Unberechenbarkeiten




Guten Morgen, heute möchte ich ein Stück meiner intuitiven Geschichte teilen, warum?

Intuitiv passend, lol ;)

Viel Freude beim Lesen :)

Ausschnitt:

'Unberechenbarkeiten

Der gute Freund und die Forscherin waren mehrere Stunden unterwegs, durch verschiedene Landschaften. Sie ritten alle auf Pferde was für die Wege hier besser ist wie eine Kutsche. 

Während des Reitens ergab sich Stille, Gespräche und verschiedene Zusammenreitkonstellationen. 

Die Berge haben die Forscherin tief beeindruckt, jedoch auch eine tiefe Ehrfurcht ausgelöst. Sie sah beim näher kommen die Wolkenfelder und wie schnell diese sich teils änderten. Unberechenbarkeit ging ihr durch den Kopf. Irgendwie wollte das Wort nicht mehr aus ihrem Kopf und sie beschloss sich nachher damit auseinanderzusetzen.

Das Häuschen der Familie war etwas versteckt unter einigen Bäumen. Wer den Weg nicht kannte, wäre einfach vorbei geritten. 

'Willkommen liebe Forscherin in unserem Zuhause', bittet sie Leo herein. 

Das Haus ist ganz aus Holz und es erinnert sie an in ihr eigenes Zuhause. 

'Danke', anwortet die Forscherin. 

Annabel geht in die Küche und setzt Teewasser auf. Der gute Freund hilft seinem Vater die Pferde abzusatteln und in den Stall zu bringen. Das Wetter hier kann schnell umschlagen. Unberechenbar sein. 

Er hält kurz inne und spürt in sich. Unberechenbarkeit, warum geistert ihm das durch sein Sein, jetzt in dem Moment?

Intuitiv spürt er, er ist nicht allein damit. 

Als die Pferde gut versorgt sind kommen sie genau richtig für eine Stärkung. Es wird noch etwas dauern bis zum Abendessen. 

'Hm, das riecht aber gut, was ist das für ein Tee?', möchte die Forscherin wissen. 

'Ein Mischung aus den Wildkräutern die hier wachsen', teilt Annabel mit ihr. 

Die Forscherin probiert und es schmeckt ihr sehr gut, es wärmt sofort von innen und sie stutzt, dieses Gefühl von Unberechenbarkeit ist auf einmal in etwas gewechselt, es ist eher der Lauf des Lebens, der immer ein gewisses Riskio mitbringt, die 100% Sicherheit gibt es nicht. 

'Sehr gut', gibt die Forscherin ihr Feedback zum Tee.

'Ja, es ist ein ganz besonderer Tee', schmunzelt Annabel und die Forscherin lächelt verstehend. 

'Es dauert noch bis zum Abendessen, mein Sohn, was hälst du davon der Forscherin die Gegend zu zeigen?', schlägt Leo vor.

Der gute Freund lacht und meint: ' Willst du uns loswerden?'

Leo lacht jetzt auch und legt eine Hand auf die Schulter des Sohnes und sagt dann: ' So war er schon immer, hinterfragt alles.'

Jetzt lachen sie alle. 

'Hm ja, das kenn ich', schaut die Forscherin etwas enttarnt. 

'Deine Eltern können auch ein Lied davon singen?', fragt Annabel.

'Ja, können sie, meine Lieblingsfrage als Kind und heute auch noch öfter ist "Warum?"', lacht die Forscherin.

'Ohja, diese Frage ist sehr fordernd', schmunzelt Annabel verstehend.

Sie ist erstaunt, welche Tiefe die Forscherin doch lebt, einfach so, ganz natürlich und offen. 

Sie nimmt Dinge auf eine Art und Weise wahr, die nicht jeder so wahrnehmen kann, sie hat ihre Gabe angenommen und lebt sie erfüllend freudvoll. 

Diese Gabe ist nicht nur erfüllend, dass weiss sie aus eigener Erfahrung, es braucht bewusste Wahlen dazu. 

Sie freut sich tief in ihrem Herzen für die beiden. Sie hat ihrem Sohn eine Partnerin gewünscht auf gleicher Seinsebene. Sie bedankt sie still beim Leben und beobachtet die beiden in ihrem Umgang. 

Da ist eine tiefe Verbundenheit die keine Worte braucht. 

