~ (((( Freude )))) ~

 



~ Freude sicheren Raum geben ~

 

Fortsetzung.... 

 

Freude ist sicher

Es ist Nachmittag als die Kinder von der Schule kommen. Rosa wirkt erschöpft als die Schöpferin sie freudig empfängt und interessiert fragt, wie ihr Schulstart war. Hannes seufzt und meint strahlend: ‚Gut! Meine Lehrerin hat sich sehr gefreut mich wieder zu sehen!‘ Adele schaut Rosa besorgt an, dann die Schöpferin hilfesuchend. Etwas ist und sie hat es auch Adele noch nicht erzählt. ‚Habt ihr Hunger?‘, will Ida wissen, die aus der Küche kommt. ‚Ich habe Hunger, ja!‘, ruft Hannes und lässt seinen Rucksack in den Flur fallen. ‚Junger Mann‘, meldet sich der Schöpfer zu Wort und schaut ihn mit einem liebevoll beharrlichen Blick an. ‚GUT!‘ nimmt er seine Schultasche und stellt sie an die Seite. ‚Danke und später nicht vergessen mit hochzunehmen‘, macht der Schöpfer ihm ein Petzauge. ‚Na, gut!‘, seufzt Hannes und folgt Ida Richtung Essen. ‚Es gibt einen kleinen Snack‘, hören sie Ida zu Hannes sagen. ‚Ich habe keinen Hunger‘, will Rosa Richtung Treppe in ihr Zimmer. Die Schöpferin hat den Impuls sie zurückzuhalten, doch der Schöpfer schaut sie an und gibt ihr zu verstehen, erstmal etwas Raum zu lassen. Adele wartet bis Rosa nicht mehr hörbar ist und wendet sich dann hilfesuchend an die Schöpferin. ‚Sie hat was, doch sie sagt mir nichts, ich habe schon versucht zu fragen‘, seufzt sie. ‚Danke Adele, ich schaue gleich nach ihr‘, legt die Schöpferin eine Hand auf ihre Schulter. ‚Danke‘, nickt Adele und folgt Hannes und Ida, um auch einen kleinen Snack zu essen. Nun sind die Schöpferin und der Schöpfer allein im Flur. ‚Brauchst du Unterstützung?‘, fragt er direkt. ‚Ich weiss es nicht, ich weiss ehrlich gesagt nicht, was es braucht‘, ist die Schöpferin etwas ratlos. ‚Was sagt dein Herz?‘, will er wissen. ‚Was sagt mein Herz?‘, wiederholt sie mehr für sich wie die Frage zu wiederholen. Ein tiefes Ausatmen folgt: ‚Mein Herz sagt mir, da ist heute was gewaltig schief gelaufen für Rosa.‘ ‚Dann folge deinem Herz, es wird wissen, was es braucht, Du kannst es, auch wenn es neu ist‘, ermutigt er sie. ‚Danke‘, seufzt sie erneut. Er geht auf die Schöpferin zu und umarmt sie. ‚Hm, das tut gut, darf ich einfach so bleiben?‘, hört er sie sagen. Er lacht und löst die Umarmung etwas, damit er ihr in die Augen schauen kann: ‚Ja es sind die Räume wo unangenehm sind reinzugehen, doch hey, deine Kraft ist stark genug und nur weil es ein neuer Raum ist, heißt das nicht, du bist nicht fähig dazu. Wir lernen beim Leben, manches passt anderes nicht und wir sind fähig anzupassen. Vertraue deiner Intuition sie findet das Passende. Jetzt geh nach Rosa schauen.‘ Er löst die Umarmung und lächelt sie ermutigend liebevoll an. ‚Das ist alles so neu‘, bekennt sie. ‚Ich weiss, doch wir schaffen das zusammen‘, streicht er ihr über die Wange mit seiner Hand. ‚Danke für deine Ermutigung und Dasein‘, lächelt sie ihn liebevoll an. ‚Gerne, du bist es genauso für mich‘, antwortet er. ‚Das macht unseren Raum so wertvoll‘, ist ihre Antwort. Er nickt und geht Richtung Speisesaal. Die Schöpferin atmet tief ein und aus, legt ihre Hand auf ihr Herz und geht Richtung Rosas Zimmer. Oben angekommen, klopft sie an die Tür und wartet auf eine Antwort von innen. ‚Ja?