Bewusstes Geben und Empfangen - Reflektion für mich selbst






 

 Fortsetzung.....

 

 

Bewusstes Geben und Empfangen

 

Die Schöpferin hat gut geschlafen und fühlt sich erholt. Der Schöpfer schläft noch neben ihr. Sie beschließt aufzustehen und vor den Kindern schon bereit zu sein. Langsam rutscht sie aus dem Bett. Geht leise ins Bad und macht sich tagesbereit. Als sie fertig ist, läuft sie langsam Richtung Tür, öffnet so leise wie möglich und schließt sie auch wieder so leise wie möglich. Vor der Tür bleibt sie kurz stehen und lauscht in den Flur. Noch alles still, sie hat gar nicht auf die Uhr geschaut, laut Tageslicht ist es wohl noch sehr früh. Sie schaut ein Fenster hinaus, um die Kirchturmuhr zu sehen. ‚Oh!‘, ist sie doch sehr früh wach. Es ist sehr früher Morgen, bis die Kinder aufstehen wird es noch etwas dauern. Was macht sie? Eine spontane Idee huscht ihr durchs Sein gefolgt von einem abenteuerlichen Schmunzeln. Wann hat sie sowas das letzte Mal gelebt? Fast hätte sie laut losgelacht, kann es jedoch nochmal unterdrücken. Zeit, Abenteuer für sich zu leben. Sie nimmt den Geheimgang in die Lagerbereich des Schlosses, so kann sie unbemerkt ihren Weg gehen. Wie gewohnt öffnet sie die Geheimtüren und verschwindet geschickt. Der Abenteuergeist erfasst sie ganz und eine Freude breitet sich in ihr aus. Angekommen im Vorratsbereich schleicht sie durch die angelehnte Tür in den Schlosshof. Die Luft ist frisch und kühl. Es ist niemand unterwegs, viel zu früh, außer in der Küche konnte sie schon reges Treiben hören. Zeit für sich, sie nimmt sie sich einfach, das Leben hat ihr den Zeitpunkt geschenkt. Erst überlegt sie, ob sie sich Isabell satteln soll, doch das nimmt zu viel Zeit in Anspruch. Also läuft sie los in Richtung weite Wiesen und Meer, dann kann sie noch spontan auswählen. Keiner bemerkt ihr frühes Losziehen und sie ist dankbar dafür. Es macht das Ganze freier und weiter. Ihr Körper atmet auf, sobald sie den Steinweg betreten hat, rechts von ihr liegt das Meer, links die weiten Wiesen. Was wird sie wählen? Oder nimmt sie den Weg dazwischen? Der Weg dazwischen, will ihr das Leben was mitteilen? Tief ausatmend lässt sie ihren Körper in das Tempo wechseln, das ihr guttut. Weg dazwischen, diese zwei Worte wollen nicht gehen. Dann dürfen sie bleiben. Die Natur lockt ihre Aufmerksamkeit ins Jetzt. Ein sanfter Wind weht und das Gras bewegt sich in seinem Rhythmus. Das Meer hört sie rauschen, es ist wohl Flut, denn die Wellen sind stärker und das Meer ist näher. Sie befindet sich zwischen zwei unterschiedlichen Welten. Beides ist da, sie muss nicht zwischen einem wählen. Ihr Raum mit dem Schöpfer huscht ihr durchs Sein und gleichzeitig dieser Raum der ihr gesellschaftliches Leben ist. Sie muss nicht zwischen beiden wählen, beide können bestehen. Paradoxes Leben kann der Körper gut vereinbaren, so waren die Worte des Schöpfers gestern Abend, und das betrifft vieles, oder? Sie findet gerade ihren Weg dazwischen, zwischen dem Raum mit dem Schöpfer und dem Raum, der ihre Aufgaben betrifft mit den Kindern und für ihr Reich gut zu führen. Allerdings sind die Unterschiede teils doch enorm, wie kann ihr Körper das vereinbaren. Ihre Intuition hat Veto, denn sie lebt es ja schon. Tief seufzend lacht sie über sich selbst. Sie hat keine Lust sich darüber Gedanken zu machen und läuft weiter. Lässt sich vom Wind, dem Meer rechts und den Weisen links tragen. Eine Leichtigkeit entsteht und sie nimmt diese ganz an. Ihr Körper wird weicher, diesem Impuls folgt sie und geht Richtung Meer, der weiche Sand lässt sie langsamer werden und dieses weiche Sein beginnt in ihr mehr Raum einzunehmen. Es darf alles sein und das Fließen dazwischen kommt von allein. Das Meer kommt näher. Seine Welle zu beobachten, tut so gut, der natürliche Rhythmus hat etwas sehr Magisches. Spontan zieht sie ihre Schuhe aus und läuft durch das Wasser. ‚Hui, ist das kalt!