Verweilen.....
Guten Morgen und einen schönen Samstag :)
Fortsetzung....
Verweilen
Die Forscherin und der gute Freund sind aus der Wanne. ‚Ich bin ganz verschrumpelt‘, lacht sie. Er umarmt sie von hinten und antwortet: ‚Aber schön warm und weich.‘ ‚Hm, weich‘, seufzt sie. Sie dreht sich in seiner Umarmung um und schaut ihn an. ‚Warum habe ich das Gespür, es ist aktuell ein Verweilen auf dieser weiten grünen Wiese?‘ Er schaut sie liebevoll an und lässt sein Inneres darauf in die Resonanz gehen. ‚Hm, weil etwas entfalten will?‘, lässt er seine innere Antwort in Worte fließen. ‚Interessant‘, nimmt sie sein Impuls auf. ‚Führe ich dich?‘, will sie plötzlich wissen. Er lacht und überlegt, nein sie führt nicht. Sie teilt ihre Verstehen, doch sie führt nicht wirklich, oder? ‚Hm, führst du? Dich selbst, ja, doch mich?‘, er hat keine klare Antwort. Sie spürt er hat keine klare Antwort, deshalb fragt sie: ‚Wer hat dich schonmal geführt, als Frau oder versucht?‘ Er lacht mit einem: ‚PAH! Da hast du einen wunden Punkt getroffen. Deine Fragen…..‘ Liebevoll schaut er sie an, sie schaut ihn ebenfalls liebevoll an. ‚Ja, das merke ich sofort, da gehe ich sofort auf Abstand‘, überlegt er. ‚Also im Umkehrschluss, dass du keine sofortige Pah-Reaktion auf meine Frage hattest, führe ich dich nicht‘, fasst sie zusammen. ‚Wenn du es so formulierst, nein, du führst nicht in dem Sinn, dass ich dein Zweck zum Mittel bin, das unbedingt zu erreichen was du willst und ich bin nur ein Stellglied, das zu bekommen, was du willst‘, teilt er sein Verstehen darauf. Sie seufzt erleichtert: ‚Gut, denn ich möchte dich lieber begleiten, in deinem Weg gehen.‘ ‚Oh, das fühlt sich gut an, allein diese Worte zu hören‘, seufzt auch er. ‚Hm, dann hat es wohl seine Zeit gehabt, das zu klären‘, bekennt sie. ‚Wie verstehst du Führen?‘, will er wissen. ‚Hm, auch so ähnlich in die Richtung, wie du es formuliert hast. Führen in einer Partnerschaft ist schwierig, seitdem, ich frage direkt danach, mit übernimm du, ich bin aktuell nicht fähig dazu. Doch sobald ich meine Kraft wieder habe, möchte ich meine Führung wieder selbst leben. Ich glaube, es geht nicht darum jemanden anderen zu führen, es geht darum andere Menschen zu begleiten aus meinem eigenen menschlichen Verstehen‘, meint die Forscherin. ‚Ja, die Eigenverantwortung lassen und seine eigene selbst leben. Dann führe ich mich selbst und ich brauche nicht andere zu führen‘, überlegt der gute Freund. ‚Das Verstehen jedoch nicht alle Menschen‘, ergänzt er. Sie seufzt und antwortet: ‚Ich weiss. Doch das ist nicht wichtig, die Menschen, die das gemeinsam leben möchten, finden sich.‘ Er grinst schelmisch und sagt: ‚Wörtlich lebendig, real eintreffend.‘ Sie lacht laut und sagt: ‚Ja, wir sind der lebende Beweis.‘ ‚Beweisen. Müssen wir irgendjemand damit was beweisen?‘, hakt er nach. ‚Nein, müssen wir nicht, es reicht das für uns zu Verstehen und 100% zu wählen, um leben zu können. Warum sollten wir versuchen was zu erklären, was viele nicht verstehen können?‘, grinst sie ihn an. ‚Genau. Denn erst wenn ich in meinem inneren Zuhause angekommen bin, kann ich verstehen was damit gemeint ist‘, sagt er in einer tiefen Ruhe. ‚Das innere Zuhause. Wir haben uns gegenseitig dorthin begleitet lieber guter Freund, das ist so was wertvolles‘, löst sie sich aus der Umarmung, um sich anzuziehen. ‚Was machst du da?