‘, hört sie leise. Die Schöpferin öffnet langsam die Tür und sagt: ‚Hey Rosa.‘ Sie geht ins Zimmer, wo sie Rosa auf ihrem Bett liegen sieht und an die Decke starrt. ‚Alles okay Rosa? Ich habe den Eindruck du bist bedrückt‘, teilt die Schöpferin ihren Eindruck. ‚Ja, bin ich‘, ist Rosa offen. Der Schöpferin fällt ein erster schwerer Stein vom Herzen, sie ist bereit darüber zu reden. ‚Ist was vorgefallen in der Schule?‘, fragt die Schöpferin achtsam weiter. ‚Ja, es ist was vorgefallen und es tut weh‘, bekennt Rosa. Ihr fangen die Tränen an zu laufen, die sie wohl schon länger zurückgehalten hat. ‚Oh Rosa!‘, setzt sich die Schöpferin neben sie aufs Bett. Rosa legt ihren Kopf auf die Beine der Schöpferin und lässt sie laufen. Die Schöpferin sagt nichts, ist einfach nur da und ihr Herz wird weit, ihr innerer Raum wird noch weiter und sie umhüllt Rosa darin. Was auch heute vorgefallen ist, so wie es jetzt ist, darf es sein. Erste Welle Druck durchgehen lassen, erste Welle Schmerz Raum geben. Rosa schluchzt zwischendrin mehr und dann wird es mit der Zeit weniger. Ihre Atmung wird ruhiger, ihr Körper fängt an zu entspannen, dass kann die Schöpferin an ihrer Körperspannung sehen und spüren, da sie ihre Hand auf ihren Rücken gelegt hat. Als ein tiefes Seufzen kommt, richtet sich Rosa auf und schaut die Schöpferin verweint an. ‚Danke‘, sagt sie sichtlich erschöpft. ‚Gerne Rosa, ich bin da‘, sagt die Schöpferin die einfachen Worte. ‚Es tut so weh!‘, beginnt Rosa und sie sucht nach Worten. ‚Ich höre dir zu‘, ermutigt die Schöpferin sie. ‚Am Anfang war alles gut, ich habe mich so gefreut meine Freundinnen zu sehen, die Lehrerin hat sich auch gefreut mich zu sehen. Wir haben viel gelacht und meine Freude war unbefangen da. In der Pause kamen auf einmal ein paar Mädchen von meiner Klasse auf mich zu und meinten, wie ich so fröhlich sein kann, wo meine Mama erst gestorben ist. Das hat mir einen richtigen Schlag versetzt, ich wusste gar nicht wie ich darauf antworten sollte. Was ich dann auch nicht habe und sie sich dann noch über mich lustig gemacht haben. Es tat so weh Schöpferin und ich konnte mich nicht wehren, weil der Schmerz mich so schachmatt gesetzt hatte‘, teilt sie ihr Leid. ‚Oh Rosa, wie gemein‘, ist die Schöpferin selbst etwas geschockt über die Grausamkeit von Kindern. Sie atmet tief ein und aus. ‚Ja und es ärgert mich so, dass ich nichts sagen konnte‘, meint Rosa gefrustet. ‚Das ist verständlich, doch wie unser Körper Schutz aktiviert, können wir nicht immer bewusst beeinflussen und wahrscheinlich war es das Beste in dieser Situation‘, teilt die Schöpferin. ‚Hm‘, ist Rosas Antwort darauf. ‚Darf ich keine Freude leben, nur weil meine Mutter gestorben ist?‘, will Rosa plötzlich wissen. ‚Rosa, du darfst immer Freude leben, egal was andere um dich denken oder für eine Einstellung haben. Sie haben kein Recht dir diese Freude zu nehmen, niemand und zu keiner Zeit!‘, ist die Schöpferin sehr klar und sie spürt ihre Kraft dahinter, die sie aktuell selbst gut regulieren muss, damit ihre aufsteigende Wut nicht durchkommt. ‚Danke‘, seufzt Rosa erleichtert. ‚Ich habe mich plötzlich so falsch gefühlt und wusste nicht wie und was‘, sagt sie. ‚Das ist kein Wunder, wenn dein Körper in eine Schutzfunktion wechselt, es ist und bleibt einfach nur gemein und Menschen die andere bewusst provozieren, um in ihren Schutz zu wechseln sind einfach nur……‘, ringt die Schöpferin nach einem Wort. ‚Unmenschlich?