Authentisches Wegfinden no. 3 - Kommunikation, Nähe, Freiraum und die Kunst zwei Lebenswege in einen dritten gemeinsamen zu bringen.
"Every person is a world to explore."
-Thích Nhất Hạnh,
How to Love
Komplexe Themen, die ich aus verschiedenen ANS-Bereichen betrachten kann.
Ich werde jetzt gleich intuitiv weitertippen und es fliessen lassen, denn das kommt zu 100% aus meinem ventralen Bereich.
Von dort gibt es Wege, Kommunikation ist klar und die Kreativität hilft Räume zu erschaffen.
Fange ich an mit Kommunikation - das wohl am schwersten in der zwischenmenschlichen Beziehung.
Entweder man versteht sich mit und ohne Worte oder es kommt ständig zu missverständnissen egal was gesagt wird.
Überspitzt gesagt.
Zu was dient Kommunikation überhaupt ?
Ich will mich mitteilen, was teilen, verstanden werden durch mein Ausdrücken, menschliches Nah-sein erfahren, Freude teilen, um Hilfe und Unterstützung bitten, mich authentisch zeigen wie ich bin.
Kommunikation findet hauptsächlich mit Körpersprache statt, die durch die Stimme unterstützt wird, Worte transportieren nur ein kleiner Anteil an der Message.
Bin ich in meinem ventralen Bereich des ANS, lebe ich aus mir heraus eine ruhige und klare Kommunikation, ich kann das aufnehmen was in meiner Umgebung geteilt wird, ich bin wie ein Schwamm, der erstmal aufsaugt und einfach damit bin. Ich kann auf aktuelle Fragen antworten oder mir die Zeit verschaffen darüber nachzudenken.
Es ist ein Ausdruck der mit der Körpersprache übereinstimmt.
Und diese Übereinstimmung kommt auch bei meinem Gegenüber an.
Unstimmigkeiten nehmen wir alle wahr, wenn wir das mal bewusst tun.
Unser ANS wird sich sofort melden, wenn etwas nicht passt, Körpersprache und Worte oder Stimmlage.
Bin ich in meinem ventralen System lebe ich Selbstverantwortung, habe eine Offenheit, Neugierde und Bereitschaft Neues in meinen Raum zu lassen.
Ich habe die Wahl so zu handeln wie ich das möchte, habe den Überblick und kommuniziere meine Bedürfnisse klar.
Dann können auch Fragen geklärt werden wie: Wie kommuniziere ich am besten? Schriftlich, mündlich, bildich?
Wieviel Zeit brauche ich für Antworten zu geben? (das kommt auf die Tiefe der Frage an ;) )
Wie gehe ich mit Fragen um (kommt auch auf das Thema darauf an)?
Erwarte ich sofortige Antworten?
Kann ich Raum geben?
Kann ich mit meinem Partner auch schweigend mich wohlfühlen?
Wann habe ich Redebedarf, wann nicht?
Wann kann ich gut zuhören, wann nicht?
Gibt es Themen die mir generell schwer fallen?
Teile ich gern Alltagserlebnisse?
Usw...
Das führt mich zum nächsten Thema, dass ohne Kommunikation oder das Mitteilen, was ich brauche kein Weg damit geschaffen werden kann:
Nähe, Freiraum und die Kunst einen gemeinsamen dritten Weg zu erschaffen.
Wieviel Freiraum brauche ich, wieviel mein Partner?
Wieviel Nähe brauche ich, wieviel mein Partner?
Wieviel Nähe ich brauche weiss mein Gegenüber nicht, indem er mich anschaut, er kann es natürlich versuchen indem er es aktiv testet, hahaha, dann muss er allerdings auch mit der Reaktionen (m)eines ANS klarkommen, etwas Humor im Ganzen ;) Oder es kann darüber kommuniziert werden.
Jeder Mensch hat da seinen eigenen Bedarf und es braucht die Kommunikation darüber.
Nähe hat verschiedene Facetten: emotional, körperlich und ganzheitlich.
Wie nah kann ich emotionale Nähe leben? Wie nah körperliche Nähe?
Bedingt das eine das andere?
Sind diese beiden Bereiche geklärt, kann die Gestaltung eines gemeinsamen dritten Weges beginnen.
Je ventraler und offener ich für den Fluss des Lebens bin, umso erfüllender kann der gestaltet werden.