‘, will er wissen. ‚Mich anziehen, mir ist kalt‘, sagt sie. ‚Ich habe da eine andere Idee‘, zieht er sie aus dem Bad Richtung Bett. ‚Wärme habe ich genug, komm‘, hält er die Bettdecke hoch. ‚Aha!‘, schmunzelt sie nur. Sie rutscht auf die andere Seite des Bettes und er rückt nach. Es dauert etwas, bis sie sich wieder wärmer fühlt. ‚Geht es wieder?‘, fragt er. ‚Ja, danke für deine Wärme‘, kuschelt sie sich an ihn. ‚Mein inneres Zuhause fühlt sich in deinem Raum sehr wohl‘, sagt sie sanft. ‚Das freut mich‘, zieht er sie mit seinem Arm noch näher und antwortet: ‚Mein inneres Zuhause übrigens auch, egal ob in der Höhle, weiten Weise oder wo auch immer wir innerlich unterwegs sind.‘ ‚Oh, das ist schön, danke für deine Worte‘, ist sie sichtlich berührt. ‚Falls ich dich jemals geführt habe und es hat dich verletzt. Ich entschuldige mich‘, sagt sie plötzlich. ‚Hm, ich wüsste nicht, doch danke‘, spürt er in sich hinein. Er spürt, er möchte was teilen: ‚Selbst wenn du versucht hast zu führen, an irgendeinem Punkt, es hatte ja seinen berechtigten Grund. Das ist abhängig von Vorerfahrungen.‘ ‚Das stimmt wohl, doch auch wohlgemeintes Führen kann verletzen‘, bleibt sie beharrlich. ‚Hm, du meinst, weil es meine Handlungsfähigkeit und meine lebende Eigenverantwortung in Frage stellt?‘, will er wissen. ‚Hm, ja, das passt, danke fürs in Worte fassen‘, bedankt sie sich. ‚Ich sehe es eher als ein Teil deiner Fürsorge, doch niemals als ein in Frage stellen meiner eigenen Handlungsfähigkeit oder Eigenverantwortung. Du möchtest das Beste für mich, du möchtest das es mir gut geht und ehrlich gesagt, weibliche Intuition nimmt oft schon früher wahr, da kommt was, das eventuell nicht so förderlich ist oder eine Gefahr sein könnte‘, überlegt er. ‚Interessant, du meinst es braucht zwischen Mann und Frau diese beidseitige Bereitschaft sich zu begleiten? Ohne das der Mann die Führung übernimmt und somit der Frau ihre Gabe der Intuition abspricht?‘, geht sie tiefer. ‚Ja, so kann das benannt werden. Wie oft hast du das schon abgesprochen bekommen in deinem Leben?‘, will er wissen. Sie seufzt tief und er spürt, das kam schon oft vor. ‚Von meinen Eltern nicht, doch außerhalb des Waldes, meiner Schutzzone, gab es etliche solcher Momente, besonders von männlichen Wesen‘, bekennt sie. ‚Dachte ich mir‘, kennt er ihre Erfahrung an. ‚Wow, was macht das mit mir……faszinierend!‘, rückt sie etwas von ihm weg, um ihn anzusehen. ‚Was?‘, will er genauer wissen. ‚Dieses Anerkennen meiner Erfahrung‘, sagt sie. ‚Ja, manchmal braucht es das, damit alte Wunden heilen dürfen‘, kommt von ihm. ‚Wow, das ist sehr kraftvoll‘, ist sie ganz baff. ‚Hm, ja das ist es‘, lächelt er sie an. ‚Danke lieber gute Freund‘, rückt sie näher und küsst ihn. ‚Gerne‘, nuschelt er zwischen ihren Küssen. Was danach kommt, bleibt zwischen den beiden.
'Tatsächlich
verliebt sich ein reifer Mensch nicht in diesem Sinne, er „fällt“
(engl. falling in love) nicht in die Liebe hinein, vielmehr „steigt“ er
zur Liebe auf. Das Wort „fallen“ stimmt nicht. Nur unreife Menschen
fallen; sie stolpern und fallen in die Liebe hinein. Mit Ach und Krach
schaffen sie es, aufrecht zu stehen. Sie halten es aber nicht lange
durch und können nicht senkrecht stehen bleiben – sie treffen eine Frau,
und schon fallen sie auf die Nase; sie treffen einen Mann, und schon
fallen sie auf die Nase. Sie waren jederzeit bereit, auf die Nase zu
fallen und auf dem Boden zu kriechen. Sie haben kein Rückgrat, keinen
aufrechten Gang, sie haben nicht die Integrität, allein dazustehen.
