Dienstagsgedicht: Wenn man geniesst
'Wenn man geniesst
Wenn man geniesst,
ohne das Energie überschießt.
Wenn man geniesst
und es berührt zutiefst
in einer Freie,
in einer Weite,
die sanft umhüllt
man sich wohl geborgen fühlt,
es nicht aufwühlt,
sondern lässt sein ganz still,
dann weiss man was es wirklich heisst
das Leben weisst,
einem den Weg,
da ist der Steg,
um Neuland zu entdecken
es braucht kein Verstecken
denn man ist präsent da
mit einem Ja.
Wenn man geniesst
und der Kreis sich schliesst
von Momenten die machten anfangs keinen Sinn
und es war auf einmal ganz viel Wachstum drin,
dann erstaunt mich das tief,
zu dem was mich das Leben rief,
das begann mit der Herausforderung pur
und man verlor Halt an seiner eigenen Lebensschnur
um aus der Bahn geworfen zu werden
es gab keine weiteren leeren Gebärden,
sondern einen Gefährten,
den man nie hatte erhofft,
es kam wie so oft,
aus heiterem Himmel
nicht auf einem Schimmel,
sondern als tolles Wesen,
nicht mal kurz gewesen,
sondern beständig tief
und das was in mir schlief,
wurde wach,
ohne Krach,
ganz sanft leise,
auf eine Weise,
die einfach nur in Ruhe versetzt
und aus verletzt
wird Heilung in Gang gebracht
mit einer sehr achtsamen Macht,
die nicht verunsichert oder höhnisch lacht,
sondern einfach ist da,
mit einem Ja,
zu den Momenten
die beschenken,
mit etwas neuem,
das wird niemals werden ein bereuen,
es wird bleiben,
wertvoll, egal wie Wege sich ausbreiten,
es ist ein bereiten,
auf etwas das hatte jetzt den Start,
auf seine Art,
die das Leben erschafft
mit seiner Kraft,
zu erinnern,
anstatt zu veringern,
auszubreiten,
in die ganz tiefen Weiten,
meines Seins
geteilt gelebt in kurzer Zeit des Zusammenseins.
Wenn man geniesst
und diese Worte liesst,
dann kann man vielleicht spüren
da ist was, das darf mich berühren,
wo es hinführt bleibt ein offenes Nichtwissen
es ist auch kein Vermissen
sondern einfach lebend,
gebend,
Potenzial entfalten
und das Vertrauen darin enthalten
nicht auf Schutzfunktion umschalten
denn das tiefe Verstehen ist da
ganz klar.
Wenn man geniesst
und der schon lang gesäete Samen auf einmal spriesst,
dann weiss man der innere Garten
braucht nicht mehr Warten
er wächst einfach weiter
immer bereiter
bald wieder etwas zu leben
ohne zu erstreben
einfach dem Gefühl folgen
das nicht besteht aus sich auflösenden Wolken
es dorthin führt
wo es berührt
und ein dasein möglich ist
das nichts innerlich wegfrisst
sondern nährt
und gewährt
wohlig umhüllt zu sein
ohne Schein
authentisch tief
zu dem das Leben einem jetzt rief.'
- Geschrieben und Copyright von Anke Martin
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