Würdevolles Mann - und Frausein ~ wave to be ~
~ wave to be - Basis inneres Zuhause ~
Fortsetzung....
Der Weg führt
Die Forscherin und der gute Freund laufen durch den Wald, Aranda fliegt zwischen ihnen und den Bäumen umher. Ab und zu hören sie ein Huh huh. Sie laufen in angenehmer tragender Stille. Jeder ist für sich und lässt dieses neu Erfahrene in sich integrieren. Was ein berührendes Erlebnis. Eine Dankbarkeit durchflutet die Forscherin, die Dankbarkeit für ihren eigenen inneren Weg und den Gemeinsamen. Manches entfaltet von allein, der Weg führt beharrlich dorthin. Dies zu erkennen, lässt sie innerlich entspannen, eine Art Entspannung, die ganz feine Muskeln in ihrem Körper betrifft. Muskeln, die nicht gemerkt werden, sie sind angespannt. Faszination pur. Tief seufzend schüttelt sie sich etwas. Der gute Freund schaut sie wach wahrnehmend an, doch er versteht ohne Worte. Sein liebevolles Lächeln drückt es aus. Sie nickt nur annehmend und sie laufen weiter in Stille. Die Geräusche des Waldes holen die Forscherin ganz ins Jetzt, sie atmet tief ein und nimmt den Geruch der Umgebung wahr, es riecht nach Harz, feuchtem Waldboden und Wasser in der Luft. Der Bachlauf ist ganz in der Nähe, sie kann ihn hören. Die Vögel singen, es raschelt im nahen Umfeld am Boden, ein Specht hämmert in der Nähe und Aranda ertönt dazwischen. Ein erneutes tiefes Ausatmen lässt sie ganz in ihrem inneren Zuhause ankommen, das Gefühl von vorhin auf dem Stein ist erneut da. Dieses innere und äußere ganz zuhause sein. Wow, das hat eine Kraft. Nur diesmal beinhaltet es auch noch den guten Freund. Sie schmunzelt, diese Kraft aus ihrem inneren und äußeren zuhause, plus diese Kraft aus ihrem gemeinsamen Raum. Es hat die Qualität von Natürlichkeit. Nichts müssen, nichts brauchen, nichts sein, es ist einfach da, aus ihr und aus ihm. Das, was sie beide natürlicherweise sind, innerlich, fließt automatisch in ihren gemeinsamen Raum. Warum hat sie das noch nicht so erkannt? Ihre Intuition gibt ihr zu verstehen, dass es manchmal erst das eigene Erfahren braucht, um in der Reflektion zu erkennen, wie einfach etwas sein kann. Es braucht nur gut für den eigenen inneren Raum zu sorgen, sein inneres Zuhause zu priorisieren, der Rest entfaltet von allein. Ihr Körper seufzt erneut und der gute Freund bleibt stehen. Sie schaut ihn fragend an. Er steht vor ihr, schaut sie an, ihre Augen treffen sich. Wach da seiend nimmt er offen wahr was ist. Eine Gänsehaut überläuft die Forscherin, so präsent war er bisher noch nicht. Er hat seinen inneren Raum freigeräumt um wirklich wahrzunehmen was hier im jetzt ist. Das berührt sie zutiefst. Anfangs ist es etwas überwältigend, doch dieses ‚oh wow!‘, geht zügig in ein sanftes ruhiges Annehmen über. Sie räumt bewusst ihren eigenen inneren Raum frei, um ihn genauso wahrnehmen zu können. Er grinst, als er spürt, was sie gerade bewegt. Beide sagen weiterhin nichts. Von einer Frau, in seiner Ganzheit empfangen zu werden, was ein Geschenk. Es wundert ihn, dass sein Schutz nicht hochfährt, so verletzlich zu sein als Mann. Doch das hatte er vorhin schonmal erfahren, vielleicht war das einfach die Vorerfahrung für das, was gerade entfaltet. Nun seufzt er tief und spürt eine Anspannung in seinem Körper in eine angenehme Spannung wechseln. Es gut tut, so gesehen zu werden und obwohl es für seinen Körper komplettes Neuland ist, lässt er es geschehen. Der Raum um sie beide wird in sich kraftvoller, je tiefer sie ihn erfasst. Die Verletzlichkeit ist getragen aus ihren beiden Kräften und deshalb ist es auch möglich sie zuzulassen. Die Verletzlichkeit ist geschützt aus ihrer beide inneren zuhause.
So ein natürliches Sein, das keine Kraft nimmt, sondern eher bestärkt. Diese Kraft beginnt aus seiner Körpermitte sich auszubreiten, es umfasst sein ganzes männliches Sein. Es verbindet sich mit seiner Würde und zusammen entsteht ein sehr bewusster klarer Raum. Würdevolles Mannsein, huscht ihm durch die Gedanken. Er darf endlich dieses würdevolle Mannsein ganz entfalten, denn der Raum dazu ist in sich gewachsen, diesen Weg zu tragen, in einer Gesellschaft, die solche Wege oftmals verhindern will. Warum, will er nicht erörtern, das Leben hat ihm diese Chance geschenkt, und er nimmt, ohne zu zögern an. Für sein würdevolles Mannsein.
