ANS Rhythmus und Timing
Heute morgen beim Laufen kamen so einige Gedanken.
Ich habe wieder meine Energie zurück und da macht es dann eben auch mal plopp innerlich.
Thema sind das autonome Nervensystem und eine innerliche Frage:
Was, wenn ich einfach meinem eigenen ANS Rhythmus folge?
Höher, schneller, weiter tat mir noch nie wirklich gut.
Vorallem nicht meinem ANS.
Ich kann das mitleben ja, doch der Preis ist mir mittlerweile zu hoch.
Ich habe noch so ein paar intuitive Ziele, die ich gerne noch in meinem Leben erleben/erfahren möchte, das hört sich theoretisch sehr gut an, doch hab ich da noch ein ANS, welches gerade lernen darf, was es heißt ventral vagal Räume bewusst gewählt zu erfahren.
Ich bin fast 42 Jahre alt und kann meine ANS Geschichte nicht ausradieren, möchte ich auch gar nicht, doch oft es ist so, dass, was ich 'bewusst gewählt' will und das intuitive OKAY von innen hab, dass mein ANS dann ganz andere Pläne hat, wenn ich es wage ;)
Das ist nicht verurteilend oder abwertende gemeint, im Abstand betrachtet hatte es sogar etwas sehr fürsorgliches und wohlwollendes, auch wenn es mich in der Situation dann oft in eine Achtstellung triggert oder wenn die Spannung zu hoch wird/was dazu kommt: eine Rutschpartie ANS Mitte, Keller wird, um danach wieder hochzuklettern an der Leiter in den ventral vagal Raum.
Was ich jedoch immer mehr spüre, ich habe ganz oft noch ein Rest ventrale Verankerung egal welchen ANS Status ich gerade durchlebe.
Reflektion ist definitiv eine Stärke von mir und vielleicht der Rettungsanker neben meiner Kreativität.
Denn ohne zu merken was Sache ist, kann meine Kreativität auch keine Wege finden.
Doch zurück zu meiner inneren Frage heute:
Was, wenn dieses Sein für mich einfach so ist
und was,
wenn ich dieses Sein und diese tolle Funktion meines ANS so tief wertschätze
und mir den Raum selbst gebe,
die Zeit gebe mich an Neues zu gewöhnen,
mit den Triggern arbeite um es dann wirklich ganz erfüllt zu erfahren zu erleben?
Kann ich das?
Will ich das?
JA!
Doch dieses Ja bedeutet etwas tieferes:
Es bedeutet, ich muss mich soweit gesellschaftlich Ausklinken um immer wieder in meinen Rhytmus zu kommen und darin zu bleiben - bin ich dafür bereit?
Das heißt nicht ich lebe keine gesellschaftlichen Aktivitäten mehr, doch ich wähle bewusst welche Räume mir gut tun und welche nicht.
Und wenn ich in Räume muss, die mich fordern, mir die Zeit und die Erholung gebe, die ich brauche.
Ich lebe gern gesellschaftliche Räume, allerding nicht alle und nicht um jeden Preis, besonders nicht um den Preis meiner Authentizität.
Dieses Ja heißt auch, ich bin wie ich bin, volle Breitseite Stärken und Schwächen.
Dieses Ja heißt auch, dass ALLES sein eigenes TIMING HAT!
Und nur weil ich aus jahrelanger Stress-survival-Aktivierung-meines-ANS dieses 'schnell-schnell-reagieren-müssen' kenne, muss ich es nicht mehr leben!
Ich werde auch nichts verpassen oder verlieren, wenn ich mein eigenes Tempo lebe.
Außer vielleicht meine Oberflächlichkeit, doch die darf gehen, ich wähle das TIEFE und die WEITE in mir.
Diese Ja bedeutet auch, ich vertraue dem Weg und dem Leben.
Ich hab die letzten Jahre soviele tolle Momente erfahren dürfen, auch dieses Getragensein, das mir zeigt ich kann loslassen.
Die innere Sicherheit kommt mittlerweile aus mir selbst.
Und selbst wenn ein Trigger mir versucht diese zu nehmen, ist doch noch ein Rest da, darauf ich vertrauen kann.
Dieses Ja bedeutet auch eine Wertschätzung meiner Freiwilligkeit.
Das heißt, mein Freigeist darf seine Freiheit haben und trotzdem erfüllende zwischenmenschliche Räume leben/erfahren.
Es ist ein freiwilliges Zusammenkommen im ureigenen Timing von autonomen Nervensystemen.
Das wird wohl nicht den Normen entsprechen, doch was ist erfüllender?
Perfekt eingehaltene Zeitpläne die mit dem ANS so gar nicht konform laufen oder ein intuitives freiwilliges Daseinwollen, nur eben so wie es im eigenen Rhythmus passt?
Das ist Pionierneuland jup.
Es gibt bestimmt schon Menschen die leben das, manchmal begegne ich ihnen und es ist so tief berührend inspirierend, deshalb bin ich mir sicher, ich werde mein Pionierneuland auch betreten und freudvoll offen erforschen, lernen, verstehen, Raum sein, Raum teilen, Mensch sein.
'Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.'
- Pippi Langstrumpf
Und da Pipi Langstrumpf sich seit meinem Studium in mein Leben eingeschlichen hat, nehm ich mir doch jetzt mal ihren Lebensfrohmut und srpinge!
Ich wünsche dir/euch einen schönen bereichernden Freitag :)
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