‘, bietet ihr Rosa an. Die Schöpferin ist dankbar für das Angebot, sie hätte da definitiv ein sehr unschönes Wort stattdessen genutzt. Rosa lächelt sie an. Die Schöpferin lächelt sie ebenfalls an und streicht ihr über ihre Haare. ‚Deine Freude ist hier sicher Rosa und ich möchte, dass du sie lebst, besonders nach dem Verlust deiner Mutter. Es ist wichtig die Freude auch dann da sein zu lassen und nicht in der Trauer steckenzubleiben. Unser Körper schenkt uns diese Wellen, um den Schmerz besser integrieren zu können, so dass er nicht steckenbleibt und sein Unwesen treibt in deinem Körper. Es braucht Zeit und die Freude, den Prozess getragen zu machen‘, teilt die Schöpferin ihr intuitives Verstehen, was es jetzt braucht. ‚Danke, das hilft mir sehr und mein Körper nimmt es an. Ich fühle mich hier sehr sicher meine Freude zu sein‘, antwortet Rosa. ‚Das freut mich sehr‘, lächelt die Schöpferin sie liebevoll warm an. ‚Warum wollen andere Menschen einem die Freude nehmen?‘, schaut Rosa sie fragend an. ‚Hm, warum wollen andere Menschen einem die Freude nehmen?‘, wiederholt die Schöpferin die Frage und lässt ihre Resonanz formen. Doch statt zu antworten, fragt sie Rosa: ‚Was sagt dein Körper? Hat er eine Idee?‘ Rosa überlegt und spürt in ihren Körper. Die Schöpferin spürt, sie hat ihre Verbindung noch, der Verlust ihrer Mutter hat es zum Glück nicht geschafft diese zu nehmen. ‚Hm, mein Körper meint, andere nehmen die Freude, wenn sie selbst keine in sich haben und es neiden‘, ist Rosa sehr direkt. Die Schöpferin nickt. ‚Irgendwie traurig, dabei ist Freude doch einladend und möchte sich verteilen und andere anstecken‘, redet Rosa weiter. ‚Ja, das ist die Natur der Freude, sie lädt ein, sie möchte geteilt werden und auf eine Resonanz in anderen Menschen stoßen‘, meint die Schöpferin. ‚Ja, doch manche kennen das nicht, oder?‘, schaut sie die Schöpferin fragend an. ‚Nein, manche kennen das nicht‘, bestätigt die Schöpferin. ‚Traurig, doch dann muss ich doch nicht anderen Menschen ihre Freude nehmen!‘, ist Rosa etwas entrüstet. ‚Wenn das so einfach wäre Rosa, es ist nicht jeder reflektiert‘, seufzt die Schöpferin. ‚Nein, das sind diese Mädchen auch nicht. Sie sind auf jeden Fall nicht freudig‘, ist Rosa auf einmal sehr klar. ‚Offensichtlich nicht‘, bestätigt die Schöpferin. ‚Ich lasse mir meine Freude nicht mehr nehmen‘, richtet sich Rosa auf und ihr Gesicht entspannt sich. ‚Das ist gut‘, lächelt die Schöpferin sie warm an. ‚Danke‘, lächelt Rosa nun wieder befreit und seufzt. ‚Sehr gern, immer wieder‘, lächelt die Schöpferin. ‚Ich habe doch etwas Hunger‘, meint Rosa. ‚Dann komm, wir gehen zu den anderen. Deine Schwester wird sich freuen, dich wieder lachen zu sehen‘, steht die Schöpferin auf. Rosa folgt ihr und sie gehen zusammen in den Speisesaal. Adele schaut die beiden prüfend an, doch als sie Rosa lächeln sieht entspannen sich ihre Gesichtszüge schnell. ‚Rosa, wie schön, du lachst wieder‘, wendet sie sich ihrer Schwester zu. ‚Ja, ich lache wieder. Ich lasse mir nie wieder die Freude nehmen‘, verkündet sie. ‚Oh wow! Wer hat dir die Freude genommen, Rosa?