Eine Frage der Sicherheit


 

Fortsetzung..... 

 

Eine Frage der Sicherheit

Als die Piratin und der Fährtenleser zurück in den Hafen segeln, hat der Fährtenleser ein Verstehen. Instinktiv spürt er, es ist ein Verstehen, dass der Piratin gut tun wird. Er betrachtet sie am Steuerruder, ganz in ihrem Element. Diese Lebendigkeit, dieses ganz sich selbst sein. Dieses in und aus sich sicher fühlen im Moment. Gibt es was Schöneres als sein Leben zu teilen mit so einem Menschen? Sein Herzbereich wird warm und es durchströmt seinen ganzen Körper. ‚Ich habe ein Verstehen, dass möchte ich mit dir teilen, doch erstmal aus dem Wind‘, kündigt er freudig an. Sie kommt aus ihrem meditativen Segeln heraus, schaut ihn neugierig offen an und nickt still. Dieses ganz bei sich sein tut gut, die Piratin ist tief dankbar für ihr innere Fähigkeit für sich selbst einen liebevollen weiten Raum sein zu können. Auch wenn sie mittlerweile diesen geschenkten freiwillig gegebenen Raum des Fährtenlesers wertschätzend annehmen kann und es genauso guttut. Beides zusammen ist eine erfüllende Kombination. Eine Dankbarkeit durchströmt sie und eine leichte Ehrfurcht vor ihrer eigenen Courage. Sie hat an diese Möglichkeit nicht mehr wirklich geglaubt. Im Hafen steuert die Piratin das Boot sanft an den Anlegeplatz und sie arbeiten wieder zügig zusammen, um das Boot zum Ankern fertig zu machen. ‚Das tat gut‘, seufzt sie wohlig entspannt aus‘, als sie beide auf dem Steg stehen. ‚Hm, das tat es‘, grinst er. ‚Was grinst du so?‘, neckt sie ihn. ‚Nichts‘, meint er. Sie lacht laut los und sagt: ‚Wir wissen beide, wenn da nichts ist, ist da was.‘ Sein freies weites Lachen verrät ihn. ‚Ich habe es genossen dich in deinem Element wahrzunehmen‘, teilt er dann freudig. ‚Hm, oh, danke‘, kommt etwas verlegen aus ihr. ‚Für was danke?‘, will er wissen. Sie lacht und sagt:‘ Kam einfach, weiss nicht genau.‘ ‚Bist du bereit mein Verstehen anzuhören?‘, will er sanft wissen. Sie nickt und er nimmt ihre Hand, führt sie bis zum Ende des Stegs und sie setzen sich mit den Beinen über dem Meer baumelnd. ‚Es ist alles eine Frage der Sicherheit‘, beginnt er. Sie hört zu, und lässt die Worte in ihre Resonanz gehen. ‚Ich bin ein Mensch, der anderen gerne Sicherheit gibt‘, setzt er fort. ‚Diese Sicherheit geben zu wollen ist eine innere Wahl‘, pausiert er. ‚Entweder es ist mir wichtig, dass sich andere Menschen sicher mit mir fühlen oder eben nicht‘, lässt er seine Worte weiterfließen. ‚Ich bin geblieben, weil ich gespürt habe, du hast deine innere Sicherheit, doch es gibt nur wenige Menschen, die dir diese Sicherheit auch mal von außen geben können. Diese Form des wirklich Gesehenwerdens, deine Kraft, deine Stärke, deine Fähigkeit innere und äußere Stürme zu navigieren, mit einer unerschütterlichen Beständigkeit. Für solche Menschen eine äußere Sicherheit zu erschaffen ist nicht einfach, denn die wenigsten können das wirklich, liebe Piratin. Und ich gehe davon aus, die wo gegangen sind, wussten das instinktiv. Sie konnten dir nicht auf gleicher Ebene das schenken, was du einfach so gibst, ohne gefragt zu werden‘, pausiert er erneut. Der Piratin laufen die Tränen des Berührtseins die Wangen herunter. Er nimmt ihre Hand und hält sie. Ist einfach da und schenkt ihr aus seinem Körper diesen Raum der Sicherheit. ‚Wenn ein Mensch es kann und schenkt dir diese Sicherheit aus seinem eigenen Sein, dann liebe Piratin entfaltet in dir diese wunderschöne weite Weichheit. Woran du schon gar nicht mehr geglaubt hast, es erfahren zu können. Dieses Sein zu entfalten, geht nur in und mit Liebe und einen Raum dazu. Dieses weite Weichsein möchte geteilt werden und es hat so lange in dir gewartet, bis es sich zeigen durfte. Für dieses Geschenk bin ich so dankbar‘, pausiert er erneut. Ihr laufen weiterhin still die Tränen die Wangen