Surrealität meistern......
Ich schreibe schon lange an einer intutiven Geschichte, heute abend gabs mal wieder eine Fortsetzung, die irgendwie als Essenz Surrealität verarbeitet, deshalb möchte ich das Kapitel hier teilen.
Einen schönen Samstagabend :)
Sons Of Pythagoras - This Is My Life - Song Mix (Epic Music)
'Innerliche
Vorbereitung auf das was kommt
Die Nacht ist für alle recht kurz, es konnte keiner
wirklich erholsam schlafen. Die Trennung am nächsten Tag hängt schwer in der
Luft und auch die Frage ob es wirklich sein muss. Die Schöpferin liegt schon
früh wach, der Schöpfer scheint noch zu schlafen, deshalb versucht sie sich
nicht zu bewegen. Sie spürt seinen Brustkorb, wie er sich hebt und senkt in
einem ruhigen Tempo. Sie hört ihn atmen, und spürt die Stellen wo sich ihre
Körper berühren, intuitiv legt sie ihre freie Hand auf seine Herzgegend, schliesst
die Augen und fühlt die sich ausbreitende Wärme. Der Rhytmus seines Herzens und
ihres Herzens passen sich langsam an, sie wird innerlich ganz ruhig. Eine
wissende Zuversicht breitet sich aus, diese lässt sie tief erleichternd
ausatmen, ganz vertieft in das Sein im Jetzt, bemerkt sie nicht, dass der
Schöpfer wach ist. Er legt seine freie Hand auf ihre und sie schmunzelt nur,
gibt ihm durch sanften Druck ihrer Hand auf seinem Herzbereich zu verstehen sie
hat die Hand wahrgenommen. Keiner sagt etwas, sie liegen einfach nur da,
spüren, geniessen die Wärme und den Raum, der keine Worte braucht. Eine sanfte
Brise kommt auf und bringt die Hängematte zum leichten Schaukeln. Sie könnte
noch lange so liegen, huscht der Schöpferin durch den Kopf, doch heute steht
das mutigste an, was sie seit vielen Jahren gewagt hat, ganz auf sich gestellt
zu sein. Für wie lange weiss keiner und ob sie sich unterwegs begegnen auch nicht. Es
wird eine Herausforderung, die sie erstaunlicherweise nicht beunruhigt. Durfte
man eine längere Zeit einen Menschen so nah, in all seinen Facetten erfahren,
dann entsteht ein intuitives Bild im Innern, welches durch solche Phasen trägt. Es
ist eine Kraft die zuversichtlich sein lässt sowie das Vertrauen ins Leben und
den Raum zwischen ihnen nur verstärkt. Verbundenheit zeigt sich auf vielen
Arten und Weisen. Vielleicht ist das jetzt ein Test des Lebens, wie tief sie
gewachsen ist. Sie weiss es nicht und dieses Unwissen kann sie dasein lassen,
der Weg wird die Antworten offenbaren.
'Zu wissen, unsere Weg werden sich heute auf
unbestimmte Zeit trennen ist sehr seltsam und doch macht es mir keine Angst
oder Sorgen', sagt der Schöpfer auf einmal ganz leise um die anderen nicht zu
wecken. Sie öffnet die Augen und dreht sich so, um ihn ansehen zu können. Seine
Augen strahlen eine tiefe Ruhe aus, wie wird sie diese vermissen und dennoch
ist sie auch in ihr, tief in ihr drin, ihr fehlt es also an nichts wirklich. Sie
dreht ihre Hand damit sie die Hand des Schöpfers nehmen kann. Dann
lächelt sie sanft und antwortet: ' Es ist ein Test der Verbundenheit, das Leben
möchte sehen welchen Bestand sie hat.' Er lächelt nun etwas verschmitzt und
sagt schelmisch: ' Na, dass ist mal eine gute Morgenbegrüßung, gleich mit der
Tatsache raus.' Er löst seine Hand aus ihrer und streicht ihr über das Haar,
dann beugt er sich etwas näher an ihr Ohr und flüstert: ' Wenn das Leben testen
möchte, dann soll es, es wird jedoch nichts an der Verbundenheit rütteln, sie
ist sehr tief verankert liebe Schöpferin.' Ein leichtes Erschaudern aus einem
tiefen Wohlgefühl durchströmt die Schöpferin, durch seine Wärme in seinen
Worten. Sie nickt nur und kuschelt sich noch näher an ihn heran, sie möchte
seine Nähe nochmal ganz tief einsaugen, bevor das Loslassen ganz präsent da
ist. ' Vertraust du dem Leben?', fragt sie ihn ganz plötzlich leise. 'Ja', ist
seine einfache Antwort. Dann liegen sie noch still zusammen bis der Morgen ganz da
ist. Die nächsten Aufwachenden sind der Fährtenleser und die Piratin. Sie verbringen es mit angenehmen Schweigen und er streicht ihr einfach über ihren Rücken, ihre Hand liegt auf seinem Brustkorb. Sie hat keine Worte und er
spürt es, deshalb lässt er den Raum für sich sprechen. Auch er ist nicht
beunruhigt und er spürt eine andere neue Ruhe in der Piratin. Eine neue Reife.
Eine Reife die durch diesen nächsten Schritt noch vertieft werden wird. Eine
gewisse Vorfreude kommt auf in ihm. Doch jetzt heisst es erst mal Abschied
nehmen für eine ungewisse Zeit.
