Veränderungsräume post no. 3 for today - just let it flow......










 

 

Veränderungsräume

Die Schöpferin ist weiterhin so weich verletzlich in sich. Dieses Erfahren was manche Familien tragen, war ihr noch gar nicht so bewusst und was ihre Freundin doch für ein Leben hatte. Ihr Privileg eine Königin zu sein, hält doch einiges fern. Ein Schmerz in ihr ist spürbar, doch die weite Landschaft, durch die sie reiten trägt sie. Sie seufzt tief aus, neben ihr reitet die Forscherin, sie hat die Schöpferin genau beobachtet. Ihr Gespür sagt ihr, es hat alle zutiefst berührt. ‚Alles okay?‘, will sie von der Schöpferin wissen. Die Schöpferin lächelt sie an und nickt sanft, doch sie kennt die Forscherin, deshalb sagt sie: ‚Ich bin weiterhin so weich verletzlich innen, ich durfte jetzt erst erkennen, was Lucie gelebt hat und was sie aus sich für eine Kraft gelebt hatte. Ich bin traurig, dass sie so etwas, wie wir mit den männlichen Gefährten erleben, nicht erleben durfte.‘ Die Forscherin hört zu und nickt, ja das ist traurig, zumal sie wohl diesen Wunsch in sich trug. ‚Sie war sehr realistisch und wusste genau, was sie für ein Risiko einging und welches nicht. Sie hat es für ihre Kinder getan, so ein mutiges Leben, für sie einen guten Raum zu erschaffen. Und dass es auf der Insel nun diese Version Mann nicht gibt, dafür können wir beide nichts‘, teilt die Forscherin ihre Sicht. ‚Ja, ich weiss. Wie wertvoll ist das, was wir leben durften? Uns auf die Reise zu begeben!‘, sagt die Schöpferin. ‚Ja, das ist es, wir können wirklich sehr dankbar sein und auch den männlichen Wesen begegnet zu sein, welche Wahrscheinlichkeit gibt es schon, dass sowas passiert?‘, meint die Forscherin. ‚Ja, das lässt sehr ehrfürchtig dankbar sein vorm Leben‘, seufzt die Schöpferin erleichtert. Es wird etwas leichter in ihr. Trotz all dem, worüber sie so dankbar ist und diesen Raum mit dem Schöpfer nicht als selbstverständlich wahrnimmt, ist diese Traurigkeit einfach da. ‚Darf sie da sein?‘, fragt die Forscherin, die die Versunkenheit der Schöpferin bemerkt. ‚Ja, sie darf, die Traurigkeit darf da sein, es gibt nun mal Schicksale im Leben, die machen betroffen. Doch weißt du was, diese Aufgabe, die ich jetzt habe, diese Räume für die Kinder fortzusetzen, welche Lucie begonnen hat, nehme ich zu 100% an. Ich möchte ihnen diesen Raum schenken, miterleben zu dürfen und können, wie es zwischen einer Frau und einem Mann wirklich auf Wesensbasis ist‘, atmet sie lange aus, nachdem sie es in Worte gefasst hat. ‚Wow, ich habe eine Gänsehaut, so wie du das eben gesagt hast. Da ist so eine Kraft dahinter. Einen Unterschied zu machen für die Kinder, das fortzusetzen, was Lucie wollte. Mir kommen grad die Tränen, so berührend ist das‘, ist die Forscherin nun selbst innerlich weich. Die Schöpferin schaut sie liebevoll an und nickt verstehend. Sie weiss ja nicht, wie etwas wirkt, das aus ihr in ganzer Kraft fließt. In ihr wird etwas sehr weit und sie fühlt sich plötzlich klar kraftvoll. Wow, was ist das? Ihr huscht der Schöpfer durch den Sinn. Spürt er ihre Verletzlichkeit? Hm, das wird sie ihn später mal fragen. Das hatten sie bisher nicht angesprochen, sie wird neugierig. Ist ihre Verbindung mittlerweile so feinfühlig? Woah, das wäre sehr faszinierend. Diese Kraft in ihr breitet sich aus, die wird gestärkt durch eine Klarheit, dieser Wille, den sie eben geäußert hat. Der Raum zwischen ihr und dem Schöpfer ist so stabil, sie hat keine Zweifel, ihre beider Kraft wird einen Raum erschaffen, der so viel ermöglicht, damit die Kinder in sich ihr Wesensraum entdecken können und so im Leben wirklich bestehen, ohne an einem Punkt anzukommen, wo sie sich selbst aufgeben müssen. Nein, sie möchte nicht, dass die Mädchen oder Hannes an den Punkt kommen, wo sie sich aufgeben für irgendeinen anderen Menschen. Sie möchte ein Vorbild sein, dass es anders geht und dieses Leben andere Möglichkeiten hat, wie verklebte Generationenmuster. ‚Du und der Schöpfer werdet das Schaffen‘, hört sie die Forscherin neben sich. Sie dreht sich zu ihr und schaut die Forscherin warm an: ‚Danke für deine Wahrnehmung, es ermutigt.‘ Nickend lächelt die Forscherin und sagt: ‚Und ich werde euch dabei unterstützen, sowie auch die anderen.‘ ‚Danke‘, ist die Schöpferin berührt von dieser Kraft, die ganz klar und kraftvoll von der Forscherin kommt. Die Schöpferin richtet sich auf, lässt die Zügel los und streckt ihre Arme ganz weit, schließt die Augen und spürt, wie sie innerlich weit wird. Diese Weite, sie tut so gut, sie möchte am liebsten den ganzen Tag darin verweilen. Diese gefühlte Enge des Morgens war genug für heute, doch es ist Teil des Lebens. Sie kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten, doch sie kann in sich gut verbunden sein und bleiben, Wege damit finden. Wohlfühlen in allen Facetten und durch radikale Akzeptanz den Raum öffnen für Lösungen und Richtungen. Mit einem tiefen langen Ausatmen öffnet sie die Augen. Ihre Wahrnehmung ist noch tiefer und feiner geworden, sie spürt, wie sie in sich, in ihr inneres Zuhause zunehmend entspannt. Wie gerne hätte sie jetzt den Schöpfer bei sich, sich umarmen lassen und einfach nur etwas verweilen in ihrem gemeinsamen inneren Zuhause, einfach sein. Nichts müssen, keine Erwartungen, einfach verweilen. Ihre Intuition gibt ihr zu verstehen, dass es später auch noch möglich ist. Das lässt sie noch tiefer entspannen. ‚Komm wir holen zu den anderen auf‘, meint die Forscherin. Erst jetzt bemerkt die Schöpferin, wie weit nach hinten sie abgefallen sind, der Raum war wohl nötig. ‚Danke Forscherin fürs Dasein‘, antwortet die Schöpferin und treibt ihr Pferd zum Galopp an. Der Wind in ihren Haaren lässt den Restschmerz sanft umhüllen, von ihrer inneren geborgenen Weite und Wesenswärme. Es tut so gut, einfach nur diese Leichtigkeit des Moments zu spüren. Es dauert nicht lange, bis die die Gruppe erreicht haben. Mit jeder inneren klaren Wahl wächst etwas in ihr, was es genau ist, kann sie noch nicht sagen. Es fühlt sich jedoch sehr gut an, natürlich und tragend. Hat es was mit Integrität zu tun? Könnte sein. Bleibt nur auf das Verstehen zu warten, dann, wann es sich zeigen will, zu seiner eigenen Zeit. 

 


 

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