‘, ist Ida betroffen. ‚Ein paar Mädchen in der Schule, sie meinten, wie ich noch lachen kann, weil meine Mutter gestorben ist‘, ist Rosa direkt. Ida verschlägt es die Sprache und sie schaut ihre Tochter an. Diese nickt ihr zu und atmet tief aus. ‚Ich habe keine Worte‘, sagt Ida laut was sie dachte. ‚Das ist ein Brocken‘, bestätigt Nilson. Der Schöpfer schaut die Schöpferin an und gibt ihr zu verstehen sie hat das prima gemeistert. Ein Schmunzeln huscht über ihr Gesicht und sie geht auf ihn zu. ‚Setz dich Rosa, hier gibt es noch ein paar Snacks. Auf den Schock braucht es Stärkung‘, bittet Ida. Eine Wut ist in ihr präsent, diese Art von Wut, die sie schon lange nicht mehr gespürt hat und ihr wird klar vor was sie ihre Tochter doch bewahrt hatten. Kinder können so grausam sein, doch sie weiss, wo es herkommt. Am liebsten hätte sie nach den Namen gefragt, so wütend ist sie. Doch sie atmet tief ein, lässt ihre Wut da sein, weitet ihren eigenen inneren Raum und spürt in dem Moment Nilsons Hand an ihrer. Er schaut sie liebevoll warm an und ihre Wut ebbt ab. Sie weiss nicht, wie er es schafft, doch er kann in ihr zügig diesen weiten Raum entstehen lassen, dass gewaltige Kräfte in ihr in die Ruhe geführt werden. Dankend drückt sie seine Hand und er lächelt wissend. Er kennt seine Frau mittlerweile sehr genau und er lernt sie weiterhin kennen, denn sie verändern sich beide. Sie sind Wachstum als Mensch, es fasziniert ihn, wie sie in ihre weibliche Menschlichkeit reift mit den Jahren. Ihre Weitsicht und ihre Intuition sind so fein geworden, er kann sich darauf sehr gut verlassen und vertraut ihrem Gespür und ihren Impulsen. Eine Dankbarkeit durchströmt ihn, so eine Frau an seiner Seite zu haben. Hannes war die ganze Zeit ruhig, doch dann platzt er wütend heraus mit: ‚Was sind das für Menschen!‘ ‚Ja, Hannes, was sind das für Menschen‘, wiederholt der Schöpfer seufzend. ‚Ich kann dir sagen was das für Menschen sind‘, muss Ida es in den Ausdruck bringen und setzt fort: ‚Menschen die kleinkariert sind und nicht über ihren eigenen Tellerrand schauen und kein Funken menschlichen Anstand haben, geschweige denn Würde!‘ ‚Mama‘, ist die Schöpferin ganz erstaunt über diesen sehr kraftvollen Ausbruch aus ihr. ‚Irgendwann reicht es liebe Schöpferin‘, seufzt ihre Mutter. ‚Ich weiss‘, lächelt ihre Tochter sie liebevoll an. ‚Und jetzt?‘, fragt Adele. ‚Jetzt esse ich meinen Snack und lasse mir meine Freude nicht mehr nehmen‘, verkündet Rosa und beißt genüsslich in ihren Kuchen. ‚Mach das Rosa, eure Freude ist sicher hier auf dem Schloss und ich möchte, dass ihr sie frei lebt‘, verkündet Nilson feierlich. ‚Meine Freude lässt sich eh nicht einsperren oder kaputt machen‘, meint Hannes selbstsicher. ‚Gut, dann lass das auch niemanden anderen versuchen und wenn sie es tun, dann sind es nicht deine Menschen‘, ergänzt Nilson. ‚Nein, das sind eindeutig nicht meine Menschen. Die habe ich ja hier und meine Freunde‘, antwortet Hannes klar und sicher. Alle lachen und die Atmosphäre lockert sich von selbst auf. Die Schöpferin schmunzelt und schaut den Schöpfer liebevoll sanft an, sie wissen beide, das Leben trägt. Als die Kinder fertig sind, meint Hannes:‘ Ich brauche Meer! Darf ich?