'Wir ziehen dann mal los', gibt der gute Freund bekannt. 

'Abendessen gibt es wie immer', ruft Leo hinterher.

'Hab auch nichts anderes erwartet', lacht der gute Freund. 

'Was soll das denn heissen?', kommt von Leo.

'Nichts Vater, du weisst was ich meine', sagt der gute Freund.

'Leo, lass ihn doch, du weisst hier hat sich nichts geändert seit er weg war und es wird es auch nicht', bringt Annabel es auf den Punkt.

Klare Wahrheiten, die nicht jeder verträgt, doch Leo hat mit den Jahren diese Direktheit seiner Frau schätzen gelernt. Sogar lieben, es hat ihm selbst geholfen sich selbst besser zu verstehen. Sie waren das Paar der Gegensätze und doch haben sie es irgendwie gemeistert ihren gemeinsamen Weg zu erschaffen und einen Sohn begleitet beim grosswerden. 

Leo schaut Annabel mit einem warmen Blick an und meint: ' Du bist und bleibst die Herausforderung meines Lebens, doch das liebe ich so an dir.'

'Ach Leo, ich bin auch dankbar dich zu haben', ist ihre Antwort.

Der gute Freund führt die Forscherin in den nahegelegen Wald, noch ist es ein Mischwald doch je weiter sie kommen, nehmen die Nadelbäume immer mehr zu. 

' Mir ging vorhin so ein Wort durch das Sein, Unberechenbarkeit, was kommt dir dazu?', spricht die Forscherin ihren Impuls an. 

'Interessant, mir ging das Wort vorhin auch durch die Gedanken, warum wohl?', spürt der gute Freund in sich hinein. 

'Wieviel Unberechenbarkeit braucht es in einem Leben, damit es noch tragbar ist?', lässt die Forscherin ihren inneren Fragen dazu einfach freien Lauf.

'Das kommt auf die Festigkeit in dir selbst an, hast du sie, kann Unberechenbarkeit gut gemeistert werden, hast du sie nicht, dann wird es anstrengend', teilt der gute Freund sein Verstehen dazu.

'Wie ist das mit Wachstum?', knüpft die Forscherin an.

'Hm, das ist teils und teils nicht unberechenbar', kommt von ihm.

'Und doch ist es ein Faktor der immer drin ist. Du meinst jedoch was spezielles oder?', hakt er intuitiv nach.

'Ja die Wachstumsräume zwischen Menschen, diese Räume die eine hohe Dynamik aufweisen', ergänzt sie.

'Wachstum ist immer dynamisch, entweder man kann es leben oder man setzt Widerstand, doch wachsen tun wir im Grunde alle. Versteht man den Mechanismus und die Gesetzmässigkeiten dessen, dann wird aus Unberechenbarkeit ein gelassenes ruhiges Sein, das in einem Vertrauen ins Leben ruht, das was auf dem Weg kommt und oder auch geht, seinen Sinn hat', sagt er. 

'Die Gesetzmässigkeiten von Wachstumräumen.....', lässt die Forscherin die Worte genüsslich über ihre Lippen kommen und spürt immer tiefer in den Raum hinein. 

'Hast du Lust sie mit mir zu entdecken?', fragt sie ihn direkt mit leuchtenden Augen.

Tiefe Forschung, eine Leidenschaft der Forscherin. Er schmunzelt und meint: ' Darf ich mir das überlegen?'

'Überlegen? Bei so einem Angebot?????', ist die Forscherin etwas erstaunt.

Dann lacht der gute Freund, greift nach ihrer Hand und bleibt stehen.

'Sehr gern begleitet ich dabei, auf dieser Entdeckungsreise, wir sind schon drin', stellt er fest.

'Ja, das stimmt, wir sind mittendrin und es macht einfach nur Freude, es zu leben', löst sie ihre Hand aus seiner und streckt die Arme nach oben in den Himmel und dreht sich dabei.

Der gute Freund lacht und schaut ihr einfach nur zu.

Diese innere Leichtigkeit trotz ihrer Tiefe ist immer weider beeindruckend.

'So, jetzt können wir wieder weitergehen, wo gehen wir überhaupt hin?', schaut sie ihn fragen an.

'Unberechenbarkeitsort', lacht er laut und sie fängt auch an. 