Die Forscherin hat eine ähnliche Erfahrung, ihre weibliche Würde bekommt einen neuen Raum, und es freut sie innerlich, das endlich erfahren zu dürfen. Wie lange hat das schon in ihr geruht, gewartet, bis es endlich einen Raum zum Entfalten bekommt. Ihr ist sehr bewusst, dass sie ihren Beitrag dazu geleistet hat, dass sie die Wege in sich freigeräumt hat, damit sie diesen angebotenen Raum des guten Freundes nun wirklich annehmen kann. Ohne ihre Bereitschaft, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen wäre das nicht möglich. Ihr inneres Zuhause ist tragfähig genug, um diesen nächsten Wegabschnitt zu leben und zu gehen.
‚Wir betreten gerade den Raum der Würde‘, lässt sie die Worte fließen. Er nickt lächelnd und antwortet: ‚Ja, das tun wir.‘ Sie lächelt ihn ebenfalls liebevoll an und streicht mit ihrer Hand über seine linke Wange. ‚Wir sind in uns bereit diesen neuen Wegabschnitt zu gehen‘, sagt er sanft. Sie nickt und lächelt weiterhin liebevoll. ‚Unser inneres Zuhause ist die Basis‘, ergänzt er. Ihr nicken ermutigt ihn weiterzusprechen: ‚Dort ist unsere Basis und von dort aus werden die neuen Wege entstehen.‘ ‚Ja, das werden sie. Danke für deinen Raum lieber guter Freund‘, antwortet sie. ‚Hm, der hätte nichts gebracht, wenn du deinen inneren Weg nicht für dich gegangen wärst‘, teilt er. ‚Das stimmt und du deinen‘, lächelt sie. ‚Ja, ich meinen, im Prinzip hast du mir auch Raum gegeben‘, lacht er frei. ‚Hm, Raum gegeben oder den Raum gefüllt?‘, will sie wissen. ‚Durch dein Füllen den Raum gehalten und somit mir Raum gegeben, das für mich zu klären, was geklärt werden wollte‘, spürt er in sich hinein. ‚Hm‘, lächelt sie ihn warm an. ‚Eine runde Sache, die einfach so geflossen ist, von selbst‘, atmet die Forscherin tief aus. ‚Ja und das berührt mich jedes Mal so tief‘, gibt er zu. ‚OH!‘, ist sie erstaunt. ‚Ja, das tut es, auch wenn ich es nicht direkt ausdrücke in Worte‘, setzt er als Entschuldigung an. ‚Hey, das braucht es nicht, ich habe es tief in mir gespürt, sonst wäre dieser Raum nicht weitergewachsen‘, legt sie nun beide Hände auf seine Wangen und hält sanft sein Gesicht. ‚Hm‘, lächelt er sie an. Sie macht einen Schritt auf ihn zu und steht noch näher, doch ihre Hände auf seinen Wangen lassen sie noch etwas im Abstand zu ihm stehen. Er nimmt ihr Hände von seinen Wangen, greift zwischen ihre Finger und streckt die Arme seitlich aus. Sie macht noch einen Schritt auf ihn zu, direkter Körperkontakt, was das Strecken der Arme von allein bewirkt. Sie schauen sich an und lächeln wissend, dann küsst er sie. Während des Kusses, führt er die Arme langsam zu ihren Körperseiten, löst seine Finger und umarmt sie. Sie folgt seinem Impuls und so stehen sie da, ganz in ihrem beidseitigem freien weiten Nahsein, geborgen, gehalten, getragen. Das beidseitige Ja für den nächsten Wegabschnitt, würdevolles Mann -und Frausein. Nachdem er sich aus dem Kuss löst, sagt er: ‚Komm, wir besuchen jetzt deine Eltern.‘ Sie nickt, löst sich aus der Umarmung und sucht seine Hand. Hand in Hand laufen sie den Weg weiter, es dauert nicht mehr lange bis sie am Haus ihrer Eltern sind. Was eine Erfahrung heute, die so ruhig getragen ist in einer tiefen natürlichen entfaltenden Wesensruhe. Wenn ein Körper, eine Seele, ein Herz und das Wesen ihre 100% Bereitschaft geben, ist vieles möglich, in unmöglich wirkenden Umgebungen oder Lebenssituationen. Manchmal bleibt nur das Zurückbesinnen auf das eigene innere Zuhause und die Wahrnehmung und Chancen werden sich verändern. Wie dann gewählt wird, steht jedem Menschen frei, doch er wird immer das wählen, was das innere Zuhause nährt und die Intention der Würde beinhaltet.
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