‘ Der Schöpfer schaut die Schöpferin ratlos an, dann Nilson und Ida. ‚Ich komme mit Hannes, das tut mir auch gut im Moment‘, bietet Nilson spontan an. ‚Super, dann los‘, steht Hannes auf und wartet auf Nilson. ‚Na dann los‘, ist Nilson freudig gestimmt. Ida seufzt, sie ist froh, dass er mal raus geht, die ganze Sache mit der Nachbarinsel belastet ihn zunehmend. Rosa und Adele verabschieden sich und gehen auf ihr Zimmer. Die Schöpferin, der Schöpfer und Ida bleiben sitzen. ‚Was sind das für Zeiten‘, ist Ida entrüstet. ‚Gute Frage, harte Zeiten?‘, bietet ihr die Schöpferin an. ‚Chaotische Zeiten, da sortiert sich sehr viel neu‘, antwortet Ida darauf. ‚Ja, es sind sehr chaotische Zeiten‘, bestätigt der Schöpfer. ‚Wir brauchen jetzt unsere Kraft, die Spannung wird höher, die Menschen der Insel bekommen mehr mit von der Nachbarinsel. Ich kann mir vorstellen, die Sorgen in manchen Familien sind gross, da viele diese Route als ihre Handelsstrecke fahren. Angst ist ein schlechter Berater und ein noch schlechterer Raumgestalter. Kinder sind nur Wiederholer von dem, was zuhause präsent ist. Wie traurig, dass diese Kinder keine Freude leben dürfen und wahrscheinlich auch noch unterbunden bekommen oder genommen. Dennoch ist es ein klares Nein zu diesem Verhalten gegenüber anderen‘, fließen die Worte aus Ida. ‚Ja, ich möchte nicht wissen, was diese Kinder zuhause ertragen‘, seufzt die Schöpferin. ‚Wichtig ist, dass die Kinder ihre Freude hier sein dürfen, sie sich sicher fühlen diese zum Ausdruck zu bringen. Das ist so wertvoll im Trauerprozess. Wir brauche alle die Freude im Leben, wir sind alle endlich, das Risiko ist jederzeit da, doch steckenzubleiben in der Angst, wann es zu ende ist, nimmt uns alles‘ teilt der Schöpfer. ‚Ja Leben ist Risiko, doch ich empfinde, das Leben möchte uns keine Angst machen, es lädt uns zuverlässig ein, diese Lebensfreude und Lebendigkeit zu erfahren und sie selbst zu erschaffen. Es lädt so zuverlässig ein mit kleinen Momenten oder durch andere Menschen. Wenn ich offen dafür bin, werde ich es erkennen oder zumindest spüren‘, sagt die Schöpferin. ‚Ja, wenn Offenheit da ist. Du weisst, wie selten dies ist in manchen Familienstrukturen und wenn du ausbrichst, was passiert‘, erinnert sie Ida. ‚Ja‘, seufzt die Schöpferin. Ihr kommt die Piratin in den Sinn, auch wenn ihr Ausbruch keinen Kontaktabbruch mit ihren Eltern bewirkt hat, dafür gab es viel Gerede, dass sie als Frau alleine auf den Weltmeeren segelt. ‚Danke, dass ihr mir so eine behütete Kindheit geschenkt habt‘, sagt die Schöpferin liebevoll zu ihrer Mutter. ‚Na, so behütet war es ja nicht immer‘, bekennt Ida. ‚Du kannst dich an den Tag erinnern, wo du verändert beim Abendessen gesessen hast?‘ schaut Ida sie an. ‚Du wusstest davon?‘, ist die Schöpferin überrascht. ‚Ja, ich wusste davon. Doch erst im Nachhinein. Eine Magd hatte euch beobachtet und gesehen, wie ein Junge dich vor dem Rüpel gerettet hat. Sie hat es mir natürlich erzählt. ‚Und du hast nichts gesagt‘, ist die Schöpferin etwas baff. ‚Nein, denn das sind Erfahrungen die wertvoll waren, du hattest eine sehr behütete Kindheit auf dem Schloss, doch es gibt noch ein Leben außerhalb und wie solltest du es kennenlernen, wenn wir dich noch mehr behütet hätten. Ich habe dich die Tage danach natürlich sehr genau beobachtet und hätte es auch angesprochen, wenn