Die Fähigkeit der Annahme

 



~ wave to be ~


 Fortsetzung....

 

Die Fähigkeit der Annahme

Am Frühstückstisch sitzen die meisten schon als die Piratin und der Fährtenleser den Speisesaal betreten. Die Schöpferin spürt sofort es hat sich etwas Tiefes verändert in den beiden. Eine Welle Berührtsein durchflutet ihren Körper und sie hat die leise Ahnung, es hat was mit der Fähigkeit der Annahme zu tun. ‚Guten Morgen!‘, begrüßen sie sich gegenseitig. ‚Verschlafen?‘, grinst der Schöpfer den Fährtenleser an, auch er bemerkt die veränderte Kraft, die von den beiden ausgeht. Seine Wahrnehmung wird feiner und feiner, was solche inneren Bewegungen angehen. Die Schöpferin huscht ihm durch die Gedanken, ja, das hat er auch dem Raum zwischen ihnen und ihr zu verdanken. Seine Gabe darf tiefer und tiefer in ihm sich weiten. ‚Ja und nein‘, grinst der Fährtenleser. ‚Aha!‘, meint der Schöpfer nur, und macht ihm ein Petzauge. Gespräch beendet. ‚Sind deine Eltern noch nicht zurück?‘, will die Piratin wissen. ‚Nein, doch heute morgen hat mir ein Bote eine Nachricht gebracht, sie werden erst nächste Woche wieder kommen. Fragt mich nicht, was sie vorhaben‘, lacht die Schöpferin. ‚Hm, gut, dass du jetzt mehr weisst‘, lächelt die Piratin. ‚Ja, sie haben ihr eigenes Leben‘, nickt die Schöpferin. ‚Ich habe Hunger!‘, stöhnt Hannes neben dem Schöpfer. Alle lachen und in dem Moment geht die Tür auf und die Bediensteten kommen mit dem Frühstück. Es gibt heute für jeden einen Teller mit verschiedenen Sachen. Die Schöpferin schmunzelt, Henry hat eine neue Richtung gewählt, weg vom Buffet. ‚Heute mal was neues‘, schaut der Schöpfer die Schöpferin fragend an. ‚Ja, Henry geht wohl auch mal neue Wege‘, lächelt sie. Der Schöpfer nickt verstehend, er hat so eine Ahnung, dass könnte mit ihrer Begegnung gestern zu tun haben. Er mag Henry, seine ruhige tiefe Art des Mannseins. Wie er wohl in jungen Jahren war? Vielleicht ergibt sich ein Gespräch die nächsten Tage. ‚Was machen wir heute?‘, will Rosa wissen. ‚Ich glaube es wird Zeit für euch einen neuen Alltag zu beginnen‘, sagt die Schöpferin in die Runde der Kinder. Hannes ahnt schon was und stöhnt mit vollem Mund: ‚Och echt, Schule?‘ Alle lachen erneut. ‚Ja, Hannes. Schule. Wichtig, wenn du mal selbst die Welt entdecken willst‘, dreht sich der Schöpfer zu ihm und legt seinen Arm um seinen Rücken. Hannes seufzt und antwortet dann mit leerem Mund: ‚Na, gut wenn es denn sein muss. Weltmeere ersegeln klingt gut, aber nur deshalb gehe ich in die Schule!‘ Die männlichen Wesen schauen sich gegenseitig an und nicken Hannes dann zustimmend zu. ‚Ich glaube es wird Zeit, dass wir männliche Wesen mit Hannes mal eine kleine Segeltour machen‘, verkündet der gute Freund. ‚Oh ja!‘, schreit Hannes freudig auf. ‚So, eine Segeltour, und Schule?‘, hakt die Schöpferin nach. ‚Natürlich in den Ferien‘, ergänzt der gute Freund. ‚Ach man‘, ist Hannes Freude etwas gedämpft. Der Schöpfer schmunzelt und nickt dem guten Freund zu. Er schaut die Schöpferin an und sie sucht seine Hand als ein ja. ‚Gehen wir in die normale Schule?‘, will Rosa wissen. ‚Das könnt ihr selbst entscheiden‘, schaut die Schöpferin sie an. ‚Wenn ihr Teil der Gemeinschaft bleiben wollt‘, ergänzt sie. Rosa nickt. ‚Ich überlege es mir‘, meint sie dann. ‚Ich will in die normale Schule, mir fehlen meine Freunde und Fußballspielen auf dem Pausenhof‘, verkündet Hannes. ‚Gut, ich werde heute die Schule kontaktieren und ihr mitteilen ab morgen seid ihr wieder da. Adele und Rosa?‘, will sie von den beiden Mädchen wissen. ‚Ja, ich denke das ist am besten‘, nickt Adele und Rosa auch. ‚Gut, dann habe ich heute meine Aufgabe. Was macht ihr?‘, schaut sie in die Runde. ‚Ich werde nochmal zu meinen Eltern gehen‘, antwortet die Piratin. ‚Kann ich mit?‘, fragt der Fährtenleser. ‚Ja, klar‘, schaut sie ihn wundernd an. ‚Wollte nur sichergehen‘, neckt er sie. Sie lacht und schaut ihn liebevoll an. ‚Wow!‘, kann die Schöpferin nicht mehr länger zurückhalten, was sie wahrnimmt. ‚Ihr habe eure Liebe ganz angenommen und lebt nun daraus. Es fließt einfach so‘, platzt sie damit heraus. Die Piratin schmunzelt und der Fährtenleser nickt zustimmend. ‚Was ist Liebe, die fließt?‘, will Hannes neugierig wissen. ‚Hm, wie erklärt man das?