Einfach annehmen
Einfach annehmen
Die Piratin und der Fährtenleser haben in Stille zusammen gegessen. Er spürt in der Piratin darf sich gerade sehr vieles integrieren. Ihren Mut diesen ungewissen Weg zu gehen, fasziniert ihn zunehmend mehr, seine Wertschätzung für ihr menschliches Wesen wird tiefer, je weiter sie beide in ihrem gemeinsamen Raum neues Entfalten. In ihm ist eine tiefe Ruhe, die er in dieser Version ebenfalls noch nicht erfahren hat. Sein Instinkt gibt ihm zu verstehen, dass es nur geht, weil sie beide in sich diesen Weg in ihrem Wesen gehen. Zieht einer nicht mit, bleibt das Entfalten im Status quo stecken. Hm, interessant. ‚Ich kann nur so tief gehen, wie du mitgehst‘, sagt er plötzlich in die Stille. Die Piratin seufzt und schaut ihn sanft an, sagt noch nichts, lässt die Worte in ihr in die Resonanz gehen. ‚Ja, das trifft es‘, nickt sie zustimmend. ‚Ohne deinen Raum könnte ich auch nicht so tief gehen‘, lächelt sie ihn an. ‚Nicht?‘, hakt er nach, überlegend. ‚Nein, sonst wäre ich da schon hingekommen auf dem Meer‘, bekennt sie offen. ‚Ja, da ist was dran‘, findet der Fährtenleser es auch für sich stimmig. ‚Und ich kann dir nur so weit Raum geben, wie du bereit bist tief zu gehen‘, ergänzt er. ‚Hm, ja, also ist das kein Einzelgängerding, sondern braucht die Bereitschaft gemeinsam das zu leben‘, fasst sie es zusammen. ‚Ja‘, nickt er. ‚Wow!‘, ist die Piratin baff. Der Fährtenleser lacht laut aus Freude sie so zu sehen. Das sind die Momente, wo sie innerlich ganz weit wird, einfach so, von allein aus purem Staunen. Er sucht ihre Hände, nimmt sie in seine und schaut sie sanft lächelnd an. Sie hat lauter Fragezeichen in ihrem Gesicht stehen und er grinst noch mehr darüber, dann sagt er: ‚Weisst du, wenn du diesen Moment des tiefen Erkennens hast, dann wirst du von ganz alleine innerlich sehr weit und diese Momente sind wunderschön.‘ Sie lächelt ihn an und nimmt die Worte auf, kein aber, kein Gegenargument, sie nimmt seine Worte einfach tief in ihr an. ‚Wow!‘, kommt die nächste Welle innere Weite. ‚Was machst du da!‘, lacht sie frei und weit. ‚Nichts‘, grinst er. ‚Doch!‘, lacht sie. Er schüttelt leicht den Kopf und sagt: ‚Schhhhhh…‘. Sie versteht was er ihr sagen will und sie atmet tief aus. ‚Wenn du weit wirst, einfach so, geht mein Raum mit und das berührt mich jedes Mal zutiefst, auch wenn ich das bisher noch nicht in Worte fassen konnte‘, setzt er fort. Sie spürt, wie sie darauf antworten will, doch sie bleibt im Wahrnehmen, Empfangen seiner Worte und lässt sie in ihr Raum finden. ‚Diesen weiten Raum, der du für dich selbst bist, lässt mich tiefer in mein würdevolles Mannsein finden, dieses Geschenk habe ich bisher gar nicht so empfunden‘, fließen seine Worte weiter. Die Piratin hört zu, ihr ganzer Körper nimmt seine Worte auf, sie spürt ihren inneren Zuhauseraum ganz deutlich. Er ist klar und offen für das, was er mit ihr teilen will. ‚Ich wusste nicht, wo unser Weg letztlich hinführt, und anfangs war ich da sehr skeptisch, all diese Vorerfahrungen mit anderen Frauen, doch du warst anders. Ich hatte oft einen inneren Kampf mit diesen Vorerfahrungen und meinem Instinkt, der mir was anderes sagen wollte. Ich glaube erst die letzte Trennung haben das ganz deutlich geklärt in mir. Manches braucht länger bis es alten Erfahrungen die Kraft nimmt und für neue Erfahrungen den Raum eröffnet. Wenn du in dir nicht diesen Weg für dich gegangen wärst, dann hätte ich dieses Unterscheiden auch nicht erfahren können. Ich bin dir sehr dankbar für deine Stärke liebe Piratin und so wie es wirklich gekommen ist. Erst dieses zögernde Öffnen von dir, hat mir gezeigt, es ist nicht wie die Vorerfahrung. Das Leben schenkt mir eine Chance was anderes zu erfahren und ab diesem Zeitpunkt gab es kein zurückhalten mehr. Dieses Raumgeben für deine Entfaltung, hatte meine ganze Erlaubnis‘, pausiert er und schaut sie an. Sie ist ganz ruhig, nimmt einfach nur wahr, nimmt das auf, was er zu sagen hat, sie empfängt ihn in seinem tiefsten Sein. ‚Wow!