Als der gute Freund und die Forscherin sich auch
recken und strecken, beschliesen die Schöpferin und der Schöpfer aus ihrer Matten
zu klettern, was nicht so einfach ist. 'Ich habe eine Idee, ich lasse mich nach
unten fallen und du springst dann, okay?', macht der Schöpfer einen Vorschlag. Etwas
skeptisch schaut die Schöpferin Richtung Boden, doch bevor sie etwas sagen
kann, ist er schon unten und wartet. Ihr bleibt nichts anders als selbst zu
springen. Die Höhe ist überwindbar, dennoch hat sie leichten Widerstand
loszulassen. In dem Moment als ihr bewusst wird, was sie gerade gedacht hat
schmunzelt sie, wie will sie nachher loslassen und vertrauen wenn es ihr jetzt
schon schwerfällt mit Sicherung nach unten zu springen? Sie grübelt nicht weiter
darüber nach und schon landet sie sicher auf dem Boden, etwas aufgefangen von
dem Schöpfer. 'Danke', sagt sie wieder mit Boden unter den Füßen. Er hält
sie noch etwas fest und zieht sie näher an sich heran, dann küsst er sie lange
und sanft. Die anderen steigen ebenfalls aus ihren Matten und bereiten alles
vor um weiterzulaufen. Keiner weiss wann der Punkt kommen wird, doch jeder
spürt es ist bald.
Als alle Matten wieder eingepackt sind, nimmt jeder
das was er braucht um alleine den Weg bestehen zu können.
Sie laufen weiter Richtung Süden, die Berge sind
links von ihnen, der Palmenwald wird dichter und geht in niedriger Bewuchs über.
Eine Art Steppe breitet sich vor ihnen aus. Zu dieser Tageszeit zu laufen ist
noch erträglich, doch wie lange wird das noch sein bevor die Sonne hoch am
Himmel steht. 'Durch die Steppe zu gehen wäre wie Folter, ich schlage vor wir
gehen erstmal am Rand des Palmenwaldes entlang und sehen wo das hinführt',
teilt der Fährtenleser mit. Alle nicken. Die Aussichten in der Hitze zu
verglühen findet niemand reizend. Das Panorama bildet mit den Kontrasten der
Berge links, dazwischen die Steppe und dann der Palmenwald mit dem stahlblauen
Himmel ein surreales Bild. Diese Insel hat viele surreale Stellen fällt der
Schöpferin auf. Surrealität, was ist das genau. Sie versinkt in einer
Laufmediation und spürt in sich hinein, was bedeutet surreal für sie ? Es ist
ein Sein das eine komplett andere Wirklichkeit ist, noch nie dagewesen und es fühlt sich an
wie einem Traum zu sein, etwas dass man in seinen Träumen nicht erahnen konnte,
nie gedacht hätte es kommt so. Wenn die gewohnte Realität aus den Angeln
gehoben wird und viele Werte auf den Prüfstand kommen, wenn gewohnte
Lebensweisen nicht mehr greifen können oder der Raum dazu nicht mehr da ist,
dann fühlt sich die Realität unwirklich an, so neu, dass sie surreal ist. Surreal
kann die Qualität von wunderschön haben und alptraummässig erschreckend. Gibt es eine Wahl zu bewerten? Surrealität hat erstmal nur den Fakt, dass die
gewohnte Wirklichkeit zur Zeit keinen Bestand mehr hat und es eine Anpassung
oder Erschaffung von einer neuen gewohnten Realität braucht. Ob das dann
positiv oder negativ gewertet wird, hängt von jedem einzeln ab. Was möchte sie
wählen? Das Positive. Was kann sie darin positiv sehen? Was schenkt ihr das Leben für Möglichkeiten und Chancen damit? Was bringt es Gutes, was lässt es neues entstehen? Eine Abenteuerlust steigt in ihr auf und sie versteht, sie hat
diesmal kein Widerstand gesetzt. Es
freut sie und zeigt ihr, wie gewachsen sie ist, das hat sie auch dem
Raum mit dem Schöpfer zu verdanken sowie ihren Freunden. Tief durchatmend kommt
sie ins jetzt zurück und blickt sich neugrierig wach um. Die Landschaft ist
atemberaubend schön und die bevorstehend Trennung macht ihr keine Angst mehr,
sie möchte den Raum für sich erschaffen den es braucht in einer surrealen Zeit wo sich Gegebenheiten um sie herum so schnell verändern, dass sie nur das Beste daraus machen kann. Aus ihrer tiefen innren Ruhe und Zuversicht. Tief spürend und wissend um die Verbundheit mit dem Schöpfer und auch mit den anderen. Sie sind zu einer starken Gemeinschaft gewachsen, zusammen können sie was immer kommt meistern, so gut es eben geht. Sie ist bereit, die neue Herausforderung zu meistern, mit einer neuen inneren Reife, die sie in sich stark und mutig voranschreiten lässt.
Der Schöpfer hat ihre Versunkenheit gespürt und sie
genau beobachtet, er spürt auch ihre Veränderung und als sie wieder ganz im jetzt
ist, ergreift er ihre Hand. Sie blickt ihn an und es ist ein stilles Verstehen
dessen was auf sie zukommt, dass sie es erfüllend meistern werden und gestärkt
daraus hervorgehen werden.'
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