Raum der Liebe ~ wave to be ~


 Erblühen  :)
 









Fortsetzung.....

 

Raum der Liebe

Die Piratin ist wach, es ist noch recht dunkel draußen, es fällt kein Lichtstrahl durch die Vorhänge wie bei Tageslicht. Der Fährtenleser liegt neben ihr, atmet ruhig und tief. Eine Wärme breitet sich in ihr aus, was war das für ein Tag gestern? Hat ihr Körper wirklich angenommen? Die Antwort darauf ist ein klares Ja auch aus ihrem ganzen Sein. Ein sanftes leises ‚Wow‘ kommt ihr über die Lippen. Der Fährtenleser hat es tatsächlich geschafft mit seiner beharrlichen Ruhe und Weitsicht sie zu führen und zu begleiten. Führung, was eine faszinierende Art und Weise, die der Fährtenleser hier gelebt hat und diese Geduld. Hätte sie das so gekonnt? Sie weiss es nicht, sie ist ein weibliches Wesen und hat andere Qualitäten und Wege etwas zu leben. Es braucht auch gar nicht darüber nachzudenken, die tiefen Verstehen werden kommen, so wie sie bisher auch gekommen sind. Ihr Körper gibt ihr zu verstehen, dass er aufgemacht hat, aus ihrer eigenen heimgeholten Liebe und der weitere Weg wird entfalten. Sie atmet tief aus. Liebe, das große Wort, das so viel im Schlepptau hat, all diese unausgesprochenen Erwartungshaltungen, Forderungen und Schmerzen, wenn es scheitert. Doch kann Liebe wirklich scheitern, wenn sie aus einem selbst fließt? Ein Schmunzeln erscheint auf ihrem Gesicht, denn die Antwort hat sie sich schon selbst gegeben. Liebe die aus einem selbst fließt, fließt weiter, selbst nach schmerzhaften Momenten. Liebe aus sich selbst hat eine Kraft, die genau und bewusst wahrnimmt, was ist und gerade deswegen bewusst wählt zu bleiben, sie fließen zu lassen. Doch ist das wirklich in allen Räumen so? ‚Guten Morgen‘, bewegt sich der Fährtenleser neben ihr. ‚Guten Morgen, gut geschlafen?‘, fragt sie und dreht sich zu ihm. ‚Hm, und du?‘, will er wissen. ‚Auch‘, er öffnet die Augen etwas, der dunkle Raum lässt nicht viel erkennen, doch er kann die Piratin schemenhaft sehen. Ihre Energie spürt er auch ohne Licht. ‚Fließt Liebe in jedem Raum?‘, fällt sie mit der Tür ins Haus. Er lacht und grinst: ‚Kaum wach und schon wieder auf Entdeckungstour.‘ Sie lacht ebenfalls und meint ruhig: ‚Ja, wundert dich das?‘ Er lacht erneut und seufzt wohlig aus. ‚Nein, lass mich mal damit sein‘, bittet er sie. ‚Klar, so lange wie du brauchst‘, rückt sie näher und er legt seinen Arm unter ihre Schulterblätter und zieht sie an sich. ‚Nur liegen, einfach nur liegen‘, sagt er dann sanft. ‚Hm, ja, tut gut‘, atmet die Piratin tief aus. ‚Danke‘, meint die Piratin in der Stille. ‚Für was?‘, fragt er nach. ‚Für deine Beharrlichkeit, deine Weitsicht, deine Geduld, dein Vertrauen in den Weg und in mich, dass ich den Weg finden werde‘, seufzt sie erneut wohlig aus. ‚Hm‘, ist seine Annahme. Doch in ihm geschieht viel mehr. Sein ganzer Körper lässt nochmal eine Stufe lockerer als gestern Abend. Da steht erneut diese Liebe in ihm, seine Liebe aus ihm, die bereit ist endlich mit der Liebe der Piratin eine Verbindung einzugehen oder besser aus sich zu fließen und in den Raum der Piratin zu gelangen, sie zu nähren, ihre Verbindung zu nähren, ihre Kraft zu nähren, füreinander da zu sein. ‚Du wolltest doch wissen, ob in jedem Raum Liebe fließt‘, pausiert er, um seine Worte sich finden zu lassen. ‚Ja‘, antwortet sie. ‚Nein, es fließt nicht in jedem Raum diese Art von Liebe, wie wir sie gerade beginnen zu erfahren‘, teilt er seine Resonanz. ‚Geht mit meinem Gespür konform‘, sagt sie darauf. ‚Diese Art von Liebe, liebe Piratin, kann nur in Räumen fließen, die frei zu sein zulassen und ich aus meiner eigenen Liebe lebe. Erst dann wird die Liebe wirklich anfangen zu fließen‘, ergänzt er. ‚Hm, und die anderen Formen? Ist dann eher ein Waagespiel oder ein Tröpfeln aus einem Hahn?