Das was wirklich zählt - embodied Präsenz ~ wave to be ~

 

 


 

~ wave to be - to see hidden beauty ~






 Fortsetzung....

Das, was wirklich zählt

 

Auf dem Schloss angekommen, werden sie schon erwartet. Hannes steht am Stall und hält die Pferde an den Zügeln. Er schaut besorgt und da wird der Schöpferin erst bewusst, was es in ihm vielleicht ausgelöst hat. ‚Hallo Hannes‘, geht sie auf ihn zu und streicht ihm liebevoll über die Haare. ‚Hallo‘, lächelt er etwas. ‚Hey Hannes‘, nimmt ihm der Schöpfer die Zügel aus den Händen, umarmt ihn und schiebt ihn mit Richtung Stall. Er spürt, Worte bringen hier gar nichts, Hannes ist besorgt und das braucht jetzt klare Präsenz, anwesend sein, seinem kleinen Körper zu verstehen geben, es ist alles gut. Die Berührung wird das unterstützen. Hannes nimmt ohne Widerworte oder Gegenwehr an.  Während des Laufens spürt der Schöpfer wie der Kinderkörper zunehmend locker lässt und ein tiefer Seufzer entweicht. ‚Wie war dein Tag Hannes?‘, erkundigt sich der Schöpfer. ‚Naja, etwas doof, aber ich will nicht darüber reden‘, verkündet er etwas wortkarg. So kennt ihn der Schöpfer nicht und er versteht, die Pferde ohne die Reiter haben ihm einen großen Schrecken eingejagt. ‚Sollen wir zum Tagesabschluss noch was zusammen machen?‘, bietet er ihm an. Hannes schüttelt sich etwas, nächste Stufe sein Körper lässt locker und findet wieder in seine gut genügende Sicherheit. ‚Hm, was denn?‘, will er wissen. ‚Keine Idee?‘, fragt der Schöpfer gegen. ‚Ideen hätte ich viele‘, grinst er, das ist der Hannes den er kennt, lebensfreudig und abenteuerlustig. Der Schöpfer lacht und grinst ihn an: ‚Das kann ich mir gut vorstellen, dass du viele Ideen hast Hannes. Wie wäre es mit einer, die nicht viel Aufwand braucht und auf dem Schloss stattfinden kann?‘ ‚Hm, lass mich mal überlegen‘, lächelt Hannes schelmisch. ‚Ja, mach dass, in der Zeit sattele ich die Pferde ab‘, beginnt er mit Funke. Die Schöpferin hat die Szene beobachtet und diese embodied Achtsamkeit mit Hannes wahrgenommen. Sie versteht, dass es für männliche Wesen nicht die Worte sind, sondern die real gelebte Präsenz in Momenten, die anderen Menschen helfen erneut in ihre Sicherheit zu finden. Was weibliche Wesen teils mit Worten tun, sind männliche Wesen verkörpert im Moment. Manches braucht länger, um erkannt zu werden. In sich versunken, sattelt sie Isabel ab und hat die weitere Unterhaltung der beiden nicht mitbekommen. Erst als sie an der Schulter berührt wird, schreckt sie kurz hoch und kommt auch ihrer Versunkenheit hervor. ‚Huch, hast du mich erschreckt‘, zuckt sie zusammen. ‚Ja habe ich gemerkt, alles okay?‘, möchte er wissen und diese Präsenz, die er mit Hannes eben gezeigt hat, ist ganz klar spürbar. Sie lächelt ihn liebevoll an und sagt erstmal nichts. Ihre Verbindung kommuniziert gerade über ihre Augen die Blickkontakt haben. ‚Du hast wieder was entdeckt‘, grinst er wissend. Sie lacht und meint enttarnt:‘ Du kannst mich zunehmend besser lesen, ohne dass ich was sage.‘ ‚Hm, und das ist schön‘, sagt er sanft. ‚Ich habe tatsächlich was erkannt‘, beginnt sie, weiterhin Augenkontakt haltend. ‚Und teilst du es mit mir?‘, neckt er sie liebevoll. Sie schmunzelt und wartet noch einen Moment. Dann sagt sie: ‚Es ist deine achtsame Präsenz und Handlung in Momenten wo es Worte nicht richten würden.