~ Vertrauen in die Kraft des Raumes ~
Fortsetzung....
Vertrauen in die Kraft des Raumes
Die Piratin und der Fährtenleser sind nach dem Frühstück in ihr Zimmer. ‚Was machen wir heute?‘, will er wissen. ‚Gute Frage, ist nicht Versammlung?‘, fragt sie. ‚Ja, doch ich werde da nicht wirklich benötigt‘, grinst er die Piratin an. ‚Okay‘, lächelt sie. ‚Segeln?‘, stellt sie die Frage in den Raum. ‚Wenn du so fragst‘, lacht er verschmitzt. ‚Unser Raum‘, sagt sie. ‚Hm‘, lässt er die Worte in sich in die Resonanz gehen. Sie nehmen sich die Kleidung, die sie brauchen. ‚Was sagt das Wetter‘, will er wissen. ‚Hm, keine Ahnung, wir werden es sehen, wenn wir Richtung Boot gehen‘, meint sie. ‘Ja, bleibt wohl nichts anderes‘, antwortet er. Auf dem Weg zum Anlegeplatz laufen sie still nebeneinander. Er greift ihre Hand und sie lächelt ihn liebevoll an. Ein Seufzen entweicht ihr und er schmunzelt vor sich hin. Er kann dieser starken Frau solche Geräusche entlocken. Eine ruhige tiefe Freude breitet sich aus. Erst erfüllt es seinen Herzbereich, dann seinen Oberkörper gefolgt von einer Leichtigkeit. Er fühlt sich geborgen und sicher in ihrem gemeinsamen Raum. Als männliches Wesen nicht selbstverständlich neben einer starken Frau. Doch er hat schon früh verstanden, hinter diesem stark sein liegt in sich getragen noch was ganz anderes. Es hat ihn nicht abgeschreckt zu warten. Ihre Wellen mitzugehen und verweilen bis sich die Wogen geglättet haben. Nun seufzt auch er wohlig und sie lächelt ihn liebevoll an. Die Piratin ist in ihrer Kraft und gleichzeitig in ihrer Weichheit. Es gibt sie nur in dieser Kombination und nicht anders. Sie wird keines der beiden minimieren und er ist dankbar dafür. Denn, wenn er das in sich betrachtet, lebt er das genauso. Er trägt sich selbst aus seiner Kraft und in dieser Kraft liegt seine Sanftheit und Verletzlichkeit. Ist er deshalb geblieben, weil er sie tiefer verstehen konnte als ihm bewusst war? Er lässt dieses Wundern in sich stehen. Das Boot ist in Sicht. ‚Noch sieht der Himmel gut aus, doch ich habe sowas im Gespür, dass wir lieber nur eine kleine Tour machen sollten‘, teilt sie. ‚Hm, gut, passt‘, nickt er ihr zu. Am Boot angekommen nehmen sie die Taus vom Steg und werfen sie ins Boot, dann springt die Piratin hinein und der Fährtenleser folgt. ‚Ich setz die Segel, du bringst uns aufs Meer‘, beschließt er. ‚Gut, wenn ich als erstes Segeln soll‘, macht sie sich bereit, sobald die Segel oben sind. Der Fährtenleser zieht sie zügig hoch und spürt, wie der Wind sich schon ins Segel setzen will. ‚Da kommt heute noch was‘, bestätigt er die intuitive Ahnung der Piratin. ‚Ja, der Wind hat schon zu viel Kraft für den Morgen‘, nickt sie. ‚Willst du trotzdem raus?‘, fragt er zur Sicherheit. ‚Ja, das passt schon, sonst hätte ich schon gleich nein gesagt‘, grinst sie. Er grinst zurück. ‚Einmal Abenteuerin, bleibt‘, neckt er sie. Sie lacht laut und frei, dann antwortet sie: ‚Ja klar, was erwartest du?‘ ‚Das du aus deinem inneren Zuhause lebst und deine Kraft niemals für irgendwas komprimierst oder minimierst‘, teilt er. ‚Wow!‘, ist sie sichtlich überrascht. Er bewegt sich langsam auf sie zu und setzt sich neben sie. Sie beginnt das Segel mit dem Wind auszurichten und das Boot nimmt langsam Fahrt auf. Er genießt ihre Führung und schließt die Augen. Der Wind ist spürbar in seinem Gesicht, die Wellenbewegung des Bootes, das Pfeifen des Windes im Segel und das Plätschern des Wassers an die Bootswand, von den Wellen. Er spürt seine Kraft in sich, sie ist irgendwie sehr präsent da. Will sie ihm was sagen? Er öffnet die Augen und schaut sich um, ob irgendwelche Gefahren vorliegen. ‚Alles okay?