die Belastung zu stark gewesen wäre. Doch dein Körper hat einen Weg damit gefunden und dir deine Offenheit für Menschen außerhalb des Adels nicht genommen. Vielleicht war es der Junge, der dich gerettet hat, der dazu beitrug es wurde kein traumatisches Erlebnis oder deine eigene innere Resilienz, die sich aus der Sicherheit auf dem Schloss entwickelt hatte. Egal wie und was, solche Erfahrungen waren notwendig, um dich auf ein Leben vorzubereiten, dass jetzt in die Entfaltung kommt. ‚Wow, ich bin sprachlos. Was hast du für ein Vertrauen in mich als Kind gehabt?‘, will die Schöpferin wissen. ‚Ohne Vertrauen kein Wachsen mein liebes Kind und das Leben hat auch auf dich aufgepasst, da war ich mir sicher, deshalb habe ich keine Ängste entwickelt‘, teilt Ida offen. ‚Danke Mama, das lässt etwas in mir in den Frieden kommen, es war ein lang gehütetes Geheimnis‘, seufzt sie die Schöpferin tief. ‚Wow, keiner wusste davon?‘, ist der Schöpfer nun auch erstaunt. ‚Doch, meine Freundin, die wusste davon‘, bekennt sie. ‚Gut, dann war es kein massiver Schwellbrand in dir‘, ist der Schöpfer erleichtert. ‚Nein, das war es nicht und nachdem ich mit meiner Freundin darüber geredet hatte, war es auch keine Belastung mehr‘, stellt die Schöpferin fest. ‚Vertrauen ins Leben‘, wiederholt die Schöpferin. ‚Ja, Vertrauen ins Leben, ohne geht es nicht‘, bestätigt ihre Mutter mit einem warmen Lächeln. ‚Nein, ohne geht es nicht und es trägt, es trägt so zuverlässig‘, schaut die Schöpferin den Schöpfer an. ‚Wir hätten uns sonst nicht getroffen und lieben gelernt‘, schmunzelt er sie an. In ihr wird es ganz warm und ihre innere Weite wird noch weiter. ‚Ja, dafür bin ich sehr dankbar‘, antwortet sie. ‚Ich auch‘, lächelt er sie an. ‚Dann wäre ja alles gesagt zu diesem Thema‘, lacht Ida und erhebt sich. ‚Ich habe noch was zu erledigen, bis nachher zum Abendessen‘, verabschiedet sie sich. ‚Und was machen wir noch?‘, fragt der Schöpfer. ‚Auch Meer?‘, meint sie. ‚Nein, lassen wir mal Nilson und Hannes allein dort ihre Zeit verbringen. Ich habe eine andere Idee, es war bisher schon ein sehr langer Tag‘, erhebt er sich, reicht ihr die Hand und sie steht auf und nimmt sie. Er führt sie in ihr Zimmer, zieht die Schuhe aus und legt sich aufs Bett. Mit seiner Hand klopft er auf das Bett und schaut sie einladend an. ‚Einfach nur liegen?‘, ist sie neugierig. ‚Ja, einfach nur in der stillen Präsenz verweilen. Ich in deiner und du in meiner‘, antwortet er. ‚Nichts sein müssen, nicht machen müssen, einfach so sein wie es ist und verweilen‘, grinst sie. ‚Ja, genauso‘, grinst er. Sie zieht ihre Schuhe aus und legt sich um ihm. Er umarmt sie und sie legt ihren Arm um seinen Bauchbereich. ‚Hm, tut gut, danke‘, atmet sie tief aus. ‚Hm, ja, tut gut‘, murmelt er und dann verweilen sie in ihrer gegenseitigen stillen Präsenz. ‚Deine Freude ist sicher bei mir‘, sagt sie plötzlich. ‚Hm, das weiss ich und deine ist sicher bei mir, höre bitte nie auf sie mit mir zu teilen‘, sagt er mit geschlossenen Augen. ‚Nein, und du bitte auch nicht‘, bitte sie. ‚Hm‘, murmelt er und zieht sie noch etwa näher. Ein warmes Geborgenheitsgefühl breitet sich in beiden aus, getragen vom Leben.

 

 

Ich wünsche einen schönen Tag :) 

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