Eine Weihnachtsgeschichte


Es war einmal ein weibliches Wesen, das machte sich am Morgen des heiligen Abends auf die Wanderung, sie suchte die Freude in sich, es war irgendwie schwer in ihr und sie wusste nicht genau warum, sie vemutete durch die Langsamkeit der Tage zur Zeit, gibt es Raum in ihr, wo manches nochmal auftaucht um zu heilen. Ihre Seele befindet sich in einem Heilungsprozess und jeder Heilungsprozess geht einher mit allen möglichen Gefühlzuständen. Wie eine Wunde an der Haut, gibt es verschiedene Phasen, und lässt man der Heilung ihren Lauf, ist irgendwann die neue Haut gewachsen und wieder widerstandsfähig. Dieses graue Wetter der letzten Tage half nicht gerade in Motivationflow zu gelangen. Dauerschleife des Haushaltes, Wäsche waschen, Kinder versorgen ermüdeten sie zunehmend. Sie versuchte den Fokus zu ändern, nur gelang es ihr nicht. Sie wusste, sie hat die Gabe zu wandeln, Bewegung ist ein Weg für sie. So begab sie sich auf die Suche nach der Weihnachtsmagie, einfach einen Schritt nach dem anderen laufend. Spüren wie mit jedem Schritt etwas in ihr losliess, die Schwere leichter wurde, sie immer wacher im Jetzt ankam. Sie nahm die Geräusche um sich herum wahr, ein paar Vögel sangen, sie spürte den Boden unter ihr, anfangs hart auf der Teerstrasse, dann ganz weich bis rutschig auf dem Waldboden. 
Ihr gingen viele Gedanken durch den Kopf, Erinnerungen die hochkamen und sie liess es zu, sie war einfach nur damit, einen Schritt nach dem anderen bis sie auf ein Hindernis stoss. Ein umgefallener Baum, sie hatte jetzt zwei Wege zur Auswahl: unter dem Stamm durch oder drüber steigen. 


Sie kam näher und musste schmunzeln, denn unter dem Stamm hat neues Leben seinen Weg nach oben gefunden. Der Hauptweg wurde still gelegt und gab somit Raum und die Bedingungen frei, dass der Baum nicht zertrampelt wurde sondern wachsen durfte. 
 


In ihr erwachte ein Funken Freude und ihr ging durch den Kopf: 'Das ist ein wahres Weihnachstbäumchen, lebendig, stetig wachsend, mutig auf dem Platz seinen Raum einzunehmen, seine Äste ausbreiten um die Sonne unter dem Stamm einzufangen.'

Die Freude zeigte sich auch in ihrem Gesicht, ihre Mundwinkel bewegten sich nach oben, zu einem Lächeln, dann stieg sie über den Stamm und setzte ihren Weg fort. 
 

Ein Stückchen weiter fiel ihr ein Zweig eines Nadelbaumes auf, er lag mitten auf dem Weg, sie nahm den Zweig hoch und der zweite Freudeimpuls ging durch ihren Körper, den stellt sie daheim ins Wasser und auf den Weihnachtstisch. Die Weichheit der Nadeln in ihrer Hand erinnert sie an die Weichheit des Lebens, an all die Menschen in ihrem Leben, die alle auch schon heftiges hinter sich gelassen haben und sie das Leben trotzdem freudvoll strahlen lässt, sie nicht versteinert sind oder aufgegeben haben, auch sie haben immer wieder neues grün wachsen lassen in ihrem Leben. Sie spürte eine Dankbarkeit, jetzt diesen Spaziergang zu machen. Ihr Weihnachstsgeschenk an sich selbst, in der Stille der Natur zu laufen und Dinge zu wandeln. 


Sie nahm andere Wege durch den Wald, die Wege die nur die Tiere nehmen, sie folgt dem Pfad, der mit der Zeit entstanden ist, nimmt das Knistern der Äste unter ihren Schuhen wahr, spürt das manche Tritte rutschig sind und sie geht achstam einen nach dem anderen. Es bringt sie zurück in ihre Ruhe, ihre Stille, der in der Ferienzeit Mangelware ist. Die Natur ist ihr Rückzugsraum, der freie Weite Raum der so wichtig ist für ihre Seele.  


