Wege die tiefer führen
~ wave to be - verbundene Weite ~
Fortsetzung.....
Wege die tiefer führen
Der gute Freund und die Forscherin sind schon eine Zeitlang bei ihren Eltern. ‚Wir müssen langsam zurück‘, sagt die Forscherin in die Runde. Ihre Mutter nickt und packt ihnen noch etwas vom frisch gebackenen Brot ein. ‚Hier nimm das mit und sag liebe Grüße von uns‘, überreicht Frieda der Forscherin das Päckchen. ‚Danke, Mama, da werden sich alle freuen‘, zum Abschied umarmen sie sich gegenseitig und ihre Eltern begleiten die beiden noch zur Tür. ‚Bis bald‘, sagt Artur. ‚Ja bis bald Papa‘, antwortet die Forscherin. ‚Danke für das Essen, es war sehr lecker‘, bedankt sich der gute Freund. ‚Es war uns eine Freude mit euch essen zu können‘, nickt Frieda glücklich. ‚Bis bald‘, sagt der gute Freund und winkend laufen sie Richtung Schloss. ‚Es war schön bei deinen Eltern, ich mag ihre tiefe Ruhe sehr‘, bekennt der gute Freund. ‚Hm, ja, wenn sich zwei menschliche Wesen finden‘, schmunzelt die Forscherin. Der gute Freund lacht und wartet etwas mit seiner Antwort, denn irgendwie trifft das auf ihre Eltern und auf ihr Zusammenfinden zu. ‚Dir ist schon bewusst, dass es auch, auf uns zutrifft?‘, will er wissen. Sie sagt erstmal nichts und wartet ebenfalls mit Antworten. Der gute Freund lässt ihr die Zeit, auch wenn klar ist, sie weiss es sowieso. ‚Ja‘, ist ihre einfache Antwort mit einem breiten Strahlen im Gesicht. Der gute Freund seufzt tief und nimmt ihre Hand. ‚Etwas neues beginnt gerade, spürst du das auch?‘, will sie von ihm wissen. ‚Dein Gespür liegt richtig, mir geht es auch so‘, bestätigt er. ‚Es ist was sehr würdevolles‘, schmunzelt die Forscherin ihn an. ‚Hm, würdevolles Mann- und Frausein?‘, schaut er sie an. ‚Ja, das passt. Sehr stimmig‘, seufzt sie nun auch wohlig. ‚Ich bin gespannt was die anderen für einen Tag hatten‘, redet die Forscherin weiter. ‚Hm‘, ist die Antwort vom guten Freund. ‚Komm wir gehen eine Abkürzung‘, führt sie ihn plötzlich direkt in den Wald, ihm bleibt nur zu folgen. Sie folgt einem Pfad, den Tiere wohl gebildet haben, der Wald offenbart eine ganz andere Schönheit. ‚Wow, wie schön hier‘, blickt er sich um. ‚Ja, dieser Teil ist der älteste und die Bäume sind sehr alt‘, erklärt sie. ‚Diese Ruhe….‘, ist der gute Freund erstaunt. Sie lächelt ihn wissend an. In Stille laufen sie weiter und jeder für sich genießt dieses Sein zwischen den alten Bäumen. Kurze Zeit später hören sie Meeresrauschen und es dauert nicht lange bis sie oberhalb der Küste angelangt sind. Die Bäume weichen Wetterkiefern und die Landschaft hat sich komplett verändert. ‚Von einem schönen Ort in den nächsten. Obwohl eure Insel recht klein ist, im Vergleich zu meiner, hat sie so eine große Vielfalt zu bieten‘, blickt der gute Freund aufs Meer. ‚Hm, das stimmt‘, folgt sie seinem Blick. ‚Wir gehen hier entlang‘, führt sie ihn nach links. ‚Was eine Aussicht!‘, ist der gute Freund ganz fasziniert. ‚Ja, einer meiner Lieblingsplätze‘, bekennt die Forscherin. ‚Verständlich‘ nickt er. Die Wellen schlagen an die Felsen unter ihnen, der Wind ist frisch und es riecht nach Meerluft. ‚Wir sind bald da‘, sagt die Forscherin. ‚Kaum zu glauben. Wo ist das Schloss denn?