‘, sagt sie laut. Doch sie läuft weiter, mit der Zeit gewöhnen sich ihre Füße daran und es erfrischt, sie wird wacher. Eine Lebendigkeit entsteht, die zunehmen stärker wird und ihr klar zu verstehen gibt – zusammen mit dieser Lebendigkeit ist es möglich viele Räume gleichzeitig in seinem Leben zu haben. Es sind Abstufungen von Nähe. Dieser intuitive Einwurf fasziniert sie. Sie bleibt stehen. Erst kommt ihr eigener Raum, der ganz nah ist und sie ihn für nichts mehr aufgibt. Als nächstes kommt der Raum mit dem Schöpfer und sofort danach der Raum für die Kinder. Der Raum mit ihren Eltern folgt, dann der Raum mit ihren anderen Gefährten. Alles, was dann folgt sind gesellschaftliche Räume. Das sind sehr viele Räume, ein Wunder wie ihr Körper die meistert. Doch was trägt all diese anderen Räume? Ihr eigener Raum, ihre eigene innere Verbindung, erst dadurch entstehen die anderen Räume mit ihren Qualitäten. Wenn sie nun das von gestern Abend mit hineinnimmt, was passiert dann? Es ist und bleibt ein Kraftraum zwischen ihr und dem Schöpfer. Doch wie kann das geschehen, da es mit anderen Menschen nicht so ist oder vielen nicht und vor allem noch nicht mit einem Partner. Da sie keine Antwort bekommt, läuft sie weiter, beobachtet die Möwen, die im Wind versuchen ihren Kurs zu halten. Im Wasser kann sie kleine Krabben vor ihr flüchten sehen, vereinzelt liegen Quallen im Wasser, die sie umgeht. Kleine Muscheln leuchten im Wasser und sie beobachtet das Lichtspiel in den Wellen. Während des Versunkenseins in den Moment hat ihre Intuition plötzlich einen Einwurf – das geht nur weil ihr beide auf einer gleichen Kraftebene seid, Verantwortung für euer sein übernommen habt, eine feine Wahrnehmung, verbunden seit mit eurer inneren Führung und eure Seelen beschlossen haben zu lieben. ‚Oh, wow!‘, ist die Schöpferin sichtlich berührt. Das ist alles schon da gewesen, im Verstehen, doch diese neue Tiefe dessen und im Gesamtverstehen was dieses Geben und Empfangen angeht, hat es eine ganz andere Dimension. Sie fühlt eine tiefe Dankbarkeit für das Leben an sich. Es ist mit ihnen und es begleitet sie. Wie sich dieses Geben und Empfangen vertieft, zeigt der Weg, es wird zumindest bewusster und hat somit auch eine stärkere Kraft. Oh, eine Kraftverstärkung, was ihren Raum noch tiefer einen tragenden Raum werden lässt. Kann sie ihn ganz annehmen? Denn schließlich macht er auch sehr verletzlich und kann tief schmerzen. Ihr ganzes Sein hat die Wahl schon getroffen und sie schmunzelt, da steht ein ganz klares tief embodied Ja. Weiter entfernt hört sie die Kirchturmglocken – eine Erinnerung zurückzugehen zum Schloss, um schneller voranzukommen, geht sie zielstrebig Richtung Weg dazwischen. Angekommen befreit sie ihre Füße vom Sand, zieht ihre Schuhe an und läuft Richtung Schloss. Sie fühlt sie freier, weiter und weicher innerlich an, eine interessante Kombination. Frei, weit, weich – die Worte begleiten sie wie ein Mantra auf dem restlichen Weg und ihr Körper gibt ihr das Feedback es ganz entfalten zu lassen. Frei, weit, weich und tief verbunden mit ihrem Körper und dem Leben.

 

 Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag :)

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