~ Wenn die Würde Raum erschafft ~
~ Würdevoller Raum ~
Fortsetzung....
~ Wenn die Würde Raum erschafft ~
Die Schöpferin ist ins Arbeitszimmer ihres Vaters. ‚Hallo Vater‘, begrüßt sie ihn. ‚Hallo mein Kind‘, lächelt er liebevoll. ‚Wie ist der aktuelle Stand von der Nachbarinsel?‘, möchte sie wissen. ‚Bisher nichts Konkretes, die Gespräche finden noch statt, was ich als gutes Zeichen werte‘, teilt ihr Vater. ‚Hm, also alles noch offen‘, fasst die Schöpferin zusammen. ‚Ja und das macht mir etwas Sorge‘, bekennt ihr Vater. ‚Du meinst diese Ungewissheit schürt zu hohe Angst in den Menschen unserer Insel?‘, überlegt sie. ‚Ja‘, nickt ihr Vater. Die Schöpferin atmet tief aus, ja Ungewissheit ist für einen menschlichen Körper kein angenehmes Sein und die wenigsten können damit umgehen. ‚Wie hoch ist die Spannung schon?‘, fragt sie ihren Vater. ‚Das sehen wir gleich in der Versammlung‘, grinst er wissend. Sie lacht und antwortet: ‚Deine Erfahrung trägt das Ganze.‘ Er seufzt und schaut sie liebevoll warm an: ‚Ja meine Erfahrung trägt das Ganze und ich kann dir jetzt schon sagen, es wird eine spannungsgeladene Sache werden.‘ Die Schöpferin lässt die Worte in ihr in die Resonanz gehen, es fühlt sich etwas unangenehm an, zu wissen es kommt, doch ihre Intuition gibt ihr das gleiche Ahnen, die Spannung wird hoch sein. Nilson spürt, wie seine Tochter im innerlichen Abgleichen ist, sie ist ihrer Mutter so ähnlich was diese Gabe angeht, und er lässt ihr den Raum. Denn aus Erfahrung mit seiner Frau kann er auf die tiefgeformte Resonanz vertrauen, die genau weiss was es braucht. Er vertieft sich weiter in seine Unterlagen und die Schöpferin tritt ans Fenster, sie braucht Weite und das geht manchmal schneller, wenn sie in die Weite schauen kann. Ihr Blick schweift in die Ferne, es ist das Meer sichtbar und die weiten Wiesen. Ihr Körper beginnt sich innerlich zu weiten und sie atmet tief aus. Ihr inneres Zuhause umhüllt sie und sie ist mit sich ganz verbunden. Was präsentiert ihr Körper für diese Versammlung? Welche klare innere Haltung wählt sie? Im meditativ versunkenen Prozess hört sie nicht, wie der Schöpfer den Raum betritt. Er sieht sie am Fenster und kann instinktiv spüren, sie ist im inneren Formenlassen, schaut Nilson an, nickt ihm zu und Nilson lässt es ebenfalls bei der stillen Begrüßung. Er winkt den Schöpfer zu sich und zeigt ihm die Unterlagen, die er vor sich liegen hat. Es sind Bestände, falls es wirklich zum Ernstfall kommen sollte. Wieviel mögliche Inselbewohner rekrutierbar wären und wie es um den Abwehrbestand aussieht. Angriffsmittel sind auch aufgelistet, doch der Schöpfer spürt, wie es Nilson sehr schwer fällt das Augenmerk darauf zu richten. ‚Hey!‘, hören sie die Schöpferin etwas überrascht sagen. Der Schöpfer schaut sie an und grinst: ‚Wir wollten dich nicht stören.‘ Sie lacht und meint: ‚Danke.‘ Seine Anwesenheit bestärkt ihren inneren gewählten Status, das kann sie eindeutig in ihrer Resonanz fühlen und ihr Körper entspannt sich zunehmend, obwohl die Spannung spürbar hoch sein wird in Kürze. ‚Was besprecht ihr denn?‘, will sie wissen. ‚Unsere militärische Lage‘, fasst ihr Vater es zusammen. ‚Oh‘, ist ihre Antwort. ‚Ja, wir können es nicht länger verdrängen, wir brauchen auf alles vorbereitet sein, so schwer es mir fällt‘, seufzt Nilson. ‚Das ist nicht einfach Nilson, doch es dient zu euerem Schutz‘, bestärkt ihn der Schöpfer. ‚Ja, das ist es wohl und unter der Sichtweise macht es das Ganze etwas einfacher‘, lächelt Nilson angespannt. ‚Bist du bereit?‘, schaut er seine Tochter an. ‚Ja, bin ich‘, antwortet sie ganz klar und er kann deutlich ihre Haltung wahrnehmen. Er wird neugierig, wie die Männer auf diese Haltung reagieren oder antworten werden. ‚Dann los, wir gehen in den Saal‘, verkündet Nilson und erhebt sich. ‚Schöpfer, wie involviert bist du auf eurer Insel was so Sachen angeht?‘, möchte er noch wissen. Der Schöpfer schaut Nilson an: ‚Schon ein paar Jahre nicht mehr wirklich, doch davor hat mich mein Vater bewusst darin informiert.