'So! Unberechenbarkeitsort, na dann mal los', gibt sie sich mit der Antwort zufrieden.

Ohne Humor und Leichtigkeit wird beim Wachstum die Schwere zu tragend. 

Diese Erfahrung hat sie schon durch und irgendwann verstanden, dass es so nicht weitergeht.

Doch was ist das, was sie die Leichtigkeit und den Humor leben lässt?

' Mir kommt gerade, dass es ohne Humor und Leichtigkeit beim Wachstum schnell unangenehm schwer werden kann, ich frag mich was lässt mich eine Wahl treffen, es in die Leichtigkeit zu holen und es mit Humor zu leben?', teilt sie ihr wundern.

'Du hattest wohl einfach nur genug von zuviel Schwere', macht er ihr ein Petzauge. 

'Manchmal braucht es eine längere Erfahrung bevor man kapiert, es gibt auch noch was anderes!', ergänzt er.

'Ja, das stimmt, doch das setzt etwas voraus.....', lässt sie nicht locker und gibt sich nicht zufrieden mit dem was bis jetzt in Worte floss. 

'Ich bin mir sicher, du wirst es herausfinden', umarmt er sie und so laufen sie ein Stück durch den Wald. 

Sie kichert und sagt dann: ' Du kennst mich besser, als ich weiss, oder?'

'Kann sein', mehr kommt nicht von ihm als Antwort. 

'Huh, huh, huh, huh', ruft es in ihrer Nähe.

'Gibt es hier auch eine Aranda?', fragt sie.

' Also ich besitze keine, doch es leben hier Eulen', erklärt der gute Freund.

'Hm...', ist das einzige was sie darauf sagt. 

Sie schaut um sich um die Eule vielleicht zu sehen, doch erfolglos.

'Huh, huh, huh!', ertönt es jetzt auch einer anderen Ecke. 

Wieder schaut sich die Froscherin um. Nichts. 

Kurze Zeit später wieder ein Huh, diesmal wieder auf einer anderen Seite.

'Unberechenbarkeitsort, oder wie war das?', lacht sie.

'Ja genau', lacht er auch. 

'Komm ich zeig dir, wo sie nisten', schlägt er vor.

Sie ändern die Richtung und laufen einen schmalen ansteigenden Pfad Richtung Felsen. 

Dort liegt ein grosser flacher Fels vor dem Steinmassiv dahinter und wirkt wie eine Bühne. 

Die Forscherin klettert drauf und steht einfach nur da. 

Der gute Freund bleibt unten, er spürt etwas kommen und dass es nur für die Forscherin bestimmt ist. 

'Huh huh!', ist über ihr auf einmal zu hören und eine Eule fliegt in Kreisen über sie hinweg. 

'Oh, bist du so schön', flüstert die Forscherin und ist ganz still innerlich. 

Die Eule findet langsam vertrauen und nähert sich. 

Die Kreise werden immer kleiner, bis sie sich irgendwann ganz sanft auf die Schulter der Forscherin niederlässt.

Die Forscherin bleibt erstmal ganz ruhig stehen und lässt die Eule an sie gewöhnen. 

Dann streckt sie ihren anderen Arm langsam aus und die Eule wechselt den Platz auf ihren Arm. 

Obwohl sie scharfe Krallen hat, hat die Forscherin keine Angst. 

Sie flüstert ganz sanft ein paar Worte, die der gute Freund nicht versteht. Er beobachtet alles und eine Gänsehaut durchläuft seinen Körper, so berührend ist diese Szene.

Die Eule dreht ihren Kopf hin und her, beobachtet alles um sie herum und sitzt einfach nur da. 

Dann erhebt sie sich plötzlich und fliegt in immer größeren Kreise nach oben bis sie nicht  mehr zu sehen ist. 

Die Forscherin steht ganz ehrfürchtig da und sagt nicht. Ihre Backen sind leicht gerötet und ihre Augen leuchten.

'Wer hätte das gedacht, dass du eine Eulenflüsterin bist', lächelt der gute Freund und reicht ihr eine Hand um vom Felsen herunter zu kommen. 

'Wow', ist alles was die Forscherin sagen kann. 

Sie hat keine Worte dafür, noch nicht. 

