er genießt dieses Dasein können, denn es ist das erste Mal, ohne eine Tendenz ihren Schutz zu mobilisieren. Eine Gänsehaut überläuft seinen Körper aus purer Gerührtheit und tiefer Freude, er kann diesen sicheren Raum schenken und sie nimmt ihn ganz an. Was ein Geschenk für ihn als Mann.
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