Sie kommt an einen Feld, das in dem Grau gelb leuchtet.


Die freie Weite die sie auf dem Feld spürte liess sie tief durchatmen, sie hatte ein Ziel: Wasser, es gab ein Weiher in der Nähe, der Ruhe ausstrahlte, dort wollte sie hin.....
 

Doch dort angekommen, war nur der Grund zu sehen und das kleine Bachbett der Quelle die sich den Weg bahnte zum Staubereich des Weihers. 
'Auf den Grund gehen' ging ihr durch den Kopf, sie stieg das Ufer hinab und lief durch den weichen Untergrund. 


Kindheitserinnerungen kamen auf, spiegelte der abgelassene Weiher das jetzige Leben wider? Was möchte sie darin sehen: Wehmut oder das Verstehen, dass alles ab und zu bis auf den Grund Reinigung braucht? 

Sie wählt das Verstehen, dass auf dem Grund von etwas sein, was gutes ist. Sie weiss, hier wurde schon sehr viel Zeit und Arbeit investiert um den Boden des Weihers wieder freizuräumen, sanieren wie es so schön heisst. So ging es ihr auch in ihrem Leben diesen Sommer. Sie hat das Wasser abgelassen und innerlich bis auf den Grund gesehen und der ganze Schlamm braucht seine Zeit abtransportiert zu werden, diese Phasen sind das Schwere, die Traurigkeit in ihr, die einfach auftauchen, dann wenn ihre Seele dazu Raum spürt. Passend sind sie für das weibliche Wesen nie, denn wer fühlt sich schon gern traurig ohne akuten Grund oder innerlich schwer? Niemand. Und doch spürt sie intuitiv, wenn nicht jetzt, wann dann? Sie möchte das nicht ihr ganzes Leben mitschleppen, sie möchte es jetzt heilen, auch wenn das heisst, am Weihnachstsmorgen nicht in Weihnachtsstimmung zu sein. Doch das Leben hat sie schon zweimal berührt mit Freude und ihr ein Zeichen gegeben weiterzugehen. 
 

Das tut sie dann auch und findet nahe bei der Quelle ein Stein - ein Herzstein - da ist er der Freudefunke nr 3 und sie nimmt den Stein mit, er ist ein Schichtstein, ein Ausdruck von Lebensphasen, wie die Baumringe, da gibt es gute Jahre und schlechte Jahre und doch gleich sich alles aus - wenn man die Geduld und das Vertrauen ins Leben hat. 

Sie hat es, auch wenn in so Momente das Gefühl da ist, es ist weg, sie bleibt ruhig auch wenn es noch so fodernd ist. Annehmen ist immer wieder ein Lernen für sie.
 

Die Quelle des Weihers fliesst stetig mit einer Kraft, das sie an ihre eigene Quelle erinnert, was ist ihre Quelle im Leben? 

Eine Antwort kommt erst als sie wieder ein Stück gelaufen ist. 
 
Der Weg führt sie durch einen neu gepflanzten Wald, er hat eine tiefe Ruhe und Stille, sie fühlt sich sehr wohl und geborgen zwischen den jungen Buchenbäume und da liefert ihre Intuition die Anwort: 'Schreiben! Schreiben ist ihre Quelle.' Der Impuls ihrer Intuition wird gleich fortgesetzt in: 'Das hier ist eine Weihnachstgeschichte, wenn ich daheim bin, schreib ich sie'.

Ihre Aufmerksamkeit wird durch ein Plätschern ins Jetzt zurückgeholt, sie folgt ihm und entdeckt ein kleiner Teich. Etwas bewegt sich darin. FISCHE! Zwei grosse Fische, sie sind erst ganz still und bewegen sich nicht, tot können sie nicht sein, sonst wären sie nicht am Grund. Sie hält den Tannezweig ins Wasser und da gibt es ruckartige Bewegungen, den Schlamm aufwühlend, sich Schutz schaffend. 
 