‘, schaut sie ihn fragend an. ‚Ja, ich hatte da nur meine Kraft so präsent in mir, dachte vielleicht ist was im Kommen‘, schaut er sie sanft an. ‚Hm, will sie dir was sagen?‘, lädt sie ihn ein tiefer zu gehen. ‚Vielleicht‘, grinst er. ‚Hm, dann frag sie doch mal‘, sagt sie. ‚Ja, dann frag ich sie mal‘, atmet er tief aus, spürt wie sich Muskelgruppen entspannen und wie seine Kraft sich in seinem Körper ausweitet, langsam einen Raum um ihn bildet und sich mit einem anderen Raum verbindet. Er grinst. Sie spürt seine veränderte Energie und schaut ihn kurz fragend an, ohne die Kontrolle über das Segel zu verlieren. ‚Ich glaube, meine Kraft ist da nicht allein, die mir was sagen will‘, schmunzelt er. ‚Aha‘, meint sie und überlegt, was er damit ausdrücken will. ‚Meine Kraft hat sich eben in meinem Körper ausgebreitet und dann einen Raum um mich gebildet. Da wurde noch ein Kraftfeld sichtbar, dass sich mit meiner Kraft einfach so verbunden hat‘, weiht er die Piratin ein. ‚Aha und lass mich raten, das andere Kraftfeld ist meins‘, lacht sie. ‚Ja, ist sonst noch jemand an Bord?‘, neckt er sie. ‚Nein, seitdem du hast ein Geist als Verehrerin‘, nimmt sie die Neckerei an. ‚Ich wüsste nicht‘, grinst er. Sie atmet tief aus und spürt in ihren Kraftraum, der Fährtenleser ist da und sein Kraftraum ist mit ihrem einfach so verbunden. ‚Hm, stimmt. Unsere beide Krafträume sind einfach so miteinander verbunden‘, stellt sie fest. ‚Und, was wollen sie uns sagen?‘, will er wissen. ‚Keine Ahnung‘ hebt sie leicht die Schultern. ‚Willst du übernehmen?‘, bietet sie das Ruder an. Sie sind mittlerweile auf dem offenen Meer. ‚Nein, ich segele zurück‘, sagt er. ‚Okay‘, nickt sie. Dann segeln sie in Stille über das Meer. Ein paar Möwen fliegen an ihnen vorbei und sie können andere Inseln etwas entfernter sehen. ‚Da hinten kommt was‘, schaut sie in die Richtung von größeren Wolken. ‚Hm, das sieht unschön aus auf den weiten Blick‘, versucht er es genauer zu analysieren, doch sein Instinkt gibt ihm schon Meldung. ‚Ja, wir sollten zurücksegeln‘, antwortet sie. ‚Gut, dann übernehme ich jetzt‘, übernimmt er das Ruder und sie lehnt sich zurück und spürt in die Bewegung des Bootes. ‚Schön gesegelt zu werden, so beruhigend und erholsam‘, streckt sie sich und sinkt entspannt in den Sitz. ‚Hm, ja, das stimmt, danke‘, lächelt er sie an. ‚Sehr gerne, beruht ja auf Gegenseitigkeit‘, meint sie. ‚Ja, das stimmt, wie unsere Kraft‘, fließt aus ihm. ‚Ja, wie unsere Kraft, die schon seit Anfang an ihr eigenes Ding gemacht hab‘, lacht sie frei und leicht. Er lacht ebenfalls, denn sie hat einen sehr guten Punkt erwähnt, ihre Kraft hat schon seit sie sich begegnet sind ihr eigenes Ding gemacht, nämlich sofort verbunden. ‚Interessant, wenn sich die Kraft zweier Menschen einfach von selbst verbindet, irgendwie magisch‘, spürt er in sich hinein. ‚Ja, und wir haben es erst jetzt wirklich bewusst verstanden‘, lächelt sie entspannt. ‚Ja, manches braucht vorwärts leben und rückwärts verstehen‘, sagt er. ‚Ja, das tut es und ich bin dir so dankbar für dein Dasein, und für deine Kraft, die ihr eigenes Ding gemacht hat‘, lacht sie. ‚Ja, was wäre passiert, wenn sie sich nicht so beharrlich verbunden hätte?