'Es wird dunkel, lass und zurückgehen, ich zeigt dir morgen der Unberechenbarkeitsort', sagt er. 

'Ja, gern', ist ihre Antwort. 

Sie laufen in Stille zurück zum Haus.

Die Begegnung mit der Eule war eine Botschaft, und diese Botschaft wird die Forscherin entschlüsseln.

 

 

Unberechenbarkeitsort

Am Haus wieder angekommen, werden sie schon erwartet, das Essen ist fertig und es duftet köstlich. 

Sie verbringen eine angenehme Zeit mit den Eltern des guten Freundes. Danach bedanken sich die beiden und ziehen sich in das Zimmer des guten Freundes zurück. Es liegt am anderen Ende des Holzhauses. Er öffnet die Tür und bittet sie einzutreten. 

Sie staunt, es fühlt sich an wie in einer Höhle, die warmen Brauntöne der Möbel, der Wände und die dazu passenden Bilder an den Wänden. 

'Hm, wie ein Wolfsbau', schmunzelt sie. 

Der gute Freund muss lachen und sagt: ' So hab ich das noch gar nicht gesehen, doch es war oft wie ein Schutzbau für mich.'

'Sag ich doch, Höhle', grinst sie ihn an. 

'Ich bin ganz schön müde und du?', fragt der gute Freund die Forscherin. 

'Ja ich auch', gibt sie zu.

Er zeigt ihr das Badezimmer und lässt ihr den Vortritt. 

Danach geht er sich bettfertig machen und sie überlegt welche Seite er wohl bevorzugt in seinem Bett. 

Sie wählt die linke Seite und intuitiv spürt sie, es wird schon passen. 

Kurz darauf kommt er aus dem Badezimmer und grinst. 

'Was grinst du so?', fragt sie ihn.

'Du hast mir die rechte Seite freigelassen', ist seine Anwort. 

Dann legt er sich unter die Decke und merkt wie sein Körper doch müde ist von dem langen Reiten, da er es nicht mehr gewöhnt ist.  

Die Forscherin spürt ebenfalls wie der Tag hierher sich in ihrem Körper bemerkbar macht. 

Sie dreht sich dennoch auf die Seite und schaut den guten Freund an: 'Ich wünsche dir eine gute Nacht, danke für diesen schönen Tag.'

'Sehr gerne, dir auch eine gute Nacht', dreht er sich nochmal kurz halb um und streicht ihr sanft über die Haare, beugt sich etwas vor und küsst sie sanft auf die Stirn. 

Dann dreht er sich um und sie hört ihn bald schon tief und fest schlafen. 

Sie ist zwar sehr müde, dennoch ist da soviel in ihr noch am Verarbeiten, sie liegt einfach nur da und lässt ihr Inneres langsam ruhig werden. 

Es dauert etwas, sie legt ihre linke Hand auf ihre Herzgegend und die rechte auf ihren Bauch und atmet ganz tief ein und aus. Langsam wird sie ruhiger und spürt wie sie langsam ins Schlafen hinüberdriftet. 

Diese Nacht ist mit Träumen gefüllt. 

Sie sieht sich auf dem Felsen stehen und die Eule um sie fliegen. Doch diesmal setzt sie sich nicht auf die Schulter oder den Arm der Forscherin, sondern lässt etwas fallen. Eine Papierrolle. Sie hebt sie auf und rollt sie langsam auf. Um sie besser lesen zu können, legt sie die Rolle auf den Fels und nimmt zwei größere Steinsbroken um sie zu beschweren. 

Dann liest sie es:

" Wer immer diese Zeilen in Empfang nimmt, lese sie nicht nur mit den Augen, sondern erfahre die Worte und deine ureigene Bedeutung dafür.

Lass deine innere Ruhe dich führen, spüre die starken klaren Impulse. Vertraue auf den Moment des Lebens. Bleibe zentriert und lass deine Einsichten und Herzweisheit dich leiten.

Alles was aus einem tiefen Impuls erschaffen wird, bewirkt etwas.

Vertrau dem Weg, lass dein inneres ein Zentrum der Kraft werden.

Und jetzt rolle die Rolle zusammen und halte sie in die Luft.

Der Bote wird sie abholen"

Die Forscherin sieht sich die Rolle wieder zusammenzurollen und streckt dann einen Arm mit ihr in die Luft. 