Schlamm aufwühlen um die Sicht zu vernebeln, somit unkenntlich zu sein, ab und zu eine gute Schutztaktik. Sie hält inne und überlegt, was bevorzugt sie? Klarheit, sie liebt Klarheit, auch wenn das heisst, das klare Sehen kann ab und zu sehr schmerzhaft sein und doch wurde sie schon oft durch Wunder überrascht, Wunder alias sich eröffnende Wege, die sie nie erwartet hätte, die jedoch genau dann so wertvoll wichtig waren. Sie geht weiter, gedankenversunken in das eben Erlebte und was es für ihr Leben heisst. 
 

Wieder auf dem Weg zwischen den Bäumen sieht sie eine Feder aufm einem Moosplatz liegen. Sie spürt ihren vierten Freudeimpuls und das Wort 'Leichtigkeit' huscht ihr blitzschnell durch den Kopf. 

Eine Erinnerung an die Leichtigkeit des Lebens! Wie wunderschön!

Sie spürt wie sich die Schwere hebt und davonschwebt, sie nimmt die Feder mit, sie bekommt einen Platz daheim als Erinnerung. 
 

Ihr Weg führt sie an noch jungen Bäumen vorbei, die in Röhren stecken, zum Schutz, dass sie beschützt wachsen können. Manche sind schon aus dem Schutz herausgewachsen und ihr kommen die Gedanken: 'Ist das nicht für jeden wichtig? Besonders für Kinder? So einen geschützten Raum zu haben um so stark und gross zu wachsen um dann irgendwann ihre Äste in andere Richtungen auszustrecken?' Ihr Herz antwortet mit einem warmen Gefühl, dass sie duchströmt. Und ihr zeigt, all die Bemühungen, all die Wahlen die sie für ihre Kinder trifft um solch einen geschützten Raum zu haben, ist es Wert, tief Wert.
 

Kurz darauf kommt sie zuhause an, gewandelt, leichter, wenn auch noch etwas traurig, doch sie spürt es lichtet sich, die Weihnachststimmung breitet sich immer weiter aus und sie wird siegen - wenn es dunkel wird, die Lichter am Baum, die Kerzen auf dem Tisch, die Freude in den Gesichtern der Kinder immer stärker wird, dann lässt auch sie sich mitreissen und tragen davon. 
 

Wahre Weihnachtsgeschichten, sind Geschichten der Wandlung. 
Der Tag des heiligen Abends ist ein Tag, wo sich Schmerzendes wandeln darf in Freude, wo sich Schwere in Leichtigkeit auflösen darf, wo die Dichte des Lebens sich lockert und wenn man es zulässt Liebe und Licht hineinfindet, wenn nicht aus einem selbst, dann vom Leben gegeben. 

'Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.'

- Konfuzius

'Wen der Himmel retten will, dem schenkt er Liebe.'


- Laotse
   
Frohe Weihnachten!


Danke an Kind nr 3 - heutiger Engel :) Wohnzimmer aufgeraeumt und Tisch gedeckt :)

 Noch ein Weihnachtsgeschenk fuer mich :)

Ja es sind die kleinen Dinge ( wobei aufraeumen hier eher grosses Ding ist, lol...trockener Humor )


Weihnachtskuschelhund ;)

16:30 - oh, Kleid anhaben...oh wow, seit Sommer nicht mehr...tut das so gut!!!

Lol....



Und Stiefel mit Absatz....lol...seufz...zu lang her, zu wenig lebend...noch was auf die 2018 Liste, aber sowas von!

Kleider machen Leute? Hm, ein Lieblingskleid zu tragen laesst mich auf jeden Fall gut fuehlen :))

Wandeltag - sag ich doch. Von Wanderstiefel im Matsch zu Kleid mit hohen Stiefel....that is my life ;)

Schoener Abend :)

So, schoener Abend neigt sich zum Ende.

Dankbar :)

Und Weihnachtsstimmung doch noch aufgekommen, geht doch :)

Gute Nacht :)

Dankbares Loslassen :)

Arme weit gestreckt - an nichts festhaltend.

Frei sein, aye :)

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