‘, überlegt die Schöpferin. Der Fährtenleser schaut sie an und fragt: ‚Darf ich?‘ Sie nickt und der Fährtenleser ist kurz still, atmet tief aus und erklärt Hannes, was fließende Liebe ist: ‚Okay, Hannes, was verstehst du unter Liebe?‘ ‚Hm, ein warmes angenehmes Gefühl, so wie wenn Mama mich umarmt hat‘, antwortet Hannes. ‚Genau, dieses warme Gefühl, wenn du umarmt wirst, hast du auch in dir selbst‘, pausiert er und beobachtet Hannes genau. ‚Hm, habe ich das?‘, überlegt Hannes, darüber hat er noch nie nachgedacht, aber er ist ja auch noch ein Kind. ‚Du meinst, wenn ich an Anna denke und da ist dieses warme Gefühl?‘, schaut er etwas unsicher. Der Fährtenleser lächelt noch breiter und nickt mit dem Kopf. ‚Gut, und dieses warme Gefühl möchte fließen, oder?‘, wartet er auf Antwort von Hannes. ‚Ja, irgendwie schon‘, meint Hannes. ‚Gut, je nachdem welche Erfahrung ein Mensch mit diesem Gefühl macht, kann es sein, dass das Gefühl nicht mehr frei fließen kann oder der andere Mensch, wo es hinfließen will, nimmt es nicht an. Dadurch bilden sich Schutzwände, damit der Schmerz nicht so heftig wird‘, pausiert der Fährtenleser erneut. ‚Oh, du meinst, wenn die Liebe, die so gern fließt, verletzt wird?‘, hakt Hannes nach. ‚Ja, so kann das auch benannt werden‘, bestätigt der Fährtenleser. ‚Das ist ja super doof!‘, ist Hannes leicht entrüstet. Die Schöpferin atmet tief aus, der Verlust seiner Mutter hat es noch nicht geschafft die erste Wand zu errichten. Sie weiss, das hat sie ihren Eltern zu verdanken. Der Schöpfer spürt, was in ihr vorgeht, und er sucht ihre Hand erneut. Ihre Kraftverbindung ist sofort da und ihre fließende Liebe genauso. ‚Hatte Mama viele Wände?‘, fragt Hannes plötzlich in die Runde. Alle sind etwas überrumpelt, doch Rosa fängt sich als erstes: ‚Bestimmt Hannes, doch nicht was uns anging‘ Adele laufen die Tränen: ‚Ich habe auch schon Wände‘, meint sie. Die Schöpferin steht auf und geht zu Adele, reicht ihr die Hand und Adele nimmt sie an. Steht auf und lässt sich von der Schöpferin umarmen. ‚Wow ich habe Gänsehaut‘, meint die Forscherin. Adele laufen still die Tränen die Wangen hinunter und die Schöpferin umarmt sie einfach nur, keine Worte, stille klare, warme und liebevolle Präsenz. Ihre Atmung wird tiefer und sie atmet mehrmals tiefer und länger aus. Nach ein paar Minuten löst sich Adele und sagt etwas schüchtern: ‚Danke!‘ ‚Sehr gerne, so oft du es brauchst‘, lächelt die Schöpferin ihr liebevoll zu.‘Und jetzt kann deine Liebe wieder frei fließen!‘, meint Hannes freudestrahlend zu seiner Schwester. Sie nickt tief berührt. ‚Jetzt habe ich verstanden was das mit der Liebe fließen ist‘, hat Hannes die Erklärung somit beendet. ‚Gut, dann lass mal deine Liebe heute fließen‘, nickt der Fährtenleser ihm zu. Hannes nickt ebenfalls.  ‚Der Tag fängt so an, wie der gestern aufgehört hat‘, grinst der Schöpfer seine männlichen Gefährten an. ‚Bereit für die nächste Rund einfach anzunehmen?‘, witzelt der Fährtenleser. Der Schöpfer lacht laut, befreit und grinst: ‚Na, was denkst du denn? Diese Herausforderung will gemeistert werden!‘ Nun lachen beide und die weiblichen Gefährtinnen schmunzeln. ‚Will noch jemand eine Umarmung?‘, fragt die Schöpferin in die Runde. Alle lachen, doch sie wissen um diese tiefe Bedeutung. Sich sicher fühlen in den Armen eines anderen menschlichen Wesens. ‚Gut, wenn nicht jetzt, der Tag ist ja noch etwas länger‘, geht die Schöpferin zurück zu ihrem Platz. ‚Ich bin fertig!‘, verkündet Hannes. ‚Darf ich zu Henry?‘, fragt er die Schöpferin und den Schöpfer. ‚Ja, mach das, viel Freude beim Ausmisten‘, lächelt die Schöpferin. ‚Bis später!‘, springt er auf und ist schon weg. ‚Ich werde gleich mal in die Schule gehen‘, sagt die Schöpferin beim Aufstehen. ‚Ich begleite dich‘, bietet der Schöpfer an. ‚Ich gehe mal meine Schulsachen zusammensuchen‘, verkündigt Rosa. ‚Ihr habt alles schon hier?‘, will die Schöpferin wissen. ‚Ja, Ida hat alles arrangiert, damit wir einfach alles notwendige hier haben‘, antwortet Adele. ‚Gut, dann bis nachher‘, nickt die Schöpferin. Eine Dankbarkeit für ihre Eltern durchströmt sie. Wie schade, dass sie nicht hier sind. ‚Was machen wir?‘, fragt der gute Freund die Forscherin. ‚Weiss nicht, jeder ist beschäftigt nur wir nicht‘, lächelt sie offen. ‚Hm‘, ist seine Antwort.