‘ ‚Gut, doch du hast die Erfahrung‘, meint er. ‚Ja‘, nickt der Schöpfer. ‚Das reicht‘, bestärkt ihn Nilson. Der Schöpfer entspannt innerlich etwas. Die Frage hat ihn doch mehr gefordert, wie er erwartet hatte. Auf dem Flur sehen sie wie die Männer langsam hereinkommen. Vorm Saal hält Nilson seine Tochter nochmal kurz an und lächelt sie warm an. Sie nickt dankend und dann betreten sie zu dritt den Versammlungssaal. ‚Guten Morgen!‘, verkündet Nilson gefolgt von der Schöpferin und dem Schöpfer. ‚Guten Morgen‘, kommt durcheinander von verschiedenen anwesenden Menschen. ‚Sind wir schon vollzählig?‘, will Nilson direkt wissen. Er schaut Juri fragend an. ‚Es fehlen noch zwei, doch sie haben mir schon gesagt es wird später, sie sind beruflich noch eingebunden‘, antwortet Juri wie immer gut informiert. ‚Gut, dann beginnen wir, damit keiner unnötig lange abgehalten wird‘, nickt er Juri dankend zu und wendet sich an die Männer. Er überlegt, warum eigentlich keine Frau dabei ist. Dieser Gedanke schiebt er für später zur Seite und erklärt die Lage. Die Schöpferin ist mit ihrer Präsenz anwesend, das kann Nilson sehr klar spüren und es erfüllt ihn mit Stolz, so eine Tochter zu haben. Die Spannung zeigt sich langsam, ein Raunen geht durch den Raum. ‚Wir müssen doch was tun!‘, ruft einer aus der Menge, um gehört zu werden. Die Schöpferin tritt einen Schritt vor und deutet mit ihren Händen an, Ruhe herzustellen. ‚Wir können gerne alle unsere Bedenken vorbringen, doch bitte aus Respekt füreinander und einer nach dem anderen. Wir beginnen bei Juri und wer was sagen möchte, kann es. Wir wollen alle eure Sorgen, Ängste und Bedenken, auch Ideen hören‘, sagt sie mit einer klaren tief ruhigen Stimme und würdevollen Haltung. Die Männergruppe zeigt sofort Bereitschaft und es ist kein Meckern oder Maulen zu hören, wie Nilson das gewohnt ist. Im Schöpfer formt ein leises Wow und er schmunzelt, doch nicht zuviel, um die Männergruppe vor ihm zu provozieren. Diese würdevolle Haltung geht mit ihm in die Resonanz und er beschließt aus sich, diesen Raum der Schöpferin zu bestärken. Er gibt ihr Backup auf ihre gemeinsame Art und Weise. Deshalb wechselt er die Position und stellt sich neben die Schöpferin. Sie spürt seine Kraft und berührt ihn leicht an seiner Hand, ohne dass es groß auffällt. Eine Wärme durchflutet ihn und seine Kraft entfaltet noch tiefer, er wird sie unterstützen mit dem wie und was er kann. Juri schließt zu der dreier Gruppe auf und so bilden sie einen Halbkreis vor den Männern bereit zuzuhören. Der erste beginnt und er teilt seine Sorgen. Nilson ist überrascht, dass es keine Aggression in der Stimme hat, denn Ole ist bekannt für sein aufbrausendes Gemüt. Er entspannt zunehmend und nimmt die Sorgen und Ängste seiner Inselbewohner aufmerksam wahr. Zeitgleich erfährt er wie seine Tochter diesen Raum in Würde und Achtsamkeit führt, ihre Wärme eröffnet den Raum für dieses Geschehen. Als der letzte gesprochen hat, atmet die Schöpferin tief aus und bedankt sich für die Offenheit und das Vertrauen, all ihre Sorgen und Ängste zu teilen. Da kaum Ideen kamen, vermutet sie, war dieses Loslassen vordergründig, um die bestehende Belastung zu entlasten. Es wurde somit Raum geschaffen. ‚Wir machen eine kurze Pause, bedient euch am Buffet und dann kommen wir wieder zusammen und machen eine weitere Runde mit Ideen und Vorschläge, wie wir gemeinsam damit umgehen können‘, verkündet sie. Keiner der Männer hat etwas zu bemängeln und nimmt die Pause dankbar an. ‚Wow‘, hört sie den Schöpfer neben sich leise sagen. Sie schaut ihn lächelnd an und er lächelt sie ebenfalls liebevoll wissend an. ‚Nachher‘, meint die Schöpferin und berührt ihn sanft an der Hand. Dann geht sie sich selbst was zu trinken besorgen und beobachtet die Gruppe. Es finden teils entspannte Gespräche statt und die Atmosphäre ist locker getragen. Von Spannung keine Spur mehr. Sie atmet erleichtert aus und spürt, wie sie doch etwas angespannt ist. Doch wenn sie führt, braucht es eine gewisse Spannung, um den Raum halten zu können. Der Schöpfer tritt neben sie und legt seinen Arm um ihren unteren Rücken: ‚Ich glaube du hast diesen Männern einen Raum gegeben, den sie so nicht oft erhalten.