Aus der Stille....




 Guten Morgen, ich wünsche dir/euch einen wunderschönen Freitag und/oder Feiertag :)

Ich hatte gestern einen Impulse bekommen, der mich heute morgen beschäftigt, oder besser gesagt mein TiefgangFilterSystem forschen möchte ;)

Stille

Dazu hatte ich gestern auch passende Übungen gemacht, in Bezug auf mein ANS oder Worte dafür gefunden, was Momente der Stille für mich sind. 

Interessanterweise kam das Thema dann wieder im Tagesverlauf auf interessante Weise. 

Keine Worte haben, keine Worte finden, nicht darüber reden wollen - dadurch entsteht Stille.

Ich bin jemand der über Dinge reden kann, die bei anderen vielleicht Scham oder starkes Unwohlsein auslösen, die schmerzen darüber zu reden oder die 'peinlich' sind. 
 
Ich vergesse oft meinen eigenen Weg zu dieser Offenheit und welche Erfahrungen ich damit schon gemacht habe, ich meine Offenheit auch phasenweise in Frage gestellt habe. 
 
Das führt mich wieder zu dieser Stille. 
 
Diese Stille die manchmal mehr sagt, als Worte. 
 
'Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.'
 
- Thomas Carylyle
 
 Diese Stille die schon fast dieses 'AWE-ehrfürchtig-Erstaunt-sein' beinhaltet.

Diese Stille die berührt, so tief berührt, dass keine Worte mehr da sind.

Und jetzt?

Jetzt kommt für mich der Punkt rein, wo ich mich selbst fragen muss: 

Was strahlt mein Sein aus? Wo Worte nicht möglich sind?

Bohre ich solange weiter bis der andere irgendwas sagt oder lasse ich Raum?

Möchte ich die Stille bezwingen?

Kann ich der Stille Raum geben?

Was ist mit meiner Stille?

Je nach Thema und Lebensbereich ist das natürlich sehr unterschiedlich, auch mit welchen Menschen ich umgeben bin. 

Mein Weg mit dieser Stille die einen Schmerzfaktor beinhaltet, ist mein Weg erstmal.

Ich kann nur ein Raum für andere sein, der ermöglicht diese Stille mit Schmerzfaktor einfach nur zu sein, solange, bis Worte wieder möglich sind oder gewählt werden. 

Schmerzhafte Stille hat die Tendenz mein ANS zu triggern, vielleicht ist es auch eine natürliche menschliche Reaktion, dass weiss ich nicht, da ich anders wahrnehme wie ein Mensch der noch nicht viele heftige Schicksalschläge hinter sich hat. 

Und wenn etwas triggert, meide ich es. 

Doch was, wenn ich mit meiner eigenen schmerzhaften Stille einfach nur sein kann, was passiert dann mit dem Raum um mich herum?

Ich bin, ich biete nichts mehr, ich bin einfach nur und vielleicht strahle ich dann diese ventral vagal Ruhe aus, um anderen Menschen in ihrem 'Still-sein' ein Kraftraum zu sein. 

Ich habe die Gabe tiefste innere Bewegungen in Worte zu fassen, das ist meine Gabe, die ich nicht erwarten kann, dass sie jeder hat. ( Leider erwarte ich das ab und zu doch, besonders wenn ich spüre da gibt es Menschen die haben auch diese Gabe oder das Potenzial dazu , ich möchte mich auch entschuldigen, wenn ich unbewusst zuviel erwartet habe )

Wenn mein ANS keine Survivalfunktion fährt, ich ventral vagal verankert bin und dann meinen dorsalen Bereich meines ANS anzapfe, lebe ich eine erfüllende sehr wohltuende Stille. 

Aus dieser Stille wird das wahrhaft Grosse geboren, ja. 
 
Doch der Weg dahin ist durch den Schmerz, unter der PVT Lupe: ich muss durch die ANS Mitte ( sympathischer Bereich, dort wo der Schmerz sitzen kann), ohne eine Aktivierung. Und mit Aktivitierung meine ich Flucht/Kampf oder sonstige Energiemobilisierung. 
 
Erst dann entsteht diese tiefe Stille, aus der Samenkörner wachsen dürfen, Potenziale entfalten dürfen und können und danach Worte wieder Raum finden. 
 
Was das Wachsen der Samenkörner angeht, verstehe ich immer tiefer und mehr, wie da jeder sein eigenes Tempo hat und je mehr ich das jemanden nehme, je mehr Widerstand entsteht bis zu einer kompletten Blockade. 
 
Wieviele Blockaden ich schon verursacht habe durch mein high speed Tempo und unbewusst damit herausfordern?
 
OH, bestimmt einige ;) Und jetzt?
 
Seuftz, dieses tiefe wohltuende ANS-Seufzen, ich kann es nicht rückgängig machen, auch wenn die Intention dahinter wohlwollend war, gibt es keine Garantie immer genau zu wissen, ob es genau passend ist. 
 
Das ist nenn ich Leben: das wagen, scheitern, stehen bleiben, lernen, weitergehts in einem stillen Annehmen wie ich bin, wie andere sind und einen Wege damit erschaffen. 
 
Wie dieser Spagat zwischen eigenen ANS Bedürfnissen und das Raumsein für andere möglich ist, ist jedes Mal aufs Neue ein Herausfinden, doch intuitiv ist da ein tiefes Verstehen, es ist möglich, je mehr ich in meinem ventral-vagal Bereich meines ANS bin und daraus lebe. 
 
Dort achte ich auf mich und kann auch auf andere achten. 
 
Und das 'Sein' was gebraucht wird, wenn ich meinem ANS zuhöre, das mit mir kommuniziert und oft auch Dinge im Raum wahrnimmt. 
 
Ein hoch kreativ lebendiger Prozess- flexibles Antworten können, anstatt zu reagieren und steckenzubleiben. 
 
Allerdings braucht mein System dazu diese Phase der Stille. 
 
Diese Art von Stille die erfüllt und auftanken lässt. 
 
Und die vielleicht auch der Raum ist, für die formenden Worte die danach in den Ausdruck wollen, mutig, stark und klar. 
 
 

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