Würdevoll meditatives kraftvoll weiches Frausein das ins Muttersein fließt







Fortsetzung......

 

Geborgen und getragen aus dem Herzen

Die Schöpferin sitzt weiterhin im Stall, es tut so gut, nach diesem Tag. Am liebsten würde sie jetzt alle Menschen meiden und einfach nur in ihr Zimmer gehen, sich in ihrem Bett zusammenrollen und den Tag beenden. Ihr kommt Lucie in den Sinn. Sie konnte den Tag nicht dann beenden, wenn sie wollte, sondern im Rhythmus mit ihren Kindern. Was macht Muttersein mit einer Frau? Sie hat bisher noch keine eigenen Kinder, doch sie begleitet Lucie und ihre Kinder schon seit sie auf der Welt sind. Dennoch ist es nicht gleich, ihr fehlen viele Erfahrungen, ihr fehlt ein großer Teil des Mitwachsens, dass Lucie mit ihren Kindern erfahren hat. Sie seufzt, dennoch ist das, was sie geben kann, nicht weniger erfahren. Sie kann aus ihrem inneren Raum teilen. Ihrem inneren Reich. Sie wird nicht die Mutter ersetzen, das möchte sie auch gar nicht. Doch sie kann Geborgenheit und Getragensein aus ihrem Herzen teilen. Und diese Qualität ist viel wichtiger als etwas mit einem Namen zu versehen. Sie kann eine Art Mutter werden. Genauso wie der Schöpfer eine Art Vater werden kann für die Kinder. Die bewusst geschaffenen Räume werden tragen, durch das was noch kommt. Es hat alles seinen Platz in diesem Raum. Gefühle, Gedanken, der Körper, die Ideen, Möglichkeiten, Schmerz, Heilung, Geborgenheit, Getragensein. Lucie wäre dankbar dafür, dass spürt sie tief in sich. Intuitiv legt sie ihre Hand auf den Herzbereich und spürt ein paar Tränen aufsteigen. Der Tag war einfach sehr ereignisreich und die Spannung verlässt ihren Körper auf diesem Weg. Ein Gemisch aus Raumhalten in unsicheren Gewässern und den Realitäten, die sie so nicht erlebt hat oder lebt, dazu tiefe Verstehen und diese sich weiterhin vertiefende Verbindung mit dem Schöpfer. Was kann ihr Raum alles aufnehmen und halten? Etwas baff über sich selbst huscht ein ungläubiges Lächeln über ihr Gesicht, das die Last des Tages in Erstaunen versetzt. Sie schließt die Augen und fühlt ihre Hand auf ihrem Herzen. Zügig ist sie in einem meditativen Zustand und Lucie steht vor ihr, sie lächelt sie an, reicht ihr die Hand und fordert sie auf, sie zu nehmen. Die Schöpferin nimmt freudig an. Es herrscht Wärme und Geborgenheit in dem Raum. ‚Komm, ich zeige dir was‘, sagt Lucie und sie folgt. Sie sind auf einem Plateau und treten näher an den Rand. Eine atemberaubende Sicht eröffnet sich. ‚Was siehst du?‘, will Lucie wissen. ‚Eine wunderschöne Weite, die gefüllt ist mit so viel Vielfalt‘, antwortet die Schöpferin. ‚Weisst du, wo wir gerade sind?‘, möchte Lucie wissen. ‚Hm, nein, verrätst du es mir?‘, bittet die Schöpferin. ‚Ich muss es dir nicht verraten, du weisst es, höre genau hin‘, lächelt Lucie sie an. ‚Hm, es ist in mir?‘, schaut die Schöpferin Lucie fragend an. ‚Ja und daraus wirst du meinen Kindern Raum gestalten und füllen, aus dieser Vielfalt‘, nickt Lucie ihr zu. Die Schöpferin ist tief berührt und ein Gänsehautschauer durchläuft ihren Körper. ‚Wow, danke Lucie, fürs Zeigen‘, dreht sie sich zu ihrer Freundin und lächelt sie warm an. ‚Sehr gerne, manchmal braucht es die Erinnerung daran‘, strahlt Lucie sie an. ‚Das stimmt, ich werde mein Bestes geben für deine Kinder da zu sein‘, teilt die Schöpferin. ‚Ich weiss und dafür bin ich dir unendlich dankbar, jetzt kehre zurück ins Jetzt und lebe aus und in deiner Vielfalt‘, löst Lucie ihre Hand und wird langsam durchsichtiger, bis sie nicht mehr da ist. Die Schöpfer atmet tief aus, öffnet die Augen und steht auf. Sie kann den Gong hören, genau passend zum Abendessen. Bevor sie zu den anderen geht, huscht sie in die Küche, um sich die Hände zu waschen und noch etwas Zeit zu verschaffen. Henry schaut sie ganz erstaunt an, warum sie nicht oben beim Essen ist. ‚Alles gut?‘, will er wissen. Sie seufzt tief und nickt halbherzig. ‚Nicht alles in Ordnung‘, erkennt er. ‚Willst du hier essen oder doch nach oben?‘, fragt er sie. Sie überlegt kurz und sagt: ‚Ich esse oben.‘ Er nickt ihr zu, reicht ihr was zum Trinken und sie wäscht sich die Hände. ‚War ein langer Tag?‘, will er wissen. ‚Ja, sehr lang, gefühlte mehrere Tage in einem‘, lacht sie schon etwas gelöster. ‚Danke Henry für das Wasser‘, bedankt sie sich und macht sich auf den Weg nach oben. Diese Art von Muttersein hat eine Aufgabe und das ist nun mal Dasein, auch mit ihrem inneren fast am Limit und sie kann das. Es ist ihr Hineinwachsen, ab jetzt mit den Kindern.

 

 

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