Es dauert etwas, bis ein 'Huh!' an ihr vorbeihuscht und die Rolle mit den Grallen schnappt. 

Die Eule ruft nochmal 'Huh, huh, huh!' und verschwindet dann im Wald.

An die Träume danach kann die Forscherin sich nicht mehr erinnern.

'Hey!', weckt sie eine sanfte Berührung an ihrem Ohr.

'Hm, guten Morgen!', kommt nur halbverschlafen von ihr. 

'Zeit zum Aufstehen, wir wollen doch zum Unberechnbarkeitsort', spürt sie seinen Atem an ihrem Nacken. 

'Sicher?', dreht sie sich so schnell um, dass der gute Freund ganz überrumpelt auf seinem Rücken landet. 

'Meine Intuition sagt mir, es hat erst noch was anderes Zeit!', liegt die Forscherin mit ihrem Oberkörper jetzt auf seinem und sich aus dem Bett zu bewegen wäre nur mit größerer Anstrengung gewesen, worauf der gute Freund noch keine Lust hat, ausserdem hat jetzt ja was anderes Zeit. 

Ein verschmitztes Schmunzeln breitet sich in seinem Gesicht aus, er zieht die Decke komplett über sie und was da im Dunklen der Decke geschieht bleibt mal wieder der Fantasie des Lesers überlassen ;)

Irgendwann sind sie beide bereit in den Tag zu starten und ziehen sich an. 

Seine Eltern sind schon unterwegs Vorräte zu kaufen. 

'Ich habe eine Idee, anstatt Frühstück hier, wir packen ein paar Sachen zusammen und machen ein Picknick draussen', teilt der gute Freund seine Idee.

'Ja gern, was kann ich dir helfen?', fragt die Forscherin.

Sie packen zwei Rücksäcke und los geht es. 


Die Luft draussen ist klar und frisch, angenehm kühl. 

Tief einatmend steht sie erstmal nur ein paar Sekunden da, dann schaut sie den guten Freund an und meint: 'Los?'

'Ja, hier lang!', zeigt er in eine andere Richtung wie gestern abend. 

Sie folgt ihm und geniesst einfach das langsame Wachwerden ihrer Muskeln, die Wärme, die durch ihren Körper fliesst durch die Bewegung. 

Sie folgen erst einem Pfad durch den Wald, dann wird der Weg immer steiler und der Baumbewuchs nimmt ab, es kommen immer mehr Felsen und jeder Schritt braucht eine gewisse Aufmerksamkeit. 

Sie laufen immer weiter in das Bergmassiv hinein, durch kleine Schluchten, immer etwas höher, manchmal sind Steine zu hören, die irgendwo den Berg runterrollen. 

Die Forscherin hat schon eine Ahnung wo sie sind. Unberechenbarkeitsort huscht ihr durch den Kopf.

Doch sie spürt keine Angst und auch kein Unbehaben, was sie wundert. 

Doch sie bleibt nicht lange beim inneren Spüren, der Weg braucht ihre Achtsamkeit. 

Unberechenbarkeitswege brauchen Achtsamkeit, nicht weil es aus ihr oder dem Schöpfer eine Unberechenbarkeit ist, sondern der Raum um sie herum. Man könnte es auch das Leben an sich nennen

Was ist schon zu 100% berechenbar? Nichts wirklich und das ist die Qualität des Lebens. Entweder man lebt dies jeden Tag irgendwie bewusst in Kauf nehmend oder eben nicht. 

Wie das mit dem Wachstumsraum zu tun hat kann sie noch nicht zusammenbringen, doch ihre Tiefe wird schon liefern, die Verknüpfung. 

'Alles gut?', erkundigt sich der gute Freund. 

'Ja, alles gut und bei dir?', möchte sie von ihm wissen. 

'Das ist meine Heimat, es hat sozusagen einen Wohlfühlfaktor obwohl hier die Steine den Berg hinterunterrollen wie sie wollen', lacht er und schaut sie genau an, ob sie versteht was er ausdrücken möchte.

'Hm, interessant, die Unberechenbarkeit macht dir gar nichts aus.......und du fühlst dich wohl mit diesem Riskio....', lässt sie ihrem Gespür Ausdruck. 

Er lacht und grinst nur, dann sagt er: ' Gut erkannt, willkommen im Unberechenbarkeitsort.'