Ein
reifer Mensch hat die Integrität, für sich zu sein. Und wenn ein reifer
Mensch Liebe schenkt, schenkt er sie völlig bedingungslos: er schenkt
einfach. Und wenn ein reifer Mensch Liebe schenkt, fühlt er sich
dankbar, dass du sie akzeptiert hast, und erwartet nicht umgekehrt, dass
du dafür dankbar bist – nein, absolut nicht, er braucht deinen Dank
nicht. Er bedankt sich bei dir, dass du sie akzeptiert hast.
Und wenn zwei reife Menschen sich lieben, kommt es zu einem der größten Paradoxe im Leben, zu einem der schönsten Phänomene überhaupt: sie sind zusammen und doch unglaublich für sich; sie sind so nah zusammen, dass sie beinahe eins sind, und doch zerstört ihr Einssein nicht ihre Individualität, sondern verstärkt sie in Wirklichkeit noch; sie werden noch individueller.
Zwei liebende, reife Menschen helfen einander,
freier zu werden. Dabei gibt es keine Politik, keine Diplomatie, kein
Bestreben, den anderen zu beherrschen. Warum sollte man den Geliebten
beherrschen?
Wenn du in dein
wahres Zuhause gelangst, wenn du weißt, wer du bist, dann steigt aus
deinem Inneren Liebe auf. Dann strömt dieser Duft, und du kannst ihn
weitergeben. Wie kannst du etwas weitergeben, das du nicht hast?
Zum
Geben gehört als Voraussetzung, etwas zu haben."
- Osho
'Was sind die Qualitäten eines reifen Menschen?
Die Qualitäten eines reifen Menschen sind sehr merkwürdig.
Zum ersten, er ist keine Person. Er ist kein Selbst mehr. Er hat Präsenz, aber er ist keine Person. Zum zweiten, er ist eher wie ein Kind ... einfach und unschuldig.
Darum sage ich, die Qualitäten eines reifen Menschen sind sehr merkwürdig, denn Reife gibt einem das Gefühl, dass jemand erfahren ist, gealtert, alt.
Physisch mag er alt sein, aber spirituell ist er ein unschuldiges Kind.
Seine Reife ist nicht einfach die Ansammlung lebenslanger Erfahrungen. Dann wäre er kein Kind, er wäre keine Präsenz, er wäre eine erfahrene Person, voller Kenntnisse, aber nicht reif.
Reife hat nichts mit Lebenserfahrung zu tun. Sie hat etwas mit deiner inneren Reise zu tun, mit innerer Erfahrung.
Je tiefer jemand in sich hinein geht, desto reifer ist er. Wenn er das Zentrum seines Seins erreicht hat, ist er ganz reif. Aber in dem Moment löst sich die Person auf, es bleibt nur Präsenz übrig. Das Selbst löst sich auf, es bleibt nur Stille übrig. Wissen löst sich auf, es bleibt nur Unschuld übrig.
Für mich ist Reife ein anderer Begriff für Verwirklichung: Man hat sein Potenzial erfüllt, hat es verwirklicht.
Das Samenkorn hat einen langen Weg hinter sich gebracht und ist erblüht.
Reife besitzt einen besonderen Duft. Sie gibt dem Menschen eine enorme Schönheit. Sie gibt ihm Intelligenz, die schärfste Intelligenz. Sie macht aus ihm reine Liebe. Sein Handeln ist Liebe, sein Nichthandeln ist Liebe; sein Leben ist Liebe, sein Tod ist Liebe. Er ist einfach eine Blume der Liebe.
Der Westen hat Definitionen von Reife, die sehr kindisch sind. Der Westen meint mit Reife, dass man nicht mehr unschuldig ist, dass man durch seine Lebenserfahrungen geformt wurde, dass man nicht mehr leicht zu betrügen ist, dass man sich nicht mehr ausbeuten lässt, dass man in sich so etwas wie einen festen Fels trägt, einen Schutz, eine Sicherheit.
Diese Definition ist sehr gewöhnlich, sehr weltlich. Ja, in der Welt gibt es reife Menschen dieser Art. Doch die Art und Weise, wie ich Reife sehe, ist ganz anders, ist dieser Definition diametral entgegengesetzt.
Die Reife, über die ich spreche, macht dich nicht zu einem Felsen; sie wird dich im Gegenteil sehr verwundbar machen, sehr weich, sehr einfach.'
~wave to be ~
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