‚Bis nachher‘, verabschiedet sie die Schöpferin und der Schöpfer. ‚Ja, bis nachher‘, hören sie von den restlichen im Raum. Auf dem Gang hält der Schöpfer die Schöpferin kurz an. ‚Die Liebe fließen lassen‘, er wartet auf ihre Resonanz. ‚Ja?‘, schaut sie ihn ruhig und liebevoll an. ‚Diese Fähigkeit braucht lange, bis sie wirklich frei lebbar ist‘, teilt er sein tiefes Verstehen. ‚Ja, das zeigt der Weg der Piratin‘, meint die Schöpferin. ‚Schaffen wir es, den Kindern einen Raum zu schenken, wo viele Barrieren erst gar nicht entstehen müssen?‘, will er wissen. ‚Wir können es versuchen, doch ob es immer so möglich ist, bezweifele ich. Jeder hat seinen eigenen inneren Weg. Doch wie wir eben erleben durften, solche Räume haben eine starke Kraft‘, teilt sie aus ihrer direkten Resonanz. ‚Stimmt, es bleibt nur das vorzuleben, aus uns. Aus unserer Kraft, die Verbindung daraus und das Liebe fließen lassen‘, grinst er schelmisch. ‚Ja, es bleibt nur das und den Raum für sie zu öffnen zu sein, so wie sie sind‘, grinst sie zurück und gibt ihm einen Kuss. ‚Liebe in der Annahme, somit ausgeführt und angenommen‘, grinst er noch breiter. ‚Scherzkeks!‘, lacht die Schöpferin und dreht sie um zum Weitergehen. ‚Danke‘, hört sie hinter sich und bleibt erneut stehen. Er nimmt ihre Hände, schaut sie mit leuchtenden Augen an und wiederholt: ‚Danke für diese Möglichkeit, Liebe fließen zu lassen zwischen uns und die Fähigkeit der Annahme.‘ Sie atmet tief aus und spürt ihre Weichheit, die sofort in die Resonanz mit den Worten des Schöpfers gehen, doch es sind nicht die Worte, sondern seine ganze Körpersprache, die Tiefe, die Echtheit, sein ganzes Sein dahinter. Sie nickt nur und hat keine Worte. Dann küsst er sie, löst den Kuss, greift ihre Hand und zieht sie in ihr Zimmer, um sich bereit zu machen für den Schulbesuch. Die Schöpferin nimmt an und genießt die Führung des Schöpfers in ihrem weiblichen würdevollen Weichsein und -werden. 

 

Ich wünsche dir / euch einen schönen Tag :)

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