‘, überlegt er. ‚Wir wären wohl nicht nochmal begegnet‘, ist ihre klare Antwort. ‚Wahrscheinlich. Glaubst du an die Wege des Lebens?‘, will er wissen. ‚Ob ich das tue? Ich lebe es, sonst wäre ich wohl nicht segeln‘, bekennt sie. ‚Das ist nicht immer einfach‘, teilt er. ‚Nein, doch was ist schon einfach in einem Leben, außer ich erschaffe mir die Oasen, die schön sind und guttuen‘, ist ihre Resonanz darauf. ‚Ja, es braucht bewusstes inneres Wählen und mutiges Erschaffen‘, bestätigt er. ‚Meine Kraft verbindet sich gerne mit deiner, auch wenn ich nicht wirklich ein Mitspracherecht habe‘, grinst sie verschmitzt. Er lacht, ihr Humor, kann ihn weiterhin überraschen. ‚Wie gut, dass wir manchmal kein Mitspracherecht haben, unsere Körper wissen manchmal besser, wie wir im Denken, was es braucht. Körpersprache so ein wertvolles Kommunikationsmittel‘, stellt er fest. ‚Hm, ja, und wir nutzen es viel zu wenig‘, ergänzt sie. ‚Ja, das ist wirklich schade‘, bekennt er. ‚Lass uns das bewusster vertiefen‘, bietet sie an. ‚Sehr gerne‘, nickt er. ‚Vertraust du in die Kraft unseres Raumes?‘, fragt er plötzlich. Die Piratin ist etwas überrumpelt. ‚Ja, das tue ich‘, sagt sie. ‚Auch aus der Resonanz deines Körpers?‘, will er genauer wissen. ‚Hm, lass mich mal spüren‘, möchte sie etwas Raum zum Wahrnehmen. Doch da ist kein Veto, kein Widerstand nur tief annehmendes sein und ein körperliches warmes Ja. ‚Ja, ich vertraue auch auf der embodied Ebene‘, teilt sie ihre Resonanz. ‚Das ist jetzt erst, oder?‘, will er genauer wissen. ‚Hm, wahrscheinlich‘, bekennt sie. ‚Die Vorsicht war lange da, vor allem ob ich meine Kraft sein darf oder sie für meine Verletzlichkeit und Weichheit aufgeben muss, damit du sie in mir erkennen kannst‘, gibt sie zu. ‚Hm, ist Verletzlichkeit und Weichheit getragen aus der eigenen Kraft nicht erkennbar?‘, stellt er die Frage mehr für sich. ‚So ist mal meine Erfahrung‘, teilt sie offen. ‚Für die Mehrheit vielleicht, doch ich hatte das sofort wahrgenommen, deine Verletzlichkeit und Weichheit, die so gerne herausgekommen wären, doch diese Erfahrung deine Kraft dafür aufgeben zu müssen, hat es dann letztlich verhindert. Was war der Auslöser, dass du es gewagt hast in unserem Raum?‘, will er wissen. Sie atmet tief aus und spürt in sich hinein, dann teilt sie langsam fließend: ‚Dein beharrliches liebevolles weit getragenes Dasein, diese Geduld und dieses Vertrauen in meinen Weg und die Fähigkeit zu wandeln. Im Grunde in die Fähigkeit meiner Alchemie, die in unserem Kraftraum ganz entfalten durfte auf gleicher Ebene.‘ ‚Hm‘, erfüllt es ihn mit Wärme und er seufzt wohlig. ‚Das berührt dich sehr‘, stellt sie ebenfalls berührt fest. ‚Ja, tut es, denn es ist nicht selbstverständlich, wenn eine starke Frau das zulässt‘, teilt er. ‚Hm, vielleicht‘, lächelt sie. ‚Danke liebe Piratin‘, bedankt er sich. Dieses Danke wärmt nun das Innere der Piratin. ‚Es ist ein Geschenk des Lebens gewesen‘, erkennt sie. ‚Ja und das Auspacken liegt nun an uns‘, steuert er das Boot in den Hafen zum Anlegesteg. Da sie jetzt beide volle Konzentration brauchen, antwortet er nicht gleich. Sie nimmt die Seile und macht sich bereit auf den Steg zu springen, um es zu vertauen. Als er nah genug ist, springt sie, macht die Seile zügig fest und er holt das Segel in dieser Zeit geschickt runter. ‚Der Wind ist noch stärker‘, schaut die Piratin Richtung Wolkenfront und ihre Entscheidung umzudrehen war genau richtig. ‚Ja‘, bestätigt der Fährtenleser. ‚Kommt, wir laufen noch ein Stück am Wasser entlang. Wie weit ist es bis zu deinen Eltern?