Bewusst-sein und die Vertiefung
'Every one of us knows how important it is to be seen in our core. When someone really sees you deeply, in those moments your heart opens.'
- Thomas Hübl
Diese Menschen sind selten im Leben und ganz oft werden sie wenig dafür geschätzt.
Auch wissen diese Menschen selbst nicht, dass diese Gabe sehr wertvoll ist.
Warum?
Menschen auf Wesenskernebene spüren zu können, heißt nicht, dieser andere Mensch lebt diese Kernessenenz, nur weil ich sie wahrnehme und als wunderschön finde, können sich im außen ganz andere Verhaltensweisen zeigen.
Das wird ganz extrem sobald eine Sucht ins Spiel kommt, die Suchtmechanik ( so nenne ich es jetzt mal ) lässt gar nicht an den Wesenskern rankommen, selbst wenn diese Menschen wollten, können sie es nicht.
Das schmerzt zu sehen und wahrzunehmen, wie innerlich so schöne Menschen hoffnungslos nicht ran kommen an ihre wahre Schönheit.
Deshalb bin ich die letzten Jahre sehr vorsichtig geworden, wenn ich andere menschliche Wesen wahrgenommen habe.
Wie lange es dauert erneut Vertrauen zu fassen in Räumen, in denen menschliche Kernessenzen wirlich gelebt werden, erstaunt mich, wieviel kleine Punkte es braucht an guter Erfahrung, bis die Achststellung runterfährt.
Ich habe diesen Wachstumweg wohl schon lange unbewusst gewählt und ich bin so dankbar für die Menschen die ihre Kernessenzen leben um mich herum.
Es tut so gut einen Raum zu teilen, wo nichts durch eine 'Fake-persona' gecovert wird.
Es holt mich aus meinem Schneckenhaus raus, meine Essenzen das erste Mal langsam ganz entfaltet zu zeigen und zu leben.
Mutig, mit Herz, bereit für Kommunikation, spüren wie anders es ist im Vergleich zu dem Bekannten.
Den Weg seiner Kernessenzen zu gehen oder es kann auch den authentischen Weg genannt werden,
ist eine bewusste Wahl, die zwar nicht jedem in der Begegnung passt, doch intuitiv weiss ich für mich, nur so kann ich wirklich tief erfüllt mein Leben gestalten.
Das heißt nicht, ich bin dauerhaft klar innen. Es heißt, wenn da Unklarheit ist oder ein innerliches 'geht so nicht mehr es braucht was anderes' zu kommunzieren.
Das braucht Mut, sehr viel Mut.
Das Kommunzieren ist das schwerste, denn oft wird es falsch verstanden oder anders interpretiert wie gemeint und oft ist das Gefühl da, egal wie ich es versuche auszudrücken, es wird eh so hingedreht, dass es dann für beide Seiten ein fahles Gefühl hinterlässt.
In meiner zweiten Online-Vorlesung hat die Dozentin das Wort Consent genannt, anstatt Kompromisse einzugehen.
Das Wort ging sofort in die Resonanz, Consent! Das gab es noch nicht wirklich in meinem Vokabular, geschweige denn auf meiner innerlichen Auswahlliste.
Allein diese Möglichkeit zu haben!
Consent - eine Lösung finden die für alle Beteiligten eine Zustimmung erhält.
Was braucht es dazu?
Bereitschaft, Kreativität, Flexibilität und Vertrauen.
Fehlt eins davon wirds wohl keinen geben.
Consent ist das aufeinanderzugehen, anstatt beharrlich auf dem 'Ich will aber' beharren.
Consent funktioniert wohl am besten, wenn ich die Seite meines Gegenübers genauso sehen und verstehen kann wie meine Eigene.
Mit ehrlichem Interesse etwas möglich zu machen, eröffnet oft Möglichkeiten die vorher nie in Erwägung gezogen wurden.
Ich habe lange etwas unbewusst gemieden die letzten Jahre, weil ich nicht mehr bereit bin Kompromisse einzugehen, ich habe zuviele leben müssen, mein Maß ist voll, doch einen Consent, dafür bin ich offen.
Wie sich ein Consent anfühlt, durfte ich diese Woche erfahren.
Eine sehr schöne Erfahrung im Wachstumsweg.
Dafür bin ich sehr dankbar.
Es hilft auch einen tieferen Frieden zu schliessen, mit meiner Gabe tief spüren zu können.
Es ist ein Geschenk tief spüren zu können mit den Menschen die das ebenfalls können.
Dies eröffnet ein ganz anderer Kommunikationsraum getragen von Eigenverantwortung, Wohlwollen und doch innerlich klaren Ja und Neins.
Die von Verstehen getragen werden.
Ich wünsche einen schönen Freitagabend :)
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