‘, überlegt sie. Er lacht über ihre bildliche Metapher und sagt dann: ‚Ja, ein Spiel des Aufrechnens, Vorhalten, Bedingungsstellung, Erwartungserfüllen und erst dann gibt es diese Aufmerksamkeit. Ich würde es nicht Liebe nennen‘, überlegt nun auch der Fährtenleser. ‚Hm, du würdest es nicht Liebe nenne‘, lässt die Piratin die Worte in sich in die Resonanz gehen. ‚Nein, Liebe ist dieses umhüllende, tragende, wohlwollende, kraftgebende, in sich frei seiende Energie, die jedoch sehr gerne verweilt, dort, wo die Räume dazu da sind‘, fasst er es zusammen. ‚Und es ist dieses natürliche tiefe Wohlfühlen‘, ergänzt sie. ‚Ja, geliebt für das, was ich bin, ganz als Mensch. Das kann ich nur erfahren oder geben, wenn ich mich selbst angenommen habe als Mensch und meine Selbstverantwortung nicht abgebe. Bereit bin mein würdevolles Menschsein zu leben und dafür zu sorgen‘, setzt er fort. ‚Das ist gar nicht so einfach in Worte zu fassen, oder?‘, ist die Piratin plötzlich stutzig. ‚Nein, ist es nicht, denn wenn der Weg dahin betrachtet wird, ist er lang, voller Ungewissheiten, tiefe Herausforderungen und erfordert Annahme des eigenen Schmerzes, im Grunde ein Hardcore-weg‘, ist der direkt. ‚Ja, und doch trägt etwas lieber Fährtenleser‘, sucht sie seine freie Hand mit ihrer. ‚Dieses tiefe intuitive embodied Wissen, dieser Kraft und dieser Form von Liebe‘, atmet sie tief aus. ‚Ja, und das hat uns getragen‘, sagt er sanft. ‚Hat es, und jetzt?‘, will sie wissen. ‚Leben, einfach leben liebe Piratin, es entfaltet eh von selbst, wenn wir es lassen‘, zieht er sie noch etwas näher an sich und atmet erneut tief aus. ‚So entspannt warst du noch nicht‘, stellt die Piratin fest. Er lacht und sagt leise: ‚Nein und es fühlt sich an, als wenn ich einen Marathon gelaufen wäre.‘ ‚Oh!‘, ist die Piratin überrascht und frag tiefer: ‚Warum?‘ ‚Hm, warum? Ich sage jetzt mal, dieses zurückhalten meiner Fürsorge, die so einfach frei fließen wollte, hat ganz schön Kraft genommen, im Rückblick kann ich es erkennen, auch wenn es mir davor nicht so vorgekommen ist. Doch jetzt darf ich es verstehen. Meine liebevolle Fürsorge für dich war schon von Anfang an da, doch da waren so viele Barrieren in dir liebe Piratin, es wäre zu schmerzhaft gewesen für dich und mich. Verstehst du, was ich meine?‘, versucht er es in Worte zu fassen und hofft die Piratin kann es verstehen. ‚Hm, ja ich verstehe, es wäre für mich schmerzhaft gewesen wahrzunehmen, du gibst diese Liebe und ich kann sie nicht wirklich annehmen und es wäre schmerzhaft für dich gewesen zu sehen, ich will deine Liebe annehmen, doch die Barrieren verhindern es. Was ein Kreislauf!‘, ist sie erstaunt. ‚Ja‘, seufzt er tief. ‚Ich habe erst all meine Barrieren selbst wandeln und den Schmerz darin intergieren müssen, und ich meine müssen, bevor das hier jetzt möglich ist. Und trotzdem bist du dageblieben, die ganze Zeit und hast all diese Fürsorge für mich gezeigt!‘, ist sie baff. ‚Naja, du warst ja nicht bis zum Schluss ganz voller Barrieren, nach jeder weiteren Schicht, die du gewandelt hast, wurde in mir das -  ja ich bleibe - stärker. Mein Vertrauen in den Weg war stärker, meine Weitsicht war klar und beharrlich. Mein Instinkt hat mich sehr deutlich darin erinnert, was es braucht‘, bringt er es in den Ausdruck. ‚Also im Umkehrschluss, wenn ich nicht selbst so darauf bestanden hätte, meine Barrieren selbst zu wandeln, hätte das hier alles keine Chance gehabt, oder?‘, fragt sie. ‚Nein, hätte es nicht‘, ist er ehrlich. ‚Wow!‘, ist die Piratin von diesem Verstehen überrascht. Es ist nicht neu, doch das im Rückblick zu verstehen berührt. Lässt sie ehrfürchtig dankbar vorm Leben und ihrem eigenen Weg verbeugen. ‚Danke!‘, sagt sie erneut und ergänzt: ‚Ganz ehrlich, ohne deinen Raum, hätte ich es nicht geschafft. Ich habe es jahrelang versucht, doch es ging nicht allein.‘ ‚Ich weiss, und meine Liebe könnte auch nicht so frei fließen, wenn diese Kraftverbindung zwischen uns nicht auf gleicher Ebene wäre, also ist es ein Weg gewesen für uns beide. Für dich, mich und daraus entstand etwas von tiefem Bestand, dass wir jetzt beginnen zu leben. Frei fließend und freiwillig gewählt zu bleiben‘, meint er. ‚Mein tiefes Ja hat es‘, löst sie ihre Hand aus seiner und legt sie auf seinen Herzbereich. ‚Mein tiefes Ja hat es auch‘, legt er seine Hand auf ihre Hand. Danach liegen sie noch zusammen und genießen die Körpernähe, getragen, umhüllt von diesem neuen Raum. Der Raum, indem die Liebe frei fließen darf.