'Das hab ich mir schon gedacht, als die ersten Steine runter sind', gibt sie bekannt. 

'Lass uns noch ein Stück nach oben wandern, dort gibt es einen sehr sicheren Platz zum frühstücken', zeigt er mit dem Finger in die Richtung.

'Okay', folgt sie ihm.

Kurze Zeit weiter oben, befindet sich ein Überhang und darunter eine Art Aussichtsplattform von der Natur geformt. 

'Hier, Moment ich helfe dir mit dem Rucksack', nimmt er ihr den Rucksack ab und stellt ihn auf den Boden. 

Dann holt er die Decke aus seinem Rucksack und breitet sie aus. 

Als das Essen ausgepackt ist, wirkt es an diesem rauen Ort doch sehr gemütlich. 

'Darf ich bitten', fordert der gute Freund sie auf zum hinsetzen.

'Danke für die Einladung', nimmt sie lächelnd an.

Sie geniessen das stille Sein in der Natur und frühstücken in einer gemütlichen Zeit. 

Danach packen sie das Essen wieder in die Rucksäcke und sitzen einfach noch da.

Jetzt hat die Forscherin den Raum um in sich hineinzuspüren, wie dieser Ort auf sie wirkt und was die Verstehen daraus sind. 

Der gute Freund spürt ihr meditatives Versinken und blickt in die Landschaft, seine Heimat. Erinnerungen kommen auf, die er bald mit der Forscherin teilen möchte. 

'Weisst du was das Interessante an diesem Ort ist?', sagt sie auf einmal.

'Hm, sagst du es mir?', bittet er sie. 

' Selbst an Unberechenbarkeitsorte gibt es Sicherheitsplätze', eine kurze Pause entsteht, dann setzt sich fort,' und wenn man das Leben an sich betrachtet, gibt es ja doch einige an Unberechenbarkeiten auf dem Weg, doch da gibt es Räume die können einen Ort erschaffen, von Ruhe, Sicherheit, Verstehen, Beständigkeit trotz der ganzen Veränderung. Das sind erstmal Räume in mir selbst, bis sie so stark sind, dass ich diese Räume auch im Aussen erschaffen kann und andere Menschen dazu einladen mit in den Raum zu kommen.'

' Und manchmal treffen Menschen aufeinander die beide diese Gabe leben und sich gegenseitig einladen solche Räume zu erschaffen, daraus kann dann was ganz neues entstehen', ergänzt der gute Freund ganz intuitiv.

'Ja genau und werden diese Räume dann ganz bewusst geschaffen, entsteht Wachstum', schmunzelt sie und schaut den guten Freund mit leuchtenden Augen an. 

' Eine Gesetzmässigkeit von Wachstumräumen, gleiche Stärke trifft auf gleiche Stärke und der Raum daraus kann ein Wachstumsraum werden. Denn keiner ist stärker und der andere schwächer, es ist auf gleicher Ebene sein und daraus wirken. Was ganz neue Horzionte eröffnet', stellt der gute Freund fest. 

'Ja, genaugenommen ein Geschenk des Lebens', ist die Forscherin wieder etwas versunken in ihre Tiefen. 

'Was passiert, wenn zwei menschliche Wesen mit diesem Angebot des Lebens solche Räume bewusst erschaffen immer wieder?', lässt sie die Frage im Raum stehen. 

'Wir sind dabei es zu erfahren', ist die einfache Anwort des guten Freundes.

'Stimmt, manches sieht man erst im Abstand oder wenn man die Perspektive wechselt', stellt sie fest. 

Dann wundert sie sich: ' Woher weiss man, ob diese Räume auch echt sind und Bestand haben werden?'

'Ich vermute intuitiv es ist spürbar und es braucht immer wieder ein ja dafür zu wählen', lässt er seine Verstehen miteinfliessen. 

'Und jetzt?', fragt sie ihn.

'Leben', mehr sagt er dazu nicht.

Sie stehen auf, packen die Decke weg, in dem Moment poltert es über ihnen so gewaltig, dass sie beide etwas zusammenzucken aus einem Reflex. Ein grosser Stein fliegt ins Tal hinunter, der Überhang hat sie gut geschützt. 

'Oh ha, das war aber knapp, jetzt heisst es mutig wagen', kommt prompt von ihr.