‘, will er wissen. ‚Gleich wirst du es sehen‘, meint sie. ‚Hm, aha‘, denn es ist nicht ersichtlich, wo das sein soll. Die Anhöhe verläuft plötzlich scharf nach links und das Schloss liegt vor ihnen, etwas weiter unten in einem Tal. ‚Wow! Das war absolut nicht absehbar‘, ist er erstaunt. Die Forscherin lacht und sagt: ‚Tja, Vielfalt eben, Mann weiss nie, was als nächstes entfaltet!‘ Er lacht laut, denn er hat ganz deutlich das Mann gehört. ‚Ja, das passt, ihr weiblichen Gefährtinnen trägt diese Vielfalt in euch‘, schmunzelt er. Sie lächelt ihn liebevoll an, eine Welle Wärme geht durch ihren Körper. ‚Danke‘, sagt sie sanft. ‚Gerne, ich habe nur das in Worte gefasst, was da ist‘, hebt er seine Schultern. ‚Ich weiss, doch es zu hören, in Worten tut gut‘, nimmt sie es an. Dann zeigt sie mit ihrem Finger auf einen schmalen Weg: ‚Bist du bereit für den Abstieg?‘ ‚Ja, klar, na dann mal los‘, laufen sie beide zu dem schmalen Weg Richtung Schloss. Er schlängelt sich eng am Berg hinunter und erfordert eine gute Konzentration, um nicht abzurutschen. Keiner sagt etwas, jeder achtet auch seinen Schritt. Die Forscherin geht den Weg ganz leicht, der gute Freund braucht etwas mehr Aufmerksamkeit. Ihr Vertrauen in jeden Schritt den Berg hinunter fasziniert ihn. Vertrauen in den nächsten Schritt, das lässt sich auch auf ihren gemeinsamen Weg übertragen. Ja, das hat sie, sie strahlt es aus, dieses Vertrauen und ihm wird bewusst, dass es ganz viel ausmacht, wie ihr Raum sich entfaltet. Sie ist in sich so im Vertrauen, dass die nächsten Schritte ganz von selbst entfalten, und sie bringt sie aus ihrem Vertrauen ins Leben. Unten angekommen, seufzt sie tief und sagt: ‚Ach es tut gut, hier zu sein.‘ Er lächelt sie liebevoll an und umarmt sie von hinten. ‚Dein Vertrauen in jeden Schritt eben, war faszinierend‘, hört sie ihn leise an ihrem Ohr. Da es etwas kitzelt kichert sie etwas, legt ihre Hände auf seine und antwortet: ‚Hm, ich kann dir nicht sagen, wie viele Male ich ihn gegangen bin, mein Körper weiss jeden Schritt.‘ ‚Ja, das hat so ausgesehen, völlig embodied‘, bestätigt er. ‚Dieses Vertrauen in jeden Schritt trifft übrigens aus auf unseren Raum zu‘, teilt er weiter. ‚Hm, wie meinst du?‘, will sie genauer wissen. ‚Du vertraust deinen inneren Impulsen und Verstehen so tief, dass sie einfach entfalten, von selbst, aus deinem eigenen inneren tiefen Vertrauen‘, fasst er es in Worte. ‚Oh, ja, das kann sein‘, dreht sie sich in der Umarmung um, damit sie ihn ansehen kann. ‚Danke für deine Spiegelung‘, schaut sie ihn mit einem warmen Blick an. ‚Ich glaube, dass hat mich von Anfang an fasziniert‘, bekennt er. ‚Aha, das konntest du also so schnell erfassen‘, schmunzelt sie. Er lacht weit und frei und küsst sie danach einfach. Als sie sich lösen, meint sie: ‚Dann lass uns mal die weiteren Schritte gemeinsam entfalten, oder?‘ ‚Gerne, wenn du mich lässt‘, neckt er sie. Nun lacht sie frei und weit und sagt: ‚Natürlich nur, wenn dein Instinkt mit meinem Tempo mithalten kann.‘ Der gute Freund lacht erneut und schaut sie grinsend an, dann sagt er: ‚Ich mach dir ein Angebot, ich bin der Raum und du darfst darin die neuen Wege entfalten, die wir dann gemeinsam erschaffen. Bereit?‘ ‚Hm, das geht tief in die Stimmigkeit, ja bereit, danke für dein Angebot‘, lächelt sie. ‚Gut, dann hätten wir das geklärt. Komm, wir sehen mal nach, wo die anderen sind und was sie gemacht haben‘, nimmt er ihre Hand und sie folgen dem restlichen Weg ans Schloss.
Schöner Abend und schon mal schöner Mittwoch :)
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