Sie sind beide nochmal eingeschlafen, und der Gong des Schlosses weckt sie. ‚Oh, wir haben wohl nochmal geschlafen!‘, ist die Piratin erstaunt. ‚Tat gut‘, lacht der Fährtenleser und grinst verschmitzt. ‚Was?‘, will sie wissen. ‚Ich fühle mich besser wie vorhin, erstaunlich!‘, ist er etwas baff. ‚Magie‘, lacht die Piratin. ‚Hm, ja das kann wohl so benannt werden, schlauer Körper‘, schmunzelt er. ‚Weisst du, was diese ganze Sache für mich am berührendsten macht?‘ stellt sie die Frage in den Raum. ‚Nein, was?‘, will er wissen. ‚Dass ich als Cycle Breakerin das erleben darf‘, bekennt sie. ‚Warum?‘, ist er stutzig. ‚Weil Kreisläufe durchbrechen, sehr abschreckend ist‘, sagt sie offen. ‚Ja, für die Mehrheit, doch nicht für jeden, liebe Piratin‘, schaut er sie tief an. Sie seufzt tief und etwas löst sich in ihr und ihr Körper hat die letzte Barriere fallen gelassen. Er lächelt sie liebevoll an, setzt sich auf, küsst sie auf die Stirn und geht ins Bad. Sie liegt noch etwas im Bett und fokussiert auf ihren Körper. Keine Barriere mehr? Nein, einfach nur Kraft, pure ruhige Wesenkraft, die sehr genau weiss was sie leben kann und wird, getragen aus ihrer eigenen Liebe und der Kraft und Liebe des Fährtenlesers. ‚Kommst du?‘, ruft er aus dem Bad. ‚Ja, gleich!‘, antwortet sie. Er tritt fertig angezogen aus dem Bad und zieht ihr die Bettdecke weg. ‚Hey!‘, wehrt sich die Piratin. ‚Also ich habe Hunger, soll ich warten oder brauchst du noch länger?‘, neckt er sie. ‚Okay okay, ich mache schnell‘, verschwindet sie im Bad und ist kurze Zeit später bereit. ‚Wow, das war wirklich schnell‘, lacht der Fährtenleser. ‚Ich habe jahrelang auf einem Boot gelebt, da muss es schnell gehen, je nach Wetter, schon vergessen?‘ grinst sie ihn an. ‚Nein‘, lacht er, greift nach ihrer Hand und sie gehen zum Frühstück.


Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag :)

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