‘, fragt er. ‚Hm, ein kurzes Stück über den Berg hier hoch‘, zeigt sie in die Richtung. ‚Dann lass uns in diese Richtung und falls das Wetter reinzieht, dort warten‘, bietet er ihr an. ‚Gut, dann lass uns meine Eltern besuchen, sie werden sich freuen‘, ist sie freudig. ‚Zu diesem Geschenk des Lebens‘, beginnt er. ‚Ja?‘, schaut sie ihn an. ‚Es ist wirklich eins‘, lächelt er sie liebevoll an, hält sie an der Hand zum Stehenbleiben fest und streicht ihr mit der anderen Hand eine Strähne aus ihrem Gesicht. ‚Hm‘, genießt sie seine Berührungen. ‚Wir sollten viel mehr unsere Körpersprache leben‘, wiederholt er. ‚Mein Körper sagt eindeutig, das tut gut‘, teilt sie sanft lächelnd. Er grinst und antwortet: ‚Das ist sichtbar und es ist so wunderschön, dass dein Schutz nicht mehr querfunkt‘, bekennt er. Sie kichert und meint dann: ‚Ja, das verstehe ich, es tut gut, dass er nicht mehr einfach hochfährt‘, seufzt sie. ‚Endlich diese Weichheit sein zu dürfen‘, seufzt sie tief ausatmend. ‚Hm‘, schmunzelt er sie an. ‚Was sagt dein Körper, wenn ich meine Hand hier hinlege‘, legt sie ihre Hand auf seine Herzgegend. Er atmet tief ein und ist überrascht über diese lebendige Antwort seines Körpers. ‚Es belebt mich und zeitgleich erfüllt es mich im ganzen Körper mit einer freudigen ruhigen Leichtigkeit. Ein Gefühl von zuhause sein, mit dir in der Vertiefung ‘, teilt er. ‚Wow!‘, ist sie sichtlich überrascht von seiner facettenreichen Antwort. ‚Wo hast du das die ganze Zeit versteckt?‘, will sie wissen. Er lacht und überlegt, dann hebt er die Schultern und meint: ‚Keine Ahnung, es hat einfach so angefangen, im Prinzip heute.‘ ‚Hm, das ist so wunderschön‘, ist sie einfach natürlicherweise in ihrer tiefen Weichheit. ‚Gefällt mir, können wir definitiv vertiefen‘, ergänzt sie. Er legt seine Hand auf ihre Hand an seiner Brust und atmet tief an. ‚Meine Kraft vertraut in unseren Raum, sie ist bereit die Wege zusammen zu gehen, die warten‘, fließen die Worte klar aus ihm. Sie schaut ihn warm an und spürt in ihre Resonanz. ‚Meine Kraft vertraut auch in unseren Raum und geht mit dir, der Weg, der kommt‘, teilt sie. Er atmet erneut tief ein und langsam aus. ‚Danke‘, und seine tiefe ruhige Wärme fließt durch ihre Hand in ihren Körper. ‚Wow, was ist das?‘, ist sie fasziniert. ‚Meine Liebe für unseren Raum aus meinem inneren Zuhause, die unser Raum nähren will‘, ist seine Antwort. Ihre Augen werden feucht und sie ist sprachlos. ‚Schhh, nichts sagen, einfach damit sein, lass dein Körper antworten‘, ermutigt er sie tiefer zu gehen. Sie atmet weit aus, ihre Körperhaltung beginnt sich leicht würdevoll aufzurichten und legt dann ihre andere Hand an seine Wange. Langsam bewegt sie sich mit ihrem Kopf näher an seinen und küsst ihn sanft und lange. Danach sagen sie beide nichts, ihre Blicke sprechen für sich und das tiefe Leuchten darin teilt ihnen mit, sie werden diesen Weg lieben, getragen aus ihrem Kraftraum und dem Leben zusammen. ‚Komm, wir gehen, bevor wir noch in den Sturm geraten‘, greift er ihre Hand an seiner Brust und führt sie zur Seite. ‚Ja, lass uns weitergehen‘, antwortet sie.
Ich wünsche einen schönen Tag :)
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