‘ Er lacht aus einer Resonanz des Erkanntwordenseins. ‚Wow, du liest mich auch immer tiefer‘, ist seine Antwort. ‚Das ist schön‘, lächelt sie weiter. ‚Wir erkennen uns gegenseitig tiefer‘, bringt er es auf den Punkt. ‚Hm, ja und das ist was wunderschönes‘, bekennt sie. ‚Ja, ist es‘, bestätigt er. ‚Hannes hatte einen ganz schönen Schrecken‘, spricht sie es laut aus. ‚Ja, den hatte er, Worte hätte seinen kleinen Körper nicht beruhigt, doch körperliche sichere Präsenz hat die Kraft es zu richten‘, teilt er. ‚Ja, danke‘, atmet sie tief aus. Er nickt nur und dieses tiefer Erkanntwerden von ihr berührt ihn tiefer als erwartet. ‚Danke für deine kraftvolle Weichheit‘, schaut sie ihn weiterhin an. ‚Kraftvolle Weichheit‘, wiederholt er und spürt auf die Resonanz in seinem Körper. Dann atmet er auch tief aus und eine Wärme breitet sich in ihm aus. ‚Die hat ganz schön Kraft, oder?‘, will er ihre Resonanz darauf. ‚Ja, das hat sie‘, lächelt sie warm. ‚Du hast sie auch‘, grinst er nun. ‚Hm‘, nickt die Schöpferin. ‚Ich kann nur so tief erkennen, wie tief du in dir lebst‘, ergänzt sie. ‚Und je tiefer du in dir gehst, umso mehr entdeckst du in mir‘, lacht er frei und weit. ‚Hm, irgendwie schon. Und diese Tiefe ist geprägt durch deine bewusste Wahl das Leben, als das anzunehmen, was es ist – Chance und Möglichkeit zu gleich deine Gaben instinktiv zu leben, einfach so‘, lässt sie ihre Resonanz darauf in Worte fließen. ‚Ja, faszinierend‘, bekennt er erstaunt. ‚Kann das auch selbst erkannt werden?‘, will er wissen. ‚Ich glaube nicht‘, ist sie direkt. ‚Es geht also wirklich nur in unserem gemeinsamen Nahsein‘, schmunzelt er. ‚Ja und das authentisch integer Echtsein‘, seufzt sie. ‚Du meinst mein Verletzlichseindürfen als männliches Wesen in unserem Raum als natürliche Sache und sie genauso achtsam getragen wird von deiner Seite wie meine Kraft?‘, neckt er sie mit einem Grinsen. Sie nimmt seine Einladung der Leichtigkeit an und grinst ebenfalls: ‚Ja, es darf beides da sein.‘ ‚Und dafür bin ich dir von Herzen dankbar, liebe Schöpferin. Es wirklich sein zu dürfen, ganz Mensch‘, streicht er ihr eine Strähne mit seinem Finger aus ihrem Gesicht. Die sanfte Berührung löst eine Welle lebendiges Kribbeln in ihrem Körper aus. ‚Das du einfache Berührungen so annimmst fasziniert mich jedes Mal‘, spürt auch er dieses lebendige Kribbeln in ihm. ‚Hm, ja zeigt, wie tief mein Körper dir vertraut‘, antwortet sie. Er nickt still und beugt sich vor sie zu Küssen. Nach dem Kuss seufzt er und sagt: ‚Leider muss das warten, Hannes geht vor.‘ Sie lacht und meint:‘ Ja manchmal gehen die Kinder vor und das ist was Gutes und Wertvolles.‘ ‚Ja‘, bestätigt der Schöpfer. ‚Außerdem hattest du mich schon den ganzen Tag‘, neckt sie ihn spielerisch liebevoll. Er lacht und seufzt erneut: ‚Ja und ich habe es genossen!‘ ‚Das freut mich, danke für deine Teilen‘, wird es ganz warm in ihr. ‚Ich schau mal nach was Hannes gefunden hat, bis gleich‘, verabschiedet er sich von der Schöpferin. ‚Bis nachher, ich mache die Pferde noch fertig und geben ihnen Futter‘, antwortet sie. Allein im Stall summt sie vor sich hin und genießt nach dem trubeligen ereignisreichen Tag die Alleinzeit. Keiner der was von ihr will, sie stört oder etwas erwartet. Die Pferde sind einfach nur da, stille Präsenz. Isabell schaubt und schaut die Schöpferin mit ihren dunklen Augen an. ‚Genau Isabel‘, sagt die Schöpferin laut. Dann versorgt sie die beiden und setzt sich danach auf einen Strohballen. Einfach nur sitzen und sein – mehr braucht sie im Moment nicht. Verweilen in ihrem eigenen inneren Raum.

 

 

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