Er schmunzelt und wirkt sehr gelasssen und ruhig, dann sagt er: ' Genau, wagen wie alles, was Neuland ist, doch wenn du deiner Intuition vertraust, dann wirst du wissen wann wagen seine Zeit hat.'

Sie kichert und hebt ihre Schultern als wenn sie den kurzen Moment des Zusammenzuckens abschütteln will:' Na dann los, meine Intuition sagt WAGEN!'

Er nimmt ihre Hand, hält sie noch etwas zurück, lauscht in den Berg und drückt diese dann sanft als Zeichen sie können jetzt unter dem Schutz hervortreten. 

Sie laufen zügig wieder nach unten, denn das Wetter fängt an umzuschlagen, auch noch so ein Unberechenbarkeitsfaktor, ein inneres kichern spürt die Forscherin, und es ist eher ein Triumpf über etwas in ihr, dass oft noch zu vorsichtig war. 

Was es ist, wird sich schon offenbaren, zu seiner Zeit. 

Der Wind nimmt an Stärke auf und sie schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Haus als es anfängt wie aus Eimern zu regnen, Donner und Blitz warten nicht lange auf sich. 

'Ein Gebirgsgewitter am Morgen, das wird ein interessanter Tag werden', schaut der gute Freund sich den Himmel an. 

Seine Eltern sind noch Besorgungen machen. 'Deine Eltern sind noch nicht da?', wundert sich die Forscherin.

'Der nächste Ort liegt eine Stunde mit dem Pferd von hier, sie kennen die Berge und werden sich dementsprechend richten', ist seine ruhige Antwort.

'Deine Ruhe ist immer wieder erstaunlich', umarmt sie ihn und küsst ihn. 

'Davon könnte ich noch einiges vertragen', grinst er sie an.

Sie lacht und küsst ihn noch mehrmals. 

'Junge! Seid ihr schon zurück?', hören sie von draussen Stimmen. Der Regen hat etwas nachgelassen. 

'Hallo Vater, hallo Mutter, warte wir helfen euch', öffnet der gute Freund die Tür.

'Wir waren auf halben Weg, als das Wetter hereinkam, es blieb nur weiterreiten und den Regen ausreiten', grinst sein Vater. 

Der gute Freund lacht und erklärt der Forscherin: ' Mein Vater liebt es bei so einem Wetter auf dem Pferd zu sitzen, sein Abenteuer im Abenteuer.'

Leo lacht und und bestätigt mit einem stolzen Kopfnicken. 

'Ja, das tut er', seufzt Annabel. 

Die Forscherin muss wohl etwas irritiert schauen, als Annabel ergänzt: ' Mit den Jahren und einer guten Verbundenheit weicht die Angst dem Vertrauen ins Leben, dass schon alles gut gehen wird, egal welche Abenteuer er wieder lebt.'

'Ach Annabel, du weisst ich liebe das Abenteuer, doch ich weiss wann ich mein Leben risikiere und wann nicht, meine Intuition führt mich bis jetzt doch sehr gut!', umarmt er sie mit seinem Regencape und lächelt seine Frau ganz warm an. 

'Ja ich weiss und dafür bin ich dankbar', küsst sie ihn sanft auf die Wange.

'Ja, so ist das, wenn man schon lange einen gemeinsamen Weg zusammen geht', macht er ein Petzauge in die Richtung seines Sohnes und der Forscherin.

Als sie alle Vorräte im Haus haben, packen sie diese schnell aus, damit die Nässe nicht noch tiefer einzieht, doch die Vorräte sind alle trocken geblieben. Langjährige Erfahrung hat Leo und Annabel ein System entwicklen lassen, wie sie ihre Vorräte bei allen Wettern gut nachhause bekommen. 

'Forscherin, hast du Lust mir beim Kochen zu helfen?', fragt Annabel sie. 

'Gern', antwortet die Forscherin.

'Gut, ihr kocht, wir gehen mal was für Männer machen', gibt Leo bekannt und legt seinen Arm um die Schulter seines Sohnes.

'Macht das', lächelt Annabel.'


Ich wünsche Dir einen schönen Samstag :)


PS: Erste auftauchende Luftblase aus meinem abgetaucht, Schmunzel, kommt bestimmt noch mehr ;)



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