herunter. ‚Wenn ein Mensch bewusst wählt sicherer Raum zu sein für andere Menschen, wirkt das. Diese Intention zu haben, kommt aus der eigenen Verletzlichkeit und damit in Berührung zu sein. Unser Embodiment ist dafür unser Schlüssel. Entweder ich möchte das in meinem Leben so leben oder eben nicht‘, setzt er fort. ‚Der Weg des Embodiments hat diese Ungewissheitsphasen, so wie gestern, dass es uns beide gleichzeitig in den Schmerz geschickt hat, tja, das war wohl Timing des Lebens. Doch wenn ich diese Intention in mir habe, sicherer Raum zu sein, obwohl in mir Schutzfunktionen ablaufen, werde ich beides gleichzeitig sein können. Es fühlt sich unangenehm an, doch die Intention trägt tief. Dann wähle ich transparent zu sein, teile mich mit, damit der andere es einordnen kann und nicht noch tiefer in die eigene Schutzfunktion gedrückt wird. Ich wähle selbst dann sicherer Raum zu sein, liebe Piratin‘, drückt er ihre Hand etwas. Sie nickt langsam und ihr Körper nimmt die Worte auf, ganz tief, mit jedem weiteren Wort wird in ihr etwas leichter, weiter und freier. Und ihre weite Weichheit entfaltet mehr. Ein Blütenblatt nach dem anderen, wäre es eine Blume. Der Fährtenleser seufzt langsam tief aus und spürt in ihren Raum. Da sind tief getragene Geborgenheit und ein tiefes Wohlfühlen, obwohl die Ungewissheit der Verletzlichkeiten präsent ist, doch diese Kraft der Intention, die sie beide in sich tragen, ist überwiegend. Sie umhüllt diese Ungewissheit und lässt beide hier und jetzt embodied getragen verstehen, diese Intention wird sie durch die weiteren Wellen tragen. ‚Ich habe auch kein Interesse dich noch tiefer in den Survival zu schicken, wenn du damit zu tun hast‘, findet sie ihre Stimme. ‚Ich weiss‘, dreht er sich halb um, schaut sie liebevoll warm an. ‚Lieber machst du es mit dir selbst aus, wie mich triggern zu wollen‘, lächelt er sanft. Sie nickt und ihr laufen erneut die Tränen. ‚Schhhhhhh, es ist okay. Ich nehme die Intention dahinter wahr und ich schätze es sehr. Doch unser Raum ist tragfähig genug, um das, was jetzt gesehen werden will, willkommen zu heißen‘, streicht er ihr über die Wangen. Sie nickt still und ringt nach Worten. Er legt seinen Finger auf ihre Lippen zum Zeichen sie braucht gar nichts zu sagen. Die Piratin rückt näher und umarmt den Fährtenleser, dieser nimmt sie in seine Arme und hält sie. In ihrer weiten Weichheit, die er sofort gespürt hat, als sie in ihr anfing zu entfalten. Dieses Sein in einer Frau braucht die sicheren Räume. Sie wird ihren Schutz nicht runterfahren, solange diese Sicherheit des Raumes nicht da ist. Wann lebt sie diese weite Weichheit? Eine gute Frage, die er nicht beantworten kann, er wird sie fragen, wenn es den Zeitpunkt dazu hat. Ein tiefes Ausatmen entweicht aus der Piratin. Ihre Weichheit ist körperlich präsent, dass in ihm noch tieferes Bedürfnis auslöst, für sie einen sicheren Raum zu sein und zu bleiben. Er bleibt da, denn das, was sie beide hier erfahren dürfen, ist ein Geschenk des Lebens. Seine Seele würde auch nichts anderes zulassen. Eine Dankbarkeit durchströmt ihn und eine tiefe Ehrfurcht vor den Wegen des Lebens. Mögen sie noch so ungewiss sein, er hat immer seine Intention so gut es geht aus sich sichere Räume zu erschaffen und zu sein, selbst in seinem Survival kann er das noch und welche Kraft das hat, darf er in diesem Moment ganz erfassen, die große Perspektive. Diese Fähigkeit macht Menschsein aus, die Bereitschaft in einem konstant unsicheren Leben, sichere Räume zu erschaffen und sich gegenseitig darin bestärken, getragen aus und in Liebe für das eigene Menschsein und das Menschsein für andere um ihn herum.

 

Ich wünsche einen guten Tag :)

 

SDP - Zusammen (feat. Esther Graf, Montez, Clueso, Elif, Kontra K, Santos, Querbeat)

 

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