Und je mehr ich meinen Lebensweg erfüllt gehe, umso erfüllender kann auch der dritte gemeinsame gestaltet werden. Damit meine ich, ich brauche den anderen nicht um mich gut zu fühlen.
Wie erfüllend das Weg erschaffen ist, ist wohl abhängig von der individuellen Freude am 'Erschaffen' generell.
Zwei Menschen die ihr Leben eh schon sehr bewusst und freudvoll gestalten oder umgestalten, je nach Entwicklungsphase, werden wohl auch mehr Kapazität haben diesen dritten Weg zu erschaffen, dass es für beide gute Lösungen gibt, als Menschen die das nicht gern tun.
Allgemeine Erschaffensfreude kann unterschiedlich verteilt sein, dann braucht es allerdings auch die Partner dazu.
Damit meine ich: einer erschafft gerne, der andere schliesst sich an.
Beide erschaffen nicht gerne und leben ihr routiniertes Zusammensein.
Beide erschaffen gerne und sie finde es eine Bereicherung sich gegenseitig zu inspirieren und mit neuen Ideen zu begeistern.
Das führt mich zu einem weiteren Punkt den ich oben nicht aufgelistet habe: das Bedürfnis nach Unabhängikeit.
Je nach Lebensgeschichte wird das ein Thema sein.
Hier ist das Verstehen warum ganz wichtig.
Inderdependence ist ein grosses Wort in diesem Bereich.
Ich übersetze das für mich als: frei zu sein meinen individuellen Wachstumsweg zu gehen und erfüllende Verbundenheit mit anderen Menschen zu leben.
Zum Schluss der Wegfindung no. 3 - wenn ich der Entwicklung vertraue, ventral-vagal-geführt diesen Weg gehe, kommen diese Themen von alleine, ich muss nicht stundenlang darüber reden oder diskutieren.
Sie kommen einfach von selbst und dann können sie geklärt werden, wenn gewollt oder mutig genug ist.
Und je mehr Punkte ein "Ja es ist möglich einen Weg zu erschaffen steht", umso stabiler wird dieser gemeinsame dritte Weg.
Das wünsche ich dir/euch, die das gerade gelesen haben :)
Egal wie die Wahl ausfallen wird, vertraue/t deiner/eurer Intuition, sie weiss genau, was du/ihr braucht und was es braucht, um erfüllt deinen/euren Weg zu gehen, ventral-vagal-orientiert auch in einer Partnerschaft.
Und ja, manchmal gibt es auch die Punkte wo es kein gemeinsamen dritten Weg mehr geben wird, ich sehe es als Teil des Lebens auch wenn es schmerzt. Doch der Schmerz geht und das Leben wird dafür sorgen, dass es weitergeht.
Was mich übrigens sehr fasziniert, sind diese Paare, die diesen dritten gemeinsamen Weg erfüllend erschaffen über viele Jahre, sie strahlen eine ganz besonders Kraft aus, welche auf ihr Umfeld ausstrahlt.
Sie sind definitiv eine Inspiration für mich.
Zum Ende dieses in die 'Materie-Hineinspüren-Posts':
Ich bin auf jeden Fall danbkar für meine Gabe des Hineinspürenkönnens und des inneren Zusammenhänge Erschliessenlassens, es ist für mich ein natürlicher Prozess meinen Weg zu erschaffen und ich erwarte von keinem um mich herum, dies auf gleicher Ebene leben zu können. Jeder hat seine eigenen inneren Wunder und ich kann diese wahrnehmen.
Ich entdecke sie gerne, denn wie sagt das Zitat vom Anfang:
"Every person is a world to explore."
-Thích Nhất Hạnh,
How to Love
' Only those people who are capable of being alone are capable of love, of sharing, of going into the deepest core of the other person—without possessing the other, without becoming dependent on the other, without reducing the other to a thing, and without becoming addicted to the other. They allow the other absolute freedom, because they know that if the other leaves, they will be as happy as they are now. Their happiness cannot be taken by the other, because it is not give by the other.'
- Osho, Being in Love: How to Love with Awareness and Relate Without Fear
- Osho, Being in Love: How to Love with Awareness and Relate Without Fear
Allerdings ist da schon Loslassschmerz, wenn Wege enden... der Grundessenz stimme ich jedoch zu ;)
Eins meiner Lieblingszitate :)
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