‘, lacht er nun selbst. Sie schaut ihn fragend an. Er schüttelt ungläubig den Kopf und meint: ‚Du empfängst mich in meinem ganzen Sein und das berührt mich zutiefst!‘ Sein freies weites Lachen füllt den Raum, es hat was von Befreiung. Es hat was von lockerlassen, er darf selbst weit werden in seinem Raumgeben, sie hält den Raum, damit das möglich ist. ‚Wow!‘, ist er davon sichtlich berührt. Sie überlegt, ob sie was sagen soll, doch ihre Intuition zeigt ihr an, einfach nur den Raum zu halten, ihn zu empfangen auf diese Art und Weise. Die zwar neu ist für sie, doch erstaunlicherweise sich ganz natürlich anfühlt. Es tut gut, auch ihm diesen Raum zu halten, es ist genauso wichtig für ein männliches Wesen wirklich gesehen zu werden. Wesensraum basiert auf Beidseitigkeiten.
Er atmet tief weit aus und schaut sie schmunzelnd an, sagt kein Wort, ihre Körper kommunizieren auf andere Art und Weise. Langsam zieht er sie an ihren Händen hoch, umarmt sie und hält sie einfach nur. Ihre Arme umschliessen seinen Rücken und sie hält ihn ebenfalls. Ein tiefes weites entspanntes Ausatmen kommt aus ihr. Ihr Körper hat nochmal eine tiefere Ebene entspannt. Sie durfte ihn endlich empfangen, auf eine neue Art und Weise und es tut so gut, endlich dieser Raum sein zu können und ihn halten zu dürfen für ihn. ‚Das war sehr mutig von dir‘, hört er sie an seiner Brust sagen. Er lacht, löst sich aus der Umarmung und antwortet: ‚Ja, das stimmt. Danke für diese Erfahrung.‘ ‚Sehr gerne, danke für dein Vertrauen‘, lächelt sie liebevoll. Er nickt still. ‚Ich bin müde, lass uns ein Mittagsschlaf machen‘, bietet er an. ‚Sehr gerne‘, nimmt sie sein Angebot an. Sie fühlt sich zwar nicht müde, doch es wird auch ihr gut tun, diesen Moment in sich integrieren zu lassen, in ihren Körper zu spüren. Der Fährtenleser ist zügig eingeschlafen, das spürt die Piratin an seinem ruhigen und tiefen Atem. Sie liegt neben ihm, seine Wärme strahlt auf sie über und es fühlt sich tief geborgen an. Sicher, ruhig, entspannt, ein natürliches Wohlfühlen. Ihr Körper erstaunt sie, keine Spannung aus Unsicherheit und Abwehr, er ist sowas von empfangend gewesen, das hatte sie noch nie in ihrem Piratinnendasein. Ja, wann auch, wann war diese Chance jemals da? Wie er vorhin gesagt hat, es braucht dazu zwei Menschen, sonst wäre sie auch alleine dahin gekommen. Was eine Faszination, wie das von alleine entfaltet, wenn der Mut da ist, diesen Weg zu gehen. Eine tiefe Dankbarkeit durchflutet sie, nicht nur für den Fährtenleser, sondern auch für ihren eigenen Körper, der schon so viel innere Schutzmuster und – hüllen integriert hat, um das jetzt wirklich lebbar zu machen. Ihre Körperverbindung ist ihr mittlerweile heilig und das Feedback darauf kommt prompt, ihr Herzbereich wird angenehm warm und diese Wärme breitet sich in ihrem ganzen Körper aus und sie schläft ebenfalls ein, tief getragen und geborgen aus ihrem eigenen Wesen und in dem Raum mit dem Fährtenleser zusammen.
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