Neuland, das kein Neuland ist :)












 Hallo vom Samstag :)

Ich hoffe die erste ganze Woche des neuen Jahres war gut. 

Meine war ganz gut, mit ein paar Herausforderungen, doch diese wurden erfolgreich gemeistert.

Ich habe eins meiner intuitiv gesetzten Ziele schon teilumgesetzt.

Mein Autonomes Nervensystem besser kennenzulernen. 

Das ist möglich mit der Polyvagal Theory von Stephen Porges und Deb Dana. 

Ich kenn die Theorie ansatzweise schon länger, sie ist mir öfter in den anderen Traumafortbildungen begegnet und meine Intuition hat irgendwann beschlossen, DAS IST WAS, WO DER SCHLÜSSEL liegt für eine sehr gute Selbstregulation.

Hat sich meine intuitive Vermutung bestätigt?

OHJA!

Die Fortbildungsversion die ich mir ausgesucht habe beinhaltet 5 Module die ich schauen kann, wann ich die Zeit finde. 4 davon hab ich durch und das neue Infomaterial wird natürlich gleich umgesetzt.

Da ist so eine hohe Motivation dahinter, es ist ein Selbstläufer ;)

Um einen kurzen Überblick für dich zu erschaffen - dein autonomes Nervensystem ( ANS ) ist immer online, es scannt für dich in jedem Moment ab ob es Zeichen von Gefahr oder Sicherheit gibt. 
Das läuft unbewusst ab, nennt sich Neuroception, welche Reize im Körper, in der Umwelt um mich herum und im zwischenmenschlichen Bereich abscannt. 

Finden sich in diesen Bereichen Zeichen von 'Gefahr' reagiert das ANS mit einer Antwort. 
Ist die 'Gefahr' händelbar und durch etwas Energiemobilisation möglich zu meistern, kehrt das ANS wieder zur Ruhe. 

Ist die 'Gefahr' jedoch bedrohlicher und mein ANS überwältig,  geht es in die angepassten Überlebensstrategien. 

Hier gibt es eine Hierarchie, wie das ANS agiert. 
Diese Hierarchie hat sich im Laufe der Zeitgeschichte entwickelt. 

An oberster Stelle steht der ventrale Teilbereich eines Nerves der sich Vagus ( Teil des Parasysmpatischen Nervensystems ) nennt und seinen Ursprung im  Stammhirn hat ( X. Gehirnnerv ), 
dieser Teil ist, wenn ich mich sicher fühle und mehr Anzeichen an Sicherheit da sind aktiv, er ermöglicht mir mit mir selbst, mit meiner Umwelt, mit anderen, und eine spirituelle Verbindung zu leben, connected sozusagen, es lässt auch das social engagement system online sein. 
Dieser Teil ist sozusagen der Chef über mein ANS, oder sollte es sein
Wird der Chef jedoch durch einen Trigger oder eine grosse Bedrohung durch bestimmte unbewusste Mechanismen rausgeschmissen aus der Verbindung, setzt die nächste Stufe in der ANS Hierarchie ein. 
 
Das sympathische Nervensystem, das übrigens in der Wirbesäule zwischen der Halswirbel- und Ledenwirbelsäule sitzt wird ganz aktiviert und löst dadurch im Gehirn sowie in den Nebennierenrinde Alarm aus,  dein Körper wird mit Stresshormone geflutet, die dazu da sind dich bereit zu machen für Kampf oder Flucht.

Ist das jedoch nicht die Lösung oder Beseitigung der Gefahr kann es sein, dass dein ANS weitere Maßnahmen auffährt, dann landest du im unteren Teil der Hierarchie im dorsalen Bereich des Vagusnerves ( Teil des Parasympathischen Nervensystems ). Diese Aktivierung hat die Absicht dich unsichtbar zu machen sozusagen, er nimmt dir all die Power und es ist teils wie eine Erstarrung oder ein Shutdown. 

Das jetzt  mal ganz grob zusammengefasst, um etwas Grundverstehen zu haben. 

Natürlich gibt es in jeder Stufe spürbar körperliche Anzeichen. 

Doch das sprengt jetzt mein Blogpostrahmen, lol.

Einfach halten, immer wieder eine Herausforderung für mich, ich liebe Komplexität, LOL ;)

Gut, jetzt auf das was ich heute an meinen Verstehen dazu teilen möchte. 

