I got your back

 I got your back - eine amerikanische Redewendung die auf deutsch bedeutet: Ich stehe hinter ihr, ich geb dir Rückendeckung, ich pass auf dich auf. 

Interessant, wenn es ein Nachdenken darüber ist, was es wirklich bedeutet. 

Wo sind wir am angreifbarsten ?

Der Rücken, denn dort haben wir keine Augen, können nur den Kopf schnell nach rechts und links bewegen, um sicher zu gehen, dass von dort nix kommt. 

Das wäre Survivalmodus.

Fühle ich mich sicher, werde ich nicht schnell um mich schauen. 

Ich war heute im Film 'Oskars Kleid'

 

Komplexe Themen auf einem Haufen geballt - hatte schon etwas von Satire, die gut verfilmt wurde. 

Interessanterweise haben manche Szenen in mir etwas berührt, dass ich schon viele Male in der Integrierung hatte. 

Thema Sucht. 

 

Ich hab gemerkt, wie mein dorsales System sich meldete, die Schwere, die leichte Traurigkeit, das Gefühl der Machtlosigkeit und des Gehenlassenmüssens.

Und jetzt?

Damit sein und hinschauen, dasein für mich selbst. 

Meine Gewichtsdecke ist in so Momenten gold wert. 

Die Schwere von außen fühlt sich gut an. 

Um noch genauer ranzukommen gabs dann noch kreativen Ausdruck. 

Unter idealen Bedingungen, frei von irgendwelchen inneren Barrieren oder 'stark-sein-wollen-müssen', was bräuchte ich jetzt?

So fing ich an zu malen, es entstand eine Umarmung von hinten durch ein weiteres menschliches Wesen. 

Die Gewichtsdecke hat dieses Gefühl wohl mit erzeugt und meine Hand, das in den Ausdruck gebracht. 

Einfach mit diesem Bild zu sein hat dann eins ins andere geführt. 

Aus Sicht des ANS, ist das was sehr wohltuendes. 

Eine Umarmung, die den Rücken schützt, hat ein klares Statement: 

I got your back - Ich stehe hinter dir, gebe dir Rückendeckung, pass auf dich auf. 

Wie oft werden solche Körperkommunikationen unbewusst einfach gelebt?

Und sie tun so gut oder?

Es wird einfach gemacht und fertig. 

Doch gibt es da einen kleinen feinen Unterschied. 

Umarme ich aus dem ventral vagal Status dann fühlt es sich für den anderen als Unterstützung und wohltuend an, vielleicht gerade wenn es vulnerable Momente gibt. 

Kommt die Umarmung jedoch aus einer Survivalfunktion, wird es leicht unangenehm, die entweder die Qualtität von Klammern oder Festhalten hat. 

Klammern kommt aus dem dorsalen Bereich, Festhalten sympathischen Überlebensbereich. 

Klammern und Festhalten sind beengend und unangenehm, sie lassen ein fahles Gefühl zurück und oft ist es ein Versuchen sich daraus zu befreien. 

Doch was passiert, wenn die Umarmung wirklich ventral vagal getragen ist, was macht es dann mit mir?

Es lässt weich werden, es löst Schutzpanzer auf und es entsteht Raum für eine menschliche Vulnerabilität. 

Eine ventral vagal Umarmung von hinten kann eine Chance sein, die eigene Verletzlichkeit zuzulassen, daseinzulassen und diesem Dasein-wollen des anderen zu vertrauen. 

Ich vermute mal intuitiv dass trifft besonders auf starke Menschen zu. 

Wer steht hinter ihnen?

Who got their back?

Wer gibt ihnen Rückendeckung, gerade weil sie stark sind?

Menschen, die in ihrem Leben gelernt haben in sich stark zu sein, unabhängig von äußeren menschlichen Bedingungen, können das oft schwer annehmen. 

Mich betrifft das auch. 

Mein ANS ist sehr sensibel was solche Dinge angeht. 

Doch ich lerne mit jedem Schritt den ich gehe, dass es feine Unterschiede gibt, die einen großen Unterschied machen. 

Ich kann die feinen Unterschiede spüren und darf bewusst erkennen, welche Qualität es hat. 

Wahrscheinlich ist mir deshalb auch so wichtig für starke Menschen dazusein in einem gesunden Rahmen, 

denn ich weiss was es heißt. 

Und wahrscheinlich ist es auch deshalb für mich einfacher 'I got your back' zu geben, als anzunehmen. 

Doch meine Intuition piekst und meint: du kennst jetzt den feinen Unterschied und darfst genau dann, einfach nur vulernabel sein, das eh nur für eine kurze Zeit sein wird, denn die Selbstverantwortung ist einfach zu präsent, als wenn es ein langes Verweilen in diesem vulnerablen Zustand sein wird. 

Vielleicht braucht es auch einfach nur diesen kurzen Moment von 'I got your back', wenn die Vulnerabilität anklopft, um dadurch 'geschützt' im Inneren damit umzugehen, ohne in Achtstellung zu sein, was von hinten kommt. 

Denn alles, was ich annehme und dasein lasse, geht zügiger von alleine.

Unser Körper hat ein Gedächtnis, welches alles abspeichert, es ist eine Chance noch nicht integriertes ins Ganze zu integrieren. 

Ich habe meine Chance für heute angenommen und eine kleine Feinheit lernen dürfen. 

Dafür bin ich sehr dankbar :)

Sowie für einen sehr schönen Nachmittag :)

Ich wünsche euch einen schönen Abend :)