‘ Sie lässt seine Worte wirken. ‚Dieses Spannung nehmen durch Raum geben, für das was ist, ist faszinierend‘, setzt er fort und sie hört zu. ‚Es eröffnet neue Räume, um wirkliche Lösungen entstehen zu lassen‘, beendet er sein Teilen. ‚Danke‘, sagt sie leise und schaut ihn liebevoll an. ‚Ich bin da‘, lächelt er sie liebevoll an. ‚Und das schätze ich sehr‘, bedankt sie sich. Sie schaut in die Runde, jeder hat sich etwas gestärkt und es wird Zeit sie erneut zusammenzubringen. Sie geht wieder auf den Platz, wo sie zuvor gestanden hat und jeder nimmt seinen Platz ein. Als alle sitzen, wird es von allein ruhig. Die Haltung der Schöpferin wirkt ohne Worte, was ein faszinierender Raum, ist der Schöpfer gespannt wie es weiter geht. Das diese Männer so experimentierfreudig sind, hätte er nicht erwartet. ‚Ich hoffe ihr konnte die Pause etwas nutzen zum Stärken, lasst uns nun Ideen sammeln, wie wir mit dieser Ungewissheit umgehen können. Wie können wir uns gegenseitig dabei unterstützen zuversichtlich zu bleiben?‘, stellt sie die Frage in den Raum. Ole beginnt wieder und teilt seine Ideen, dann folgen die anderen. Sie gehen mehrwiegend in eine Richtung und das erstaunt sogar Nilson. Als der letzte seine Ideen geteilt hat, lässt die Schöpferin eine kurze Pause entstehen. ‚Danke für euer Teilen. Eine Gemeinsachaft, die trägt, ist für euch wichtig, zumindest kam das mehrheitlich raus. Auch Ideen wie diese Gemeinschaft tragend gestaltet werden kann. Ihr habt selbst erkannt, wie wichtig es ist, durch den eigenen Stress diese Gemeinschaft nicht zerstören zu lassen. Es gibt wohl schon unter euch die Gruppierungen, die euch tragen. Wir sollten ein Schlossfest machen, um die Freude bewusst zu pflegen‘, schlägt die Schöpferin vor. ‚Ja, das ist eine gute Idee und schließt auch unsere Familien ein‘, begrüßt Holger den Vorschlag. ‚Gut, dann lasst uns das vorbereiten zeitgleich mit den militärischen Vorbereitungen für den Ernstfall. Wird es so ganzheitlich getragen, können wir besser in unserer eigenen Kraft bleiben‘, beschließt die Schöpferin. Alle klatschen und die Schöpferin ist etwas berührt davon. Mit so einer Wendung hat selbst sie nicht gerechnet. Es zeigt ihr, was gelebte Menschlichkeit bewirken kann. ‚Gut, danke liebe Schöpferin, wir werden einen Termin beschließen und dann die weitere Planung anregen, zeitgleich werden wir die militärische Basis klären‘, bestärkt Nilson die Wahl. ‚Danke‘, kommt Ole auf die Schöpferin zu. ‚Gerne‘, antwortet die Schöpferin und er verabschiedet sich sichtlich entspannter wie er kam. Als alle gegangen sind, kommt Nilson auf die Schöpferin zu: ‚Ich weiss ja nicht, wie du es geschafft hast diese Meute so herunterzuholen, doch ich bin stolz auf dich. Du hast Ole als Anführer diese Gruppe in ein entspanntes Sein geholt, das ist eine Leistung.‘ ‚Oh‘, ist die Schöpfer berührt. ‚Und jetzt schicke ich euch beide auf einen Ausritt‘, sagt Nilson und schaut den Schöpfer und die Schöpferin an. ‚Aha‘, lacht die Schöpferin. ‚Nur wenn ihr wollt‘, ergänzt er lachend. ‚Warum nicht?‘, grinst der Schöpfer. ‚Na dann‘, lacht die Schöpferin. ‚Ich habe was für Anton‘, meint ihr Vater. ‚Oh, lebt er noch?‘, will die Schöpferin erstaunt wissen. ‚Ja, er lebt noch und ich bin mir sicher er wird sich freuen dich zu sehen‘, lächelt Nilson. ‚Gut‘, nickt die Schöpferin. Anton war lange im Stahl tätig, bevor er in seinen Ruhestand ist. Er hat sich danach ein Häuschen am Meer genommen und lebt seitdem dort. ‚Lebt seine Frau noch?‘, möchte die Schöpferin wissen. ‚Lisa, lebt auch noch‘, antwortet Nilson. ‚Na, dann mal los‘, schaut sie den Schöpfer an. Dieser nickt zustimmend, er ist gespannt auf diese zwei Menschen. Sein Instinkt meldet ihm schon an, es wird eine Bereicherung.
Ich wünsche einen guten Tag :)
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