Mein ANS kennt alle Stadien und ein Key ist diese Stadien bewusst zu machen um dadurch die Möglichkeit zu haben meinen ventralen Bereich zu stärken, dort der Anker, dann läßt es sich gut in den anderen zwei Pendeln, denn wir brauchen alle drei im täglichen sicheren Leben. 
Sie haben alle drei ihre berechtigte alltägliche außerhalb der Bedrohung lebend ihren Sinn, ohne könnte ich nicht leben und du auch nicht. 

Kurze Info dazu, ventral sorgt für gute soziale Verbindungen, die Co-regulation entstehen lässt und sehr wichtig ist, egal wie alt jemand ist für unser ANS überlebenswichtig. Der sympathische Bereich regelt unsere Energie die wir tagtäglich brauchen, und der dorsale Bereich unser Verdauung, damit wir gut versorgt sind mit Nährstoffen. 

Es wird erst problematisch, wenn es zu keiner guten Regulation mehr kommt, und ich in einem der Stufen unterhalb ventral stecken bleibe. 

In dem Kurs durfte ich lernen mein eigenes ANS darzustellen, mapping nennt sich das. 

Super spannend, da ich erst keine Unterscheidung machte von gesundem Ablaufen der Bereiche und Überleben. Es war eine Pampe, erst in den nächsten Schritten wurde das klar und für mich ein WOW! Erlebnis!

Es gibt selbst in einzelnen Stufen feine Abstufungen und es ist nicht alles schwarz und weiss. 

Warum das bei mir alles schwarz oder weiss war?

Menschen mit Traumen die eine Traumatisierung augelöst haben, haben oft wenig Erfahrung wie es ist in diesem ventralen Bereich zu sein, oder wie es sich überhaupt anfühlt und ein interner Mechanismus der zwischen dem ventralen und sympathischen Bereich normalerweise reguliert, um im ventralen Bereich zu bleiben,  schafft es nicht immer sehr gut, er ist ineffizient. Dieser Mechnismus nennt sich vagal break. Nur soviel dazu. 

Ich für mich habe jedoch durch mein Mapping festgestellt, dass ich sehr wohl weiss wie es ist im ventralen Bereich zu sein, und ich weiss auch, wie es ist, wenn meine vagal break total aufgemacht hat. 

Ich habe im Rückblick einige Tools die mich aus den unteren Bereichen rausholen können um wieder im ventralen Bereich zu sein, und wenn es doch phasenweise nur kleine Momente waren. 

Doch sie sind da. 

Und dieses Verstehen: 
es ist nicht alles eine Pampe, nicht jede Herausforderung lässt mich gleich in die ganze Stressreaktion gehen, ich kann durch 'bildliche Anker' in meinem ventralen Bereich bleiben und in den anderen Pendeln.

Dieses letzte Verstehen war neu für mich, wenn auch nur bewusst, unbewusst leb ich das ja schon, nur hab ich es anders 'bewertet' und durch diese falsche 'Bewertung' unnötig Gefahr erzeugt in mir, was natürlich mein ANS in eine Schleife verstetzt hat die auf Dauer ungesund ist. 

Ich brauch alle drei Stufen um erfüllt zu leben.
Ich brauche die Verankerung im ventralen Bereich und die Energie aus dem sympathischen Bereich um überhaupt all das zu leben aktiv was ich möchte. Ich brauch jedoch auch das verankert sein und das gleichzeitige Sein im dorsalen Teil, damit ich mich wirklich erholen kann, damit ich Nähe zulassen kann, damit ich einen nicht nur lebendigen sondern auch tiefen Raum zulassen kann. 

Und intime Nähe geht tief, wenn ich an die Hierarchie denke, ich bin im ventralen verankert und lass mein Schutzsystem in der Mitte ruhen, bin dadurch sehr verletztlich und öffne mich im Vertrauen einem anderen Menschen, was nur in Kombination geht mit dem dorsalen Teil meines ANS, ganz unten in der Hierarchie.
 
Also, was ist mein Trainingsplan?
 
Modul 5 fertig, wo es um shaping geht, tägliches Mapping auf meine Art und weitergehen.
 
Nah sein heisst erstmal ich bin es mir selbst. 
 
Ist mit meinem ANS in einer freundschaftlichen Umgangsweise, ganz nah sein?
 
Ja!


 

Schöner Samstag :)

PS: Und da Co-regulation natürlich auch eine wichtige Rolle spielt, und das für mich in meinem Weg die letzten Jahre auch sehr sehr wichtig war, bin ich sehr sehr dankbar für all die Momente wo mir ein anderer Mensch diese Erinnerung daran, an mein ventrales System geschenkt hat!


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